Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
habe 2 angekickt... mehrmals und von jemanden den ich kenne....

als kind wurde ich von meinem onkel und auch vom "netten nachbarn" vergewaltigt... habe es nicht gecheckt...da ich ihn von meiner mutter her kannte und er immer sehr nett war..hab ihn gerne besucht haben filme geseh *kein porno sondern filme teilweise ab 16 und älter* und ich fand das richtig klasse- dann gab es immer einen saft zu trinken...und ich schlief ein....

irgendwann bin ich "dabei" aufgewacht.... hatte mich wohl an die dosis gewöhnt...?

er braucht nicht angezeigt werden... er ist unter mysteriösen umständen gestorben...

nein- um der frage vorweg zu kommen...ich habe keinerlei auswirkung verübt...

mir wurde es so von mehreren leuten geschildert...ich wohne in diesem ort nicht mehr. ich hatte es damals verdrängt und die erinnerung dazu kam erst wieder 2002.

glaub ich war fünf beim ersten mal... allerdings war mein onkel mit den fingern dabei...

mittlerweile bin ich 31.

meinem onkel habe ich schon lange verziehn... denn er war damals schon hirngeschädigt und ist nicht "ganz klar im kopf" er lebt bei meiner mutter und meiner großmutter. damals bei ihm war das jungendamt auch da.

habe als teen bei einem selbstverteidigungskurs mit einer freundin teilgenommen.

mittlerweile bin ich verheiratet seit knapp 9 jahren und es geht mir gut. keine kinder- kommt evtl. noch...? :-)
 
Werbung:
Ich habe jetzt mal eine ganz große Bitte an alle, die hier mitlesen.

Könnte evtl. jemand von euch - sofern es euch betrifft und ihr dazu was schreiben mögt - hier berichten, wie es euch ging, wenn euch jemand zu nahe gekommen ist? Was dann für Verhaltensweisen aufgetreten sind, mit denen ihr euch versucht habt zu schützen? Was euer Partner evtl. erdulden mußte, und vor allem wie er damit umgegangen ist?

Zum einen interessiert mich, was zuviel Nähe bei euch auslöste und wie ihr damit umgegangen seit. Zum anderen wäre es evtl. für den einen oder anderen Angehören wichtig, zu wichtig, was er beachten muß, damit er überhaupt helfen kann.

Es würde mir sehr helfen, wenn jemand dazu was schreiben mag, da es mich momentan ganz einfach betrifft und ich sehr wütend bin, weil ich das Gefühl habe, daß da meine Grenzen eingerannt werden, ohne das ich es möchte.

Tannenzapfen

Liebe Tannenzapfen!

Ich weiß nicht, ob ich da für Dich eine Hilfe sein könnte. Für mich hatte sich bereits sehr viel gelöst, als ich - wie ich bereits in den Anfangsseiten dieses Threads berichtet hatte - dem Täter gegenüberstehen konnte ohne Angst vor ihm haben zu müssen. Ich konnte ihn sexuell provozieren und er konnte mir nichts mehr tun. Diese "Genugtuung" damals war faszinierend und befreiend für mich.

DAS war für mich bereits ein großer Schritt zur Freiheit. Dass ich mir später nur Männer suchte, die mir nicht wirklich viel bedeuteten, steht auf einem anderen Blatt, hat aber mit dem Thema zu tun, denke ich. Ich musste mich in einer Beziehung absolut sicher fühlen. Angenommen, ernstgenommen, beachtet, geliebt werden - das war (früher) für mich nur möglich, wenn ich nicht verliebt war. Wenn ich denken konnte und nicht fühlen musste. Ich hatte Angst, zu fühlen.

Ich war, rückblickend gesehen, auch ständig sexuell provokativ gegenüber den Partnern, und gerade das stand in krassem Gegensatz dazu, dass ich mich von ihren Ansprüchen total überfordert gefühlt hatte. Auf gut Deutsch: Ich provozierte Berührungen aber erstickte halb daran.

