In Kanada wird demnächst das bestehende Euthanasiegesetz dahingehend erweitert, dass auch psychisch unheilbar Kranken der medizinisch begleitete Suizid offensteht.
An sich bin ich auch für Sterbehilfe, solange gut geprüft wird, ob es sich auch um eine chronische schwere Krankheit handelt, es der klare Wunsch des Patienten ist und nicht z. B. eine missbräuchliche Verwandtschaft dahintersteckt, die vielleicht einfach nur erben will und keine Lust hat die Pflege zu übernehmen. Klar war immer auch, dass das Risiko des Missbrauchs sich wohl nie ganz ausschalten wird lassen.
Aber das hier:
Das Dumme ist, dass die psychiatrische Versorgung auch dort eher mangelhaft ist, wenn man nicht zu den Reichen zählt.
wirft starke Zweifel auf, denn logischerweise muss ein Mensch erst wirklich völlig austherapiert sein, bevor so ein Entschluss überhaupt in Frage kommt.
Und das hier:
Zudem gibt es erste unbestätigte Berichte, wonach Psychiater den Suizid aktiv vorschlagen.
Ist wie aus einem Horrorfilm und erinnert mich an "soylent green".
Ich war immer entschieden pro choice, aber diese Entwicklung ist mir nicht geheuer. Vielleicht fahren wir doch besser damit, das de-facto-Tabu aufrecht zu erhalten.
Da muss ich dir recht geben. Es ist ein verdammt schwieriges Thema. Ich weiß noch, wie unglaublich erleichtert ich war, als der Bundesverfassungsrichter Andreas Voßkuhle in seinem Urteil entschieden hat, dass an die 100 Menschen, die an schweren Krankheiten litten, Anspruch auf einen assistierten Suizid hätten, diese Menschen haben nach dem Urteil teilweise geweint vor Glück.
Und dann kam der Gesundheitsminister Spahn und hat die Auslieferung der Medikamente mal eben eigenmächtig gestoppt. Ich war stinksauer! Welche Arroganz, welche Vermessenheit, besser als diese betroffenen Menschen wissen zu wollen, was sie noch ertragen können und was nicht. Und es sind in der Regel junge und gesunde Männer, die noch voll in ihrem Saft und ihrer Kraft stehen, die andere dahingehend bevormunden wollen.
Andererseits wenn ich dann jetzt deine Beispiele lese, kriege ich das nackte Grausen. Ich weiß dann auch nicht mehr, was richtig ist.