Unangenehme Zeitgenossen

Bei mir ist es oft so, dass ich nicht den Menschen als solches unangenehm empfinde, sondern nur eine bestimmte Seite an ihm. Kennt das jemand?

Wenn ich ehrlich bin, kenne ich niemanden, ausser einem vielleicht, an dem ich alles immer gut fand - selbst bei den mir nahstehendsten Menschen. Bei denen, die ich abstoßend finde, betrifft es aber schon sie im Ganzen. Zwar gelingt es mir schon zu differenzieren, aber gefühlsmäßig lehne ich dann diesen Menschen im Ganzen ab und möchte am liebsten nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Die, bei denen mich nur eine bestimme Eigenschaft stört, die kann ich immer noch als Mensch schätzen, bei denen kann ich wegen ihrer ansonsten positiven Seiten und positiben Erfahruengen, die ich mit ihnen mache, über die "Fehler" hinwegsehen. Bei den Unangenehmen gelingt mir das partout nicht.
 
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Klar wäre es das Beste, immer zum Wohle aller zu handeln, aber weißt Du immer, was dieses Wohl im Endeffekt genau ist? Vllt. ist mein spontanes Handeln, wenn auch abweisend und negativ, ja in Hinblick auf das letztliche Wohl aller genau das Richtige, wer weiß das schon, wer kann schon so weit blicken, dass er die Konsequenzen seines Handelns und seiner innerer Haltungen bis ins Letzte überschaut...
Wie ich bereits schrieb, das zu erkennen ergibt sich u.a. durch Meditation. Manchmal ergibt es sich auch auf anderem Weg. Man erweitert erheblich seine Wahrnehmung, wenn man weniger an seiner eigenen Persona hängt. Fallen eigene Störgefühle weg, fallen eben auch Filter der Wahrnehmung weg. Es bleibt ne kleine Ewigkeit eine relative Sicht, aber es weitet sich ständig. Nicht das die eigene Person völlig verschwindet, aber es bildet sich etwas größeres, was sich über die eigene Person und ihre Beschränktheit ebenfalls amüsiert.
 
Wie ich bereits schrieb, das zu erkennen ergibt sich u.a. durch Meditation. Manchmal ergibt es sich auch auf anderem Weg. Man erweitert erheblich seine Wahrnehmung, wenn man weniger an seiner eigenen Persona hängt. Fallen eigene Störgefühle weg, fallen eben auch Filter der Wahrnehmung weg. Es bleibt ne kleine Ewigkeit eine relative Sicht, aber es weitet sich ständig. Nicht das die eigene Person völlig verschwindet, aber es bildet sich etwas größeres, was sich über die eigene Person und ihre Beschränktheit ebenfalls amüsiert.

Ich denke, jede Form von Energie, sei es Denkenergie oder die Energie des Handelns, erschöpft sich nach und nach und shcon aus diesem natürlichen Ablauf heraus, mildern sich die negativen Gefühle. Nur, ob man dass durch Techniken wie Mediation wirklich lindern kann, das bezweifele ich. Ich denke, dass wenn sich Mediatation oder Ähnlihces einstellt bzw. sich ergibt, ist das schon Ausdruck dieses Energieverfalls, Du gerätst immer mehr ins Meditative, je weniger Energie Du dafür aufwenden kannst, unglücklich zu sein, es selbst herbeiführen durch Willensanstrengunge kannst Du nicht, solange Du noch in der Energie gefangen bist.
 
Ich nehme jedenfalls wahr, dass meine negativen Gefühle immer gleichzeitig mit dem Erscheinen dieser Menschen auftritt und ich kann nicht sagen, ob sie es sind, die sie provozieren, oder die in mir angelegten negativen Gedanken, ich vermute, es ist ein sich gegenseitig beeinflussender Prozess, den man wohl nur beenden kann, wenn man es irgednwie schafft, nicht mehr automatisch und instinktgeleitet darauf zu reagieren...
Es könnte Dich einen Schritt weiter bringen zu überlegen, an wen Dich die Person erinnert. Mir ist schon oft aufgefallen, dass ich Menschen ablehne, die mich an jemanden erinnern, mit dem*der ich schlechte Erfahrungen gemacht habe. Wenn Du das weißt, kannst Du gucken, ob Du der Person von damals bereits verziehen hast oder ob es um Verhaltensweisen oder innere Haltungen geht, die Du generell ablehnst. Jedenfalls ist es dann möglich dann z.B. die Nachbarin mit mehr Abstand zu betrachten und zu gucken, ob die diese Verhaltensweise ebenfalls hat oder ob es eine Projektion war.

