Kriege haben schon sehr viel mit dem Thema „Reich gegen Arm“ zu tun, die Details sind sehr wichtig, obwohl wir das Thema hier auch nicht en detail ausdiskutieren müssen-das führt wahrscheinlich zu weit und der Zusammenhang zum Thema wird so vielleicht auch irgendwann nicht mehr erkennbar.
Im Groben: Profiteure eines Krieges gibt es immer, da solle man sich dann fragen:Wer sind die Profiteure?
Wenn wir den Krieg in Jugoslawien unter die Lupe nehmen, dann stellt sich auch die Systemfrage. Das ist auch ein Kampf um ideologische Einflussspähren, System gegen System. Jugoslawien hatte ein sozialistisches Wirtschaftssystem. Durch den Krieg und die Sanktionen kam es zu einer Hyperinflation, d.h. das Geld wurde komplett entwertet. Durch die Krise wurden alle Firmen, Institutionen etc. die zuvor der Gemeinschaft gehört haben, also staatlich waren verkauft für ein Apfel und ein Ei an private Investoren aus dem Ausland zumeist. Die ehemaligen Teilstaaten sind Billiglohnländer, mit billiger Arbeitskraft. Viele Investoren nutzen das um so günstig wie möglich zu produzieren oder auch Dienstleistungsunternehmen. Ist doch auch sehr praktisch, ein paar Billiglohnländer, mitten in Europa.
Danke für die Erläuterungen
@huibuhhuh
Nur welche Systemfrage stellt sich denn? Ich denke, wir können doch überein kommen, dass es weltweit kein einziges praktiziertes System gibt, welches (auf der Seite der Ausübenden und Bestimmenden, der Mächtigen) sich nicht der alten zwei Klassen bemächtigt, Ausbeuter und Auszubeutende, oder Bourgeoisie und Proletariat. Sie heissen heute nur anders und es gibt ganz viele Facetten, die dazu einladen sich nicht angesprochen zu fühlen, weil man sich außerhalb davon wähnt. Ein Trugschluß, so mein Eindruck.
Der Kapitalismus mit all seinen Annehmlichkeiten auch für das Proletariat macht das doch am anschaulichsten von allen Systemen und transparent für diejenigen, die sehen können und sich nicht haben komplett einlullen lassen. Wie ich bereits erwähnte, wird das Großkapital (
Volkswirtschaftslehre: Kapital wird definiert als
Produktionsfaktor neben
Arbeit und
Boden. Unter Kapital wird in diesem Zusammenhang der Bestand an Produktionsausrüstung verstanden, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann) angetrieben durch den Faktor Wachstum (Wirtschaftliches
Wachstum kann allg. als Zunahme der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft bezeichnet werden) und jede Steigerung des Bruttosozialproduktes eines Jahres führt zur Verschärfung der Rahmenbedingungen im nächsten Jahr, da diese Größe wiederum als Grundlage für die neue fast unerreichbare Wachstumsquote gilt.
Gleichzeitig erfolgt ein radikaler Abbau von Sozialleistungen, sukzessiver Wieder-Abbau von mühsam erkämpften Arbeitnehmerrechten, weiterhin die Verlagerung von staatlichen Institutionen in die Privatwirtschaft, die wiederum dem Wachstumsirrsinn unterliegen und dies nur durch verstärkte Ausbeutung des Produktionsfaktors Mensch (derjenige, der es erwirtschaftet, aber idR nicht am Gewinn beteiligt wird) überhaupt nur realisierbar ist.
Also welche Systemfrage stellt sich?
Dass der Kapitalismus in letzter Konsequenz 99% Verlierer und 1% Gewinner im Ergebnis verzeichnen wird?
Oder handelt es sich doch um eine win-win-Situation?
DAS sagt doch alles aus, sozusagen systemübergreifend: