Schulmedizin und Alternative Heilmethoden schließen sich für mich nicht aus.
Tun sie auch nicht unbedingt. Die Frage ist allerdings auch, wie es die "alternativen Therapeuten" sehen. So gibt es ja die Anhänger der "germanischen neuen Medizin", die in ihrer Lehre das Einziggültige sehen. Es gibt auch Homöopathen, die ALLES mit Homöopathie behandelt sehen wollen und ihren Patienten den Gang zur "Allopathie" - wie alles andere u.a. auch die "Schulmedizin" da genannt wird - verbieten.
Und auch in der Schulmedizin kann ich nicht hingehen und erwarten, wenn ich Pille X schlucke, erziele ich in jedem Fall Wirkung Y. Auch die Schulmedizin hält sich da mehr im Bereich von Gewichtungen und Wahrscheinlichkeit auf und macht keine absoluten Heilversprechen.
Richtig. Ob eine Behandlun gErfolg hat, hängt von sehr vielen Faktoren ab, auf die wir keinen Einfluss haben... die wir teilweise noch nicht einmal kennen.
Mach mal folgendes Experiment: Nimm einen Spielwürfel und werfe ich einige Male. Im Rahmen der Statistik wird jede Seite gleich häufig oben erscheinen. Nun klebe eine 1-Cent-Münze auf der Seite mit der 1 fest. Nun wird der Würfel häufiger mit der 6 oben lieben bleiben, aber nicht immer. Diese Häufung lässt sich statistisch nachweisen.
Das Ziel der Medizin ist die Wahrscheinlichkeit des gewünschten Ausgangs zu erhöhen.
Da ist dann zuerst die Frage: Steigert die Behandlung die Erfolgswahrscheinlichkeit? Und wenn ja, woran liegt es? Liegt es im Falle der Homöopathie beispielsweise wirklich daran, dass da eine Ursusbtanz schrittweise so lange verdünnt wurde, dass die Wahrscheinlichkeit eines der Moleküle der Ursubstanz zu erwischen, ziemlich klein ist? Um diese und weitere Fragen zu beantworten sind so weit wie möglich gut geführte Experimente notwendig. Wenn die meisten positiven Experimente mit schlechter Methodik geführt wurden, so ist das zwar keine Widerlegung... aber schon verdächtig.
(...) Tja und da spielt eben die Eigenverantwortung/Stabilität desjenigen eine große Rolle . Alles an Leid kann man den Menschen net ersparen, nur sie sich selber .
Stimmt. Man kann aber wie gesagt seine Ansichten darüber kundtun - auch, wenn es einige nervt.
(...) Und wenn der Hilfesuchende davon profitiert, ja , warum dann eben nicht , wie oben schon geschrieben mit voriger ärztlicher Abklärung ,ob nicht doch nicht andere Ursachen sein könnten, die eben zu behandeln wären.
In einem anderen Thread zu dem Thema wurde die Geschichte eines Krebskranken Mannes erzählt, der auch scho nals austherapiert galt. Er begannt zu visualisieren, wie sein Immunsystem den Tumor angriff und auffrass... und tatsächlich: Er wurde geheilt.
Ich zweifle den Wahrheitsgehalt dieser Geschichte nicht an, und ich freue mich wirklich für diesen Mann. Die Frage ist nur: Wieviele Menschen, die die gleiche Methode angewandt haben, wurde so nicht geholfen? So berührend und beeindruckend die Geschichte auch ist, so wird diese Frage nicht beantwortet. Einige Leute werden sich im Rahmen dieser Geschichte allerdings bestärkt führen, alleine mit dieser Art ihren Krebs zu bekämpfen und so die Chemotherapie zu umgehen... und sie werden damit mit ziemlicher Sicherheit sterben.
Ich freue mich über jeden Menschen, der von einer schweren Krankheit geheilt wurde, unabhängig davon, unter welcher Therapie das geschah. Wenn solche Geschichten ohne wissenschaftliches Fundament dazu führen, dass andere Menschen einer evidenzbasierten Behandlun entzogen werden, so ist da durchaus etwas dagegen zu sagen.
Mir ist klar, dass ich hier mehr kritisiere, als Du sagst; Du weist ja immer wieder drauf hin, dass Du auch auf die Konsultation eines Schulmediziners bestehst. Das tun aber nicht alle - darum schreibe ich etwas allgemeiner; sorry.
Du meinst Therapie ist die Manipulation von Menschen?
Ja. manipulation kann auch positiv sein.
Ich habe selbst eine Psychotherapie wegen mittelschwerer Depressionen mitgemacht, und es gehr mir hinterher - d.h. jetzt und die letzten Jahre - besser als es mir vorher ging. Den Erfolg führe ich darauf zurück, dass es die Therapeutin geschafft hat, einige Gedankenmuster von mir zu durchbrechen und zu diverse emotionale Schlussfolgerungen, die ich vorher gezogen habe, Alternativen anzubieten... so dass ich nicht mehr in die Grübelfalle verfiel und nicht jeder Gedankengang intern in eine Katastrophe mehr führt.
Eine Wirksamkeit von unter 50% finde ich ehrlich gesagt etwas mau. Ich hätte nun geglaubt, das wäre viel höher.
Ja, Psychotherapien sind auch alleine nicht unbedingt als wirksam bekannt. So meinen einige Pschotherapeuten auch, dass eine Therapie nicht besser wirkt, als Gespräche mit guten Freunde. Ebenso ist die Diagnostik ziemlich fragwürdig. Da gibt es diverse Experimente zu, die da deutlische Schwächen zeigen.