Umfrage: Sexueller Missbrauch!!!!

Bist DU schon mal sexuell angegriffen bzw. sexuell missbraucht worden?

  • Nein, noch niemals!

    Stimmen: 26 21,7%
  • Nein, aber ich kenne jemanden der sexuell missbraucht wird/wurde

    Stimmen: 24 20,0%
  • Ja, aber nur verbal (Sprüche/Fragen/Antworten mit extremen sexuellem Inhalt)

    Stimmen: 19 15,8%
  • Ja, ich wurde schon mal/schon öfters ungewollt angefasst

    Stimmen: 40 33,3%
  • Ja, ich wurde einmal vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich wurde mehrmals vergewaltigt

    Stimmen: 10 8,3%
  • Ja, ich werde/wurde regelmäßig missbraucht

    Stimmen: 9 7,5%
  • Ich wurde von jemanden sexuell missbraucht, den ich kenne

    Stimmen: 22 18,3%
  • Ja, ich wurde BEINAHE vergewaltigt

    Stimmen: 11 9,2%
  • Ich habe den Täter angezeigt

    Stimmen: 2 1,7%

  • Umfrageteilnehmer
    120
Status
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Ich glaube einfach, als Nichtmißbrauchter kann man nicht nachvollziehen, wie ein Mißbrauch sich auf das weitere Leben auswirkt. Woher sollen sie wissen, wie es ist, wenn die Alpträume kommen, Du nachts schreiend und zitternd aufwachst, weil Du den Mißbrauch wieder vor Augen hattest und Du nicht wieder einschlafen kannst aus Angst, weil die Alpträume wieder kommen könnten.

Ja natürlich. Es ist sicherlich nahezu unmöglich, einen Zustand nachzuvollziehen, wenn man ihn selbst nicht erlebt hat.

Da man sich zum Verdrängungskünstler entwickelt hat, verdrängt man auch viele andere, vor allem unangenehme Dinge in seinem Leben und will gar nicht sehen was da schief läuft bzw. kann man es gar nicht sehen, weil Du eigentlich glaubst es ist einfach so und Du führst ein "normales" Leben.

Hmmm.... das liest sich schlimm und ich kann es nicht nachvollziehen. Immerhin kann ich es jedoch verstehen.

Dazu kommen "körperliche" Sympthome. Ich bekam öfters Krankheiten, die nie gefunden wurde, z.B. Unterleibsschmerzen, die von allen möglichen Ärzten und im KH gründlich untersucht wurden und die unerklärlich waren oder bei Aufregung fing ich an zu hyperventlieren............träumte davon dass ich spitze Gegenstände verschluckte, die ich nicht runterschlucken konnte, bis dieses Gefühl auch tagsüber da war, dieses gefühl, wenn Du nochmals schluckst verhakt sich das teil und Du erstickst........dann rennst Du wieder von Arzt zu Arzt, weil die abklären wollen, ob es eine vergrössterte Schilddrüse ist, ob es vielleicht Knoten sind usw......und wieder wird nichts gefunden.......monatelang kam ich vor Rücken und Hüftschmerzen kaum noch morgens aus dem Bett und wieder gab es dafür keine Ursache zu finden.....wenn die Ärzte nix fanden, verschwanden auch wieder die Schmerzen...und Du denkst nicht darüber nach, dass diese "Symptome" mit dem Mißbrauch in der Kindheit zusammenhängen könnten, sondern glaubst allmählich dass Du "irre" bist.........heute weiß ich, dass all dieses stumme Hilfeschreie, der verletzten Seele waren, aber das wußte ich erst Jahre später als ich endlich Hilfe fand und den Weg des "Verstehens" ging.

Das finde ich bemerkenswert...

und genau, das was Ahorn schreibt, habe ich auch so erlebt bzw. erfahre es immer noch, dass es viele nicht schaffen!!!!!

Aber Du denkst nicht, dass es sich nie wieder vollständig "reparieren" lässt ?
 
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hallo primor,
da irrst du dich gewaltig. klar, jede überlebende verarbeitet ihren missbrauch auf ihre art und weise, aber brocken bleiben haften. oder anders gesagt, dir fehlen in deinem leben viele dinge, die du nie wieder nachholen kannst, vergleichbar mit einer amputation

Wenn Du nicht an eine vollständige, 100%ige "Rehabilitation" glauben kannst, dann tust Du mir leid. Dann hast Du etwas sehr bedeutendes aufgegeben.

sobald dir das bewusst geworden ist, kannst/darfst du lernen dies in dein weiteres leben zu integrieren.
das hat mit einreden oder schwarzmalerei nichts zu tun.

