Sexuelle Enthaltsamkeit

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Es besteht kein Zweifel daran, dass die übermäßige Häufigkeit sexueller Ausschweifungen sich dauerhaft auf das Gehirn und das Nervensystem auswirkt. Zu diesem Punkt stellte Dr. Deslandes fest: "Die Krankheiten, die das Nervensystem betreffen, welches sehr stark durch den Geschlechtsverkehr beinflusst wird, sind nicht die einzigen, die durch sexuelle Exzesse beeinflusst werden. Wir werden sehen, dass alle Gewebeveränderungen, alle physischen Erkrankungen, durch sexuelle Ausschweifungen hervorgerufen werden können. Wir können furchtlos behaupten, dass die meisten der Unannehmlichkeiten und Krankheiten, die den Menschen betreffen, aus sexuellen Exzessen resultieren."

Der englische Philosoph Herbert Spencer, der selber ein Leben lang enthaltsam lebte, beschreibt die Folgen sexueller Ausschweifungen wie folgt: "Chronische gesundheitliche Störungen, verminderte körperliche Aktivität, ein Rückgang der Geisteskräfte und manchmal sogar ernsthafte Geistesstörungen. Spezialisten, die in der Lage sind, darüber zu urteilen, sind sich darin einig, dass die Gesamtheit gesundheitlicher Probleme durch sexuelle Exzesse größer ist, als durch alle anderen möglichen Exzesse zusammen genommen."

Mit dem Hinweis auf den Fall eines Mannes, dessen drei Ehefrauen alle nach der Hochzeit verrückt wurden, wie es im "Journal of Mental Science", berichtet wurde, schreibt Havelock Ellis: "In den Fällen sexueller Exzesse wird oft eine große physische Erschöpfung mit Wahnvorstellungen beobachtet. Hutchinson berichtet von drei Fällen einer vorübergehenden Blindheit bei Männern, die alle das Resultat sexueller Ausschweifungen nach der Heirat sind. Die alten medizinischen Autoren haben den sexuellen Exzessen viele gesundheitliche Beeinträchtigungen zugeschrieben. So bringt Schurig Fälle von Wahnsinn, Ohnmacht, Epilepsie, Gedächtnisverlust, Blindheit, Glatzköpfigkeit, einseitige Schweißabsonderung und Todesfälle damit in Verbindung. Viele Todesfälle sind bekannt, einige davon auch von Frauen."

Quelle: The physiological value of continence


Das ist wie mit dem Rotwein Opti - jeden Tag ein Achterle ist sehr gesund und sollte das Leben verlängern, jeder Tag eine ganze Flasche wirkt natürlich anders rum ....



Love
Mandy
 
hallo,

ich finde, dass Mandy hier ausgezeichnet beschrieben hat, wie Erkenntisse in einem reifen und man dadurch zu einem neuen Verhalten findet.
Es ist sicherlich auch eine Art von Erleuchtung, im Sinne einer neue Sichtweise, eben eine Erkenntnis. Ich denke, Mandy hat im Prinzip den gleichen Entwicklungsprozess durchgemacht, wie der Buddha es auch durchgemacht hat. Von einer verbissenen Askese zum mittleren Weg.
Ich denke, es hat seinen guten Grund, dass Buddha auch seine Fehler mit in die Lehre aufgenommen hat, damit wir uns darin wiederfinden und den Mut haben, aus unseren Fehlern zu lernen und etwas zu verändern.
Denn irgendwo macht jeder mal Phasen in seinem Leben durch, in denen er fanatisch einem Ziel zustrebt und irgendwann merkt, dass er an den wesentlichen Dingen vorbeigeht. Egal, ob im Sport, Beruf oder sonst wo.

Nur wer welche Erkenntnis wie und unter welchen Umständen hat, ist individuell ganz verschieden. Der eine mag irgendwann feststellen, dass seine Askese, die er jahrelang betrieben hat, übertrieben war und so allmählich zu einer ausgeglicherenen Lebensweise findet.
Es kann bei einem anderen aber auch umgekehrt laufen und er merkt irgendwann, dass sein ausschweifendes Leben ihn unglücklich macht, so dass er davon ablässt und sich mehr meditativen Dingen zuwendet.

Das ist alles in Ordnung, wenn man die eigenen Erfahrungen nicht anderen überstülpen will.

Aber die Frage in Sachen Enthaltsamkeit ist doch eher, ob es grundsätzlich möglich ist, also nur, ob es grundsätzlich möglich ist, durch Enthaltsamkeit spirituelle Fortschritte zu machen, mal ganz unabhängig davon, ob man es persönlich möchte oder nicht.

Ist die Sexualität nun ein Ausdruck des schöpferischen, kreativen Prozesses, den man allgemein als das Leben bezeichnet?
Und wenn ja, gibt es noch höhere vergeistigte Stufen dieses Prozesses, der
sich auf körperlich sexueller Ebene als Sexualtrieb manifestiert und wenn es diese höheren Stufen gibt, kann man sie bewusst erreichen, wenn man dem Trieb auf einer unteren Stufe bewusst nicht nachgibt und wartet,bis sich dieser Trieb von allein auf eine vergeistigte Ebene hin entwickelt?

