Rache/Rachegefühle

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich glaube Dir, daß Du ganz viel erlebst und gelernt hast und ich bin mir sicher, daß Rachegelüste irgendwann auch keine Rolle mehr spielen (wenn man sich denn bewußt dazu entscheidet).

Könnte das auch was mit Genen zu tun haben?
Nicht unbedingt nur mit bewuß entscheiden?


Ich glaub, ich definiere nur "Rache" anders als Du - "Rache" ist für mich auch, wenn ich mich diebisch freue, daß ich bei einem Spiel den anderen, der zuvor immer gewonnen hat, endlich mal besiege - aber keine böse, vernichtende Rache.

Dann wäre nach Deiner Definition, ja jeder Sportler ein "RÄCHER", der trainiert also nur, weil er permanent die Lust auf Rache hat? :D

Ein Funken schäbberiger Schadenfreude gehört für mich auch zur "Rache" ... .

Nö...für mich hat Schadenfreude nichts mit Rache zu tun.

Beispiel: In der Stadt wackelt vor mir eine "Dame" auf mega hohen High Heels, stolz wie Nachbars Lumpi.
Plötzlich knickt sie (war mit laufen überfordert) und fällt samt Miniröckchen aufs exakt geschminkte Gesichtchen.

Was glaubst was ich da lachen muss...ja ist wohl schäbige Schadenfreude.

Nur....wo ist da jetzt Rache?

Von "jetzt werd ich es dem aber mal ordentlich zeigen" distanziere ich mich weitgehend (keine Garantie, ich weiß nicht, was noch alles kommt :D).

So ist halt jeder anders und das ist völlig ok.

Ich mag nur nicht Botschaften wie "Rache ist soooo böse, das darf man niemals nicht fühlen" ... ;) - man DARF alles, nur man sollte unbedingt adäquat damit umgehen.

:umarmen:

Rache kann wirklich böse sein, bis hin zu Mord (Blutrache).

Rachegedanken schmerzen niemand, nur dem, der permanent diese Gedanken lebt/spürt.

Rache ist einfach nur sinnlos....wem bringt es was?
Anderen Leid zufügen um sich selbst besser fühlen zu können?
Für mich ist das einfach nur krank.
 
Werbung:
Liebe vergessen,

ich möchte dich einfach mal knuddeln für das Thema, ich finde das sehr lehrreich und interessant, vor allem die vielen verschiedenen Blickwinkel, die verschiedenheit der Ausgangspunkte und ich liebe solche konstruktiven Gespräche und dich bzw. euch hier zu lesen.

Danke dafür. :umarmen:

LG
Any



Jo - schließe mich ma an.
Für mich 'hat sich hier einiges erfüllt (und noch - lese einige Kommentare nach) - Entwicklung durch unterschiedliche Perspektiven in Gemeinschaft und daraus resultierend Unterstützung - eben ein wohlwollendes Miteinander.
Außerdem habe ich ne Menge 'Spass inne Backen' - stellenweise genau der Humor, der mir 'liegt' :)
 
Wenn sich jemand aussucht, wie er fühlt, hat das für mich nichts vom 'Leben' an sich, was ich mit dem Leben, lebendig usw. verbinde, sondern das hat für mich was von etwas, was 'funktioniert', was wie gesagt etwas Mechanisches ist.

Es kann genausogut sein, dass Jemand gelernt hat mit Situationen und seinen Gefühlen "dazu" adequat und moderat umzugehen. Und das hat nix mit funktionieren zu tun.
 
Trauma ist nach meiner Ansicht eine Erfahrung/Erlebnis was nicht verarbeitet ist, also permanent belastet.

Da sich kein Mensch wirklich an ein Vorleben erinnern kann, kann es nach meiner Ansicht auch kein Trauma aus einem anderem Leben geben.



Ich bin eben der Ansicht, dass Psychotherapie schon erfolgreich sein kann, wenn Patient zu seinem Psychiater vertrauen hat und mit arbeitet.

Wer den Kartenlegern vertraut wird daran glauben.

Wem der glaube an Vorleben hilft, weil er fest daran glaubt warum nicht?

Und schade für leidende Menschen ist , das es zu viele Pseudo - Heiler gibt die viel versprechen, aber nur am Gewinn interessiert sind.
Meine Meinung ist: Nicht der Heiler kann Heilen, sondern Mensch heilt sich durch seinen Glauben selbst.

Nun, meine Erfahrungen mit Traumata sind eben andere. Denn, als ich ein Trauma aus einem Vorleben bearbeitet hatte, kam auch schon die Änderung meines Verhaltens.
Dabei glaubte ich noch nicht mal an Vorleben. Sondern sie tauchten überraschend in in den Sitzungen auf. Also ist deine Theorie, dass eben fest Glauben hilft, bei mir nicht zutreffend.

