Sieht Hellingers Methode den Mann als Leitwolf ?

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Christoph schrieb:
Jake, ich nehme an, dass ich dich missverstehe, wenn du mir ... irgendeine Nähe zu nationalsozialistischer Ideologie unterstellen willst, oder?
klar verstehst du mich damit miss ... ich habe lediglich auf die problematik hingewiesen, die entsteht, wenn klischeebilder wie die arme, geknechtete frau bzw. der selbstlos bis zur erschöpfung arbeitsplätze kreierende auf der einen und der schmarotzende meditierer auf der anderen seite als vergleichende beispiele für "seelisches gewicht" in formulierungen aufscheinen. das erleichtert weniger wohlmeinenden ganz ungemein zuschreibungen, wie du sie selber ja sofort assoziiert hast. provokation angekommen, würde ich meinen :-)

alles liebe, jake
 
Hallo!

Und wie sieht ihr das, wenn eine arme, schwer arbeitende, für ihre Kinder sich
aufopfernde Putzfrau in jeder freien Minute mediert, um mit der geistigen
Welt verbunden zu bleiben? Oder könnt ihr euch das gar nicht vorstellen?
Muss ein Meditierender oder sich von dem Weltlichen Abgewendeter immer ein Sozialschmarotzer sein? Wir sind nicht in Indien, wo Yogis hochgeschätz wurden und wo es für viele eine Ehre war, sie materiell unterstützen zu dürfen.

Der "Zeus" hat wieder ein paar Blitze geworfen, jetzt sogar in Jakes Richtung. "Wer ist nicht Für mich, der ist GEGEN mich." Ich glaube, er sollte noch selbst aufstellen, damit er die offensichtlichen Probleme in seiner Persönlichkeit lösen
kann. :cool:
(Ich darf ihn nicht selbst ansprechen, er hat sich von mir abgewendet.) :( :D

Ramana Maharshi von Arunachala sagte: "Das tägliche Leben braucht nicht
aufgegeben werden. Wenn sie sich täglich ein oder zwei Stunden der Medi-
tation widmen, können sie trotzdem ihren Pflichten nachgehen.

:) Zwischen Arbeit und Weisheit besteht kein Gegensatz. :)

Ein Fortgesschrittener wird, je weiter er vordringt, von einem immer tieferen
Glücksgefühl erfüll werden, ob er nun mitten in der Arbeit steht oder nicht.

Während er mit den Händen am Leben und Treiben der menschlichen Gesellschaft beteiligt ist, bleibt er mit kühlem Kopf in der Einsamkeit."

Alles Gute :)
P.
 
kein kommentar, zauberin. kann ja eh jede/r aktion und reaktion nachlesen...

alles liebe, jake
 
jake schrieb:
also da bin ich einer von denen, vor denen uns papst ratze gewarnt hat: so ein relativierer... einverstanden, was die problematik der nicht abgestillten betrifft, die auch als erwachsene noch an irgendwelchen spendenden brüsten hängen und sich durchfüttern lassen - ganz klar, dass bei denen dann mal der abnabelungsprozess nachgezogen wird und frustrierte ammen zurückbleiben. mich selbst im gleichen atemzug rüge: was ich hier so flapsig formuliere, ist natürlich im kontext der betroffenen eine leidvolle verstrickung, die nur durch achtung und liebevolles lösen aufgedröselt werden mag. .....

alles liebe, jake

jake,
??????
ähm ??
auf welcher intellektuellen umlaufbahn schwirrst du denn grad ab ? soryy ich kann e snicht intellektuell elegant ausdrücken,
aber das ist grütze, mind-fuck, eleganter aber mind-fuck, wie osho sagen würde. gestelzt abgehoben und *uuuuaaaaah* sobald ich worte dafür habe, sag ichs genauer.

liebe grüße dagmar
 
Christoph schrieb:
Ist die Frau, die täglich um vier aufsteht und anderer Leute Dreck wegputzen geht bis sie umfällt, um ihre vier Kinder zu ernähren wirklich weniger wert als der Meditierer, der auf Kosten von Hartz IV anderen auf der Tasche liegt und sich auch noch "besser" als sie wähnt?
Ich halte jede Motivation des Einzelnen, die in einem Vergleich mit anderen (!) ihren Ursprung hat für von Grund auf dysfunktional. Insofern sehe ich an dieser Stelle auch wenig Raum und Notwendigkeit für Vergleiche, unabhängig von den benutzten Personen und Sachverhalten.

Ich persönlich werde aller Voraussicht nach sehr viel Zeit meines Lebens mit Arbeit verbringen, weil ich das letztlich so WILL. Bloß ist ja Arbeit nicht gleich Arbeit und vor allem ist die Definition von "Erfolg" personenabhängig (sollte sie jedenfalls m.M. nach sein...). Niemals würde ich einem sog. Sozialschmarotzer sein "Luxus-Leben" streitig machen wollen... wer nichts braucht als ein Dach über dem Kopf und Fertiggerichte aus dem Supermarkt, der macht das halt so. Das geht mich nichts an, sondern sollte Menschenrecht für alle sein: das Recht auf ein Existenzminimum in einem Sozialstaat.

