Vater und Mutter ehren????

Nichts kann man hinter sich lassen, nichts kann man vergessen, es ist alles ein Teil des Lebens des Einzelnen.
Die Frage ist nur, wie geht jeder einzelne damit um, verzeihen oder im Hass ersticken. Verzeiht den Peiniger, egal wer es auch ist, um nicht Gefahr zu laufen, selbst so zu werden was man bei den Peinigern verurteilt.

Naja, in dem Sinne kann es schon vergessen werden, das, was war.
Manche können sogar 20 Jahre lang und mehr etwas 'vergessen'.

Und es gibt, würde ich jetzt mal behaupten, auch noch etwas zwischen oder neben 'verzeihen' und 'Hass'.

Hass gehört auch genauso mit dazu, wie alles andere. So wie Wut auch.

"Verzeiht den Peiniger" - ja und liebe deinen Nächsten, Jesus ist der einzig-wahre Weg usw.
 
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"Verzeiht den Peiniger" - ja und liebe deinen Nächsten, Jesus ist der einzig-wahre Weg usw.

Solche Sprüche haben das Potential, die Opfer noch länger leiden zu lassen, weil dabei ein paar wichtige Schritte auf dem Weg zur Heilung übersehen werden.

Bevor man "verzeihen" kann, muss man erstmal ein paar andere Dinge tun. Wenn man diese Schritte überspringen will, dann wird es auch nichts mit dem (echten) Verzeihen.
Ist meine Meinung dazu!
 
Solche Sprüche haben das Potential, die Opfer noch länger leiden zu lassen, weil dabei ein paar wichtige Schritte auf dem Weg zur Heilung übersehen werden.

Bevor man "verzeihen" kann, muss man erstmal ein paar andere Dinge tun. Wenn man diese Schritte überspringen will, dann wird es auch nichts mit dem (echten) Verzeihen.
Ist meine Meinung dazu!
Welche Schritte meinst Du denn genau?

lg
 
Ist ja richtig, aber es funktioniert nicht, jemandem zu sagen: "verzeih, verzeih, verzeih!"
Im Gegenteil, meinste nicht, derjenige hat sich das selbst schon 100 x gesagt? Er schafft es nicht. Und indem man es ihm aber erneut einredet, fühlt er sich nur... erneut... Scheisse.

Ja, das stimmt, es 'funktioniert' nicht, weil es ein Prozess ist, alles seine Zeit braucht. Physische Wunden heilen auch nicht von jetzt auf gleich, die brauchen auch ihre Zeit. Ein Bruch sogar mehrere Wochen. Und ich würd fast sagen, dass Körperliches 'einfacher' heilt, heilen kann. Vielleicht weil da gezielter behandelt wird/werden kann. Ich weiß nur nicht, ob das jetzt etwas gewagt ist, das so zu behaupten.
 
Welche Schritte meinst Du denn genau?

lg

Z.B. seinen eigenen Gefühlen (ver)trauen und lernen, sie angemessen auszudrücken. Wenn da z.B. noch eine Wut in einem Menschen schwelt, kann er noch so sehr versuchen zu verzeihen, es wird ihm nicht gelingen, solange er die Wut unterdrückt.
Und wenn die Wut verraucht ist, dann kommt vielleicht die Trauer über die verlorene Kindheit - und dann kommt doch nochmal Wut oder noch ein anderes Gefühl.
Diese Gefühle, die als Kind nicht gelebt werden durften, werden solange echtes Verzeihen unmöglich machen, bis sie angeschaut und gefühlt werden dürfen.
 
Wenn das so einfach ginge, würden das bestimmt die meisten auch machen, 'Frieden schließen und gut'.

Wer sagt, das es leicht ist. Meine Schwiegermutter hat ihre Wut und Trauer auf ihre Eltern mehrere Jahrzehnte verdrängt, darauf, in einem Kinderheim aufwachsen zu müssen. Und so seit etwa fünf Jahren kommt sie nun, mit Ende 60, langsam dahinter, dass dies Lasten sind, die sie völlig unnötig mit sich herumtrug.

