@ Jake - Teil 1
So Jake,
schad, dass Du ständig wieder in dieses aggressive Unterschiede-Betonen und Dich besser fühlen verfällst, Ich meine, das tut der Sache keinen Abbruch.
Zitat von A.1526
...solche, die das System seines Klienten (mit dessen Einverständnis selbstverständlich) noch einmal mit größerer Tiefe aufstellen. Immerhin sind dann die Stellvertreter alle Aufstellungsprofis, die bereits Erfahrung im differenzierten Wahrnehmen in den Rollen haben und in der Lage sind oder sein sollten, sich dem, was auf den tiefsten Ebenen das Systems erscheint, zu stellen.
Und dann erzählt er seinem Klienten, wie's war?
Nicht unbedingt bzw. sowohl als auch, wobei ich davon ausgehe, dass die Wirkung bzw. der Anstoß im System auch ohne Erzählen da ist. das traurige ist, dass Du Dir nciht vorstellen kannst, dass es eine Ebene von Wirkungen jenseits der direkten Kommunikation geben kann, Insofern ist es offenbar sinnlos, Dir von dieser Ebene zu erzählen. das ist wie die Sache mit dem Himbeereis, Jake. Erzähl einem, der aus der Steinzeit kommt und nichts davon kennt, dass Menschen ohne mechanischeVerbindung miteinander mittels kleiner Geräte, die sie sich ans Ohr halten, mit anderen Menschen sprechen können, die sich zudem noch vielleicht gerade auf der entgegengesetzten Seite der Erde (allein das für ihn unvorstellbar, wo die Erde doch nachweisbar eine Scheibe ist!) befinden! Wie soll er das verstehen, wenn er die Erfahrung nicht gemacht hat. Selbst wenn Du dem ein Handy in die Hand drückst, wird er das nicht verstehen und vielleicht glauben, dass die Stimme von einem kommt, der ganz klein im Handy sitzt!
Mit dem Beispiel will ich Dich und Deine Sicht nicht verunglimpfen oder "schmähen" - es könnte doch aber sein (für einen Konstruktivisten undenkbar!), dass Dein Modell vielleicht nicht alles erfasst, was es gibt und Einiges vielleicht nicht richtig erklärt? Ich zumindest finde das in Bezug auf mein Bild zumindest denkbar und lasse mich von der Wirklichkeit gern belehren. Manchmal kommt es mir vor, als wenn Du an meine Erklärungen herangehst, wie weiland der Turnlehrer, der dem Weisen sagte. "Ich will Dir gern glauben, dass Du alle - na ja gut... 126 ... Wege zur Erleuchtung kennst und beherrschst - vorausgesetzt, Du kannst sie mir
alle vor
turnen! DANN will ich Dir auch gern glauben, dass es Erleuchtung gibt."
Demnach hätte also ein Aufsteller befunden, seine Repräsentanten wären einfach nicht gut genug gewesen, um zu einem brauchbaren Ergebnis zu kommen?
Lieber Jake, schienbar bist Du in der komfortablen Lage, ständig und nur mit Dreiviertelerleuchteten Seminarteilnehmern zu tun zu haben. Stell Dich mal in ein Seminar mit Hardcore-Arbeitslosen zum Beispiel. Kannst auch esoterische hardcofre-Spinner nehmen, die ebenso wenig gesammelt sein dürftewn, Und wenn Du ein Seminar mit fast nur solchen Leuten hast, dann versuch mal, mir zu zeigen, welche Austellung da gelingt. Vielleicht beginnst Du mich dann zu verstehen.
Ich hab insbesondere als Teilnehmer in Aufstellungsseminaren mit Vertretern gerade Deiner Aufsteller-Fraktion da haarsträubende Sachen erlebt! Da wäre Supervision dringend angeraten gewesen! Gerade vor einigen Wochen hab ich da so einen fall erlebt, wo sich der Aufsteller (UND die Stellvertreter mit, weil sie sich haben mit ziehen lassen) nach Strich und Faden sekundärgefühlsmäßig geradezu vera....t wurden. Da der aber mit "toll-sein" und "originell-sein" beschäftigt war, hat er's einfach um den Preis des Prozesses ignoriert. (Krönung: die Aufstellende - in ihrer eigenen Rolle belassen - tobt wutanfallsmäßig herum, wenn Stellverteter wagen, eine andere Sicht, als sie zu haben, maßregelt die STV und den Leiter und der Aufsteller lacht und macht "Scherze" und versucht entschuldigend zu "reframen", die Stellvetreter wagen aber keinen Mucks mehr - so geschehen bei einem der bekanntesten Kollegn von Dir!) Da ist so ein wirres Geschwurbel mit drüber gelegter zuckergusssüßer "guter Lösung" (Leiter immer wieder Beifall im Publikum heischend: "Na, wie hab ich das wieder gemacht?") draus geworden, dass ich die Veranstaltung dann später kurz vor Ende verlassen habe. Andere mit erlebbar und kalibrierbar brennenden und reifen Anliegen durften das Schmierentheater miterleben und dann auf ihre Aufstellung verzichten. (Besser wahr's für sie wahrscheinlich). Da sag ich: DANKE! Da muss ich zumindest meine Zeit nicht verschwenden.