Ich denke, das machte ich automatisch: Da war ein Problem und ich versuchte durch ständige Konfrontation damit irgendwie zu einer Lösung zu kommen.

Aber bei mir spielte diese Angst vor dem Täter keine so große Rolle mehr, das ist vielleicht bei Dir oder anderen Opfern ein völlig andere Situation. Ich hatte später nur noch Angst um meine Töchter, nicht mehr um mich.

Ganz im Gegenteil: Wenn ich irgendwo zu Szenen dazukam, wo Frauen belästigt wurden, bemerkte ich nur, wie mein Gehirn ein paar Zentimeter nach oben stieg und schon stand ich schützend vor der Frau. Und ich hatte keine Angst, nur eine unbändige Wut in mir, eine Wut, die den Täter sofort zurückweichen ließ.

Also ich glaube, dass ich eher der Typ bin, der diesen Dingen mit Aggression begegnet.

Das dürfte auch der Grund sein, warum ich in diesem Thread so emotional reagiere: Ich habe das Gefühl "virtuelle" Opfer schützen zu müssen - deshalb reagiere ich mit Aggression.

Heute sieht es zumindest in meiner Partnerschaft anders aus. Mein jetziger LG (wir sind seit 5 Jahren zusammen) war meine Premiere. Er war der erste Mann, in den ich verliebt war und ich es trotzdem gewagte hatte, eine Beziehung mit ihm zu beginnen. Neuland, absolutes Neuland war das für mich.

Ja, Deine Frage, WIE sich ein Mensch verhalten müsste, um wirklich eine Hilfe zu sein? Auch da bin ich vielleicht anders gestrickt als Du, ich weiß es nicht.

Aber er dürfte auf keinen Fall den Fehler machen, mich "normalisieren" zu wollen. Du weißt sicher, wie ich das meine.

Denn ich fühle mich nicht "fehlerhaft" - sondern begründet individuell. Und mich SO zu sehen - das stellt eine absolute Grundbedingung dar für ein Gespräch über dieses Thema. einem MB-Opfer ist sowieso schon mindestens einmal die Selbstachtung genommen worden - die Achtung ist da ein heikles Thema.

Liebe Grüße
Reinfried
 
Ich glaub das wurde hier schon mal erwähnt :

Anna Salter " Dunkle Triebe " gibts bei Amazon ab 9,95 .

Da beschreibt eine sehr erfahrene Psychologin wie weit du bei diesen Menschen mit Verzeihen kommst: Das ist in den meisten Fällen eine Aufforderung gleich nach dem Knast dein Kind nochmal zu vergewaltigen.


Ich weiß nicht was die Psychologin geschrieben hat.

Aber was du schreibst ist falsch, es ist keine Aufforderung sondern genau das Gegenteil.
Deine Einstellung veranlaßt den Täter gleich nach dem Knast wieder zu vergewaltigen.
Nicht umsonst heißt es, vergebe uns unsere Schuld,sowie wir vergeben unseren Schuldigen.
Glaube nicht das alles willkürlich gesagt oder geschrieben wird.
Es gibt bestimmte Gesetze und solange der Mensch sie nicht versteht oder ignoriert weil sie Ihm nicht passen, wird er immer im Leid leben müßen.
Aber ich bin der Meinung es ist genug mit dem Leid und wir müßen endlich die Verantwortung dafür übernehmen und wenn es einen Weg gibt dem Leid ein Ende zu setzen dann müßen wir Ihn annehmen und gehen.
Auch wenn wir erst nicht daran glauben aber damit es solche Opfer wie oben beschrieben nicht mehr geben soll müßen wir etwas ändern und zwar "Jetzt". Und nicht mehr länger warten weil das schimpfen auf ander so toll ist und man sich selbst dann ja so gut und gerecht fühlen kann obwohl man den Mißbrauchzustand selbst am Leben hält.
Du siehst ja was eine Einstellung wie du sie hast verändert hat, nämlich garnichts, im Gegenteil.
Also kannst du auch nicht sagen sie ist die Richtige und die Andere ist blödsinn wenn du garnicht weiß wie es funktioniert.
Aber es freut mich sehr wenn ein Umdenken schon begonnen hat.
Liebe Grüße

