Sich selber vergeben..

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Aber für sich selbst, da komm ich nicht recht weiter, wie macht ihr das, wenn ihr Fehler, die man nicht wieder gut machen kann, vor Augen habt.............

Nun, wir alle setzen etwas in die Welt, erfreuen Menschen, verletzen sie, handeln liebevoll, leichtfertig, zornig - wie auch immer. So ist unsere Spezies.
Wir hinterlassen Spuren in dieser Welt, setzen etwas in Bewegung.
Und nichts von alledem ist jemals wieder rückgngig zu machen. Ich kann keinen Gedanken zurücknehmen, kein gesprochenes Wort, kein Lächeln, keine Träne, keinen zornigen Blick. Es ist in der Welt und wirkt dort weiter.
Das ist normal. Das ist immer so.
Auch das Gute und Schöne, das Du getan hast, kannst Du nie wieder rückgängig machen.
Niemand kann das. Nie.
Wir müssen damit leben - im besten Fall werden wir dabei bescheiden, nachsichtig und verständnisvoll.
 
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Dreh es doch einfach mal um

statt vergebens vergeben wollen ~ AKZEPTIERE einfach das gewesene und die Konsequenzen
atme das bewusst mit deinem "JA ~ so war´s ~ ich konnte ich kannte es weder besser noch anders"

sprich das fuer dich so oft aus ~ bis tief sitzende Emotionen dich fluten und fuehle diese bis sie wie ein kelch medizin ausgetrunken sind
 
Meine Idee der Seelenpfade, zum Verzeihen, mir und den andern:

Bevor wir auf die Erde kommen, wählen wir unsere Eltern und die gesamten Lebensumstände aus.
Also genau genommen sogar die ganze Ahnenlinien wählen wir, denn unsere Eltern sind ebenfalls Kinder von Eltern und Umständen...

Wir wählen also, unter welchen Sternen wir geboren werden. Mit welchen Stärken und mit welchen Schwächen. Und welche Erfahrungen und Entwicklungschancen unsere Seele hier angeboten werden. Man kann das sogar im Geburtshoroskop sehen, was mich schwer beeindruckt hat.

Auch Du bist ein Kind. Ein Kind deiner Zeit, deiner Eltern, deiner Ahnen.

Solche Gedanken sind mein Fundament, um dann z.B. mit Ho‘oponopono oder Emotional Freedom Techniques tiefer in die Befreiung von Schuld, Schmerz und Scham zu gehen.

Um meinen Eltern zu verzeihen, habe ich früher einmal ein sehr intensives Gebet gemacht. Es wurde beantwortet und ich bekam Anweisung, um mein Unverzeihen zu überwinden, und meinen Frieden mit der Situation zu finden.

Vielleicht hilft dir auch so ein Gebet, bei dem Du darum bittest, dass dir und deinen Angehörigen geholfen wird. Mögen sie dir auch zeigen, was in deiner Verantwortung liegt und was in der Verantwortung deines Sohnes.

LG
 
..ist schwieriger als anderen zu vergeben, bei der Vergebung für andere hat man immer noch im Hinterkopf, dass der andere Schuld ist an allem und das loszulassen finde ich einfacher.

Aber für sich selbst, da komm ich nicht recht weiter, wie macht ihr das, wenn ihr Fehler, die man nicht wieder gut machen kann, vor Augen habt.

Ich klage mich an, also jetzt überspitzt ausgedrückt, aber ich kann mir nicht verzeihen was für eine schlechte Mutter ich im Ungang mit meinem ersten Kind war.

Die weiteren hatten es jeweils leichter, das letzte am einfachsten, da ich da schon erfahrener war.

Aber mein erster Sohn ist völlig abgestürzt und kriegt sein Leben nicht auf die Reihe und ich weis, dass wenn ich eine bessere Mutter gewesen wäre, dann ginge es ihm besser, die anderen Kinder sind alle im normalen Bereich, sind Selbstständig und kommen im Leben zurecht.

Ich kann mir nicht vergeben, dabei arbeite ich seit Jahrzehnten so intensiv an mir und meinen Verhaltensmustern, aber da gibt es zur Zeit einfach keinen Ausweg.

Ich möchte nicht unbedingt das Thema weiter auf mich zusteuern, es ist halt mein Beispiel.

Meine Frage ist, wie geht ihr damit um, mit der Eigenvergebung und grossen Fehlern die ihr gemacht habt?

Bereuen ist die Medizin. Vergebung, ist eine an der Oberfläche brachliegende Lippenbekenntnis.
 
wie macht ihr das, wenn ihr Fehler, die man nicht wieder gut machen kann, vor Augen habt.
Im positiven Fall daraus lernen, so wie Du. :)
Wir können nicht von Anfang an alles wissen, wir machen "Fehler" (die ich nicht einmal so bezeichnen möchte), um daraus zu lernen.
Ich bin mir sehr sicher Du hast Dein Bestes gegeben - aus damaliger Sicht.
Heute weißt Du was Du hättest besser machen können, also hast Du gelernt.
Vergib Dir, denn niemand kommt als perfekter Mensch auf die Welt.
 
..ist schwieriger als anderen zu vergeben, bei der Vergebung für andere hat man immer noch im Hinterkopf, dass der andere Schuld ist an allem und das loszulassen finde ich einfacher.

Aber für sich selbst, da komm ich nicht recht weiter, wie macht ihr das, wenn ihr Fehler, die man nicht wieder gut machen kann, vor Augen habt.

Ich klage mich an, also jetzt überspitzt ausgedrückt, aber ich kann mir nicht verzeihen was für eine schlechte Mutter ich im Ungang mit meinem ersten Kind war.

