Soll Griechenland raus aus Euro...

Griechenland raus aus Eurozone?

  • Ja

    Stimmen: 72 66,1%
  • Nein

    Stimmen: 23 21,1%
  • Weiß nicht

    Stimmen: 14 12,8%

  • Umfrageteilnehmer
    109
Zur Geschichte des Euros, den Fehlern, die gemacht wurden, auch im Hinblick auf Griechenland und andere Länder, und Prognosen für die Zukunft.
 
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Du verstehst doch das Prinzip des Kapitalismus überhaupt nicht... und schon gar nicht ds Prinzip der Verschuldung, aber da bist Du mit den Regierenden in guter Gesellschaft. Die können es nämlich auch nicht.

Zinseszins wird erst dann zu einem Problem, wenn man ganz furchtbar schlecht in Mathe ist und sich deshalb überschuldet.

Lg
Any

Das System insgesamt funktioniert NUR über Verschuldung. Du als Einzelperson oder auch innerhalb Deiner Familie kannst ausrechnen, wie hoch Deine/Eure Einkünfte und Ausgaben sind... und auch, inwiefern ein Kredit für größere Anschaffung oder Baumaßnahmen genickbrechend oder nicht wäre etc.

Aber das gesamte System besteht aus wiederum kleineren Systemen, etwa:

- Staat
- Finanzindustrie
- Wirtschaft
- private Haushalte

Das gesamte System ist wiederum so angelegt, das es nur funktioniert wenn genug Schulden gemacht werden. In dem Moment, in dem der Staat sparen muss und das auch tut, steigen z.B. sofort die Schulden bei den privaten Haushalten. Wenn man das gesamte System betrachtet, inklusive Geldschöpfung die ja schon mit Krediten beginnt ("Schuldgeldsystem"), dann wird klar: Das ist ein Schneeballsystem... ohne Schulden gibts kein Geld. Um die Zinsen zu bedienen werden neue Schulden aufgenommen.

Und dieses Spiel kennt natürlich Gewinner, wie auch Menschen in der Mitte, die damit zumindest ganz akzeptabel klarkommen... aber eben auch Verlierer. Und es geht gar nicht ohne Verlierer. Man kann ihnen die Schuld geben, mit welchen Argumenten auch immer... aber würde es "die" nicht treffen würde es andere treffen. Und es trifft immer mehr Menschen und Staaten und Unternehmen und auch mit zunehmender Härte.

Ein böser Neben-Effekt des Systems ist: "Illusionäre" Werte (Geld wie wir es kennen) werden von den Gewinnern benutzt um echte Werte anzuhäufen, also etwa Immobilien oder Ländereien, Gold, Beteiligungen (Aktien) usw. Während ein mittelständischer Unternehmer noch in sein Unternehmen investiert und tatsächlich Wertschöpfung betreibt, lassen die wirklich Reichen natürlich andere arbeiten und dann wird behauptet, das Geld arbeite... was logischerweise bescheuert ist. Die zunehmende Zentralisierung von Vermögen führt daher auch zu Zentralisierung in der Wirtschaft und das führt wiederum zu sinkenden Löhnen und Gehältern etc.

Die Verlierer werden immer mehr, die Gewinner werden immer reicher... Das Ganze ist im besten Fall ökonomischer Darwinismus. Aber im Grunde haben wir ein kriminelles System, denn im Großen werden Dinge geduldet und sogar gefördert, die Normalbürger vor Gericht und in den Knast bringen würden.

Und der ganze Scheiß basiert u.a. auf dem Schuldgeldsystem... das zu einer Blase wird die platzen muss, weil es ein Schneeballsystem ist.
 
@Condem

das nennt sich dann Debitismus. Paul C. Martin sagt dir gewiss etwas. http://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus

Wir haben weltweit mehrere Systeme nebeneinender und die auch noch ineinander verschachtelt laufen. Und genau das zu sehen und zu erkennen gibt auch dem Einzelnen eine Chance, Veränderungen einzuleiten.

Drum wundere ich mich über Einwürfe, die Gelder aus dem Rettungsschirm kämen bei den Leuten unten nicht an. Wie auch, wenn sie nie dafür gedacht waren.

LG
Any
 
ping schrieb:
Wer sagte das denn?