:liebe1:
 
Auch wenn wir erst nicht daran glauben aber damit es solche Opfer wie oben beschrieben nicht mehr geben soll müßen wir etwas ändern und zwar "Jetzt". Und nicht mehr länger warten weil das schimpfen auf ander so toll ist und man sich selbst dann ja so gut und gerecht fühlen kann obwohl man den Mißbrauchzustand selbst am Leben hält.
Du siehst ja was eine Einstellung wie du sie hast verändert hat, nämlich garnichts, im Gegenteil.
Also kannst du auch nicht sagen sie ist die Richtige und die Andere ist blödsinn wenn du garnicht weiß wie es funktioniert.
Aber es freut mich sehr wenn ein Umdenken schon begonnen hat.
Liebe Grüße

:liebe1:


Sole, wo hat denn deine Einstellung etwas geändert????.....wie Aragon schon beschrieb, war in den 20er und 70er Jahren dieses "Umdenken", wie Du es nennst, sehr aktuell........und was hat es geändert??? Gibt es deswegen weniger Mißbrauchsopfer????............denn wenn ich es richtig verfolge sind hier ein Grossteil der Mißrauchsopfer, die von ihren Erlebnissen berichten in den 70-80er Jahren aufgewachsen, gerade als die Art von "Umdenken", die Du und auch andere hier erwähnen, weit verbreitet war.
 
Hallo und guten Abend,

die esoterische Herangehensweise ist nachdem was ich hier und auch im anderen MB Thread gelesen habe doch sehr sehr einseitig. Gerade zu unheimlich.


ich frage die Esotheriker ernsthaft wo bleibt das Licht und die Liebe dass Verständniss dass Mitgefühl für die OPFER

Nicht nur dass den Opfern immer wieder eine Mitschuld bis hin du hast es ja so gewollt und schlimmeres unterstellt wird nein den Opfern wird noch nichtmal ein Bruchteil an Verständniss oder Mitgefühl entgegengebracht.

Da werden Seitenweise Erklärungen gefunden wesshalb der Täter zum Täter wurde.

aber nicht nur dass nun werden auch noch Unterschiede gemacht bei den Opfern

Am Anfang muss das Kind erst mal erzählen, was vorgefallen ist, also was der Täter ihm angetan hat. Dabei kommt es zu Wut- und Hassausbrüchen. Es ist sehr wichtig, sich das Ausmass der Tat vollkommen bewusst zu machen- der Täter muss angeklagt werden. Was er für ein Schwein ist, ein Dreckstück, das ganze Programm.
gut
dem 9 jährigen Kind wird zugestanden erstmal zu erzählen damit es an seine Wut und zu seinen wohl berechtigten Hassausbrüchen kommt ...

Die Kleine ist wirklich erst 9? Wie offen sie ist, wie nahe dran an ihrem Schuldgefühl, viel näher, als so mancher Erwachsener, der hier jammert. Sie könnte jetzt ein Beispiel wahrer Stärke gut gebrauchen
aha ein Erwachsener der hier jammert ... da könnte ich wirklich das K***** kriegen.


Dass die Erwachsenen ich nehme an überwiegend Frauen sich jetzt erst trauen zu erzählen nachdem sie meist ein Leben voller Qualen hinter sich haben Jahre oder Jahrzehnte
wird mit jammern oder eben wie oben schon erwähnt du wolltest es ja so du hast es dir mitgebracht in dieses Leben abgetan.
Dass diese Frauen auch endlich wahre Stärke gebrauchen könnten wird nichtmal mehr erwähnt.