Also weisst Du... HALLO ??? Du redest von einer "irreversiblen seelischen/psychsichen Amputation" - und schreibst dann darunter, das wäre keine "Schwarzmalerei" ????? Wenn es das nicht ist, was ist es denn dann ? Etwa "Realismus" ? Das behauptet der Pessimismus immer von sich - dass er "realistisch" ist.

wenn du missbraucht worden bist, dann ist deine welt eine andere, dinge,die anderen leicht fallen zu tun, die darfst du dir sehr oft hart erarbeiten. wenn du dabei die richtige begleitung/unterstützung hast/bekommst und nicht aufgibst, wird's leichter.

Das mag auch alles sein, das glaube ich, und es ist schrecklich.

aber zu glauben, ich rede jetzt über meinen missbrauch und sobald ich alles gesagt habe, kann ich dieses thema abhaken, das ist ein gewaltiger irrtum.

Das ist nicht mein Irrtum, denn ich denke das nicht. Ich weiss, dass es nicht ausreicht, nur über Dinge zu reden.

es wird immer dinge geben, an denen du wieder arbeiten darfst, aber es heißt nicht, dass du kein glückliches leben haben kannst. kannst du sehr wohl.

Dennoch... amputiert ist amputiert, nicht wahr ?
 
Deine positive Grundeinstellung in Ehren, aber was ist für Dich "normal" - meinst Du nicht, dass DU jetzt Menschen über einen Kamm scherst? Gestehst Du den MB-Opfern nicht zu, dass sie anders bleiben dürfen? Wie der Vergleich mit der Palme - jeder Mensch geht letztendlich SEINEN Weg - und wer entscheidet darüber, was "normal" ist und was nicht?

Du verstehst mich wirklich falsch. Ich gestehe jedem Menschen seine Individualität zu. Und auch in der "Missbrauchs-Erfahrung" liegt eine Einzigartigkeit. Genauso wie in der Heilung der seelischen Wunden, die daraus entstehen. Das unscheinbare Wörtchen "normal" habe ich - wie Dir vielleicht aufgefallen ist - in Anführungszeichen gesetzt, eben weil es ein relativer Begriff ist. Es wurde im Sinne der Geschichte verwendet. Da ist eine Palme mit einem Brocken drauf. Und der Brocken ist da eben "nicht normal". Denn wenn Du Dich umschaust, fällt Dir auf, dass auf Palmen "normalerweise" *keine* Brocken rumliegen. So definiert die Geschichte "Normalität" - und diese "Abnormalität" ist im Sinne der Geschichte nicht etwa ein spezielles, einzigartiges Merkmal, es ist etwas, das verunstaltet, belastet, was da nicht hingehört. So wird es in der Geschichte eindeutig beschrieben. Ich halte mich nur an diese Geschichte. Ein besonderes Merkmal wäre z.B. eine Wunde in der Rinde, die schmerzt und aus der das "Palmblut" tropft. Die jedoch zuheilen kann und dann zu einer "Zierde" wird. Nur zum Beispiel. In der Geschichte bleibt der Brocken eine Belastung, etwas, das da eigentlich nicht hingehört, wogegen man ankämpfen muss, indem man mehr Stärke entwickelt. Was man jedoch trotz aller Stärke niemals weg bekommt.

Und genau das ist der Punkt. Verstehst Du jetzt vielleicht besser, was ich meine ?

Es ist doch eine individuelle Sache, wie ein MB-Opfer an die Verarbeitung rangeht - muss dann unbedingt "normal" rauskommen? Welches Schwarz/Weiß-Denken legst Du da als Maßstab an?

Dasjenige, welches in der Geschichte dargestellt wird.

Jeder Mensch hat seine persönliche Lösung (oder auch nicht) - aber was letztendlich dabei rauskommt, sollte nicht nach dem Maßstab "normal" oder "nicht normal" beurteilt werden, sondern eben als persönlichen Teil dieses Menschens.