Das sind die Fragen, die eigentlich geklärt werden müssten, finde ich. Ob jemand nun gerade enthaltsam leben will oder nicht, ist eher eine persönliche Sache. Sollte derjenige dazu nicht gewillt sein, ist das sein gutes Recht, nur kann er diese Fragen auf die Art natürlich nicht beantworten.

grüße
namor

Du stellst die essentiellen Fragen, auf die es, wie gewohnt, keine Antworten gibt.
Sexualität ist eine Grundemotion des Lebens, die Lebenskraft schlechthin, die wir mit den Tieren gemein haben.
Bewußtes Sein, Erkenntnis, Logos, ist aus meiner Sicht eine ganz andere Ebene.
Nicht gelebte Sexualität in Bewußtsein zu wandeln ist aus meiner Sicht ein Unding.
Die Frage ist eher, ist durch völlige Abstinenz ein höheres Maß an physischer Kraft und Gesundheit zu erlangen, und die braucht es, wenn Kundalini erwacht.
In vorhygienischer Zeit muß man diese Frage unbedingt bejahen.
Die Geschlechtskrankheiten folgten der Sexualität auf dem Fuß, Päpste und Könige erlagen ihr.
Ein langes meditatives Leben war ohne Sexualität eher zu erreichen.

Heute sehe ich als Ergebniss des Zölibats eher spirituelle Arroganz auf die eigene Reinheit.
Der mittlere Pfad ist kein Mittelmaß, sondern der Grat , der höchste Weg also, auf den ich nach zwei Seiten abstürzen kann.
 
In vorhygienischer Zeit muß man diese Frage unbedingt bejahen.
Die Geschlechtskrankheiten folgten der Sexualität auf dem Fuß, Päpste und Könige erlagen ihr.
Ein langes meditatives Leben war ohne Sexualität eher zu erreichen.

Heute sehe ich als Ergebniss des Zölibats eher spirituelle Arroganz auf die eigene Reinheit.
Der mittlere Pfad ist kein Mittelmaß, sondern der Grat , der höchste Weg also, auf den ich nach zwei Seiten abstürzen kann.

Ich wette, dass heute, prozentuel betrachtet, weit mehr Geschlechtskrankheiten vorhanden sind, als in "vorhygienischer" Zeit. Viele Sexualkrankheiten haben nämlich erst in den letzten zwei Jahrhunderten an Bedeutung gewonnen. Enthaltsamkeit als spirituelle Arroganz abzutun, kann meiner Meinung nur aus einem Gefühl der Minderwertigkeit heraus entstehen. Das, was du den mittleren Weg nennst, ist nichts anderes, als eine Resignation vor der eigenen sexuellen Abhängigkeit. Die Enthaltsamkeit hat sich seit mehreren Tausenden von Jahren in sehr vielen traditionellen spirituellen Bewegungen und Religionen durchgesetzt und so wird es auch in den nächsten Jahrtausenden sein.

Die Frage ist eher, ist durch völlige Abstinenz ein höheres Maß an physischer Kraft und Gesundheit zu erlangen, und die braucht es, wenn Kundalini erwacht.

Das ist auch für mich die entscheidende Frage. Will man also ein Leben in vollkommener Harmonie und Seligkeit genießen, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als enthaltsam zu leben. Deshalb sollte man sich einmal ernsthaft die Frage stellen, warum man der Sexualität eigentlich solch eine große Bedeutung beimisst? Für mich resultiert solch eine Haltung aus einem suchtartigen Empfinden. Und es sollte nun wirklich nicht unsere Motivation sein, dieser Sucht solch eine Priorität einzuräumen. Das würde ich als äußerst bedenklich empfinden. Wir sollten uns nicht an denen orientieren, die den menschlichen Schwächen nachgeben, sondern an denen, die sie überwunden haben.
 
Ohhh! So hab ich das noch gar nie gesehen .....

:guru:


Love
Mandy

ja, das ist doch mal ne ganz andere Perspektive, nicht wahr.:schnl:

Aber wieso auch nicht, Buddha hat doch schließlich nicht umsonst gesagt, dass er ein ganz normaler Mensch ist und dass jedem gelingen kann, was ihm gelungen ist. Er hat sich selbst nie als Gott bezeichnet.