Leute all ihr Licht und Liebe erfüllten -nicht nur Simi - wo beleibt euer Mitgefühl für die Opfer
Ihr kriegt es fertig in einem Beitrag so viele Wiedersprüche rein zu schreiben dass es mich nur noch schüttelt
mal ist der Täter ein Schwein und gehört angeklagt
dann wieder ist er ja innerlich noch ein Kind und selbst dass Opfer
dann wirkt die Gnade und Güte Gottes


und im nächsten Atemzug oder Beitrag wird von einem erwachsenen MB Opfer verlangt sich wie ein gesunder Erwachsener zu verhalten
Da wird an die Selbstverantwortung appeliert

einem Täter wird eingeräumt dass er auf Grund von Defiziten in der Kindheit eben missbraucht
aber dass Opfer soll bittschön seine Selbstverantwortung wahrnehmen und bitte Zack zack blos net jammern iss ja schon soooo lange her...

Macht euch doch mal bewusst
Dass diese Frauen viele in einer Zeit groß wurden in der es eben kein Internet gab keine Foren oder Selbsthilfe gruppen
dass sie unter Umständen nie die Chance hatten sich zu öffnen
weil immer noch dass große schweigen in den Köpfen ihrer Eltern dass Jahrzehntelange wegschauen praktiziert wurde

Und dass allertraurigste ist dass ich hier immer wieder lese dass einige die es geschafft haben mit Licht und Liebe heil zu werden so gar kein Verständniss mehr für ihre Leidgenossinnen aufbringen können obwohl sie selbst mal Missbrauchsopfer waren.

Nicht nur die Kinder von heute müssen da abgeholt werden wo sie stehen
auch die Erwachsenen Frauen müssen da abgeholt werden wo sie stehen auch wenn sie schon 30 /40 /50 oder wie alt auch immer sind.

Da ziehe ich doch den Hut vor den Frauen wie papacha reinfried ahorn tannenzapfen Michi und wie sie alle noch heißen mögen die sich derart viel Mitgefühl und Mut und Stärke bewahrt haben wiedererlangt haben dass sie heute Betroffenen zur Seite stehen oder mutig ihren Weg gehen

wenn schon Mitgefühl für die Täter dann doch bitte im gleichen Maße auch für die Opfer


Zonk
 
nein, das ich meinem exmann das leben zur hölle gemacht habe ist mir erst in der reha, die ich heuer im april gemacht habe, klar geworden.
ich bin im moment beim umziehen, ab kommenden freitag wohnen wir , meine tochter und ich, in unserer neuen wohnung. ob es mir hilft keine beziehung zu haben, ich weiß es nicht. aber ich denke mir, solange ich nicht gelernt habe für mein leben eigenverantwortung zu übernehmen, ich bin noch nie auf eigenen beinen gestanden (von meinen eltern weg zu meinem ex), solange ich zwischen vergangenheit und gegenwart nicht so recht unterscheiden kann, wird eine beziehung nie und nimmer klappen. wenn ich in der sh-gruppe ( habe nähmlich eine gegründet) höre, wie schön es ist, eine beziehung zu haben und der partner versteht einen, kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. aber ich habe dir ja geschrieben, ich steh mit meiner aufarbeitung so ziemlich am anfang.
freut mich, dass du bücher gefunden hast. eins habe ich vergessen dir zu schreiben und zwar: die verbündeten von laura davis&ellen bass ( dieses buch ist für partner von überlebenden, aber nicht nur).

lg
petra

Danke für diesen Bericht Petra. :liebe1:

Von den beiden Büchern, die Du mir empfohlen hattest, konnte ich zumindest eins finden. Nach dem dritten werde ich dann beim nächsten mal schauen, klingt vielversprechend.

Emaki :blume:
 
DAS war für mich bereits ein großer Schritt zur Freiheit. Dass ich mir später nur Männer suchte, die mir nicht wirklich viel bedeuteten, steht auf einem anderen Blatt, hat aber mit dem Thema zu tun, denke ich. Ich musste mich in einer Beziehung absolut sicher fühlen. Angenommen, ernstgenommen, beachtet, geliebt werden - das war (früher) für mich nur möglich, wenn ich nicht verliebt war. Wenn ich denken konnte und nicht fühlen musste. Ich hatte Angst, zu fühlen.