Meine Aussage zur Psychotherapie war, dass sie eben nicht immer erfolgreich ist. Was im Umkehrschluss heißt, dass sie sehr wohl Erfolge aufweisen kann.
Nur, will man im Internet die Erfolgsquoten der verschiedenen psychotherapeutischen Methoden recherchieren, stellt man erstaunt fest, dass es keine wirklichen Zahlen dazu gibt.

Heiler? Ist ein blödsinniger Begriff. Was möglich ist, ist einem Menschen einen Weg zu zeigen, der ihn in die Lage versetzt, dass er sich selbst heilt. Darüber sollte sich Jeder klar sein, der in diesem Gebiet arbeitet. Und noch besser ist es, wenn sich dieser Pfadfinder erfolgreich selbst mit seiner Methode geheilt hat.
 
Singularität;3912714 schrieb:
:D:umarmen:
Es geht mir manchmal auch so.
Ich frage mich, ob ich in dem richtigen Film bin?
Ich habe zwar viel mehr Schuen, als ich tragen kannn...
aber ehrlich...ist das alles, was ein Mensch braucht?

Rache ist nicht gleich Rache.
Gefühle sind nur Illusionen....

Denn in einer anderen Stunde
könnte schon sich anders
anfüllen...


Damit umgehen zu können
ist die Lebenskunst.

:umarmen: Na denke jeder sollte selbst wissen was er will und braucht, und nicht nach anderen sein Leben ausrichten.
 
Liebe vergessen,

ich möchte dich einfach mal knuddeln für das Thema, ich finde das sehr lehrreich und interessant, vor allem die vielen verschiedenen Blickwinkel, die verschiedenheit der Ausgangspunkte und ich liebe solche konstruktiven Gespräche und dich bzw. euch hier zu lesen.

Danke dafür. :umarmen:

LG
Any

Hallo Any, danke, das ist lieb von dir. :umarmen:

Ich find's auch gut, das hier, und mir hat's auch ein Stück weit geholfen bisher, denk ich.
 
Bougenvialla schrieb:
Rache ist einfach nur sinnlos....wem bringt es was?
Anderen Leid zufügen um sich selbst besser fühlen zu können?
Für mich ist das einfach nur krank.

Du darfst nicht vergessen, daß Rachegedanken meistens aus dem Unterbewusstsein heraus aktiviert werden, also gar nicht erst an die Bewusstseinsoberfläche gelangen.

Wenn z.B. irgend ein Menschlein auftaucht und mich "triggert", also meine unbewussten Schmerzen und Verletzungen aufweckt (die mir andere Menschen zugefügt haben!), werden versteckte, in die Tiefe der Psyche eingelagerte Erinnerungsmechanismen in Gang gesetzt und an dem anderen ausagiert, der gar nicht der Verursacher ist, aber der mich durch bestimmte Verhaltensweisen an meinen un-bewussten und un-bewältigten Frust erinnert...... Das alles geschieht nicht bewusst, weil nicht aufgearbeitet. Erst wenn ich merke, dass es immer dieselben Menschen sind, auf die ich mich emotioal "einlasse", merke ich, - hoffentlich - dass da etwas nicht stimmt und schaue es mir genauer an......

LG
Urajup
 
Weil's seeehr menschlich ist und in jedem von uns vorhanden?

Mit menschlich stimme ich zu.....aber in jedem???? Nein, sicher nicht.

Ich meine mit Rachegefühle nicht unbedingt 'Böses', sondern mehr diesen Wunsch nach 'Ausgleich'.

Hääää??????

Also ich lade Dich zum essen ein, dann kommt von Dir die Gegeneinladung.

Das könnte ich evtl.unter Ausgleich verstehen.

Aber Rache?????
Kann der Ausgleich doch nur sein...du hast mir weh getan, also mach ich das auch, damit du spürst wie das ist.

Und das ist für Dich nicht böse?
 
Werbung:
ich betrachte rache als herstellung des gleichgewichtes und deswegen ist es (für mich) wichtig.

wenn mir jemand absichtlich geschadet hat, überlege ich mir nach abklingen meiner wut seine schwachstelle(n) und dort, wo es am meisten weh tut ist mein ansatzpunkt.

ich lasse auch gefühle wie hass, rache udgl. zu....deswegen fühle ich mich aber nicht schlechter und habe absolut keinen leidensdruck.

:thumbup: das find ich gut.

Ein Ausgleich hat ja auch was mit dem Gleichgewicht zu tun. Nicht immer nur auf der einen Seite, sondern auch mal auf der anderen Seite. Was auch durch jemand anderen geschehen kann, das 'Auswuchten', ich nenn's mal so.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben