Das war mehr zur Verdeutlichung gedacht, weil wenn man die Sichtweise umdreht, passt bestimmt auch vieles nicht ins chinesische System. Wenn ich mich auf den Standpunkt der Westmedizin stelle und dann kommt doch tatsächlich jemand daher und erzählt mir, das der Geist (shen) im Herzen beherbergt ist, da entsteht natürlich ein falsches Bild und man denkt dann das einzelne Erkenntisse überholt sind, wobei sie innerhalb des Systems sinnvoll und schlüssig sind (gut, es gab teilweise öfter bei Problemen auch mehrere parallele Erklärungsansätze (z.B. bei den Erkältungskrankheiten) bzw. wurde die Erklärungen später mit verbesserten Versionen ersetzt (z.B. die Theorie der 5-Wandlungsphasen/Elemente mit einem genauen Schema des Qi-Flusses zwischen den "Organen")). Wenn dann muß man eher fragen, ob es heute noch zeitgemäß ist, ein Medizinsystem ausgehend von Yin und Yang als Erklärungsansatz für quasi alles aufzubauen. Das bedeutet aber nicht, das man gesammeltes Wissen aus dem system nicht an passenden Stellen verwenden kann.
Nönö. Nix mit einer Ursache. Man versucht die Ursache zu finden. Das können auch mehere sein. Für die Refluxkrankheit gibt es auch mehrere Ursachen. Belegzellenhyperaktivität kommt klar in Betracht. Meißtens findet sich aber eine Zwerchfellhernie. Dass die Kardia dann ncht suffizient arbeiten kann liegt ja auf der Hand. Dann ist das Problem operativ lösbar.
Das war so gemeint, das man ja soweit ich weiß, bis Anfang des 19. Jahrunderts auch in der westlichen Medizin über Hitze- und Kälteeinflüsse bei Krankheiten spekuliert hat, bis dann die ersten Erreger gefunden wurden, was die Wissenschaft dann in Folge auf das Graben nach der "einen" klaren Ursache eingeschossen hat.
Das wird sich kaum einer anhören, weil, freundlich ausgedrückt das Qi nicht bekannt ist und die Leber nicht (wesentlich) den Blutdruck beeinflusst, und wenn, dann durch Erkrankungen höchstens ein kleiner Faktor im venösen System. Da ist die Leber selber aber nicht ursächlich. Wa möglich ist ist ein portaler Hypertonus durch Vorschädigung der Leber.
Wenn man den Maßstab des westlichen Systems da anlegt, st das auch verständlich. Es sollen sich aber wohl auch schon Hautärzte gewundert haben, das manche Hautausschläge dem Verlauf der Hauptleitbahnen folgt, obwohl da ja aus Sicht der westlichen Medizin, soweit ich weiß, bisher nichts bekannt ist, was auch nur näherungsweise irgendwie mit den Leitbahnen zu tun haben könnte. Wie erklärt sowas die westliche Medizin, mal abgesehen von ist zur Zeit noch nicht bekannt?
Jedes System hat einfach immer irgenwo seine Erklärungslücken und teilweise auch Beschränkungen. Auch wenn in Zukunft, wenn sie denn dann erforscht sind, die traditionellen Systeme mit in das westliche System eingeliedert werden können, sollte man erkennen, das es im Moment noch nicht so weit ist. Sicher nicht ohne Grund ist das traditionelle System in China inzwischen ja wieder da, nachdem man mal kurzeitig glaubte, das westliche System sei, dank wissenschaftlicher Fundierung, endlich die Antwort auf alle Fragen...
Inzwischen ist die TCM da quasi als Fachrichtung mit integriert und die Ärzte haben wohl auch wenistens die TCM-Grundlagen dort mit in der (westlichlichen) Ausbildung. Man sollte die traditinellen Systeme als Lückenfüllen bzw. Unterstützung für das westliche System nutzen und weiter erforschen, wie man es ja in China schon macht, einfach um erst mal die Wirkung an sich irgendwann dann auch mal Sachen wie das Qi erklären zu können.
Ich sehe nicht, wo die westliche Medizin nicht konsistent und logisch wäre.
Ich hab auch nicht behauptet das die Westmedizin nicht logisch wäre, ich wollte damit nur sagen, das das chinesische System mehr ist, als Wunderheiler-Sondermüll aus alten Zeiten. Gerade weil von westlicher Seite gern mal die Systematik angezweifelt wird, ungefähr so wie "das westliche System taugt nur für Notfälle".