Das klingt mir einerseits vertraut, andererseits dann aber auch wieder nicht. Liegt vermutlich daran, daß ich dies für mich noch nicht klären konnte. In dieser Hinsicht verstehe ich mich noch nicht.

Ich war, rückblickend gesehen, auch ständig sexuell provokativ gegenüber den Partnern, und gerade das stand in krassem Gegensatz dazu, dass ich mich von ihren Ansprüchen total überfordert gefühlt hatte. Auf gut Deutsch: Ich provozierte Berührungen aber erstickte halb daran.

Ich denke, das machte ich automatisch: Da war ein Problem und ich versuchte durch ständige Konfrontation damit irgendwie zu einer Lösung zu kommen.

Aber bei mir spielte diese Angst vor dem Täter keine so große Rolle mehr, das ist vielleicht bei Dir oder anderen Opfern ein völlig andere Situation. Ich hatte später nur noch Angst um meine Töchter, nicht mehr um mich.

Ganz im Gegenteil: Wenn ich irgendwo zu Szenen dazukam, wo Frauen belästigt wurden, bemerkte ich nur, wie mein Gehirn ein paar Zentimeter nach oben stieg und schon stand ich schützend vor der Frau. Und ich hatte keine Angst, nur eine unbändige Wut in mir, eine Wut, die den Täter sofort zurückweichen ließ.

Also ich glaube, dass ich eher der Typ bin, der diesen Dingen mit Aggression begegnet.

Das dürfte auch der Grund sein, warum ich in diesem Thread so emotional reagiere: Ich habe das Gefühl "virtuelle" Opfer schützen zu müssen - deshalb reagiere ich mit Aggression.

Heute sieht es zumindest in meiner Partnerschaft anders aus. Mein jetziger LG (wir sind seit 5 Jahren zusammen) war meine Premiere. Er war der erste Mann, in den ich verliebt war und ich es trotzdem gewagte hatte, eine Beziehung mit ihm zu beginnen. Neuland, absolutes Neuland war das für mich.

Ja, Deine Frage, WIE sich ein Mensch verhalten müsste, um wirklich eine Hilfe zu sein? Auch da bin ich vielleicht anders gestrickt als Du, ich weiß es nicht.

Aber er dürfte auf keinen Fall den Fehler machen, mich "normalisieren" zu wollen. Du weißt sicher, wie ich das meine.

Denn ich fühle mich nicht "fehlerhaft" - sondern begründet individuell. Und mich SO zu sehen - das stellt eine absolute Grundbedingung dar für ein Gespräch über dieses Thema. einem MB-Opfer ist sowieso schon mindestens einmal die Selbstachtung genommen worden - die Achtung ist da ein heikles Thema.

Liebe Grüße
Reinfried

:danke: Auf jeden Fall konntest auch Du Dir mir etwas sagen und mir etwas mit auf den Weg geben.

Emaki
 
Warum? Und das weiß ich erst seit einigen Wochen... Weil es nicht um das Verletzen an sich geht, nicht weil man diesen Schmerz sucht, sondern daß, was dieser auslöst. Z.B. sich selber spüren können, so blöd oder unwahrscheinlich das auch klingt. Es ist so und ich war wirklich am Ende, als ich begriffen habe, warum das geschieht.


Liebe Tannenzapfen

Als ich diesen Absatz gelesen habe, ist mir etwas in Erinnerung gekommen.

In den 90er Jahren habe ich vieles über missbrauchte Kinder gelesen ( nicht nur über sexuellen Missbrauch, sondern auch über permanent geschlagene Kinder).
Unter anderem las ich einen Bericht, den ich erst so gar nicht begreifen/ verstehen konnte!
Dort stand geschrieben, das die schwer misshandelten Kinder ihren Peiniger oft so lange angehen, bis dieser reagiert und das Kind wieder schlägt. Die Kinder sind oft sich selbst überlassen, "stören" eigentlich nur ( aus Sicht der Peiniger) und werden gezüchtigt mit allem, was gerade in die Hände kommt!
Diese Kinder wollen bemerkt werden, wollen Nähe, wollen berührt werden.

