Sexuelle Enthaltsamkeit

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Ich hab manchmal den Eindruck, dass die Leute, die für sich kein persönliches Interesse an der Enthaltsamkeit haben, sich irgendwie persönlich angegriffen fühlen oder zumindest glauben, dass sie sich angegriffen fühlen müssten. Ich versteh nur irgendwie nicht warum eigentlich.
Wer so nicht leben will, lässt es einfach und gut gewesen.


Schon recht. Aber ursprüglich sollte dieses Thema ja mal als Diskussion angedacht gewesen sein. Und in jeder echten Diskussion gibt´s nun einmal Pro und Contra. Und das haben so manche "Spermien-Verdorren-Lasser" eben noch nicht ganz begriffen.

Wenn sich diese lieber in Selbstbeweihräucherung ihrer einseitigen Auffassung gefallen möchten, dann bitte schön. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Auch wenn dieser Wille ihn vielleicht auf einen falschen Weg führt.


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Ich hoffe du lässt deinem Mann genügend verschnaufpausen, sonst kriegt er noch n`Herzinfarkt. :schnl: (nur`n Witz)

grüße
namor

*schmunzel* er ist ja gut "im Training" ... *g*

Opti sprach von den Löwen ... ist ja alles OK. Die Hündin ist auch nur 1-2 Mal im Jahr läufig. Der Unterschied besteht aber zum Menschenweibchen darin, dass Menschenweibchen nuneinmal jeden Monat "läufig" sind ... und dadurch auch "immer" Paarungsbereit. Der Vergleich hinkt also.
 
Brief von Dr. Siegmeister II

Die größten intellektuellen Genies, sowohl in der Antike als auch in der heutigen Zeit, führten ein enthaltsames Leben. In einigen Fällen lebten Menschen enthaltsam, weil sie durch die äußeren Umstände dazu genötigt wurden. Der spanische Schriftsteller Cervantes schrieb 1605 den ersten Teil der Novellen "Don Quijote" während der Haft (Cervantes arbeitete unter anderem als Steuereintreiber, musste aber wegen Veruntreuung von Staatsgeldern ins Gefängnis.). Der italienische Dichter und Philosoph Dante (1265 - 1321), schrieb seine "Göttliche Komödie" im Exil (Dante hatte sich gegen den politischen Einfluss des Papstes ausgesprochen. 1302 wurde er von Florenz, im Falle seiner Rückkehr in die Stadt, zum Tod durch Verbrennung verurteilt.). Der englische Dichter und Philosoph John Milton (1608 - 1674) schrieb das epische Gedicht "Paradise Lost" (Das verlorene Paradies), als er blind war und enthaltsam lebte. (Milton hatte sich in seiner Jugend mit eisernem Fleiß der englischen und lateinischen Dichtung zugewandt, so dass er augenleidend wurde. Dies soll der Grund für seine spätere Erblindung gewesen sein.) Der englische Physiker, Mathematiker, Astronom und Philosoph Sir Isaac Newton (1642 - 1727), der die Gravitation entdeckte, war bis zum Alter von 80 Jahren intelektuell aktiv. Er führte seit seiner Geburt ein enthaltsames Leben. Ebenso führten das italienische Universalgenie (Maler, Bildhauer, Architekt, Musiker, Mechaniker, Ingenieur, Philosoph) Leonardo da Vinci (1452 - 1509) und der italienische Maler, Bildhauer, Architekt und Dichter Michelangelo (1475 - 1565) ein lebenslanges Zölibat. Beiden war es vergönnt, ihr kreatives Genie bis ins hohe Alter beizubehalten.

