Todesstrafe

Die Todesstrafe ist ein heikles Thema für mich, weil ich mich oft unentschieden überrasche. Doch meist neige ich dazu dagegen zu sein, denn einen Menschen zu töten ist viel zu definitiv, und man gibt ihm keine Chance besser zu werden. Praktisch unterbricht man seine Entwicklung ohne einen Grund.
Welche Überlegungen bringen Dich dazu Für oder Gegen die Ermordung eines Menschen zu sein? Und wenn Du meinst für die Vollstreckung zu sein, bist DU bereit diese durchzuführen?
 
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Das Leben eines Menschen ist für mich bedingungslos Hat sich je ein Mensch dazu entschieden wie ein Mörder zu denken? Man kann sich dafür entscheiden ein Mörder zu werden, aber dazu muss man ja erstmal die Gedanken eines Mörders in seinem Kopf haben. Hat je ein Mensch solche Gedanken bewusst gewählt? Konnte oder wollte je ein Mensch seine Gefühle in Richtung eines mörderischen Denkens steuern?
Schwierige Frage, blöde Antwort: Frag doch Mörder! Ich als gesetzestreuer Staatsbürger und Hobbypsychonaut kann jedenfalls nur sagen: Ja, es ist möglich, bewusst mörderisches Denken anzunehmen, es ist möglich, so zu denken, wie es eine Bestie vielleicht tut, es ist möglich, die Hirnareale zu streifen, in denen Mordlust wohnt - in der Theorie resp. in Gedanken bzw. in der Phantasie. Ich für meinen Teil habe keine Lust, auszuprobieren, ob das, was ich für bestialisches Denken halte, auch in die Praxis umsetzbar ist, und genau deswegen musst du Mörder fragen, oder wenigstens ihre Ärzte.

lg Nehemoth
 
Schwierige Frage, blöde Antwort: Frag doch Mörder! Ich als gesetzestreuer Staatsbürger und Hobbypsychonaut kann jedenfalls nur sagen: Ja, es ist möglich, bewusst mörderisches Denken anzunehmen, es ist möglich, so zu denken, wie es eine Bestie vielleicht tut, es ist möglich, die Hirnareale zu streifen, in denen Mordlust wohnt - in der Theorie resp. in Gedanken bzw. in der Phantasie. Ich für meinen Teil habe keine Lust, auszuprobieren, ob das, was ich für bestialisches Denken halte, auch in die Praxis umsetzbar ist, und genau deswegen musst du Mörder fragen, oder wenigstens ihre Ärzte.

lg Nehemoth

Die meisten Mörder kommen als ganz "normale", fast unscheinbare, liebe, freundliche Menschen daher.
Sie haben kein Täfelchen umgehängt.
Das macht die Sache auch so schwierig und läßt daher auch den Schluß zu, dass in jedem von uns was drinnen ist, was es in bestimmten Situationen möglich macht, einen Mord zu begehen.

Mord hat natürlich viele Gesichter: den Mord im Affekt, wo einfach alle Sicherungen durchbrennen (den ich noch am ehesten nachvollziehen kann), den eiskalt von langer Hand geplanten (dem mein Mann z.b. zum Opfer fiel) den sexuell motivierten, der m.E. dann in den klinisch-psychologischen Bereich fällt....

Das Gesetzbuch läßt hier durchaus Nuancen der Beurteilung zu....die Todesstrafe aber nicht!

lg
Sunny
 
Welche Überlegungen bringen Dich dazu Für oder Gegen die Ermordung eines Menschen zu sein? Und wenn Du meinst für die Vollstreckung zu sein, bist DU bereit diese durchzuführen?

Nun, ich bin zwar nicht JürgenMei.
Aber antworten tue ich dennoch darauf.

Ich bin durchaus für die Todesstrafe. Mit den heutigen Mitteln (DNA Test) lässt sich eine Schuld schon recht eindeutig feststellen.

Und ein (als Beispiel) Kindermörder hat in meinen Augen seine Lebensberechtigung aufgegeben.
Und JA: Ich wäre bereit die Hinrichtung durchzuführen.
 
fangt mir bloß nicht mit der todesstrafe an, da krieg ich die krise!:wut1::wut1::wut1::wut1::wut1:
wer tötet ist nicht besser als der, den er zu bestrafen müssen glaubt!
 
Ich bin durchaus für die Todesstrafe. Mit den heutigen Mitteln (DNA Test) lässt sich eine Schuld schon recht eindeutig feststellen.

Und ein (als Beispiel) Kindermörder hat in meinen Augen seine Lebensberechtigung aufgegeben.
Und JA: Ich wäre bereit die Hinrichtung durchzuführen.

