Transzendiert der Glaube den Intellekt oder entwertet er ihn?

Liebe Caitlinn



wir sind perfekt und göttlich, auf das Tüpfelchen perfekt für dieses Leben!
Wir tun nur alles, um es nicht wahrhaben zu "müssen", denn sonst könnten wir doch Verantwortung nicht mehr anderen/anderem zuschieben. Wir hätten nichts mehr zu klagen, nichts mehr zu bewerten und nichts mehr zu verurteilen.

Deine Aussage stellt einen Wiederspruch dar .-
wenn du für dich glaubst --- perfekt zu sein, so soll es denn auch sein.


Liebe Grüsse...............DUNJA
 
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bevor das kopfschütteln parkinson-charakter bekommt und mich irgendwer mit dem papst verwechselt, wenn schon nicht mit gott, muss ich doch mal was loswerden in diesem thread.

thomas von aquin hat ein wunderbares paradoxon formuliert, das zwar auch wenig über gott aussagt, aber alles über die grenzen unserer logischen strukturen (und logisch mein ich hier nicht nur aristotelisch, sondern als allgemeine beschreibung des an worte und begriffe, an den logos gebundenen denkens):

"wäre gott allmächtig, dann wäre er in der lage, einen stein zu erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht aufheben könnte."

keine einzige aussage über gott und göttlichkeit, die wir zu treffen in der lage sind, ist mehr als ein satz.

ich bin bert hellinger dankbar für die anregung, die grenze zu achten, die unserem reden und denken über gott gesetzt ist. schon der mensch ist geheimnis genug... und wenn hellinger von der "leeren mitte" spricht, so ist das eine, die nicht von vorschnellen, neugierigen, rechthaberischen begriffen zugekleistert ist, sondern ein freier, offener raum, in dem sich vielleicht sogar unsagbares offenbart.

ich denke (und weiß es nicht besser): gott achten heißt respektvoll zu schweigen. gott lieben heißt die menschen lieben.

alles liebe, jake
 
.......perfekt für dieses Leben

Wenn die Menschen perfekt wären, gäbe es nur Gutes auf dieser Welt -- wenn man so perfekt ist braucht man nicht das Gegenteil zu tun....Perfektion schließt das Erkennen und Annehmen ein....man schiebt nichts jemanden * anderen * zu.

......Wir hätten nichts mehr zu klagen, nichts mehr zu bewerten und nichts mehr zu verurteilen.

Wer perfekt ist, bewertet nichts und schiebt auch keinen anderen etwas an Verantwortung zu ......Perfektion erhebt den Anspruch der Allwissenheit und des absoluten Glauben, alles erkannt und immer richtig zu beurteilen ----



Liebe Grüsse............DUNJA
 
Wer ans Licht will, muss durch den Schatten.

Liebe Dunja, die buddhistischen Weisheiten sind schoen und gut, aber man muss erst einmal zu ihnen finden und der Weg dahin fuehrt wohl durch viele Inkarnationen durch tiefe Schatten. "Schoen und gut" ist eine Bewertung: ihr liegt "haesslich und schlecht" gegenueber, es war Beides mal Eins. Eins war es, wo noch kein Erkennen da war. Erkenntnis spaltet. Erkenntnis ist ein Paradoxen. Erkennen bedeutet Unterteilung. Erkennen des Unterteilten bedeutet Erkennen das es eigentlich Eins ist. Erst kommt die Be-Wertung zum Zwecke des Differenzierens und Analysierens, dann die Ent-Wertung zum Zwecke des Begreifens.

Ich will hier jetzt nicht Krieg und Zerstoerung propagieren, sondern lediglich sagen, dass alles seine Gruende und seine Berechtigung hat, sonst waere es nicht. "Boese" ist einseitig. "Gut" ebenso.
Wer gegen etwas ist, staerkt es ebenso, wie fuer etwas zu sein.
Jeder ist verantwortlich fuer das, was er tut, auch wenn er es noch nicht weiss.

Alle Wesen haben Angst vor Gewalt (Dhammapada)

Wenn das so waere, gaebe es keine Gewalt.

Alle fürchten den Tod. Alle lieben das Leben.

Das ist auch eine Pauschalisierung. Es gibt Einige, bei denen ist das genau umgekehrt.

Versetze dich hinein in andere.
Wen könntest du dann noch verletzen?
Wem noch schaden?

Das ist eine Kunst, die noch nicht jeder kann. Viele sind noch nicht soweit. Liebe.

Wer auf seiner Suche nach Glück jenen schadet,
die auch nach Glück streben,
wird niemals glücklich werden.

Da ist was Wahres dran.


Denn dein Mitmensch ist wie du.
Er möchte auch glücklich sein.
Tue ihm kein Leid an,
dann wirst auch du Glück finden,
wenn du aus diesem Leben scheidest.

Wie gesagt, viele muessen erst noch zu diesem Punkt finden...

