Zur Asozialität:
Die Liebe hat heute in der Gesellschaft einen Stellenwert, den sie nie zuvor, soweit bekannt, in der Menschheitsgeschichte zuvor gehabt hat.
Es hat noch nie so viele Liebesserien im Fernsehen gegeben (und auch kein Fernsehen btw.), und es wurde noch nie soviel darüber geredet, es war noch nie so ein wahnsinniges Thema.
Da du dir anmaßt für uns alle zu sprechen maße ich mir jetzt an dir zu erklären
das deine These insbesbesonders dieser Absatz Bullshit ist .
Höhepunkt der Liebslyrik war die Antike und das Mittelalter .Seit Jahrtausenden versuchen Menschen, ihre Liebe in eine kunstvolle Form zu gießen. Liebesgedichte und Liebesgesänge wurden geschaffen, um dem oder der Liebsten tiefe Gefühle zu gestehen und zu übermitteln. Selbst in der Bibel findet sich ein höchst erotisches Liebesgedicht (das Hohelied Salomos).
Liebesgedicht von J. W. Goethe an Friderike Brion :
Es schlug mein Herz, geschwind zu Pferde!
Es war getan fast eh gedacht.
Der Abend wiegte schon die Erde,
Und an den Bergen hing die Nacht;
Schon stand im Nebelkleid die Eiche,
Ein aufgetürmter Riese, da,
Wo Finsternis aus dem Gesträuche
Mit hundert schwarzen Augen sah.
Der Mond von einem Wolkenhügel
Sah kläglich aus dem Duft hervor,
Die Winde schwangen leise Flügel,
Umsausten schauerlich mein Ohr;
Die Nacht schuf tausend Ungeheuer,
Doch frisch und fröhlich war mein Mut:
In meinen Adern welches Feuer!
In meinem Herzen welche Glut!
Dich sah ich, und die milde Freude
Floss von dem süßen Blick auf mich;
Ganz war mein Herz an deiner Seite
Und jeder Atemzug für dich.
Ein rosenfarbnes Frühlingswetter
Umgab das liebliche Gesicht,
Und Zärtlichkeit für mich - ihr Götter!
Ich hofft' es, ich verdient' es nicht!
Doch ach, schon mit der Morgensonne
Verengt der Abschied mir das Herz:
In deinen Küssen welche Wonne!
In deinem Auge welcher Schmerz!
Ich ging, du standst und sahst zur Erden
Und sahst mir nach mit nassem Blick:
Und doch, welch Glück, geliebt zu werden!
Und lieben, Götter, welch ein Glück!
J. W. von Goethe
Eines der ersten Liebesgedichte aus der Sammlung Carmina Burana ( 13 Jhdt) :
Gruonet der walt allenthalben.
wâ ist mîn geselle alsô lange?
der ist geriten hinnen.
owî! wer sol mich minnen?
Übersetzung:
Es grünt der Wald überall.
Wo ist mein Geliebter so lange?
Der ist fortgeritten.
O weh! Wer wird mich lieben?
Carmina Burana, 13. Jh.
Liebeslied
WIE soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Rainer Maria Rilke (1875-1926)
Also nur weil du dir heute diverse Schundsendungen reinziehst gemacht für Hausfrauen bedeutet das nicht das die Welt voll von Liebe ist und nur von der Liebe spricht und ihre Hoch - zeit hat . Und das die Liebe ausgerechnet heute den größten Stellenwert hat . Es wäre mir neu wenn es eine größere Epischere Geschichte zwischen zwei liebenden geben würde als Romeo und Julia .
Diese Geschichte ist nicht ! in der jetzt Zeit entstanden .
Ich sehe deine Idee nicht als provokant an denn dazu ist sie zu undurchdacht .