Trennung der Eltern

Wenigstens weiß ich dass ich es sicher anders machen würde bei meinen kindern (wenn ich mal welche hab).
Ich bin in einer ähnlichen Situation. Ähnlich, weil der Vater meiner Kinder ständig als Vater im Alltag present ist.
Aber ich seh jetzt wie schwierig es ist an die Kinder ran zukommen. Die blocken auch gern mal alles ab weil es schmerzlich sein könnte.

ich habe meiner Tochter gesagt sie soll einfach mal aufschreiben wovor sie Angst hat bei unserer Trennung und nach einiger zeit sehen wir mal nach was berechtigt war und was nicht so schlimm war.

Sie schrieb damals, dass sie Angst hat einen von uns nie wieder zu sehen.
 
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Ja alleine weinen geht ganz gut.
Aber es darf niemand sehen. Vor allem nicht die Eltern.
Ich kann mich noch ganz genau erinnern als ich noch etwas jünger war. So elf oder so. Weiß nicht so genau. Da habe ich in meinem Zimmer geweint. Und dann ging die Tür auf und meine Mama stand da.

Fraaaage nicht... da wurde ich dann ganz aggressiv ... ich kann da nicht anders. Ich sagte sie soll raus verschwinden. Ganz arg. Weil ich mich soooo geschämt habe!!

Es ist auch heute noch so, dass ich aggressiv werde wenn sie nur fragt ob es mir nicht gut geht... da ist schon wieder Gefühl dabei!! Es ist arg!
Eigentlich ja nicht normal - oder!! Ist doch die Mama!!

Ich glaube das alles geht nicht von heute auf Morgen! Man kann Stück für Stück immer mehr auflösen wenn man an sich arbeitet.

Alles Liebe


Oh ja das kenn ich ganz genau- vor allem vor den eltern.
es fällt mir bis heute schwer vor meiner mutter zu weinen.
wahrscheinlich weil weinen für sie ein zeichen von schwäche ist und ich muss unbedingt stark sein vor meiner mutter (das ist so in mir drin).
genau so wie du das erzählst mit deinem papa.

manche dinge wird man vielleicht nie ganz los, aber deswegen steck ich nicht den kopf in den sand:)
kannst du die gefühle rauslassen wenn du ganz allein bist? das konnte ich nämlich nicht.
ich hab erst so nach und nach gelernt dass man nicht im boden versinken muss wenn man weint, sondern das es erleichternd ist!

lg
 
Ja alleine weinen geht ganz gut.
Aber es darf niemand sehen. Vor allem nicht die Eltern.
Ich kann mich noch ganz genau erinnern als ich noch etwas jünger war. So elf oder so. Weiß nicht so genau. Da habe ich in meinem Zimmer geweint. Und dann ging die Tür auf und meine Mama stand da.

Fraaaage nicht... da wurde ich dann ganz aggressiv ... ich kann da nicht anders. Ich sagte sie soll raus verschwinden. Ganz arg. Weil ich mich soooo geschämt habe!!

Es ist auch heute noch so, dass ich aggressiv werde wenn sie nur fragt ob es mir nicht gut geht... da ist schon wieder Gefühl dabei!! Es ist arg!
Eigentlich ja nicht normal - oder!! Ist doch die Mama!!

Ich glaube das alles geht nicht von heute auf Morgen! Man kann Stück für Stück immer mehr auflösen wenn man an sich arbeitet.

Alles Liebe

ich denke WEIL es die mama ist ist es so schlimm, mir gings ganz genau so.
nur ja nicht irgendeine gefühlsähnliche regung negativer art vor meiner mutter zeigen (glaub da haben wir ziemlich ähnliche gefühle)!
wahrscheinlich wollen wir unseren eltern mit aller macht zeigen das alles in ordung ist- warum genau das soo wichtig ist weiß ich nicht.

da stimm ich dir voll zu- von heute auf morgen geht das wenigste.
man darf nur nicht aufgeben.:flower2:

lg White Horse
 
(...)
Hi Trixi Maus!

das hast du sehr schön und treffend ausgedrückt- bei mir wars genau so. am ende hab ich mich wieder an einiges erinnert, was jahrelang weg war.
mit welchen gefühlen und erinnerungen hattest du denn zu kämpfen?