So nach dem Motto: Egal was passiert, Hauptsache ich werde bemerkt und fühle...irgentwas...

Es scheint ein Phänomen zu sein, es tut doch so scheissen weh und trotzdem will es das fühlen!
Ja, sowas gibt's auch. Das macht es ja so schwierig- jedes Kind hat einen anderen Grund, das ist individuell verschieden. Nur der Mechanismus ist immer gleich- eine unbewusste Angst steuert das Verlangen.

antenne29 schrieb:
Ist das Fühlen der Knasusknacktus ( wenn man es so schreibt?)?

Ist es das?
Nicht das Fühlen ist das Problem, sondern das Verlangen. In deinem Beispiel will das Kind Aufmerksamkeit, Nähe, und Körperkontakt. Um jeden Preis- auch um den des Geschlagenwerdens. So gross ist seine Angst, nicht zu bekommen, was es will- nämlich: Aufmerksamkeit, Nähe und Körperkontakt.

Ein Paradox.

Was man will, das kriegt man nicht. Weil man es will. Warum will man es denn? Weil man Angst hat, es nicht zu bekommen. Hat man diese Angst nicht, ist es einem egal. Und genau deshalb hat man es dann.
 
Zum Thema "die TäterInnen verstehen und ihnen verzeihen" :

Voraussetzung dafür ist, dass sie dies wünschen und darum bitten. Es ist absurd, jemanden zu verzeihen, der nicht einmal noch eingesehen und zugegeben hat, dass er/sie etwas falsch gemacht hat. (Ich spräche von TäterInnen, weil es auch Missbrauch durch Frauen gibt sowie bei männlichen Tätern manchmal auch die Partnerin es wegschauend duldet.)

Und diese Vorausetzung scheint meist nicht gegeben. Jedenfalls habe ich es noch nie erlebt (und kenne es auch nicht von KollegInnen), dass TäterInnen von sich aus später auf die Opfer zugegangen wären und zugegeben hätten, dass es falsch war, was sie getan haben. Auch nicht, dass TäterInnen freiwillig eine Therapie begonnen hätten, um zu verstehen, wie sie so etwas tun konnten.

In der Regel muss das Opfer diesen Schritt tun, den/die TäterIn anzusprechen. Manchmal erlebt es dann ein Schuldeingeständnis - oft aber neuerliche Zurückweisung und Beschuldigung.

LG, Reinhard
 
Werbung:
Was ist nun, wenn der Mann irgendwo anders festsitzt, hunderte von Kilometern weg, und es ihm auch nicht "erlaubt" wird, sich zu nähern ? Wenn er nicht einmal mit der Frau telefonieren darf, weil diese es konsequent abblockt ? Wenn er ihr Freiraum geben und im Alltag helfen möchte, es einen solchen Alltag jedoch nicht gibt ? Wenn der ganze Kontakt auf EMails aufbaut, die leicht missverständlich aufgefasst werden und reale Nähe niemals ersetzen können ? Wenn sie es lieber vorzieht, vor seinen Augen mit irgendjemand anderem eine Therapie zu besuchen - während dieser sich nichts sehnlicher gewünscht hätte, selbst mit dabei zu sein ?
Dann ist der Mann unglücklich verliebt und sollte sich fragen, warum er sich ausgerechnet in eine Frau mit solchen Verhaltensweisen verliebt hat. Dafür gibt es einen Grund- in ihm.

Primor schrieb:
Findest Du, Papacha, ich würde hier auf Tannenzapfen herumhacken ?
Weisst du das nicht selbst am besten, Primor? Wenn dich die Angst packt, dann ist dein Verhalten genauso dämlich wie bei jedem anderen Menschen auch. Welche Angst? Die Verlustangst natürlich. Was man befürchtet, verwirklicht sich. Schon isse weg, haste gesehen?

Jetzt ist sie wieder da- du hast wohl ein wenig losgelassen von ihr, nicht wahr? :D
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben