Joey
Sehr aktives Mitglied
Vielleicht ist es aus weiteren Gründen so schwer, Anerkennung von wirksamen alternativen Heilmethoden anerkannt zu sehen: Die vielen Scharlatane und die Wissenschaftler, die meistens eine auch belegbare Wirksamkeit nicht annehmen wollen. Ich glaube, in Sachen Sturheit geben sich beide Seiten nicht viel.
Menschen sind stur. Alle; einige mehr, andere weniger. Niemand denkt rein rational. Niemand bedenkt alle Fakten rein rational durch, sondern sucht und überberwertet die Fakten, die den eigenen Standpunkt zu stützen scheinen und ignoriert die Fakten, die ihn zu kippen drohen scheinen (der sog. Bestätigungs-Bias). Welche Seite nun "sturer" ist... sagen wir mal so: Die meisten Argumentationsfehler habe ich bisher auf der Seite der "Alternativmediziner" bemerkt. Faiererweise muss ich dann allerdings auch bemerken, dass besagter Bestätigungs-Bias auch für mich gilt.
Und dazu natürlich das liebe Geld, was manche Scharlatane dann dazu bringt, sich nicht überprüfen lassen zu wollen und manche wirkfreie oder gar schädliche schulmedizinischen Produkte weiterhin aus eben diesen Gründen auf dem Markt belassen zu können.
Yup.
Und Geld ist auch für alternative Methoden ein Problem, Studien sind sehr teuer. Was nützt es, wenn ich für_mich herausfinde, was wirksam ist, wenn mir die Millionen dafür fehlen, dies zu belegen?
Naja, der Umsatz für alternative Heilmethoden in Europa ist mittlerweile ziemlich hoch. Es ist ja nicht so, dass die in ihrem stillen Kämmerlein ihre Tinkturen potenzieren u.ä. Mit dem Jahresumsatz können da schon Studien durchgeführt werden (was auch teilweise geschieht). Damit werden auch Professuren bezahlt, die an Universitäten dann die "Alternativen Heilmethoden" lehren und verteidigen sollen.
Und der Pharma nutzt ein Produkt, das am Ende kostenfrei von den Menschen genutzt werden kann, doch erst Recht nichts, im Gegenteil, die werden ihre Pfründe schon zu sichern wissen und sitzen monetär am sehr viel längeren Hebel. Das ist etwas, was mich zum Teil schon stört, beschreibt aber wohl eher ein gesamtgesellschaftliches Problem.
Ja, die schulmedizinische Pharma-Industrie hat auch ihre Mittel und Wege, die Studienlage zu schönen. Stimmt. Wie gesagt: Perfekt ist da Lage da auch nicht... aber meiner Ansicht nach wegen der Methodik eben besser als ein: "mir hat das geholfen, also ist das gut - und, wer das bezweifelt ist ein dogmatischer Atheist!!!", was einem als Skeptiker manchmal an den Kopf geworfen wird.