Ja, genau. Es gibt immer eine "Lösung". Wenn sich etwas auflöst, verschwindet es. Dann ist es okay, Problem gelöst. Dann ist man davon frei. Das verstehe ich unter "normal". Dennoch wird man sich damit schmücken können, ein so gravierendes Problem hinter sich gebracht zu haben. Wird besondere Erinnerungen und den Schlüssel zur Lösung dieses Problems mit sich führen. Das ist dann das individuelle Merkmal, welches so einen Menschen aussergewöhnlich.

Irgendwie bekomm ich bei Dir das Gefühl nicht ganz los, Du möchtest damit etwas "wegwischen" - da MB, da Therapie = wiederhergestellter, "normaler" Mensch.

Dieses Gefühl trügt Dich. Warum ist das eigentlich so ? Was denkst Du ?
 
Wenn Du nicht an eine vollständige, 100%ige "Rehabilitation" glauben kannst, dann tust Du mir leid. Dann hast Du etwas sehr bedeutendes aufgegeben.



Also weisst Du... HALLO ??? Du redest von einer "irreversiblen seelischen/psychsichen Amputation" - und schreibst dann darunter, das wäre keine "Schwarzmalerei" ????? Wenn es das nicht ist, was ist es denn dann ? Etwa "Realismus" ? Das behauptet der Pessimismus immer von sich - dass er "realistisch" ist.



Das mag auch alles sein, das glaube ich, und es ist schrecklich.



Das ist nicht mein Irrtum, denn ich denke das nicht. Ich weiss, dass es nicht ausreicht, nur über Dinge zu reden.



Dennoch... amputiert ist amputiert, nicht wahr ?


Hallo primor,

angel of hope, hatte schon weiter vorne geschrieben, sie wäre noch am aufarbeiten. Sie ist gerade in Therapie.........und dass sich Pessimismus ind Optimismus umwandelt kann jahre dauern. Schliesslich hat man genügend Menschen in seinem Lebenslauf kennengelernt, die einem immer wieder einreden, es wäre nicht allzu schlimm und man wäre erwachsen, man müsse auch vergessen können etc..........und dann geben viele ihre Therapien einfach auf, weil sie glauben, dass es doch nichts bringen wird.

..und zu Deiner Frage an mich


Aber Du denkst nicht, dass es sich nie wieder vollständig "reparieren" lässt ?

Doch es läßt sich "reparieren" allerdings bleiben an einer "alten Karosse" eben kleinere Schäden, die man mal wieder "aufarbeiten muss, aber dazu braucht es jahrelange schwere Arbeit an sich......vor allem bevor es endlich besser wird, wenn man sich endlich helfen lassen will und einen Menschen seines Vertrauens getroffen hat, der einem hilft, wird es erstmal schlimmer und dies durchzuhalten bedarf mehr Kraft und Stärke als so mancher "Normalo" wahrscheinlich ertragen könnte.

Doch ich bin heute gesund, verschliesse aber nicht die Augen vor Mißbrauch und den Folgen, weil ich es selbst erlebt habe. Durch das I-Net und meine Offenheit dazu, habe ich zu vielen opfern "persönlichen" Kontakt und "helfe" ihnen so gut ich kann, gebe ihnen immer wieder Mut, dass auch sie es schaffen können etc.......sie bekommen auch nicht mein Mitleid, aber haben mein Mitgefühl und die positiven Feedbacks, dass ich sie immer wieder ermutige nicht aufzugeben, sind mein größter "Lohn" dafür, denn ich werde wahrscheinlich kaum Mißbrauch verhindern können, aber ich kann versuchen Opfern von Mißbrauch in so weit helfen, dass sie nicht alleine "kämpfen" und jemand der ihnen zuhört und zeigen kann "Du schaffst es auch, ich habe es auch geschafft"
 
Lieber Primor,

ein Missbrauch - und jedes andere Trauma auch - ist und bleibt ein Brocken, aber hast Du überlesen, dass man selber wächst - und der Brocken dadurch relativ kleiner wird???

Eine Narbe im Stamm würde mitwachsen. Eine Narbe ist gleichzeitig auch eine Energie-Fluss-Blockade. das braucht kein Mensch! Wenn dann die Energie nicht mehr fliesst - auch wenn es noch so schön ausschaut - ist der Brocken doch leichter zu tragen als eine lebenslange Energie-Blockade!

