Ein Gedanke und der Geist ist verloren, heißt es so schön im Zen Buddhismus. Es mag fast unmöglich sein, das göttliche Prinzip zu beschreiben und in Worte zu fassen. Das was wir als Realität im irdischen Dasein leben und erleben, nennen die Tibeter den Zwischenzustand, was einer Lebensspanne gleichkommt. Die Tibeter beschreiben mehr oder weniger die Erfahrung des Lebens, als Teil eines großen und umfassenden Prozess, und sie sprechen davon, dass beim Tod der irdische Schleier der Wahrnehmung weggerissen wird. Sie schreiben ebenso, dass das Bewusstsein in seinem Vermögen nach dem Tod um das siebenfache erhellt sei. Damit ist die Wahrnehmung göttlicher Instanz gegeben, da der Tod der Geburt in die Reiche Gottes hinführt.
Relativ wenige Menschen erleben in ihrem Leben so etwas wie dieses "Ich bin das, du bist das, all dies ist das!" Sie erfahren in sich das, was Roberto Assagioli das "Höhere Selbst" bezeichnet. Deswegen müssen sie nicht unbedingt erleuchtete Menschen mit Buddhaschaft sein. Aber die gemachte Erfahrung ist so real, dass einem nichts anderes überbleibt, auf seinen Pfad fortzuschreiten. Egal unter welchen Umständen ein Mensch so eine Erfahrung macht, die Erfahrung zählt, sei es unter einer Meditation, in einem Traum, einer Vision. Beweisen kann der Erfahrene seine Erfahrung nicht, er kann sie höchstens umschreiben. Und es gibt immer Menschen, die es glauben oder nicht. Seit Menschengedenken gibt es alle nur möglichen Glaubensformen und Religionen, und auch ein Nichtgläubiger glaubt, indem er nicht glaubt. Er glaubt daran, dass es keinen Gott gibt. Gott, oder das Göttliche Prinzip hat keinen grauen Bart und silbernes Haar. Aber das göttliche Prinzip kann sich jederzeit manifestieren in einem Menschen, sobald es der göttliche Plan vorsieht.
Der Plan Gottes ist keiner, da die Schöpfung grundsätzlich auf den freien Willen eines Individums aufbaut. Gott will sicher nicht, dass man seine Marionette ist, so wie es in der Mythologie Adam und Eva waren. Sie waren unschuldig, da sie in der göttlichen Einheit standen und die Polaritäten nicht kannten! Also kommt man aus der göttlichen Einheit, aus der Symbiose mit einem Schlag in eine Welt der Polaritäten, wo Tag und Nacht, Schmerz und Freude, Liebe und Wut empfunden werden können. In dieser Polarität hat auch das sogenannte Böse seinen Platz, so wie Licht und Schatten einander bedingen. Wut, Zorn und Aggression, Gewalt und Hass sind ebenso Teil einer Polarität, die sich seit Anfang an im Kosmos entsprechend den hermetischen Gesetzen ausdrückt!
Wissenschaftler wie Albert Einstein sind von der Existenz eines Gottes überzeugt, weil ihr Weg der Überlegungen diese logische Konsequenz daraus ergeben hat. Und Hawkins, ebenso bekannter Wissenschaftler, glaubt an keinen Gott. Der Zugang zu Gott ist nicht so einfach, da man in unserer Kultur verlernt hat, die Einfachheit Gottes zu erkennen, seine Schlichtheit. In der Psychosynthese weiß man um die Tatsache eines vorhandenen Unbewussten. Und dieses ist von Natur so angelegt, dass der Zugang beinahe unmöglich ist. Das Unbewusste speichert in einem jeden Moment alles auf und vergisst es nicht. Daher mögen auch die unangenehmen Schatten dort verborgen sein, die schlummern und nicht aufgeweckt werden wollen. Über entsprechende Meditationspraktiken ist es möglich in subtile und feinste Bereiche vorzudringen. Das gleicht einen Höhlenforscher, der mit seiner Lampe eine Grotte ausleuchtet. Kommt Licht auf die Schatten, werden sie sichtbar und können integriert werden.