Richte nicht über die Menschen (Anguttara Nikaya)

Das muss die Menscheit wohl noch lernen...


Karmische Folgen lassen sich nicht verstehen,
und deshalb sollte man darüber keine Spekulationen anstellen.
Alles Nachdenken darüber
würde nur zu Verwirrung und Elend führen.
Deshalb richte nicht über die Menschen, Ananda;
mußmaße nicht über andere;
ein Mensch schadet sich selbst,
wenn er über andere urteilt.

Karmische Folgen lassen sich durchaus verstehen, wenn man sich von der Bewertung entfernt.


Respekt für sich selbst und andere (Samyutta Nikaya)

Liebe Deinen Naechsten...


Wir wandern in Gedanken durch die ganze Welt
und finden niemand, der uns mehr bedeutet
als wir uns selbst.
Da dies jedem so ergeht,
daß er sich selbst am meisten schätzt,
verletze durch deinen Selbstrespekt
kein anderes Wesen.

...wie Dich selbst. Alles schon bekannt. Dafuer bedarf es nicht unbedingt des Buddhismus.


lg
Chris
 
@jake

bevor das kopfschütteln parkinson-charakter bekommt und mich irgendwer mit dem papst verwechselt, wenn schon nicht mit gott, muss ich doch mal was loswerden in diesem thread.

"wäre gott allmächtig, dann wäre er in der lage, einen stein zu erschaffen, der so schwer ist, dass er ihn selbst nicht aufheben könnte."

keine einzige aussage über gott und göttlichkeit, die wir zu treffen in der lage sind, ist mehr als ein satz.
.........wenn es allumfassende Gesetze gäbe, würden wir die Entscheidungsfreiheit Gottes beeinträchtigen, seine Meinung zu ändern und in das Weltgeschehen einzugreifen.

Aber der Gedanke, Gott könnte seine Meinung ändern wollen, ist ein Trugschluß, auf den der hl. Augustinus schon hinwies, sich Gott als ein in der Zeit existierendes Wesen vorzustellen.----- Zeit ist eine Eigenschaft in dem allein von Gott geschaffenen Universum.

Es ist anzunehmen, daß er wußte, was er mit seiner Schöpfung beabsichtigte.------ stellt Stephen W. Hawking in " Eine kurze Geschichte der Zeit " -- lakonisch fest.
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ich kann einfach nicht verstehen, wieso man immer seitenhiebe austeilen muß um dann zu Aussagen zu gelangen, mit deren Stimmigkeit man konform geht......

( das Nachfolgende richtet sich nicht an dich jake, sondern eine allgemeine Festellung )

Ich hatte eine sehr interessante Diskussion mit Wissenschaftlern über dieses Thema und da war kein einziger dabei der so überheblich argumentierte als hier --- hier scheinen alle im Besitz der Weisheit zu sein.




Liebe Grüsse............DUNJA
 
Lieber seelenfluegel


Ich will hier jetzt nicht Krieg und Zerstoerung propagieren, sondern lediglich sagen, dass alles seine Gruende und seine Berechtigung hat, sonst waere es nicht. "Boese" ist einseitig. "Gut" ebenso.
Wer gegen etwas ist, staerkt es ebenso, wie fuer etwas zu sein.
Jeder ist verantwortlich fuer das, was er tut, auch wenn er es noch nicht weiss.


da gebe ich dir völlig recht und bin auch deiner Meinung.



Liebe Grüsse................DUNJA
 
wobei wir dann wieder bei den - allzu menschlichen - Bewertungen und Teilungen angekommen sind......

dann halt ich es mit OSHO

"Die Wirklichkeit des Menschen ist ein Mysterium. Es gibt keine Antwort auf sie, denn sie ist keine Frage. Sie ist ein Mysterium, das gelebt werden muss. Das Mysterium kommt nicht aus dem Verstand, also kann es der Verstand auch nicht lösen. Das Mysterium des Lebens, dieses Mysterium der Existenz, das euch umgibt, diese Bäume, diese Sterne, diese Vögel, die Menschen, du selbst, wie kannst du sie mit dem Verstand begreifen? In der Existenz ist der Verstand ein Neuling, eben erst angekommen. Die Existenz hat lange, lange ohne den Verstand existiert. Der Verstand ist dann dazugekommen. Die Wissenschaftler sagen, wenn wir die Geschichte des Menschen in vierundzwanzig Stunden einteilen, einen einzigen Tag, dann ist der Verstand gerade erst vor zwei Sekunden dazugekommen.
Wieso sollte der Verstand also irgendetwas lösen können? Er kennt nicht den Anfang, er kennt nicht das Ende.
Wer wirklich wissen will, was dieses Unbekannte is, muss aus dem Verstand aussteigen, muss in der Existenz aufgehen......."