LG
Ahorn
 
Doch ich bin heute gesund, verschliesse aber nicht die Augen vor Mißbrauch und den Folgen, weil ich es selbst erlebt habe. Durch das I-Net und meine Offenheit dazu, habe ich zu vielen opfern "persönlichen" Kontakt und "helfe" ihnen so gut ich kann, gebe ihnen immer wieder Mut, dass auch sie es schaffen können etc.......sie bekommen auch nicht mein Mitleid, aber haben mein Mitgefühl und die positiven Feedbacks, dass ich sie immer wieder ermutige nicht aufzugeben, sind mein größter "Lohn" dafür, denn ich werde wahrscheinlich kaum Mißbrauch verhindern können, aber ich kann versuchen Opfern von Mißbrauch in so weit helfen, dass sie nicht alleine "kämpfen" und jemand der ihnen zuhört und zeigen kann "Du schaffst es auch, ich habe es auch geschafft"


Liebe Papacha

Diesen Einsatz den Du da leistest...meinenhutvordieziehe!!!

die Antenne
 
Lieber Primor,

hast Du jemals (irgendein) Trauma erlebt?

Mein Leben ist eine Aneinanderreihung von mehr oder weniger schlimmen Traumas.

Dann wüsstest Du, dass man nur lernen kann, damit zu leben!

Dem widerspreche ich voll und ganz. Ein Trauma lässt sich vollständig auflösen.

Natürlich kann ich noch weiter an mir arbeiten, dass auch meine Beziehung nicht mehr so darunter leidet, das werde ich auch - trotzdem wird es zu meinem Leben gehören, wie auch die schönen Momente meiner Kindheit zu meinem Leben gehören. Schliesslich haben mich alle meine Erfahrungen geprägt!

Die Erinnerungen mögen bleiben. Die Persönlichkeit mag dadurch um eine bedeutende Facette bereichert sein. Doch die Verletzung kann heilen und nicht mehr erkennbar sein. Dein Brocken scheint sich noch nicht aufgelöst zu haben. Aber das kann er und das wird er auch.

Und bitte nimm mir meinen Optimismus nicht übel, ja ? Ich hab schon verstanden - einige unter Euch wollen es eben so - bitte, ist Euer Leben, Eure Psyche. Wenn ihr den Glauben an eine vollständige Heilung verloren habt - ist es eben so.
 
Ich hab schon verstanden - einige unter Euch wollen es eben so - bitte, ist Euer Leben, Eure Psyche. Wenn ihr den Glauben an eine vollständige Heilung verloren habt - ist es eben so.

Primor, das wäre interessant, ob Du diese Aussage auch dann tätigen würdest, wenn Du selbst MB-Opfer gewesen wärest. Es urteilt sich verdammt einfach über etwas, das man selbst nicht gespürt hat.

Lg
Reinfried
 
Lieber Primor,

ein Missbrauch - und jedes andere Trauma auch - ist und bleibt ein Brocken, aber hast Du überlesen, dass man selber wächst - und der Brocken dadurch relativ kleiner wird???

Nein habe ich nicht. Der Brocken wird nur "relativ" kleiner, aber objektiv bleibt er gleich gross und was der Punkt ist, dass er da bleibt. Diese Geschichte hat sich jemand ausgedacht, das ist Fakt. Sie entspring keiner "Quelle der Wahrheit" sondern einem menschlichen Geist und spiegelt nur dessen persönliche Ansichten. Deshalb muss sie nicht die Realität wiedergeben.

Eine Narbe im Stamm würde mitwachsen. Eine Narbe ist gleichzeitig auch eine Energie-Fluss-Blockade. das braucht kein Mensch! Wenn dann die Energie nicht mehr fliesst - auch wenn es noch so schön ausschaut - ist der Brocken doch leichter zu tragen als eine lebenslange Energie-Blockade!

Eine Narbe ist wohl eher ein "Leck" im Energie-System, keine Blockade. Da fliesst Energie aus. Schliesst sich das Leck, ist alles so wie vorher und nur die Narbe erinnert daran, dass da mal was war.

Dennoch spielt das keine Rolle in dieser "Diskussion".
 
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Primor, das wäre interessant, ob Du diese Aussage auch dann tätigen würdest, wenn Du selbst MB-Opfer gewesen wärest. Es urteilt sich verdammt einfach über etwas, das man selbst nicht gespürt hat.

Lg
Reinfried
Nun denn, Reinfriede- dann nimm dieselbe Aussage von mir. Ich war betroffen- und stimme Primor absolut zu: ein derartiges Trauma lässt sich vollständig auflösen. Wenn man es denn will.
 
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