Also in AT hat uns die Regierung schon ziemlich gebetsmühlenartig erklärt, man müsse die Banken befriedigen, weil doch schliesslich die Konten der eigenen Bevölkerung in Gefahr wären. Ist natürlich ein gut funktionierendes Totschlagargument^^

ping schrieb:
Einwürfe hörte sich so an, als würdest du dich auf den Thread beziehen.

Ja, war auch so, ich hab das z.B. auch gesagt. Aber das heisst nicht, dass die Machenschaften nicht bekannt waren.
 
Ja, war auch so, ich hab das z.B. auch gesagt. Aber das heisst nicht, dass die Machenschaften nicht bekannt waren.

Jo, das war auch kein Angriff, nur manche Leute vergessen da schnell mal, dass das ein reines Bankengeschäft ist, um das es geht. Und klar soll den Leuten Angst gemacht werden, sie verlieren ihre Spareinlagen. Wer würde sich sonst derartig widerspruchsfrei Geld aus der Tasche nehmen lassen.

LG
Any
 
@Condem

das nennt sich dann Debitismus. Paul C. Martin sagt dir gewiss etwas. http://de.wikipedia.org/wiki/Debitismus

Ich kenne den Begriff Debitismus. Aber mir gehts nicht so sehr um eine Definition von Geld sondern einfach nur um die Funktionsweise. Der Unterschied ist, dass man sich über Definitionen streiten kann. Aber wie Geld erzeugt wird, funktioniert und welche Folgen das System hat... ist an der Praxis erkennbar.

Wir haben weltweit mehrere Systeme nebeneinender und die auch noch ineinander verschachtelt laufen. Und genau das zu sehen und zu erkennen gibt auch dem Einzelnen eine Chance, Veränderungen einzuleiten.
Die Basis des Ganzen ist die menschliche Psyche, vielleicht sogar eine noch tiefere Dynamik die zwar im Extrem zu wirklich negativen Folgen führt aber vermutlich negativ ist. Insofern bin ich nicht so sicher, ob da überhaupt realistische Chancen auf Veränderung bestehen. Der Einzelne kann theoretisch zu den Gewinnern zählen... das wird aber nichts daran ändern das es viele Verlierer geben wird, die natürlich ihrerseits reagieren werden. Und Reaktionen aus Zuständen der Demütigung und Defensive heraus sind ebenfalls oft destruktiv.

Im Grunde ist das der Grund, warum ich einen früheren Kollaps dem verzögerten Kollaps vorziehen würde. Denn ein verzögerter Kollaps wird noch mehr Menschen in noch größere Defensive und Demütigung bringen... die Reaktion wird dann um so schärfer werden. Da staut sich ein gewaltiger Druck auf und das wird Folgen haben.


Drum wundere ich mich über Einwürfe, die Gelder aus dem Rettungsschirm kämen bei den Leuten unten nicht an. Wie auch, wenn sie nie dafür gedacht waren.
Vor allem weil uns allen etwas anderes erzählt wurde und die meisten das auch geglaubt haben und nach wie vor glauben. Es ist auch nicht so das gar nichts bei der Normalbevölkerung angekommen ist. Aber der Hauptteil ist in das Bankensystem geflossen und darum ging es und darum geht es noch immer. Griechenland darf jetzt theoretisch pleite gehen, da das Risiko eines Bankenkollaps durch eine griechische Pleite abgenommen hat, aber Griechenland ist im Gesamtkontext sowieso eher ein kleines Problem. Das Bankensystem ist nach wie vor marode und gleichzeitig aufgebläht. Durch immer neue Schulden wird dieser gigantische Betrug am laufen gehalten... aber das erstickt die Staaten, nicht nur Griechenland.
 
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Griechenland darf jetzt theoretisch pleite gehen, da das Risiko eines Bankenkollaps durch eine griechische Pleite abgenommen hat, aber Griechenland ist im Gesamtkontext sowieso eher ein kleines Problem
Portugal, Spanien, Italien und auch Frankreich stehen ebenfalls schon auf sehr wackeligen Füßen.
Und wenn die dann die Verbindlichkeiten Deutschland gegenüber nicht mehr bedienen können, hat Deutschland seine so hochgejubelten Exporte letztlich selbst bezahlt und kann sich bald einreihen.
 
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