Gaaaanz liebe Grüße :liebe1:White Horse
mit Stolz, Wollust, Neid, Zorn. So in etwa. Es ist schwer, Gefühle zu benennen und wirklich das richtige Wort dafür zu finden, was man empfindet. Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, daß Schreiben bei der Ausdrucksfindung für sich selbst sehr hilfreich ist.

:liebe1:
 
Hi trixi maus!

mit Stolz, Wollust, Neid, Zorn. So in etwa. Es ist schwer, Gefühle zu benennen und wirklich das richtige Wort dafür zu finden, was man empfindet. Ich habe übrigens auch die Erfahrung gemacht, daß Schreiben bei der Ausdrucksfindung für sich selbst sehr hilfreich ist.

:liebe1:

schreiben hat mir auch sehr geholfen, oft fange ich einfach an irgendwas zu schreiben und dann hab ich plötzlich eine erkenntnis:)

es hat mir auch seehr geholfen hier im forum zu schreiben, das hat bei mir einiges verändert und in gang gesetzt- vorallem die lieben antworten von euch:liebe1: haben mir kraft gegeben

Hi east of the sun,

und wie ist es dann weitergegangen- konntet ihr eurer tochter dann ihre ängste nehmen?

lg white horse
 
Hi east of the sun,

und wie ist es dann weitergegangen- konntet ihr eurer tochter dann ihre ängste nehmen?

lg white horse

Ich denke schon, denn sie erlebt ja uns beide im Alltag.
Vielleicht kamen neue Sorgen und Probleme hinzu. Das kann sein, aber sie weiss, dass sie beide Eltern sieht und im Alltag erlebt.
 
Hallo White Horse!

Deine Worte haben mich sehr berührt. Sie beschreiben leider die Realität vieler Kinder, die Opfer einer Elterlichen Scheidung werden. Und es ist oft grausam wie sich die Eltern in so einem Moment davon Abwenden ihren Kindern zu helfen mit der Situation umzugehen. Beim verlassenen Elternteil leider meist deswegen, weil er selbst nicht damit zurecht kommt.

Du hast nachgefragt, wie es andere erlebt haben, also will ich hier mal meine Trennung der Eltern niederschreiben:

Bei mir spielte sich die Trennung meiner Eltern noch ein wenig anders ab.
Meine kleine Familie bestand aus Papa, Mama 1 großen Schwester und mir.
Bis zu meinem ca. 12. Lj. war scheinbar alles in Ordnung, dann hat mein Vater einen Rappel bekommen.
Mein Vater angefangen mit mir über SEINE Probleme mit meiner Mutter zu sprechen. Ich hatte als ca. 12 jähriges Kind scheinbar einen Gesprächspartner zu ersetzen (Er hat nie bei meiner Mutter den Mund aufgemacht). Ich hatte Verständnis für ihn, aber auch gleichzeitig durch ihn das Gefühl meine Mutter zu hintergehen, da er mir immer sagte, dass ich nicht mit ihr darüber sprechen sollte.
Er hatte meiner Mutter gerade offenbart, dass er im Laufe des nächsten Jahres für einige Zeit ausziehen würde. Sie war wie vor den Kopf gestoßen (mit ihr hatte er nicht geredet)
Sie wollte, dass er es uns Kindern selbst sagt, dass er ausziehen würde.
Was sie nicht wusste, war, dass er uns vorher ja schon in SEINE Situation eingeweiht hatte. So war unsere Antwort: "Wenn du meinst, dass es besser so ist, dann ist es ok!", wie ein Schlag ins Gesicht für meine Mama. (Sie tut mir heute noch leid dafür)
Er zog aus und kam uns Kinder besuchen. Meine Mutter, meine Schwester und ich, wir hatten uns gut eingelebt zu dritt.
Nach ca. 1 Jahr zog er wieder heim (Dafür stehen hunderte Begründungen bereit, aber keine hatte mit Liebe zu meiner Mutter zu tun und sinnig war das sicher nicht)
Er hat meiner Mutter etwas vorgelogen und sie hat ihn zurückkommen lassen.
Und zu jeder dieser Zeiten war ich der Gesprächspartner für meinen Vater.
Irgendwann war mir das alles zuviel und ich hatte ernsthaft in meiner Überforderung meinem Vater gesagt, dass es besser wäre sich scheiden zu lassen.

