Als Hauptergebnis präsentieren die Autoren, dass die gut 57 Prozent der Studienteilnehmer, die Antidepressiva erhielten, keine stärkere Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität erzielten, als die knapp 43 Prozent, die keine solche Medikation einnahmen.“
„Tatsächlich kann man die Ergebnisse auch etwas anders lesen: Die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Studienteilnehmer blieb von der Baseline- zur Follow-up-Untersuchung erstaunlich konstant – ganz unabhängig davon, ob Antidepressiva eingenommen wurden oder nicht. Die für die gesundheitsbezogenen Lebensqualität verwendete Skala SF-12 – eine etablierte und geeignete Skala – reicht theoretisch von 0 bis 100 (100 steht für perfekte Lebensqualität). Zwischen Baseline und Follow-up fanden sich in beiden Gruppen – mit oder ohne Antidepressiva – vernachlässigbare Veränderungen zwischen -0,65 und +1,18. Dies weist darauf hin, dass sich unter realen Lebens- und Behandlungsbedingungen keine nennenswerten Veränderungen der gesundheitsbezogenen Einschränkungen der Lebensqualität ergeben. Dies gilt offensichtlich auch für den Einfluss von Antidepressiva. Zu bedenken ist in diesem Zusammenhang, dass die Lebensqualität durch die Nebenwirkungen von Antidepressiva auch negativ beeinflusst werden kann – zum Beispiel durch starke Müdigkeit tagsüber oder durch sexuelle Beeinträchtigungen.“
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