Ja, das ist besonders prickelnd- das Missverständnis über die Person. Als sei die Person wichtig oder überhaupt von Wert oder Bedeutung. Wesentlich ist das Gesagte- aber das hört keiner.
Sprichst Du mit Deinen Sätzen somit das Wahre Selbst in einem Menschen an?
Du hast mich neulich gefragt, ob ich nun in einer Dauersicht lebe. Ja! Dein Beispiel mit dieser Frau in der Spielgruppe, dazu bedarf es keines kostbaren Augenblicks der Erkenntnis mehr- es ist mein Normalzustand. Ich werde noch wahnsinnig daran. Weil ich nichts tun kann. ER muss mich ermächtigen, ohne IHN geht nichts.
Es gibt also nur noch Gottes Wille, ist Dein Ego schon ganz zur Seite getreten (Ich weiss, dass das Ego nicht ganz verschwindet bei der Erleuchtung)
Es ist immer derselbe Vorgang, Sydney: absolute Kapitualtion. Ich hab' mal durchgezählt: 7 mal ist sie vonnöten.
Das erste Mal am Wagen, zu Beginn des Weges. Das ist noch verhältnismässig leicht: entweder man hat mit Macht und Manipulation alles erreicht, was man erreichen wollte und ist trotzdem nicht glücklich- so ging es mir- oder man erlebt sich als völlig macht- und hilflos, hat nichts erreicht und weiss auch nicht, wie. In beiden Fällen wendet man sich erstmals von der äusseren, materiellen Welt ab und der Innenwelt zu. Was zu den ersten Sichten führt.
Das zweite Mal passiert dann am Eremit. Man hat Sichten, erzählt anderen davon, die schnallen aber nix. So steht man schliesslich vor der Wahl, was man nun tun soll- weitermachen? Die Richtung ist richtig, das weiss man- aber alleine? Es muss doch einen Weg geben mit den anderen zusammen! Den will man finden, darum zieht man sich vorübergehend völlig vom Äusseren ab und wendet sich verstärkt dem Inneren zu. Die Folge ist Gotterkenntnis. Ich bin Gott, du bist Gott, jeder ist Gott- das müssen bloss alle erfahren, dann geht's auch in der Gemeinschaft.
Ja das kenne ich auch, niemand versteht einen. Mir schien es so, als ob man Perlen der Erkenntnis vor die Säue wirft und die ganze Energie verpufft. Es scheint so als wäre hier Schweigsamkeit angesagt, um auf dem Weg voranzuschreiten.
Pustekuchen! Es geht eben nicht! Was zum dritten Mal eine Kapitulation erfordert- am Tod. Hier ist sie schon etwas schwieriger, weil erstmals der Gemeinschaftsgedanke fallengelassen werden muss. Das ist besonders schwierig, weil es der Berufungserkenntnis zu widersprechen scheint. Man wurde doch berufen, allen Menschen die frohe Kunde ihrer Gottgleichheit zu bringen- aber es geht nicht. Man kann es schon, man tut es auch- aber sie hören nicht zu. Man sucht endloserweise den Fehler bei sich- und sieht ihn doch nur in der Taub- und Blindheit der anderen. Bis einem schliesslich aufgeht, dass das Verkünden in Wirklichkeit immer noch eine verkappte Suche nach Liebe von aussen ist- man hofft, geliebt zu werden für sein Tun.
Ja hier ist es noch das Lechzen nach der Aufmerksamkeit der Anderen. Ich werde manchmal wahnsinnig, wie ich mich hier im Kreis drehe.
Die vierte Kapitulation ist die am Teufel. Nachdem man sich vom Gemeinschaftsgedanken befreit hat, will man lernen, sich selbst zu lieben- bedingungslos, komme, was da wolle. Was kommt? Der SP. Und mit ihm all die Versuchungen, doch wieder zurückzufallen und wie immer Liebe von aussen zu suchen. Liebe kommt nicht von Aussen, aber sooft man sie auch als Liebe zu sich selbst erlebt, man fällt doch immer wieder zurück in alte Verhaltensweisen. Bis man schliesslich kapituliert- sie kommt NICHT von Aussen- niemals und unter keinen Umständen kann man etwas dafür tun, dass dies geschieht. Der Teufel ist damit Geschichte.
Die letzte Beziehung glaubte ich, schien perfekt und zerstörerischen Kräfte werkelten dennoch fleissig. Mein Verhaltensmuster, dem anderen dienen zu wollen, haben alles zerstört.