Sie fragen auch, wie ein Mensch, wie sie selbst, große Mengen sexueller Energien speichern kann, ohne sie zu verausgaben. Das kann auf einfache Weise erfolgen, wenn man es richtig macht. In meinem Büchlein "Diet and Sex" (Ernährung und Sex) zeige ich, wie es möglich ist, durch eine eiweißarme vegetarische Ernährung (Verzicht auf Fleisch, Geflügel, Eier, Fisch, Milch und Milchprodukte nur in begrenzter Menge) die sexuellen Impulse zu kontrollieren und die schwächenden nächtlichen Samenergüsse (Pollutionen) für immer zu beenden. Unfreiwilliger Samenverlust ist ebenso schwächend, wie freiwilliger Samenverlust, da ebenfalls Lecithin und Cholestrin verloren gehen. Am Morgen nach einer nächtlichen Pollution werden sie feststellen, dass die Nerven geschwächt sind und der Körper nicht mehr so gut gegen die Kälte gechützt ist. Sie sagen, dass sie die sexuelle Funktion nicht richtig verstehen. Die Sexualität hat zwei Funktionen: Die innere Sekretion, die primär ist und die Fortpflanzung, die sekundär ist. Jede andere Nutzung dieser endokrinen Drüsen (Hormondrüsen) ist eine Perversion und hat eine Strafe in Form von nervösen Störungen, vorzeitigem Altern und möglicherweise den Tod zur Folge.

Brief von Dr. Siegmeister I

Quelle: The physiological value of continence
 
Schon recht. Aber ursprüglich sollte dieses Thema ja mal als Diskussion angedacht gewesen sein. Und in jeder echten Diskussion gibt´s nun einmal Pro und Contra. Und das haben so manche "Spermien-Verdorren-Lasser" eben noch nicht ganz begriffen.

Wenn sich diese lieber in Selbstbeweihräucherung ihrer einseitigen Auffassung gefallen möchten, dann bitte schön. Des Menschen Wille ist sein Himmelreich. Auch wenn dieser Wille ihn vielleicht auf einen falschen Weg führt.


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Okay, ist in Ordnung, wenn man anderer Meinung ist. Wie gesagt, es gibt ja Gott sei Dank keinen Zwang enthaltsam zu leben, wobei Einseitigkeit natürlich immer leicht unterstellt werden kann. Könnte man genausogut den Enthaltsamkeitsgegnern unterstellen.
Die Spermien verdorren nicht, wenn man enthaltsam lebt. Du benutzt da eine sehr wertende Metapher, die etwas Falsches unterstellt. Obst kann verdorren, Bäume, Gräser alles Mögliche andere kann verdorren, die Ernte kann verdorren. aber Spermien verdorren nicht, zumindest solange man enthaltsam lebt. Verdorren ist ein anderes Wort für Austrocknung.
Dahinter steckt die Vorstellung von dem Vertrocknen der Fruchtbarkeit und
des Lebens selbst, sehe ich das richtig?
Demzufolge sind die Enhaltsamen die vertrockneten, lebensfeindlichen, humorlosen Spielverderber. Die mit den freudlosen, verhärmten Gesichtern und dem hohlen Blick. Als Beispiel der Horge in "der Name der Rose", der das Lachen als etwas Diabolisches ansieht, so in etwa.

In deinem Argument steckt viel psychologische Abwehr. Ich denke, man sollte seine Vorbehalte lieber sachlich begründen, oder es zumindest versuchen, ist nur meine Meinung. Mir ist auch klar, dass das nicht immer geht. Man muss hin und wieder auch mal Dampf ablassen, schon in Ordnung.

Aber nochmal zum Vertrockungsgedanken. Also, wenn die Spermien nicht veräußert werden, werden zunächst weniger gebildet, so viel scheint sicher.
Andererseits, wenn die Spermien regelmäßig ejakuliert werden, dann werden wieder viele gebildet. Soweit so gut.
Nur ist es nicht eher so, dass, wenn man mal bei der Bildbeschreibung mit dem Vertrocknen bleibt, dass die Spermien doch eigentlich nur dann wirklich vertrocknen, wenn sie ejakuliert werden und auf dem Bettlacken landen und da dann die ganze Soße eintrocknet?

Wirklich fruchtbar ist das Ejakulat doch eigentlich auch nur, wenn es in der Frau zu einem Eisprung kommt. In allen anderern Fällen, d.h., wenn verhütet wird, nur gewichst wird usw., dann kann von Fruchtbarkeit eigentlich keine Rede sein.
Letztlich kann sowieso keiner mit Sicherheit sagen, weches der richtige Weg und was der falsche Weg ist. Das muss man austesten, jeder für sich.

grüße
namor
 
Okay, ist in Ordnung, wenn man anderer Meinung ist. Wie gesagt, es gibt ja Gott sei Dank keinen Zwang enthaltsam zu leben, wobei Einseitigkeit natürlich immer leicht unterstellt werden kann. Könnte man genausogut den Enthaltsamkeitsgegnern unterstellen.
Die Spermien verdorren nicht, wenn man enthaltsam lebt. Du benutzt da eine sehr wertende Metapher, die etwas Falsches unterstellt. Obst kann verdorren, Bäume, Gräser alles Mögliche andere kann verdorren, die Ernte kann verdorren. aber Spermien verdorren nicht, zumindest solange man enthaltsam lebt. Verdorren ist ein anderes Wort für Austrocknung.