Caitlinn
 
danke, caitlinn :)

übrigens stammt das zitat, das du als seitenhieb empfunden hast, dunja, nicht von mir, sondern von thomas von aquin.

alles liebe, jake
 
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Original geschrieben von DUNJA
„Wer kein Ziel hat, der lebt nicht."
Das Tao handelt nicht doch nichts bleibt ungetan
Wären die Herrscher fähig dem rechten Weg zu folgen
würden alle Menschen sich ihrer Natur nach entfalten
Das Begehren zu handeln kann nur durch das Einfache
das Namenlose und Ursprüngliche gestillt werden
Das Einfache ist wunschlos
Das Wunschlose ist ohne Tun und die Welt ordnet sich von selbst
Der Weise strebt nicht nach Weisheit darum ist er weise
der Wohlwollende strebt nach Weisheit darum ist er nicht weise
Der Weise handelt nicht, ohne Absicht
der Wohlwollende handelt nicht, mit Absicht
Der Menschliche handelt ohne Absicht
der Gerechte handelt mit Absicht
der Gesetzestreue handelt
und folgt ihm keiner
erzwingt er es
Darum:
Wenn die Weisheit verlorengeht herrscht Wohlwollen
Wenn das Wohlwollen verlorengeht herrscht Menschlichkeit
Wenn die Menschlichkeit verlorengeht herrscht Gerechtigkeit
Wenn die Gerechtigkeit verlorengeht herrscht Gesetzestreue
Doch die Gesetzestreue ist nur dürftige Redlichkeit und der Beginn der Verwirrung
Wissen ist nur glänzender Schein und der Beginn der Unwissenheit
Darum verweilt der Weise bei der Fülle des Tao
nicht bei dessen Dürftigkeitbei seiner Wirklichkeit
nicht bei dessen Schein
Darum läßt er jenes und nimmt dieses an
(Lao=Tsu)
Original geschrieben von DUNJA
„Wer kein Ziel hat, der lebt nicht."

„Das .. Suchen an etwas, welches wir *Gott* nennen läßt uns aber schnell an unsere Grenzen stoßen."

„Der Glaube hat nur eine Regel. an das glauben was ich nicht sehen erfassen und einordnen kann.“

„Wenn der Glaube vorhanden ist, brauchst du keine Unterscheidung mehr, Du hast akzeptiert und stellst keine Fragen mehr. Die Basis ist nicht in Frage zu stellen.“

„In Sekten können sich Querdenker verhinderte Welteroberer und machtbessesene Fanatiker wiederfinden.“

"Alles Nachdenken darüber (Karma) würde nur zu Verwirrung und Elend führen. Deshalb richte nicht über die Menschen, Ananda; mußmaße nicht über andere; ein Mensch schadet sich selbst, wenn er über andere urteilt.

„Der Mensch muß endlich begreifen lernen das er nicht über Gott steht, sondern von ihm erschaffen wurde und ein kleines * unbedeutendes * Staubkörnchen * im Universum darstellt.“

„mußmaße nicht über andere; ein Mensch schadet sich selbst, wenn er über andere urteilt.“

„Wir wandern in Gedanken durch die ganze Welt und finden niemand, der uns mehr * bedeutet * als wir uns selbst.

„Wer kein Ziel hat, der lebt nicht.“

„vegetieren ist nicht mit * Vegetarier * gleichzusetzen. vegetieren ist ein Zustand. ich komme später noch mal darauf zurück, ich muß jetzt mal weg „

„wenn es allumfassende Gesetze gäbe, würden wir die Entscheidungsfreiheit Gottes beeinträchtigen, ihre Meinung zu ändern.“

„viele reden - reden - reden, haben aber nichts zu sagen. drum soll es keiner wagen noch weiter ein wort zu sagen.“

„Ich glaube das passt ganz gut hierher.“

„da war kein einziger dabei der so überheblich argumentierte als hier. hier scheinen alle im Besitz der Weisheit zu sein.“

„mußmaße nicht über andere; ein Mensch schadet sich selbst, wenn er über andere urteilt.“

„diese Bücher gehörten zur Pflichtlektüre an der Universität.“

„Wer auf seiner Suche nach Glück jenen schadet, die auch nach Glück streben, wird niemals glücklich werden.“

„Das .. Suchen an etwas, welches wir *Gott* nennen läßt uns aber schnell an unsere Grenzen stoßen.

„wir beurteilen fortwährend Dinge - was ist der Unterschied zwischen Beurteilen und Unterscheiden? dies alles gibt es nur auf der weltlichen Ebene. Die Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Illusion ist eine Funktion des höheren Bewusstseins, das sich einstellt wenn ein Mensch Samadhi erreicht.“
Jesus sagt: "Wer sucht, soll mit Suchen nicht aufhören, bis er gefunden hat. Und wenn er findet, wird es ihn erschüttern und wenn er erschüttert ist, wird er staunen und er wird alles beherrschen (über alles König sein)."

Namo
 
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