Dein Satz, den ich mir zu zitieren erlaubte, stand zudem in einem Zusammenhang, der mit schwer arbeitenden Müttern wenig zu tun hat. Zauberins Mann hatte ein tüchtiges Stück auf der Karriere-Leiter zurück gelegt und bekam Spaß dran, immer weiter zu streben. Leider nur in diesem einen (Arbeits-)Bereich, alles andere und damit seine Entwicklung als Gesamt-Persönlichkeit hat er vernachlässigt [so verstehe ich Zauberins Beiträge hierzu]. Wie sagte Elias Canetti "Erfolg ist das Rattengift der Menschen - ganz wenige kommen davon" und zu diesen wenigen scheint er nicht gehört zu haben.

Gruß
Benny
 
Zauberin schrieb:
Ramana Maharshi von Arunachala sagte: "Das tägliche Leben braucht nicht aufgegeben werden. Wenn sie sich täglich ein oder zwei Stunden der Meditation widmen, können sie trotzdem ihren Pflichten nachgehen.
Gerade wenn man in Pflichten "verstrickt" ist, kann das Innehalten und die erneute Zentrierung doch besonderen Sinn machen oder gar zur Überlebens-Notwendigkeit werden.
 
benny schrieb:
Zauberins Mann hatte ein tüchtiges Stück auf der Karriere-Leiter zurück gelegt und bekam Spaß dran, immer weiter zu streben. Leider nur in diesem einen (Arbeits-)Bereich, alles andere und damit seine Entwicklung als Gesamt-Persönlichkeit hat er vernachlässigt [so verstehe ich Zauberins Beiträge hierzu]. Wie sagte Elias Canetti "Erfolg ist das Rattengift der Menschen - ganz wenige kommen davon" und zu diesen wenigen scheint er nicht gehört zu haben.
so wird aus einer erzählung (zauberin schildert ihre männer) eine affirmative, wertende einschätzung ("seine Entwicklung als Gesamt-Persönlichkeit hat er vernachlässigt"). ist es so? würde das der eine oder andere betroffene mann nicht vielleicht ganz anders sehen? ist es so, wie er es dann sieht? was um alles in der welt bringen uns denn so verallgemeinernde ideologien?

alles liebe, jake
 
Hallo Benny!

Ja, Du hast mich richtig verstanden, so war es. Sie lebten dann nur für ihre
Karriere und ich war nicht die einzige, die das bemerkte. Als Menschen ent-
wickelten sie sich nicht mehr weiter.

Meinem Vater war auch das Erfolg und das Geldverdienen wichtig, aber das allerwichtigste war ihm (und das hat er mir beigebracht) die möglichst größte Entwicklung der ganzen Person - intelektuell, körperlich, geistig, künstlerisch.

Alles Gute :)
P.
 
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Zauberin schrieb:
Ja, Du hast mich richtig verstanden, so war es. Sie lebten dann nur für ihre Karriere und ich war nicht die einzige, die das bemerkte. Als Menschen entwickelten sie sich nicht mehr weiter.
liebe petra!

was du - nicht allein - bemerkt hast, ist deine/eure einschätzung. der maßstab, wohin sich ein mann/partner menschlich zu entwickeln hätte, ist dein/euer maßstab. du hast dein/irgendeine jury hat ihr menetekel gesprochen: gewogen und für zu leicht befunden.

aber: so war es? ich würde ja zumindest gern auch den uralten rechtsgrundsatz "audiatur et altera pars" wahren und hören, wie diese männer ihre entwicklung sehen. hältst du es für möglich, dass die das anders betrachten?

ich hoffe, ich trete dir nicht zu nahe, wenn ich vermute, dass du ganz großen wert auf deine rechtfertigung legst: "ich habe es richtig gemacht". und es mag für dich ja durchaus stimmig sein, ich maße mir da nichts an. wäre es nicht darüberhinaus auch spannend, die dynamik zu sehen, die da gelaufen ist in all den wiederholungen? wenn immer dir das geschieht, dann ist es doch unwahrscheinlich, dass es nur an den männern liegt... nochmal: es geht um keine schuldfrage, es geht um die wahrnehmung möglicher verstrickungen.

bin aber weit entfernt davon, dir das aufdrängen oder nahelegen zu wollen - du wirst es schon tun, wenn du's für gut hältst, oder es bleiben lassen. ich wollte nur begründen, warum ich dein erklärungsmodell nicht so ohne weiteres schlucke :-)

alles liebe,
jake
 
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