Was ich nicht verstehen kann, was der Samen eines Mannes mit seiner Lebensenergie zu tun hat. Eigentlich weiß ich gar nicht was die Lebensenergie ist. Und wenn die Lebensenergie (oder zumindest ein winziger Teil davon) des Mannes in seinem Samen steckt, wo steckt sie denn dann bei der Frau? In ihren Eiern wohl nicht, denn eine Frau produziert doch nicht mehr Eier wenn sie sexuell aktiver ist oder?
Allerdings sagt man, daß eine Frau die zügellos gelebt hat oft in jungen Jahren schon sehr 'verbraucht' ausschaut. Also geht bei Frauen auch Lebensenergie durch Sex verloren, wodurch?
Wieviel Energie bei einem männlichen Orgasmus verloren geht, geht aus einem Artikel von Mantak Chia hervor: "Jedesmal, wenn der Mann ejakuliert (einen Samenerguß hat), nimmt der Körper an, daß er ein neues Leben zeugen soll. Dem Tao zufolge opfern sämtliche Organe und Drüsen dafür ihre beste Energie. Ein durchschnittliches Ejakulat enthält zwischen 50 und 250 Millionen Spermien. Wenn der Körper diesen Spermavorrat nicht ständig auffüllen muß, kann er der taoistischen Lehre zufolge, die eingesparten Energien verwenden, um Körper und Geist zu stärken, um Gesundheit, Kreativität und geistiges Wachstum zu fördern."
Bei jedem Orgasmus gehen nicht nur Natrium, Kalium, Zink und Magnesium, Kalzium, Citrationen (Zitronensäure) und Phosphationen verloren, die der Körper unbedingt braucht, um sich wohl zu fühlen. Die Samenflüssigkeit ist zudem meist leicht salz- und proteinhaltig, (durch die Spermien) und enthält Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, die Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin sowie verschiedene Östrogene, Pheromone (Geruchsstoffe), Antidepressiva und ß-Endorphin. Wie viel Energie der Körper aufwenden muss, um den Samen zu produzieren, kann man hier sehen:
Sperma. Die Energie, die der Körper für das Produzieren neuer Samenzellen aufbringen muss, geht für das Wohlbefinden, die Vitalität und der Lebensfreude verloren. Und wenn man, so wie die meisten Männer, permanent seine sexuellen Energien vergeudet, dann bleibt nichts als Depression, vielfältige psychosomatische Erkrankungen, Angst und Unglücklichsein.
Bei den Frauen verhält es sich im Prinzip genau so. Swami Sivananda sagt dazu:
Frauen und Brahmacharya
Ein Yogaschüler schreibt: Ich möchte gerne wissen, ob die gleiche Theorie betreffs des männlichen Samens und der Verlust desselben, entsprechend für die Frauen gilt. Sind Frauen wirklich im gleichen Umfang beeinflusst wie Männer? Die ist eine wichtige und angemessene Frage. Ja, die Hingabe beim sexuellen Akt erschöpft die Frau genauso wie den Mann, und führt genau so zur Abnahme der Vitalität, wie beim Mann. Die nervliche Belastung ist in der Tat sehr groß. Die weiblichen Eierstöcke, die dem männlichen Hoden entsprechen, entwickeln reife, kostbare und vitale Energie wie der männliche Samen. Das weibliche Ei, gelangt nach dem Eisprung innerhalb von 3 bis 4 Tagen von den Eierstöcken über die Eileiter zur Gebärmutter (Uterus). Obwohl die Frau dieses Ei nach dem Orgasmus nicht aus ihrem Körper verliert, wie im Falle des männlichen Samens, so verlässt es aber die Eierstöcke und wandert zur Gebärmutter und bereitet sich auf die Empfängnis eines Embryos vor. Man weiß nur zu gut, was für eine Belastung und Energieverbrauch die Schwangerschaft für eine Frau mit sich bringt. Die wiederholte Auszehrung dieser Energie und die Belastung der Geburt nagen an der Gesundheit der Frau, rauben ihr die Kraft, die Schönheit, den Anmut ihrer Jugend und ihre geistige Energie. Die Augen, die normalerweise auf die innere Stärke hindeuten, verlieren an Glanz und Ausstrahlung.
Die intensive sinnliche Aufregung des Geschlechtsaktes erschüttert das Nervensystem und verursacht Erschöpfung. Da der weibliche Körper empfindlicher und nervöser ist als der männliche Körper, werden Frauen durch den Orgasmus stärker beeinflusst als Männer. Darum sollten auch Frauen ihre kostbare vitale Energie bewahren. Das Ei und die Hormone, die durch die Eierstöcke abgesondert werden, sind für das maximale körperliche und geistige Wohlbefinden der Frau sehr wichtig. Darum sollten Frauen ebenfalls das Gelübde des Zölibats beachten.