Die fünfte Kapitulation ist die am gesprengten Turm. Ein katastrophales Ereignis sprengt ihn, und man erkennt, dass es selbst herbeigedacht war. Man kann aber seine Gedanken nicht steuern. Man versucht, sich gedankenlos zu machen, einen No-Mind Zustand zu erreichen- es geht nicht. Schliesslich sieht man ein, dass es nicht geht- diese Kapitualtion führt zur Erleuchtung Stufe 1 = 5. Entwicklungsstufe = Stern.
Grad in den letzten Tag haderte ich sehr mit mir, dass ich so wenig Gedankendisziplin habe. Dass der Zustand der Liebe und das Verlangen nach Gott schon wieder verflogen ist.......um diese ektatischen Zustände zu erleben, brauche ich keinen Liebespartner.
Danach schaut man zu, wie das Denken die Ereignisse erschafft und hält sich für Gott, den Schöpfer. Das ist ein wirklich prickelnder Zustand- er wird nur leider von Unwissenden völlig falsch verstanden. Ein unwissender Mensch, der davon hört, der glaubt, der Schöpfungsakt sei ein bewusster Vorgang, der auf ein bestimmtes und gewünschtes Ereignis abzielt. Nein! Was den Zustand des Schöpfers so prickelnd macht, ist die Zuschauerposition- man beobachtet, wie die Dinge wie von selbst geschehen. Natürlich geschehen sie nicht von selbst, sie geschehen, wie man sie dachte. Man denkt dabei aber nicht an ein bestimmtes Ergebnis, sondern an verschiedene Möglichkeiten. Das Denken ist immer zweigeteilt- eine Variante verwirklicht sich. Welche das sein wird, weiss man vorher nicht, das sieht man erst, wenn sie materielle Gestalt annimmt. Sie ist aber immer gut- das weiss man.
Ich erzähle ein Beispiel: vor ein paar Tagen hatte hi2u mich übelst angegriffen und beleidigt. Ich sah seinen Schmerz, der auf seinem Unverständnis beruhte, andererseits waren in seinen beiden post aber auch viele Vorlagen für weitere Erklärungsmöglichkeiten enthalten. Ich war zweigeteilt: einerseits wäre es eine gute Gelegenheit für weitere philosophische Betrachtungen, andererseits bedeutete es viel Arbeit und Zeit, auf alles zufriedenstellend zu antworten. Was tun? Ich war heillos überfordert, wusste aber, dass sich die Sache entsprechend meinem vorherrschenden Gedanken klären würde. Eine Tag später verabschiedete er sich aus dem Forum.
Ich bin halt ne faule Sau, Saturn in Steinbock. Ich schäme mich dessen. Ich könnte viel mehr schreiben und erklären, wenn ich nicht so faul wäre- aber ich bin es nun mal. Denn alles Schreiben und Erklären ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht in der Lage bin, Liebe in den Herzen der Menschen zu erzeugen. Selbstliebe, wohlgemerkt! Die Menschen lieben sich nicht selbst, sie ignorieren sich und ihr wahres Sein, darum leiden sie unendlich. Ich fühle mich verdammt, dem taten- und hilflos zuschauen zu müssen. *seufz* Ich weiss, es hilft nur eins: zu kapitulieren.
Schmerz fühlen bedeutet ja nicht dass man die Last der Menschen auf seinen Schultern zu tragen hat. Die Menschen so zu lassen wie sie sind, zeugt meiner Meinung nach von echter Liebe (auch wenn's noch so sehr schmerzt).
So wie ich es bis dato verstanden habe, kann der 6er das: Liebe erzeugen. Wobei mir schon klar ist, dass auch er es nur bei denen darf, die es auch wollen. Er plagt sich nicht länger mit denen rum, die es nicht wollen, so wie ich das tue, obwohl ich es ja gar nicht kann. Er kann es nicht nur- er darf es, er ist von Gott dazu ermächtigt. Der Witz ist: auch der 6er hat noch eine Kapitulation vor sich- die allerschwerste überhaupt. Denn er muss erkennen, dass die Liebe, die er in den Herzen der Menschen erzeugt, eine Flucht ist- eine Flucht vor dem Nichts, vor dem er steht. Er hat bereits alles aufgegeben, was anderen so wichtig erscheint im Leben, nur der Liebe selbst hängt er noch an.