Sinn und Unsinn von Tierrettung

lSerafiml

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Heute war ich auf dem Weg in die Stadt und sah wie sich ein Marder einen Berg hoch quälte. Ich dachte das Tier wurde angefahren und wollte Mal schauen, ob man etwas machen kann.

Das Tier ist dann vor mir abgehauen, so gut es ihm möglich war und hat sich unter Gebüsch versteckt. Da konnte ich es aber noch sehen. Als ich versuchte einen einigermaßen guten Blick auf das Tier zu bekommen, war ich etwas schockiert, das hatte gar keine Augen und sah ziemlich ramponiert aus.

Ich hatte dann einen Korb geholt und etwas Futter und vor allen Dingen ein Handtuch, mit dem ich es hätte packen können, das kleine Dingen schien nämlich sehr scharfe Zähne zu haben, aber wo ich wieder kam, war es verschwunden.

Marder ist ein Wildtier. Ob Tier, ob Mensch, ob Pflanze, alle sind sterblich. Bei dem Marder hätte ich es ganz sinnvoll gefunden mal genauer zu gucken. Aber in anderen Fällen kann man nichts machen, so war im Sommer im Garten vom Nachbarn mal ein Reh gewesen, das meiner Ansicht nach diesen Ort sich gewählt hatte, um in Ruhe zu sterben, da hätte ich den Versuch der Tierrettung als unsinnig empfunden.

Wie seht ihr das? Wann helfen und wie helfen? Oder manches Mal auch in Ruhe lassen? Hab ihr eigene Erfahrungen dazu? Welche Entscheidungen habt ihr getroffen, wenn ihr ein Tier in Not gesehen habt?
 
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Ich habe in solchen Fällen bei der örtlichen Tierrettung bzw. beim Forstamt angerufen. Verletzte Vögel und Igel habe ich meist selbst zu entsprechenden Auffangstationen gebracht.
Finde ich sehr cool...

Vielleicht könnten wir hier auch sammeln, was man mit verletzten und kranken Tieren machen kann.

Ich hatte mal eine Fledermaus gefunden und da habe ich erst suchen müssen, wo und wie dem Tier geholfen werden kann.

Manchmal kümmern sich auch Tierärzte einer Stadt um verletzte Wildtiere. Wochenende und nachts ist auch problematisch, da kann man nicht einfach mal seinen Tierarzt anrufen und fragen, was zutun ist.
 
die Tierretter arbeiten, zumindest in Österreich, alle ehrenamtlich und auf Spendenbasis. Es ist alles andere als leicht, Hilfe zu bekommen. Und dann kommt es auch noch auf die Situation an. Bei angefahrenen Tieren ist natürlich der Zustand des Tieres maßgeblich. Wenn sie halb tot dahinvegetieren ist die Lösung durch einen Jäger eher sinnvoll als eine Tierklinik aufzusuchen, was auch teuer ist.
 
Vielleicht könnten wir hier auch sammeln, was man mit verletzten und kranken Tieren machen kann.

Da finde ich das Internet sehr praktisch. Es sind ja meist lokale Telefonnummern unter denen man Hilfe bekommt. Oft auch spezialisierter - also z.B. für Wildvögel oder Igel. Allerdings führt am Tierarzt selten ein Weg vorbei.
 
die Tierretter arbeiten, zumindest in Österreich, alle ehrenamtlich und auf Spendenbasis. Es ist alles andere als leicht, Hilfe zu bekommen. Und dann kommt es auch noch auf die Situation an. Bei angefahrenen Tieren ist natürlich der Zustand des Tieres maßgeblich. Wenn sie halb tot dahinvegetieren ist die Lösung durch einen Jäger eher sinnvoll als eine Tierklinik aufzusuchen, was auch teuer ist.
Die Tierärztin, zu der ich jahrelang gegangen bin, die hat das unentgeltlich gemacht, d.h. wenn man da ein Wildtier abgegeben hat, dann hat sie sich darum gekümmert, ohne dass man dafür bezahlen musste. Ob die irgendwo anders her dafür Geld bekommen hat, weiß ich nicht. Nur, die ist jetzt in Rente.

Bei angefahren Rehen soll man ja den Jäger rufen. Halte ich auch für sinnvoll.
 
Da finde ich das Internet sehr praktisch. Es sind ja meist lokale Telefonnummern unter denen man Hilfe bekommt. Oft auch spezialisierter - also z.B. für Wildvögel oder Igel. Allerdings führt am Tierarzt selten ein Weg vorbei.
Jup. Kann praktisch sein. Ist manches Mal aber auch unübersichtlich geworden.

In unserer Zeitung stand mal ein Artikel mit Nottierärzten und deren Telefonnummer von unserem Kreis, das hat mich echt mal gerettet.... Habe ich bei mir an der Pinnwand hängen.
 
Ärgerlich finde ich es manchmal, wenn ehrenamtliche Tätigkeiten von Tierärzten ausgenutzt werden. So habe hier der Tierärztin mal eine verletzte Katze gebracht (sie hat eine Pfote unter dem Halsband durchgestreckt und kam nicht wieder frei. Ich hasse Halsbänder!) und sie war so nett sie als Findelkatze kostenlos zu behandeln. Später konnte ich die Besitzerin ermitteln - die sich ernsthaft freute, nichts zahlen zu müssen. 😡 Daraufhin habe ich aber versetzt, dass sie doch jetzt sicher zahlen würde. Hat sie auch. Ich habe nicht unerwähnt gelassen, dass meine Katze in wenigen Tagen zum Impfen müsste.
 
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Die Telefonnummer hat man dann auch immer griffbereit.....
In der Regel ruft man dann die Polizei.
Ja, die Polizei ist oft eher da...

Bei dem im Garten meines Nachbarn verendeten Rehs, da hatte ich Glück. Die Nachbarin kannte eine alte Försterin und die kannte jemanden, der gerade bei uns in der Straße war und das Reh dann direkt abgeholt hatte, was notwendig war, wegen Hitze im Hochsommer.
Ich würde aber auch nicht jedes kranke Kleinvieh einsammeln, weil Zoonosen beispielsweise....
Kommt finde ich nicht so häufig vor, dass man kranken und angefahren Tieren begegnet.

Bei dem Marder heute hat mich verstört, dass der keine Augen hatte. Mit einen Blick in die Augen wollte ich entscheiden, hat das Tier Schmerzen und wie geht es ihm? Da waren aber keine.
 
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