Endlich, 2 Tage vor meinem 18. Geburtstag war es soweit, die Scheidung.
Ich habe gefeiert!
Und bis heute habe ich kein einziges Mal über die Trennung geweint. Aber ich habe unendlich viele Tränen der Trauer und Wut geweint über die Manipulation und die Täuschung die mein Vater mir angetan hat. Genauso wie ich traurig war, dass meine Mutter meiner Schwester und mir dann wirklich die Schuld gegeben hat, weil wir ihn einfach ausziehen ließen. Und erst die Schuldgefühle, weil ich über alles Bescheid wusste und ihr nichts sagen konnte - Dieser Punkt hatte einen tiefen Graben in unsere Beziehung gerissen, der dazu geführt hat, dass ich wenn ich traurig war, gar nicht zu ihr gehen konnte.

Ich habe viel aufgearbeitet und mich versöhnt.
Beeinflussen werden mich diese Erlebnisse immer, aber mein inneres Kind habe ich mittlerweile in meine Arme geschlossen.

Und ich hoffe, dass Eltern endlich mal begreifen, dass ihre Kinder bei einer Trennung das ganze auch erleben und sie dringend jemanden brauchen der sie in dem Moment in ihre Gefühlswelt begleitet.

:liebe1:
Dir, White Horse wünsche ich, dass diese Erlebnisse aus deiner Kindheit, eine Erfahrung gebracht haben, die dem ganzen einen Sinn geben!

Grüße von Herzen
Bittersweet
 
Werbung:
Liebe Bittersweet!

Hallo White Horse!

Deine Worte haben mich sehr berührt. Sie beschreiben leider die Realität vieler Kinder, die Opfer einer Elterlichen Scheidung werden. Und es ist oft grausam wie sich die Eltern in so einem Moment davon Abwenden ihren Kindern zu helfen mit der Situation umzugehen. Beim verlassenen Elternteil leider meist deswegen, weil er selbst nicht damit zurecht kommt.

Du hast nachgefragt, wie es andere erlebt haben, also will ich hier mal meine Trennung der Eltern niederschreiben:

Bei mir spielte sich die Trennung meiner Eltern noch ein wenig anders ab.
Meine kleine Familie bestand aus Papa, Mama 1 großen Schwester und mir.
Bis zu meinem ca. 12. Lj. war scheinbar alles in Ordnung, dann hat mein Vater einen Rappel bekommen.
Mein Vater angefangen mit mir über SEINE Probleme mit meiner Mutter zu sprechen. Ich hatte als ca. 12 jähriges Kind scheinbar einen Gesprächspartner zu ersetzen (Er hat nie bei meiner Mutter den Mund aufgemacht). Ich hatte Verständnis für ihn, aber auch gleichzeitig durch ihn das Gefühl meine Mutter zu hintergehen, da er mir immer sagte, dass ich nicht mit ihr darüber sprechen sollte.
Er hatte meiner Mutter gerade offenbart, dass er im Laufe des nächsten Jahres für einige Zeit ausziehen würde. Sie war wie vor den Kopf gestoßen (mit ihr hatte er nicht geredet)
Sie wollte, dass er es uns Kindern selbst sagt, dass er ausziehen würde.
Was sie nicht wusste, war, dass er uns vorher ja schon in SEINE Situation eingeweiht hatte. So war unsere Antwort: "Wenn du meinst, dass es besser so ist, dann ist es ok!", wie ein Schlag ins Gesicht für meine Mama. (Sie tut mir heute noch leid dafür)
Er zog aus und kam uns Kinder besuchen. Meine Mutter, meine Schwester und ich, wir hatten uns gut eingelebt zu dritt.
Nach ca. 1 Jahr zog er wieder heim (Dafür stehen hunderte Begründungen bereit, aber keine hatte mit Liebe zu meiner Mutter zu tun und sinnig war das sicher nicht)
Er hat meiner Mutter etwas vorgelogen und sie hat ihn zurückkommen lassen.
Und zu jeder dieser Zeiten war ich der Gesprächspartner für meinen Vater.
Irgendwann war mir das alles zuviel und ich hatte ernsthaft in meiner Überforderung meinem Vater gesagt, dass es besser wäre sich scheiden zu lassen.