Und ein in einem Körper hineingeborenes Wesen ist durch die Gravikation jeden Tag damit beschäftigt, Nahrungsvorsorge und all das, was man zum Leben benötigt zu beschaffen, zu hüten und zu pflegen. In astrologischer Hinsicht ist dies der Saturn, der für Körperlichkeit, Materie und Auskristallisierung steht. Alles was ich anfassen, sehen kann entspricht Saturn. Das gilt für alle Erscheinungen im All. Und all das hat und trägt nachweislich Sternenstaub in sich, auch Mensch und Tier. Die Evolution ist überaus intelligent, und so sieht die Wissenschaft, dass mancher Asteroid Wasser oder Ammoniumverbindungen in sich trägt, also bekannte Bausteine unseres Lebens.
Viele zweifeln an Gott, weil die Erde so stark von Krieg, Hunger und Ungerechtigkeit, von Leid gebeutelt wird. Aber das ist seit Mesopotamien der Fall, und wenn man die 35000 Jahre alten Höhlenzeichnungen betrachtet, oder menschliche Fußabdrücke zwischen 3 und 5 Millionen Jahre nachweislich alt sind, sieht man doch, auf welche kleine Zeitspanne der zivilisierte Mensch dahinwackelt. Im Christentum, bei den Griechen und Ägyptern, bei den Tibetern und Sumerern, gibt es die Beschreibung eines göttlichen Gerichts, einer Instanz, die übergeordnet ist. Spätestens an diesem Ort findet ein göttlicher und gerechter Ausgleich statt. Wobei sicher keine ewige Verdammnis der Fall sein mag, aber je nach dem kann sich so ein Aufenthalt als unendlich lang und peinvoll anfühlen. Aber es geht nicht um einen strafenden Gott, sondern um die Tatsache, dass ein jedes Staubkorn im All früher oder später in die göttliche Einheit zurückkehrt. Das mag unendliche Inkarnationen in der Kette von Tod und Wiedergeburt bedeuten, und eine jegliche Weiterentwicklung kann bewusst oder auch unbewusst vollzogen werden. Schließlich reibt sich der Mensch an den vorhandenden Problemen, so wie die Erdachse, oder der Dynamo am Fahrrad...
Die astrologische Psychosynthese bietet diese Spannweite an Möglichkeiten an. Wir haben mit den drei Hauptplaneten Sonne, Mond und Saturn die dreifache Persönlichkeit im Horoskop. Der Mond als Gefühls-Ich, der Saturn als physisches oder Körper-Ich und die Sonne als geistiges, Mental-Ich. Ebenso ordnet man den Mond der Kindheit oder dem Kind zu, Sonne und Saturn als Eltern Vater/Mutter. Dann kommen die Transformationsplanten mit Pluto als göttlicher Vater, Uranus als göttliche Mutter und Neptun als göttliches Kind. Aber man soll schon genauer ein Horoskop betrachten: Die Zahl Drei entspricht der Dreieinigkeit. Ebenso finden wir die drei Kreuze mit Kardinal, Fix und Veränderlich. Jede Motivation enthält vier Tierkreiszeichen. Drei und die Vier ergeben die Sieben, und die sieben Strahlen haben ihren tiefen Sinn. Drei mal Vier ergibt die Zwölf und somit den Tierkreis. Das sind Zuordnungen, die in jedem Horoskop ganz individuell sind. Uranus, Neptun und Pluto sind Transformationsplaneten. Sie bringen auch die zeitlichen kollektiven Probleme mit sich. Aber ebenso steckt in ihnen die Lösung. Aber man muss diesen Weg erkennen und darauf zugehen, sich hinterfragen, was man selbst mit allem zu tun hat. Und es ist schon zum Nachdenken, als Buddha sagte, dass auf dieser Welt nur das Leid, Krankheit und Tod der Fall seien. Nicht jeder kann 40 Tage unter einem Baum sitzen, aber zweimal am Tag 10 oder 20 Minuten, dafür kann man sich Zeit nehmen. Diese Nach-Innen-Zuwendung ist notwendig, aber sie beschleunigt die eigene Entwicklung ungemein.
Alles liebe!
Arnold