Es kann also in Bezug auf Deinen Einwand oben genauso gut das Setting gewesen sein oder dass der Aufstellende wieder zum 345. Mal mit dem Anliegen kam und man nicht weiter kommt und alle möglichen und unmöglichen Hintergründe noch.
Ich habe in vielen Aufstellungsseminaren sehr wohl erlebt, dass Aufstellungen nur bis in eine gewisse Tiefe reichten, auf der sich keine - oder nur eine offenichtlich scheinbare - Lösung und kein wirklicher Anstoß zeigte. Ich mache das dann an einem nicht nur bei mir gefühlten "das wars noch nicht" (anders kann ich es grad nicht beschreiben) fest. Es ist wie im Nebel. Ein deutliches Zeichen für weitere Verstrickungen laut Grochowiak, Stresius et al. 2001 bei den Gefühlsarten irgendwo um Seite 99 oder so (hab das Buch gerade nicht zur Hand).
Ich habe Aufstellungen erlebt, wo de Stellvertreter nur allzu schnell bereit waren, diejeingen Gefühle zu produzieren, von denen sie glaubten, dass sie der Aufstellende ebenso wie der Aufsteller ertragen können. Wenn der Aufstellungsleiter z.B. nur ein "geringes spezifisches Gewicht" hat (und damit verbunden Angst vor dramatischen Fakten und tiefen Gefühlen), dann wird sich bei ihm auch nur so weit etwas zeigen, wie er es ertragen kann. Auch habe ich Aufsteller erlebt, die meinten, die Stellvertreter zu schützen und Primärgefühle, die allzu heftig waren abgewürgt haben und deutlich machten, dass sie das nicht mal in Berichtsform hören wollten. Manche haben - vor allem, wenn es im Lauf der Aufstellung sich heraus stellte, dass es um Mord (meist Massenmord) oder ähnliches ging, ganz offensichtlich Angst bekommen und dann eine andere Richtung vorgegeben. Hallo!?
Ganz zu schweigen von "esoterischen" und gar "feministischen" Aufstellungen, denen ich schon beiwohnen durfte.... Hanebüchen!
Klar, dass bei letzteren
immer herauskam, dass irgendein Mann (es handelte sich mangels Männern im Seminar zumeist um den Ehemann der Leiterin in der Stellvertreterrolle - mich haben sie sich nicht getraut, zu nehmen
) in der Familie mindestens kastriert oder umgebracht bzw. aus dem System geschmissen gehörte oder seine unaussprechliche Universalschuld "gestehen" und schlimmste Strafen zum Ausgleich auf sich nehmen sollte.. Kernfrage der Aufstellerin war bei jeder Aufstellung: "Welcher Mann hat den Frauen wieder etwas angetan und muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden?" Oder. "Welche Frau ist vergewaltigt und ermordet woren?" Ich erinere noch wie eine Aufstellende, die schon sehr verwirrt ins Seminar kam, in so einem "Prozess" immer weiter in ausweglose Panik geriet, was von der Aufstellerin schlicht ignoriert wurde. Absurd!!!
Es kann also sein, dass es bei weitem nicht (nur) um das "Machen" einer Aufstellung und die einzelne Intervention geht, welche die Grenzen setzt, sondern um etwas in der Person des Leiters und seines Systems begründetem Sowie in der Zusammensetzung der Aufstellungsgruppe. Hier kann es sehr wohl hilfreich sein, so supervidierend zu arbeiten, wie ich es andeutete. Von frisch traumatisierten Klienten, die im Fall einer Anwesenheit bei der Aufstellung evtl. retraumatisiert würden ganz zu schweigen.
Das kann doch nur entstehen, wenn der Aufsteller eine voreingenommene Hypothese hat, was dieses "richtige" Ergebnis sein sollte... und da stellen sich dann wiederum mir alle Zehennägel auf.
Nein, Jake. Kannst die Zehennägel einfahren. Das muss eben nicht sein, Es gibt Kalibrierungskriterien (innere und äußere), die man da anwenden kann. Aber die scheinst Du möglicherweise nicht zu kennen...
Oft ist das so? Also dem widerspreche ich ganz entschieden. Es kommt das heraus, was herauskommt - und wenn es ein Aufsteller davon abhängig macht, ob seine Aufstellungen wegen der Erfahrung oder des Talents der Repräsentanten besser oder schlechter verlaufen, dann würde ich um diesen Aufsteller einen großen Bogen machen.
Nein - aber vielleicht ist z.B. dem Leiter entgangen (s. obiges Beispiel), dass die STV nicht gesammelt waren - alle - und es fällt ihm hinterher auf.
Dass "Profis" in Bezug auf "eigene Filme" weniger anfällig sein, ist naheliegend, aber keineswegs gesichert.
Zustimmung. Wenn ich an die Show, die ein anderer bekannter Aufstellungsleiter fast ständig in Hellinger-Aufstellungen abzog, denke, mag der ein Beispiel sein.
./Teil 2