Es ist für mich angenehmer eine Verhaltensweise oder innere Haltung abzulehnen. Das gibt mir die Möglichkeit die Person als Ganzes trotzdem zu mögen. Meine eine Oma ist ein gutes Beispiel. Die benimmt sich so furchtbar, dass ich nicht gewillt bin mich in ihrer Nähe aufzuhalten oder Kontakt zu ihr zu haben, einfach um diese ganzen Energien nicht abkriegen und permanent abwehren zu müssen. Ich liebe sie aber trotzdem. Um Menschen, die mich an meine Oma erinnern, mache ich deswegen ebenfalls einen Bogen, aber ich lehne sie nicht mehr ab.
 
Konkret fällt mir da unsere Nachbarin ein, die eigentlich immer nett und korrekt zu mir ist, von der ich aber einfach eine felsenfeste, negative Meinung habe.
Ich glaube, es liegt irgendwie an so einer Art Auto-Immun-Reaktion, irgendwas, was negativ in einem angelegt ist, Vorurteile, Meinungen, einfach negative Gefühle, projiziert entsprechende Wahrnehmungen in der Wirklichkeit

Hallo Bibo, nach meiner Erfahrung sind diese Dinge definitiv in einem angelegt, und nur schwer "zu ändern", oder komplett aufzulösen.
Allein schon diese Anlagen überhaupt zu erkennen ist fast unmöglich, ohne "Feedback" von aussen.
Ich denke, du hast schon sehr viele deiner Anlagen erkannt. Respekt!
Sie zu akzeptieren wäre vielleicht der nächste Schritt ?

ich vermute, es ist ein sich gegenseitig beeinflussender Prozess, den man wohl nur beenden kann, wenn man es irgednwie schafft, nicht mehr automatisch und instinktgeleitet darauf zu reagieren... Danke für Deinen Beitrag!
Absolut. Sobald man sich über seine negativen Anlagen bewusst ist, kann man daran arbeiten seine Gedanken und Emotionen zu kontrollieren, also bewusst zu werden, und ihnen damit ihre "Macht zu nehmen".
Sie werden aber vermutlich nie ganz verschwinden.
Was auch nicht schlecht ist, denn man kann sie nutzen, wenn man ihre Energie kontrollieren kann.

ja, das habe ich auch schon oft an mir beobachtet: dass es eine Stimme in mir gibt, die meint, es zu wissen, die weiß, wie es eigentlich richtig wäre, wie der andere sich zu verhalten hat, damit ich ihn gut finde, eien Stimme, die sich wie so eine Art moralische Instanz aufspielt,
Diese Stimme hast du auf Grund deiner "Lebensaufgabe" als Waage (Richter, Anwalt, Sozialarbeiter etc.)
Sie macht dir das Leben schwer. Wenn du sie aber bewusst nutzt, kann sie dir auch sehr helfen.

Nur, ob man dass durch Techniken wie Mediation wirklich lindern kann, das bezweifele ich.
Vollkommen zu Recht. "Leere", passive Meditation nutz in diesem Falle wohl nur wenig, ausser man braucht eine Symptombehandlung oder eine akute Fokussierung, um wieder bewusst und ausgeglichen zu werden.
Davor muss aber das Selbst, und die eigenen Schatten erkannt sein.

Auch dein Bedürfnis nach Harmonie ist nicht zu unterschätzen, für die nötige Abgrenzung, - um in der Mitte zu bleiben und nicht zu negativ auf "unangenehme Zeitgenossen" zu reagieren.
 
Wenn ich ehrlich bin, kenne ich niemanden, ausser einem vielleicht, an dem ich alles immer gut fand - selbst bei den mir nahstehendsten Menschen. Bei denen, die ich abstoßend finde, betrifft es aber schon sie im Ganzen. Zwar gelingt es mir schon zu differenzieren, aber gefühlsmäßig lehne ich dann diesen Menschen im Ganzen ab und möchte am liebsten nie wieder etwas mit ihm zu tun haben. Die, bei denen mich nur eine bestimme Eigenschaft stört, die kann ich immer noch als Mensch schätzen, bei denen kann ich wegen ihrer ansonsten positiven Seiten und positiben Erfahruengen, die ich mit ihnen mache, über die "Fehler" hinwegsehen. Bei den Unangenehmen gelingt mir das partout nicht.
Ich sehe das auch so. Ob das korrekt ist ist, weiss ich nicht, aber ich würde es nicht ändern (wollen).
 
