Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Normalerweise ist die aktive Tötung eines Anderen mit einem gesellschaftlichen und, wie ich glaube, auch mit einem biologisch bedingten Tabu belegt (Selbst- und Arterhaltung). Moralische Bedenken und emotionale Hemmschwellen bauen sich auf, sobald man ernsthaft in Erwägung zieht, eine andere Person ihres Lebens zu berauben. Dies dürfte zumindest bei einem intakten Gehirn der Fall sein.
Die Neurowissenschaften haben bereits herausgefunden, dass an sich "gesunde" Menschen moralisch-emotionale Defizite aufweisen können, wenn sie in ihrer Kindheit schwer misshandelt wurden. Das Gehirnzentrum in welchem das Gefühl für "Mitmenschlichkeit" verarbeitet wird, kann durch wiederholte Gewalterfahrungen ausgeschaltet werden. ...
Die religiösen Verbote des Christentums zum Beispiel verhindern das in unserer Kultur. Schaut man in den extremistischen Islam oder auch in sonstige extremistische Gruppierungen, dann wird der Tod als hinnehmbares Übel gesehen, um das Ziel einer Gruppierung zu erreichen. Die Erlaubnis zu Töten wird dann durch die Moralvorstellung der jeweiligen Gruppierung erteilt und eine Erziehung hin zum Nichttöten bleibt aus.
Hatten die alle kein "intaktes Gehirn"?
Ist wohl etwas undifferenziert, auch Soldaten im Krieg werden ja oft noch Hemmschwellen haben, es wird wohl meist nicht blind "drauflosgemordet", aber dennoch.
Normalerweise ist das Tötungstabu in der Psyche und damit im Hirn eines jeden Menschen angelegt, ja, das glaube ich. Diese emotionalen Hemmschwellen können jedoch reduziert werden durch das staatliche Milieu, durch Religion, Indoktrination, Ideologie etc. Diesbezügliche Beispiele können wir in der Historie der Menschheit ja zuhauf finden.
Das Programm seiner Regierung umriß im Juli 1941 der Minister für Erziehung und Kultur, Mile Budak, mit wenigen Worten: "Grundlage für die Bewegung der Ustaschen ist die Religion. Für Minderheiten wie Serben, Juden und Zigeuner haben wir drei Millionen Kugeln. Wir werden einen Teil der Serben umbringen. Den anderen werden wir abtransportieren, und den Rest werden wir zwingen, die römisch-katholische Religion anzunehmen. So wird das neue Kroatien alle Serben in seiner Mitte los werden, um innerhalb von zehn Jahren zu hundert Prozent katholisch zu werden" (zit. n. Dedijer).
Daß der Klerus für dieses Vorgehen Verständnis haben würde, stand für Budak fest: "Man sollte sich daran erinnern, daß die katholische Kirche, die weder eine terroristische Organisation ist noch von Schwachsinnigen angeführt wird, sechs Kreuzzüge für die Befreiung des Grabes Christi geführt hat. Und es ging sogar soweit, daß auch Kinder Kreuzzüge unternahmen. Wenn dies im 11. und 12. Jahrhundert so war, sind wir sicher, daß die Kirche auch den Ustascha-Kampf versteht." (zit. n. Dedijer)
Hallo Ghostwriterin, ich stimme Dir zu. Auch ich bin nicht der Meinung, daß irgendein Tabu im menschlichen Gen angelegt sei. Sondern dies entspringt m.E. aus Moralvorstellung, die anerzogen ist. Das von Dir eingebrachte Beispiel zeigt ja sehr gut, daß es von den Bedingungen des Lebens und Glaubens abhängig ist, ob Töten tabu ist oder nicht. Die Menschheitsgeschichte ist voll mit Beispielen davon.Google doch mal "Jasenovac", möglichst auch unter "Google Bilder".
Da stehen "ganz normale" Christen, genauer Katholiken und allen voran Franziskanermönche dem "extremistischen Islam" in nichts nach, die Gräueltaten, die da verübt wurden, sind unbegreiflich.
Und das wohlbemerkt bei Menschen, die als erstes Gebot die "Erziehung hin zum Nichttöten" genossen haben ...
Wenn also "normalerweise das Tötungstabu in der Psyche eines jeden Menschen angelegt ist", wie schwach muss denn diese Anlage sein, dass sie durch ein paar wenige Parolen in grünes Licht zum Morden umschlägt?