Nun, ich hatte mich ganz bewußt für diese Ausdrucksweise entschieden, da opti vor längerer Zeit sich selbst einmal dieser "Metapher" bedient hatte.

Ich bin nämlich schon seit einigen Monaten begeisterter Mitleser dieses Threads und habe ein gutes Gedächtnis dafür, was opti schon alles für Weisheiten losgelassen hat.

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass opti solche Leute wie Jogurette und mich ignoriert? Dies tut er bei allen, die ihm nicht nach dem Munde reden und mit ihm auf einer Wellenlänge schwimmen. Ein sonderbares Diskussionsverständnis, finde ich. Da kann´s mit der "Erleuchtung durch Enthaltsamkeit" nicht weit her sein. IMHO natürlich.


Lieben Gruß
Abraxas

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Okay, ist in Ordnung, wenn man anderer Meinung ist. Wie gesagt, es gibt ja Gott sei Dank keinen Zwang enthaltsam zu leben, wobei Einseitigkeit natürlich immer leicht unterstellt werden kann. Könnte man genausogut den Enthaltsamkeitsgegnern unterstellen.
Die Spermien verdorren nicht, wenn man enthaltsam lebt. Du benutzt da eine sehr wertende Metapher, die etwas Falsches unterstellt. Obst kann verdorren, Bäume, Gräser alles Mögliche andere kann verdorren, die Ernte kann verdorren. aber Spermien verdorren nicht, zumindest solange man enthaltsam lebt. Verdorren ist ein anderes Wort für Austrocknung.

So ist es.

Namor schrieb:
Dahinter steckt die Vorstellung von dem Vertrocknen der Fruchtbarkeit und des Lebens selbst, sehe ich das richtig?

Ich sehe das auch so. Solch eine Vorstellung wäre falsch. Durch Enthaltsamkeit, nach längerem üben stressfrei etabliert, sieht man die Welt neu und mit heiterer Ruhe.

Namor schrieb:
Demzufolge sind die Enhaltsamen die vertrockneten, lebensfeindlichen, humorlosen Spielverderber. Die mit den freudlosen, verhärmten Gesichtern und dem hohlen Blick. Als Beispiel der Horge in "der Name der Rose", der das Lachen als etwas Diabolisches ansieht, so in etwa.

Diese Sichtweise ist interessanterweise in unserer Zeit vorherrschend.


Namor schrieb:
Aber nochmal zum Vertrockungsgedanken. Also, wenn die Spermien nicht veräußert werden, werden zunächst weniger gebildet, so viel scheint sicher.
Andererseits, wenn die Spermien regelmäßig ejakuliert werden, dann werden wieder viele gebildet. Soweit so gut.
Nur ist es nicht eher so, dass, wenn man mal bei der Bildbeschreibung mit dem Vertrocknen bleibt, dass die Spermien doch eigentlich nur dann wirklich vertrocknen, wenn sie ejakuliert werden und auf dem Bettlacken landen und da dann die ganze Soße eintrocknet?

:lachen:

Namor schrieb:
Wirklich fruchtbar ist das Ejakulat doch eigentlich auch nur, wenn es in der Frau zu einem Eisprung kommt. In allen anderern Fällen, d.h., wenn verhütet wird, nur gewichst wird usw., dann kann von Fruchtbarkeit eigentlich keine Rede sein.
Letztlich kann sowieso keiner mit Sicherheit sagen, weches der richtige Weg und was der falsche Weg ist. Das muss man austesten, jeder für sich.
grüße
namor

Sexuelle Energie ist die lebensspendende Energie, eigentlich die Einzige die wir haben.
Der Mensch ist im Irrtum, wenn er das Mysterium seiner Existenz unbeachtet lässt und einen so sublimen Akt, wie die Verleihung von Leben und Bewusstsein lediglich für einen körperlichen Trieb hält, den man beliebig verbiegen und ausleben kann und gemäss einiger Sexologen sogar muss.
Es ist Unwissenheit, die uns gleichgültig und unbekümmert die lebensspendende Kraft der Sexualität vergeuden lässt.