Endlich, 2 Tage vor meinem 18. Geburtstag war es soweit, die Scheidung.
Ich habe gefeiert!
Und bis heute habe ich kein einziges Mal über die Trennung geweint. Aber ich habe unendlich viele Tränen der Trauer und Wut geweint über die Manipulation und die Täuschung die mein Vater mir angetan hat. Genauso wie ich traurig war, dass meine Mutter meiner Schwester und mir dann wirklich die Schuld gegeben hat, weil wir ihn einfach ausziehen ließen. Und erst die Schuldgefühle, weil ich über alles Bescheid wusste und ihr nichts sagen konnte - Dieser Punkt hatte einen tiefen Graben in unsere Beziehung gerissen, der dazu geführt hat, dass ich wenn ich traurig war, gar nicht zu ihr gehen konnte.

Ich habe viel aufgearbeitet und mich versöhnt.
Beeinflussen werden mich diese Erlebnisse immer, aber mein inneres Kind habe ich mittlerweile in meine Arme geschlossen.

Und ich hoffe, dass Eltern endlich mal begreifen, dass ihre Kinder bei einer Trennung das ganze auch erleben und sie dringend jemanden brauchen der sie in dem Moment in ihre Gefühlswelt begleitet.

:liebe1:
Dir, White Horse wünsche ich, dass diese Erlebnisse aus deiner Kindheit, eine Erfahrung gebracht haben, die dem ganzen einen Sinn geben!

Grüße von Herzen
Bittersweet

Mir ist es kalt über den rücken gelaufen als ich deine worte gelesen habe- es ist echt ein wahnsinn was du aushalten musstest!
ein kind so zu belasten, mit den problemen, das ist echt schlimm.
Es ist ja oft wirklich besser wenn sich die eltern trennen aber kinder werden dabei oft vergessen und benutzt wie in deinem fall.
und dass du dann von deiner mutter auch noch die schuld zugewiesen bekommen hast...
das sind genau diese UNNÖTIGEN leiden die kinder oft ertragen müssen, was mich so wütend macht, weil es dauert so lange bis man sich selbst wieder lieben kann und sich vergeben kann.

ich finds total schön dass du dich versöhnt hast. gilt das auch für deine schwester?

meine geschwister haben es wohl eher verdrängt und ich sehe wie es sie beeinflusst und wie sie immer noch drunter leiden.
aber da kann ich ihnen leider nichts abnehemen...

ja für mich hatten diese erlebnisse den sinn dass ich krank wurde und ich dadurch "gezwungen" war mich mit mir zu beschäftigen- eben nicht zu verdrängen.
für mich liegt das größte potential in einer krise denn wenn man es schafft sie zu bewältigen- so schlimm es auch sein mag- dann ist man stärker und wieder einen schritt näher dem wahren selbst :)

danke für deinen beitrag ich wünsche dir alles Liebe für dich selbst:liebe1:

glg white horse
 
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