Ich sehe auch keinen Grund sich von der Physiologie zu entfernen, wenn es um die Beschreibung körperlicher Abläufe geht. Ich kenne da keine begründete Alternative.
Das bezog sich eher darauf, als das z.B. das Lebenssituation/-umfeld bzw. die persönliche Einstellung oder die Stellung in der Gesellschaft die westlichen Mediziner in Bezug auf die Physiologie, bisher nur in wenigen Ausnahmefällen (ich denkl da gerade so an die Flug- und Arbeitsmedizin) interessiert. Ist ja dank Spezialisierung alles fein säuberlich getrennt und da sind nun mal die Psychologen und Siziologen zuständig und ich habe da bisher noch von keinen Projekten mitbekommen, wo gleich mal noch die Medizin hinten mit dran hängt und z.B. Proben fürs Labor mit einsammelt. Weil in der TCM gibt es die klimatischen Faktoren (Hitze, Kälte, Feuchtigkeit, Wind, Trockenheit, Sommerhitze) als äußere, potenziell krankheitsauslösende Faktoren und so kann z.B. langes Leben in einer feuchten Umgebung zu Feuchtigkeit als Krankheit führen.
Die Sache mit der Akkupunktur ist auch nicht ganz unumstritten, so wie es gehandhabt wird. Ich schätze aber, dass dir die Gründe, warum das einigen missfällt nicht gefallen würde. Womit du auch recht hast - das habe ich selber mal gesehen, was die telweise alles am Puls fühlen können. Ich war überrascht, weil ich vermutet hätte, die kennen nur stark oder schwach. Aber man kann da definitiv mehr erkennen, als die Frequenz.
Man wird halt sehen, was die Erforschung da zu Tage fördert.
Ich bin der Meinung, daß man da, wenn man das beurteilen möchte, auch die Diagnostik und Behandlung nach dem aktuellen Erkenntnistand machen sollte. Damit meine ich dann auch alle Diagnoseverfahren, von Betrachten über Hören, Riechen, Betasten und Befragen. Da sind dann gerade die Puls- und Zungendiagnose mit ganz wesentliche Bestandteile.
Die Pulsdiagnostik gibt Aufschluß über die inneren (Yin-)Organe und wenn ich es jetzt mal wieder versuche auf die westliche Medizin umzusetzen, kann man das als primitive Form von EKG und Blutdruckmessung ansehen. Es ist aber mehr als das und die Kategoriesierung ist auch z.B. Fülle/Mangel pro Organ und nicht hoher und niedriger Blutdruck. Gerade die Pulsdiagnose ist leider auch sehr subjektiv (auch da wurde imho schon geforscht um das zu verbessern; das geht aber da sie nur ein Teil vom Ganzen ist), ertastet werden da an den 6 Stellen, neben der Länge, Tiefe (auf 3 Ebenen) und Breite/Elastizität des Pulses auch die Frequenz/Aussetzer.
Das bei der Akupunktur wohl auch sehr die behandlungssituation eien Rolle spielt, weiß ich auch schon, aber unterm Strich muß sich die Durchführung ja lohnen, weil sonst hätte sich das verfahren nicht so lange gehalten und auch die westlichen Medizin ist ja nicht frei von der positiven Wirkung explizit ärztlich verschriebenen Zuckerpillen.
Zumindest die Galle wird ja nicht in den Magen ausgeschüttet. Mir ist nicht klar, was da mit Hitze gemeint ist.
Hitze meint in dem Zusammenhang und innere Fülle-Hitze (gemäß den 8 Prinzipien) der Gallenblase als Teil des Funktionskreises Leber/Gallenblase. Allgemein meint Hitze als "Krankheit" relativen (zu wenig Yin, aber Yang auf Normallevel (Leere-Hitze oder Magel-Hitze)) oder absoluten Yang-Überschuß (Fülle-Hitze). Fülle-Hitze kann man aus westlicher Sicht mit erhöhter physiologischer Aktivität vergleichen. Die Gallenblase ist das Yang-Organ des Leberfunktionskreises und dementsprechend anfällig für Fülle-Hitze die nach oben steigt und in Folge auch den Magen angreifen und übergreifend mit überhitzen kann. Bei der Leber-Qi-Stagnation wird das Leber Qi z.B. durch Zorn und unverarbeiten Frust eingeklemmt. Die Stagnation kann sich dann über längere Zeit in Hitze umwandeln, welche dann wieder auf den Magen übergreifen kann.
Für mehr Infos zu Grundlagen und Diagnostik siehe z.B.
http://www.tcm-info.ch/.