Die weiteren hatten es jeweils leichter, das letzte am einfachsten, da ich da schon erfahrener war.

Aber mein erster Sohn ist völlig abgestürzt und kriegt sein Leben nicht auf die Reihe und ich weis, dass wenn ich eine bessere Mutter gewesen wäre, dann ginge es ihm besser, die anderen Kinder sind alle im normalen Bereich, sind Selbstständig und kommen im Leben zurecht.

Ich kann mir nicht vergeben, dabei arbeite ich seit Jahrzehnten so intensiv an mir und meinen Verhaltensmustern, aber da gibt es zur Zeit einfach keinen Ausweg.

Ich möchte nicht unbedingt das Thema weiter auf mich zusteuern, es ist halt mein Beispiel.

Meine Frage ist, wie geht ihr damit um, mit der Eigenvergebung und grossen Fehlern die ihr gemacht habt?
Ich darf Dich trösten.
Auch ich war jung und dumm und unerfahren, als ich meine Kinder bekam. Und zum Teil auch völlig überfordert.
Mit dem heutigen Wissen schüttel ich auch oft den Kopf, was ich nicht alles besser hätte machen können.

Im übrigen weißt Du nicht, was aus Deinem Sohn geworden wäre, wenn Du eine "bessere" Mutter gewesen wärst.
Es gibt Kinder, die in einer heilen Umgebung groß werden und dennoch bekommen sie ihr Leben auch nicht auf die Reihe.
Kinder verzeihen sehr viel und nicht alles kann man den Müttern in die Schuhe schieben. Es gibt ja auch noch andere Bezugspersonen oder Menschen, die ausgleichend wirken können.

Du hast, wie alle Mütter, das getan, was Dir in der damaligen Situation möglich war. Mutter zu werden heißt nicht automatisch ein besserer Mensch zu sein.
Natürlich ist die Verantwortung für einen anderen Menschen besonders groß, aber diese zu tragen kann auch nicht nur auf eine einzige Person abgewälzt werden....die ist manchmal auch allein einfach nicht zu tragen.

Am wichtigsten ist jetzt, dass Du Dir nicht noch Dein weiteres Leben mit Schuldgefühlen schwer machst.
Die Vergangenheit kannst Du nicht mehr ändern und ein Mensch ist auch irgendwann einmal für sein eigenes Leben verantwortlich, auch wenn er eine nicht so schöne Kindheit hatte.
Das lass Dir von jemandem sagen, der weiß, wovon er spricht. :umarmen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber mein erster Sohn ist völlig abgestürzt und kriegt sein Leben nicht auf die Reihe

Hallo Philomena,

diese Sichtweise von dir ist auch im Jetzt schädlich.

Führe dir vor Augen, dass jede Seele stark und autark ist.

Du weißt nicht, was sich dein Sohn (auf tiefer innerer Ebene) für dieses Leben vorgenommen hat.

Verzeihe ebenfalls deinen eigenen Eltern, falls es da Bedarf geben sollte.

Das sind so teilweise die Ansätze, die ich in meinem eigenen Leben versucht habe, anzuwenden,

um über die Gedanken zum Begreifen der Eigenständigkeit und Liebe in allem zu kommen.

Was ich jetzt nicht hochtrabend meine, sondern auch auf mich und meine Kinder bezogen.

Es gibt Schmerzen, die immer wieder wehtun, man kann sie hinstellen als einen Heilstein,

ohne sie verändern zu wollen.
 
@Philomena007
Es kann einen Weg geben, dass Dein Sohn glücklich wird:
Werde Du es! Zeig ihm, wie es geht. Lebe es ihm vor.
Kämpfe um Dich - damit er eine Chance hat, um sich kämpfen zu lernen.
Hab nicht so sehr den Blick auf Fehler. Damit zeigst Du ihm nur, wie es nicht geht.
Lerne, wie es geht - damit er das von Deinem Leben ablesen kann....
 
.. ich kann mir nicht verzeihen was für eine schlechte Mutter ich im Ungang mit meinem ersten Kind war....

ehrliches Bereuen und traurig darüber sein, daß man sich so verhalten hat
gehört unbedingt dazu. ich denke, diese ehrlichen Gefühle werden quasi
ausgesandt und können dort, wo sie gebraucht werden, heilend wirken.
und man selber wird sich erleichtert fühlen, weil man ehrlich war. das muß
nicht unbedingt ein darüber reden mit der betroffenen Person beinhalten,
denn das wäre heikel, weil man auch dabei sehr viel falsch machen kann
und nochmal großen Schaden anrichten kann. wenn man echt bereut, denkt
man dabei ja auch über die Bedürfnisse dieser Person nach, der man geschadet
hat. also denkt man über wichtige menschliche Dinge nach. man wird reifer
daraus hervorgehen und sich zukünftig besser verhalten. und wichtig: jede
Form von Beschönigung des damaligen Fehlverhaltens ist wie ein Rückzieher
und unakzeptabel. dazu gehören auch verschrobene relativierende Esotheorien.

das ist mein Beitrag dazu.
und: Respekt! soviel Einsicht trifft man selten an.
 
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..statt vergebens vergeben wollen ~ AKZEPTIERE einfach das gewesene und die Konsequenzen
atme das bewusst mit deinem "JA ~ so war´s ~ ich konnte ich kannte es weder besser noch anders"
sprich das fuer dich so oft aus ~ bis tief sitzende Emotionen dich fluten und fuehle diese bis sie wie ein kelch medizin ausgetrunken sind

find ich super ausgedrückt und sehr lebendig beschrieben.
hat was ungemein Friedliches. gefällt mir sehr gut. danke dir!
 
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