Ich wollte dir damit aber nichts aufbürden, war vielleicht etwas zu leichtfertig in meinen Formulierungen.

mit budhamäßigen Grüßen
namor
 
Die Frage ist eher, ist durch völlige Abstinenz ein höheres Maß an physischer Kraft und Gesundheit zu erlangen, und die braucht es, wenn Kundalini erwacht.
In vorhygienischer Zeit muß man diese Frage unbedingt bejahen.
Die Geschlechtskrankheiten folgten der Sexualität auf dem Fuß, Päpste und Könige erlagen ihr.
Ein langes meditatives Leben war ohne Sexualität eher zu erreichen.

hallo,

ich muss zugeben, dass deine Erklärung etwas bestechend Logisches hat.
Danke für diesen Aspekt, hab ich so bisher nicht bedacht, was natürlich nicht heißt, dass ich die Möglichkeit der Sublimation leichtfertig verwerfe.
Freud hat ja auch an diesem Konzept festgehalten. Aus psychoanalytischer Sicht ist jede Kulturleistung sublimierte Triebenergie und besteht letztlich aus dem gleichen Grundstoff, aus dem auch die infantilsten sexuellen, ja sogar perversesten Wünsche bestehen. Das hat ihm natürlich jede Menge Kritik eingebracht. Andererseits ist er jedoch nicht davon abgewichen. Wenn man grundsätzlich davon ausgeht, dass Triebenergie (Libido) eine psychische Tatsache ist, dann ist der Gedanke an Sublimation nicht so abwegig, wie es zunächst erscheint.
Man muss sich doch nur fragen, wo die sexuelle Energie denn plötzlich hin ist, wenn man konzentriert einer anderen Tätigkeit nachgeht oder überhaupt,wenn man gerade nicht mit Erotik beschäftigt ist,
Die körperlichen Anzeichen von sexueller Erregung stellen sich erst kurzzeitig nach dem Gedanken an Sex ein, sind also nur eine Reaktion auf einen geistigen Reiz. Sex beginnt im Kopf, wie gerade die heutigen, modernen Hirnforscher deutlich sagen.
Sublimation ist, meiner Ansicht nach, nur dann ein Unding, wenn man die Sexualität rein dem körperlichen Bereich zuschreibt.

grüße
namor
 
Man muss sich doch nur fragen, wo die sexuelle Energie denn plötzlich hin ist...

Mir wird immer deutlicher, dass der Begriff sexuelle Energie wohl nicht richtig gewählt ist. Vielmehr handelt es sich bei der Sublimation um eine Resorbtion, also eine Aufnahme, wertvoller Mineralien, Spurenelente usw. aus den Sexualdrüsen, die der Körper den Nerven und dem Gehirn zuführt, falls sie nicht durch sexuelle Aktivitäten verausgabt werden. Es findet in Wirklichkeit also keine Umwandlung irgendwelcher Energien statt. Energien spielen wahrscheinlich, wie du so schön sagtest, wohl nur beim Orgasmus selber eine Rolle, weil durch die spastischen Kontraktionen Energien verbraucht werden.

@Reisender:

Wenn du dich also für den mittleren Weg, wie du ihn nennst, entscheidest, dann sollte dir auch klar sein, dass du dich damit nicht nur wertvoller Mineralien, Spurenelemente usw. beraubst, sondern ebenfalls deiner eigenen Gesundheit und deines Glückes. Man darf aber auch davon ausgehen, dass die breite Masse immer den einfachsten Weg gehen wird. Die breite Masse denkt nicht weiter nach und sie lässt sich leicht von der sexuellen Begierde einfangen. Es werden immer nur einige wenige sein, die sich dem Zölibat zuwenden. Aber es werden besonders die Menschen sein, die oftmals sehr wertvolle Beiträge für die Gesellschaft leisten. Es sind nicht umsonst die Studenten der anspruchsvollten Studienfächer, wie Mathematik und Philosophie, die sich der Enthaltsamkeit am stärksten zuwenden.
 
ja, das ist doch mal ne ganz andere Perspektive, nicht wahr.:schnl:

Aber wieso auch nicht, Buddha hat doch schließlich nicht umsonst gesagt, dass er ein ganz normaler Mensch ist und dass jedem gelingen kann, was ihm gelungen ist. Er hat sich selbst nie als Gott bezeichnet.

Ich wollte dir damit aber nichts aufbürden, war vielleicht etwas zu leichtfertig in meinen Formulierungen.

mit budhamäßigen Grüßen
namor


Keine Sorge, aufgebürdet hast du mir damit nichts, ich fühl mich auch gar nicht wie eine Buddhina.

Und woher wollen wir wissen, ob Buddha wirklich erleuchtet wurde? - ich mein, da ja in letzter Konsequenz keiner wirklich weiss was das ist, so kann man doch auch nicht wirklich sagen, dass das Erleuchtung ist, was Buddha passiert ist.
Vielleicht ist er ja bloß übergeschnappt.


Love
Mandy
 
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Opti, wir anderen reden nicht von übermäßigem Sex und Ausschweifungen. Wir reden von "normalem" Sex innerhalb einer Beziehung .... und davon ist noch keiner verrückt geworden.


Wahrscheinlich steigt es eher zu Kopfe, wenn man sich den Sex zwanghaft unterdrückt .... aber so hast Du wenigstens so Deinen Sex ... hier im Forum, jeden Tag sehr oft. :) Denn, Du schriebst ja selber, Sex beginnt im Kopf ...

Ich muß feststellen,ohne Sex wird man verrückt.:)

Das beste Beispiel haben wir ja hier vor Augen!:)

Hey opti,make Love not War!:weihna1


Missioniere wenn du deine Erleuchtung erreicht hast,vll findest dann ein paar Jünger die dir nacheifern.
 
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