Nun gut, besser spät denn nie, denn so langsam deckt sie auch ihre Weitergabe des, wie ich so etwas nenne, "Familienfluchs", auf und verändert ihr Verhalten. Das geht langsam, es gab auch zwischendrin richtig Zoff, auch mit mir als Schwiegertochter, weil ich dazu halt auch sagte, dass es nicht gesund ist, etwas, das ihr mit 12 Jahren widerfuhr, heute noch für alles, was ihr im Leben Probleme bereitet, die Schuld zuweist.

Dabei ist sie ein innerlich total liebevoller und herzenswarmer Mensch. Nur jenes Verhalten schrecklich anstrengend und nervig. Wenn sie dann aggro wird, leidet sie selbst hinterher mehr darunter als der Rest der Beteiligten.

Ich finde das schade, dass sie das so lange mit sich trug, so viel verdrängte, aber auch gleichzeitig schön zu sehen, wie sie beginnt jene Lasten abzulegen.

LG
Any
 
Solche Sprüche haben das Potential, die Opfer noch länger leiden zu lassen, weil dabei ein paar wichtige Schritte auf dem Weg zur Heilung übersehen werden.

Bevor man "verzeihen" kann, muss man erstmal ein paar andere Dinge tun. Wenn man diese Schritte überspringen will, dann wird es auch nichts mit dem (echten) Verzeihen.
Ist meine Meinung dazu!

Ja, weil Wut und alles andere (alle anderen Gefühle) eben auch mit dazugehört.

Vielleicht muss ja gar nichts verziehen werden. Ich weiß gerade nicht, wie oder was ich über das Verzeihen denken soll.

Das mit dem Verzeihen ist auch immer so etwas von oben herab, find ich.
 
Z.B. seinen eigenen Gefühlen (ver)trauen und lernen, sie angemessen auszudrücken. Wenn da z.B. noch eine Wut in einem Menschen schwelt, kann er noch so sehr versuchen zu verzeihen, es wird ihm nicht gelingen, solange er die Wut unterdrückt.
Und wenn die Wut verraucht ist, dann kommt vielleicht die Trauer über die verlorene Kindheit - und dann kommt doch nochmal Wut oder noch ein anderes Gefühl.
Diese Gefühle, die als Kind nicht gelebt werden durften, werden solange echtes Verzeihen unmöglich machen, bis sie angeschaut und gefühlt werden dürfen.
JA, stimmt. Das muß wohl passieren, bevor man dann an's Verzeihen gehen kann.

Hast Du schön erklärt, danke Dir! :)

lg
 
nicht immer, aber beim Beischlaf finde ich den Verstand eher störend - klar sollte man sich vorher Gedanken um die Verhütung machen, aber es gibt auch Situationen, in denen man/frau von den Gefühlen überrannt wird.

Und dann gibt es noch Situationen, in denen das Gummi platzt (gibt es tatsächlich!), die Pille nicht wirkt, weil bei der Frau noch andere Faktoren dazukommen, die nicht bedacht wurden (oder wo es vom Arzt aus keine Aufklärung gab, unter welchen Umständen die Pille nicht wirkt).
Bei unerfahrenen Menschen kommt es wohl auch hin und wieder vor, dass der Umgang mit dem Kondom noch nicht so gut funktioniert - und auch dann kann es schiefgehen....

Es gibt keine 100%ige Verhütungsmethode und es gibt genügend Menschen, die geboren wurden, obwohl die Eltern verhütet hatten und Abtreibung ist dann ja auch nicht jedermanns Sache.... ;)

Ja, das is schon klar, das mal was passieren kann. Doch meistens liegt es nicht daran.
 
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Ja, weil Wut und alles andere (alle anderen Gefühle) eben auch mit dazugehört.

Vielleicht muss ja gar nichts verziehen werden. Ich weiß gerade nicht, wie oder was ich über das Verzeihen denken soll.

Das mit dem Verzeihen ist auch immer so etwas von oben herab, find ich.

ja, irgendwie mag ich dieses Wort überhaupt nicht, denn meistens wird es verwendet, um Menschen, die noch mitten in ihrem Schmerz stecken, noch einmal mehr zu zeigen, dass sie Versager sind, weil sie es nicht einmal schaffen zu verzeihen.
Was den Schmerz und die Ausweglosigkeit dann noch mehr zementiert.
 
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