kann schon sein, dass das auch was ist, was ich von innen heraus durch meine Art provoziere, dass diese Gestalten mir erscheinen, vermutlich stimmt das, denn man kann ja nur erkennen, was schon irgendwie in einem angelegt ist, also im Sinne von einem Wiedererkennen von etwas, was schon da ist. Konkret fällt mir da unsere Nachbarin ein, die eigentlich immer nett und korrekt zu mir ist, von der ich aber einfach eine felsenfeste, negative Meinung habe. Folgt also die Wahrnehmung der inneren Einstellung? Es gelingt mir einfach nicht, das Gute in ihn zu sehen, so sehr ich mich auch verrenke. Interessant ist, dass es Phasen gibt, wenn ich ihr länger nicht begegne, wo ich ihrgegenüber wohlgesonnen werde, nachgiebig und bereit, mich zu versöhnen. Dann wünsche ich mir, sie begegnete mir jetzt, in dieser positiven Stimmung und es käme zu einer Aussprache oder sowas. Doch dann kommt die nächste blöde Begegnung, irgendein dummes Wort von ihr, dass mich gleich wieder in meiner negativen Meinung bestärkt. Ich denke, das wird noch eine Weile so gehen, bis die Energie verbraucht ist, jedenfalls habe ich es noch nicht erlebt, dass ich jemanden, den ich früher doof fand auf einmal mein bester Freund wird...

Eigentlich immer nett und korrekt passt eben einfach auch nicht mit dem nächsten dummen Wort zusammen, was sie wieder von sich gibt. :D

Dass du das Negative vergisst, ist normal und bei uns Menschen so angelegt.

Im Grunde denke ich, rät dir deine innere Stimme zu Vorsicht und Abstand. Man soll doch stets auf sie hören, sagt man. Und nun, wo es konkret wird...? Ich bleibe dabei, höre auf dich selbst. Machste alles richtig. So lange du diese Nachbarin weder attackierst noch ihr sonst wie übel mitspielst, ist deine Abneigung durchaus legitim. Sie gehört dann halt zu dem Viertel an Menschen, die man nicht mag.
 
Ich denke, jede Form von Energie, sei es Denkenergie oder die Energie des Handelns, erschöpft sich nach und nach und shcon aus diesem natürlichen Ablauf heraus, mildern sich die negativen Gefühle. Nur, ob man dass durch Techniken wie Mediation wirklich lindern kann, das bezweifele ich. Ich denke, dass wenn sich Mediatation oder Ähnlihces einstellt bzw. sich ergibt, ist das schon Ausdruck dieses Energieverfalls, Du gerätst immer mehr ins Meditative, je weniger Energie Du dafür aufwenden kannst, unglücklich zu sein, es selbst herbeiführen durch Willensanstrengunge kannst Du nicht, solange Du noch in der Energie gefangen bist.
Lindern werden sich die negativen Gefühle wohl nicht, zumindest vorerst nicht. Man identifiziert sich weniger mit ihnen. Als Folge werden die Situationen aber nach und nach seltener.
 
Vielen Dank für all die Beiträge und guten Anregungen, das ist sehr hilfreich!

Ich habe noch gefunden, dass meine EInstellung gegenüber meinen Mitmenschen doch bestimmten Mustern folgt. Wenn ich jemanden gut leiden kann, liegt das an bestimmten Eigenschaften, die ich als gut einschätze, die aber andere vielleicht gar nicht erkennen können. EIn und dieselbe Person ist bei mir gut gelitten, bei jemand anderem dagegen gar nicht. Was ich in jemandem sehe, hängt ganz stark von mir selber ab, davon, was ich in der Lage bin, in ihm als gut oder schlecht zu erkennen,und das folgt bestimmten inneren Haltungen, die sich im Lebensverlauf nach und nach aufgebaut und verfestigt haben. So ist meine Nachbarin z.B. für mich absolut indiskutabel, weil ich einen bestimmten Blickwinkel ihr gegenüber einnehme. Aber genau dieselbe Person wird von anderen verehrt und geliebt, es scheint, dass sie ganz andere Seiten an ihr sehen können, die mir - leider - verborgen sind.
 
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Ich habe noch gefunden, dass meine EInstellung gegenüber meinen Mitmenschen doch bestimmten Mustern folgt. Wenn ich jemanden gut leiden kann, liegt das an bestimmten Eigenschaften, die ich als gut einschätze, die aber andere vielleicht gar nicht erkennen können. EIn und dieselbe Person ist bei mir gut gelitten, bei jemand anderem dagegen gar nicht. Was ich in jemandem sehe, hängt ganz stark von mir selber ab, davon, was ich in der Lage bin, in ihm als gut oder schlecht zu erkennen,und das folgt bestimmten inneren Haltungen, die sich im Lebensverlauf nach und nach aufgebaut und verfestigt haben. So ist meine Nachbarin z.B. für mich absolut indiskutabel, weil ich einen bestimmten Blickwinkel ihr gegenüber einnehme. Aber genau dieselbe Person wird von anderen verehrt und geliebt, es scheint, dass sie ganz andere Seiten an ihr sehen können, die mir - leider - verborgen sind.

Kann auch einfach daran liegen, dass einem bewusst oder unbewusst auffällt, dass die andere Person einen mag, oder eben nicht. Muss nicht die eigene Perspektive sein.
 
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