Nachvollziehbar (ich würde einen potentiellen Mörder meiner Kinder auch töten, wenn ich die Chance dazu hätte ...).
Aber: institutionalisierte Tötung ...?
Wer bestimmt dann, (und vor allem wann, in welcher Zeit/ unter welcher Regierung, mit welchem Druck im Nacken usw.) welcher Mörder getötet wird???
 
Die meisten Mörder kommen als ganz "normale", fast unscheinbare, liebe, freundliche Menschen daher.
Sie haben kein Täfelchen umgehängt.
Das macht die Sache auch so schwierig und läßt daher auch den Schluß zu, dass in jedem von uns was drinnen ist, was es in bestimmten Situationen möglich macht, einen Mord zu begehen.

Mord hat natürlich viele Gesichter: den Mord im Affekt, wo einfach alle Sicherungen durchbrennen (den ich noch am ehesten nachvollziehen kann), den eiskalt von langer Hand geplanten (dem mein Mann z.b. zum Opfer fiel) den sexuell motivierten, der m.E. dann in den klinisch-psychologischen Bereich fällt....

Das Gesetzbuch läßt hier durchaus Nuancen der Beurteilung zu....die Todesstrafe aber nicht!

lg
Sunny
Hallo Sunny, mir ist der Bezug jetzt nicht ganz klar. Vom Affekt habe ich gar nicht gesprochen. Eiskalt planen kann jeder, der zur Gleichgültigkeit gegenüber Gefühlen anderer Menschen fähig ist; handelt es sich um unbekannte Menschen, braucht es dazu nicht einmal Hass, nur die Mordbereitschaft muss sich einstellen - von jedem Menschen, der in Freiheit leben möchte, wird berechtigterweise erwartet, dass er es nicht so weit kommen lässt oder spätestens, wenn sie sich einstellt, Veto einlegt und sich in Behandlung begibt. Mörderische sexuelle Perversionen wiederum liegen m.E. bei den allermeisten Menschen tief begraben im Schatten und werden gottlob fast nie aufgestört, denn wenn sie erstmal wach sind, dann kommen sie nach oben, um unweigerlich zu herrschen, falls der Taucher kein strenger Asket ist. Was du nicht erwähnst und worauf ich mich in erster Linie beziehe, ist der Blutrausch, die ekstatische Vernichtung aller Wesen, die deinen Weg kreuzen. Der ist relativ leicht zu finden, weil er bis heute in abgemilderter Form stellenweise geduldet wird oder sogar erwünscht ist, und lässt sich entsprechend leicht denken. Gäbe es in unseren Tagen eine Aristokratie, würden diejenigen zum Adel gezählt, die geistige Freiheit vom Blutrausch erlangt haben und ihn denken können, ohne zu Tieren zu werden.

In deinem letzten Satz allerdings redest du - Verzeihung - wirr. So bestehen zwischen "Gesetzbuch" und "Todesstrafe" schon begrifflich nicht genügend Gemeinsamkeiten, als dass man sie für einen solchen Vergleich verwenden könnte: Das Gesetzbuch ist erstens ein Gegenstand, in dem zweitens Gesetze stehen. Die Todesstrafe als Urteil ist erstens ein Abstraktum, das zweitens aus dem Gesetzbuch abgeleitet werden muss. Kurz gesagt: Die Nuancen werden zugelassen, bevor über die Art der Strafe entschieden wird. Und außerdem gehöre ich nur insofern zu den Befürwortern der Todesstrafe, als ich sage: Freie Wahl zwischen Lebenslänglich und Tod in schweren Fällen.

lg Nehemoth
 
Ich bin durchaus für die Todesstrafe.
Aus finanziellen Gründen? Um Platz in Gefängnissen zu sparen? Oder um Rachegelüste zu bedienen?

Und ein (als Beispiel) Kindermörder hat in meinen Augen seine Lebensberechtigung aufgegeben.
Gut, das ist das Beispiel mit der größten Beifallswahrscheinlichkeit. Wie steht es mit Rentnermördern?

Und JA: Ich wäre bereit die Hinrichtung durchzuführen.
Sollte man Menschen zu Henkern ernennen, die sich freiwillig als Henker anbieten? :confused: Egal, eigentliche Frage: Wärst du auch bereit, eine Hinrichtung durchzuführen, wenn der Verurteilte eine Tat begangen hat, die in den Augen des Gerichtes todeswürdig ist, nicht aber in deinen?

lg Nehemoth
 
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Nachvollziehbar (ich würde einen potentiellen Mörder meiner Kinder auch töten, wenn ich die Chance dazu hätte ...).

Jemand tötet dein Kind. Du tötest daraufhin den Mörder. Jetzt hast du kein Kind mehr und bist selbst ein Mörder. Geht es dir jetzt besser?

( natürlich im fiktiven Sinne zu verstehen )
 


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