Ch'an
 
Mag sein.

Wieviele Menschen haben denn nachgewiesenermaßen durch Enthaltsamkeit die Erleuchtung erreicht?

Gibt´s namentliche Beispiele bzw. Vorbilder? (Mal abgesehen von diesem hier oft erwähnten Swami Dingsbummens, dem "Erfinder" der Enthaltsamkeits-Erleuchtung)



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Die göttliche Offenbarung steht keineswegs im Gegensatz zur sinnlichen Welt, sondern verleiht ihr vielmehr Leben und Farbe.
Gott ist sinnlich und köstlich.
(Meister Eckhart)

Die Gefährtin des Erlösers ist Maria Magdalena.
Christus liebte sie anders als seine Jünger und küsste sie oft auf den Mund.
(Philipus Evangelium)
 
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Mag sein.

Wieviele Menschen haben denn nachgewiesenermaßen durch Enthaltsamkeit die Erleuchtung erreicht?

Gibt´s namentliche Beispiele bzw. Vorbilder? (Mal abgesehen von diesem hier oft erwähnten Swami Dingsbummens, dem "Erfinder" der Enthaltsamkeits-Erleuchtung)



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hallo,

als ich das gelesen hab, musste ich lachen. Ist witzig geschrieben. Weiß nicht, wie man das beweisen kann. Aber im Buddhismus hat es Tradition, wenn ich richtig informiert bin und Buddha ist je geradezu das Paradebeispiel für Erleuchtung. Das hat Opti hier alles schon oft geschrieben. Wobei Enthaltsamkeit nur ein Aspekt ist, der zur Erleuchtung führen soll. Daneben gibt es noch andere Methoden, um den Geist aus der Umklammerung materialistischen Denkens zu befreien, wenn ich das hier mal so salopp formulieren darf. Meditation ist auch ein ganz wichtiger Aspekt, wird im Buddhismus ebenso praktiziert. Weißt du ja eh alles, nehm ich mal an.
Du hast Recht das kritisch zu hinterfragen. Ich finde das ist eigentlich der richtige Weg. Buddha hat je selbst gesagt, oder soll gesagt haben, dass man nicht alles glauben soll, nur weil irgendeine Autorität das sagt oder weil es Tradition ist usw. Von daher machst du es, denke ich, genau richtig. Ich würde es nicht anders machen. Es könnte ja schließlich auch sein, dass alles Scharlatanerie ist und man da einem Hirngespinst aufsitzt und wer will das schon. Stell dir mal vor, man müsste sich eines Tages nach jahrelanger Entsagung eingestehen, dass das alles Mist war, was man da gemacht hat und dass man die besten Jahre seines Lebens mit so einer spinnerten Idee verplämpert hat.

Jedoch befürchte ich, dass deine Frage, wer denn nun nachweißlich Erleuchtung erlangt hat, sich nur leider nie mit hundertprozentiger Sicherheit beantworten lässt. Das ist bedauerlich und ich wünschte es wäre anders. Aber wir können keinen naturwissenschaftlichen Beweis für "erleuchtet sein" erbringen oder zumindest sehe ich nicht wie das gehen sollte.

Hier kommt die persönliche Einstellung ins Spiel. Ich glaube, dass man die Sache nur ergründen kann, wenn man es einfach testet, sonst wird man niemals wirklich sicher sein können. Gut, die meisten entscheiden diese Frage ohne lange Umschweife und lehnen die Enthaltsamkeit kategorisch ab.
Andere sind mit der Sexualität, mit ihrem ganzen Drum und Dran nicht wirklich zufrieden. Man kennt das zwar alles, hat es auch lange genossen, jedoch hat man das Gefühl, dass da noch mehr sein könnte.
Tja, diese Leute gehen dann wohl oder übel das Risiko ein und leben eben enthaltsam. Es gibt keine Garantie aber es gibt ja Leute hier im Forum, die schon eine Weile so leben und entweder man probiert es aus, wenn man es wirklich für sich will, oder eben nicht.
So jedenfalls sehe ich es im Moment.

grüße
namor
 
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