Suizid

Was genau steht in der Bibel über Suizid?
Ich muss deswegen so (blöd) fragen, weil ich nicht besonders bibelfest bin und nur zu wissen glaube, dass die Bibel sich weder für noch gegen Suizid ausspricht.
Oder meinst du eher das, was die röm. kath. Kirche daraus macht?
Du solltest nicht töten.
Bedeutet nur Gott, Schicksal,
entscheidet wann jemand stirbt.
 
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Du solltest nicht töten.
Bedeutet nur Gott, Schicksal,
entscheidet wann jemand stirbt.
Wie ich bereits erwähnt habe, bin ich nicht bibelfest.
Deswegen habe ich mich jetzt ein wenig mit diesem 5. Gebot befasst und offensichtlich ist diese Frage noch immer nicht vollständig geklärt.
 
und um zu lernen das es immer einen anderen Ausweg gibt.
Das klingt sehr von oben herab und nein, nicht immer gibt es einen anderen Ausweg.
Wenn jemand nicht mehr leben möchte, hat er gute Gründe dafür und das muss akzeptiert werden. Zum Glück wird es den Betroffenen mittlerweile mit dem assistierten Suizid etwas leichter gemacht, wenn auch dieses Gesetz dringend repariert werden sollte. Zumindest in Österreich.
 
Stimmt, Cayleigh, nicht in jedem Fall gibt es einen Ausweg.
Unheilbare Krankheiten, maßlose unerträgliche körperliche Schmerzen.
Verzweiflung, der niemand zur Seite steht.

Wer wirft hier den ersten Stein?
 
wie ich schon vorher geschrieben habe hat mein Vater sich das Leben genommen, und er hatte seine Gründe, für sich nachvollziehbare, er wollte seine Frau (meine Mutter) freigeben damit sie einen Mann finden kann der ihr und ihrer beider Kinder mehr bieten kann als er, so dachte er, denn es heißt ja "bis das der Tot euch scheide"....

Du solltest nicht töten.
Bedeutet nur Gott, Schicksal,
entscheidet wann jemand stirbt.

also unter was fällt das dann, Schicksal????
nein, es fällt unter Liebe, denn aus Liebe zu meiner Mutter nahm er sich das Leben um ihr ein besseres zu ermöglichen...
also bedeutet das für mich, dass auch der Mensch entscheiden kann wann er aus dem Leben scheiden will, dazu benötigt man keinen Gott.....
 
nein, es fällt unter Liebe, denn aus Liebe zu meiner Mutter nahm er sich das Leben um ihr ein besseres zu ermöglichen...
also bedeutet das für mich, dass auch der Mensch entscheiden kann wann er aus dem Leben scheiden will, dazu benötigt man keinen Gott.....
Du solltest nicht töten.
Bedeutet nur Gott, Schicksal,
entscheidet wann jemand stirbt.

Diesbezüglich will ich mich Kuchenkiller anschließen. Es wird eine bewusste Entscheidung sein, kein vorgefertigtes Schicksal, aber es hat beides so seine Ecken und Kanten. Angenommen es wäre eine Entscheidung, dann stände der Name dieses Menschen im Verruf. "Wie konnte er Freunden und Familie sowas antun? Warum hat er sich nicht geholfen lassen?" , wenn aber Gott das ganze regelt, könnte man ihn dafür verantwortlich machen, weil er in sein Buch schrieb: 'Max Mustermann wird am 17.04.XXXX Suizid begehen'.

Das mit deinem Vater tut mir Leid 😞 ... Möge er in Frieden ruhen 🙏
 
Selbst der deutsche Ethikrat hält Suizide als Ausdruck einer freien Wahl für vertretbar.

In Kanada wird demnächst das bestehende Euthanasiegesetz dahingehend erweitert, dass auch psychisch unheilbar Kranken der medizinisch begleitete Suizid offensteht. Das Dumme ist, dass die psychiatrische Versorgung auch dort eher mangelhaft ist, wenn man nicht zu den Reichen zählt. Zudem gibt es erste unbestätigte Berichte, wonach Psychiater den Suizid aktiv vorschlagen.

Ich war immer entschieden pro choice, aber diese Entwicklung ist mir nicht geheuer. Vielleicht fahren wir doch besser damit, das de-facto-Tabu aufrecht zu erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du solltest nicht töten.
Bedeutet nur Gott, Schicksal,
entscheidet wann jemand stirbt.
Stimmt nicht und steht da auch nicht. Du sollst nicht morden, lautet das Gebot, also nicht widerrechtlich töten. Wenn dir dein Gott einen Krieg befiehlt, greift es natürlich nicht, ebenso wie es weder die Todesstrafe noch den Fleischkonsum ausschließt. Selbstmord gilt im christlichen Kontext allerdings als widerrechtliche Tötung, fällt also trotzdem unter das Gebot.
 
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In Kanada wird demnächst das bestehende Euthanasiegesetz dahingehend erweitert, dass auch psychisch unheilbar Kranken der medizinisch begleitete Suizid offensteht.

An sich bin ich auch für Sterbehilfe, solange gut geprüft wird, ob es sich auch um eine chronische schwere Krankheit handelt, es der klare Wunsch des Patienten ist und nicht z. B. eine missbräuchliche Verwandtschaft dahintersteckt, die vielleicht einfach nur erben will und keine Lust hat die Pflege zu übernehmen. Klar war immer auch, dass das Risiko des Missbrauchs sich wohl nie ganz ausschalten wird lassen.

Aber das hier:

Das Dumme ist, dass die psychiatrische Versorgung auch dort eher mangelhaft ist, wenn man nicht zu den Reichen zählt.

wirft starke Zweifel auf, denn logischerweise muss ein Mensch erst wirklich völlig austherapiert sein, bevor so ein Entschluss überhaupt in Frage kommt.

Und das hier:

Zudem gibt es erste unbestätigte Berichte, wonach Psychiater den Suizid aktiv vorschlagen.

:eek:
Ist wie aus einem Horrorfilm und erinnert mich an "soylent green".

Ich war immer entschieden pro choice, aber diese Entwicklung ist mir nicht geheuer. Vielleicht fahren wir doch besser damit, das de-facto-Tabu aufrecht zu erhalten.

Da muss ich dir recht geben. Es ist ein verdammt schwieriges Thema. Ich weiß noch, wie unglaublich erleichtert ich war, als der Bundesverfassungsrichter Andreas Voßkuhle in seinem Urteil entschieden hat, dass an die 100 Menschen, die an schweren Krankheiten litten, Anspruch auf einen assistierten Suizid hätten, diese Menschen haben nach dem Urteil teilweise geweint vor Glück.

Und dann kam der Gesundheitsminister Spahn und hat die Auslieferung der Medikamente mal eben eigenmächtig gestoppt. Ich war stinksauer! Welche Arroganz, welche Vermessenheit, besser als diese betroffenen Menschen wissen zu wollen, was sie noch ertragen können und was nicht. Und es sind in der Regel junge und gesunde Männer, die noch voll in ihrem Saft und ihrer Kraft stehen, die andere dahingehend bevormunden wollen.

Andererseits wenn ich dann jetzt deine Beispiele lese, kriege ich das nackte Grausen. Ich weiß dann auch nicht mehr, was richtig ist.
 
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