Rache/Rachegefühle

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Sehe ich persönlich auch so, obwohls jetzt nicht direkt vergleichbar ist mit den Erfahrungen von kaaba, weil der Täter in meinem Fall gezielt und nicht zufällig gehandelt hat.

Vergebung gibts da keine von meiner Seite, aber eben auch keine Rache.

Als er im Gerichtssaal vor mir gestanden ist, hab ich einfach überhaupt nichts dergleichen verspürt, er tat mir im Gegenteil fast leid, weil er sein ganzes restliches Leben lang mit dieser Bürde wird leben müssen, einen Menschen getötet zu haben.

Ja, Du hattest Mitgefühl mit ihm – weil Du selbst weißt, wie es sich anfühlt zu Leiden.
Mitfühlen kann man aber (weiß nicht ob ich „leider“ oder „zum Glück“ sagen soll) keinem aufzwingen. Menschen (Egos) haben eben unterschiedliche „Sichtweisen“. Selbst was das „Rachegefühl“ angeht, kann „man“ das wohl nur wirklich nachempfinden, wenn man es zumindest in der Vergangenheit selbst mal durchlebt hat. Ich kenne es jedenfalls durchaus, und mir konnte das auch kein anderer als ich selbst „ausreden“. :D
 
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Hallo Nelly,

erst mal danke für deinen Beitrag. :thumbup:

Warum meinst du, wäre es spirituell gesehen besser?

Wäre es gerade aus spiritueller Sicht nicht eher so, dass einem da bewusst ist, dass eben genau das auch mit dazu gehört? Diese Rachegefühle meine ich, zum Menschsein. Oder bezieht sich das eher auf die Bewusstseinsstände, dass in niederen Rachegefühle vorhanden sind, in höheren nicht mehr?

ja, genau so ist es

Wenn unser erster Gedanke "WARUM WURDE MIR DAS ANGETAN?" ist

dann hat sich unser Bewusstsein erhöht
aber das bedeutet auch, dass man sehr viele Lehren bereits hinter sich gebracht hat (Schiksalsschläge...)

jedoch reagieren wir noch mit"WAAA,DEM ZAHL ICH DAS ZURÜCK"
ohne zu hinterfragen "WARUM"
funktionieren wir noch auf einer niederen Bewusstseinsstufe in der unser eigenes Überleben wichtiger ist (EGO)

..in dieser Stufe erkennen wir "Noch" nicht, dass wir alle EINS sind, mit einander funktionieren

und wenn man es auch als Rache tarnt und meint "na, der hat ja auch..."
das Handeln, unser Handeln (die Rache) löst eine Reaktion aus so wie wir auf einen Angriff reagieren der Rache fordert

und in diesem Kreislauf sich zu befinden, immer wieder mit Menschen in Konflikt zu geraten, zu streiten, Racheakte udgl. durchzuziehen,
dauert genauso lange, bis wir, in ruhigen Momenten zu Boden gehen, runter gedrückt werden und sich immer wieder fragen "womit hab ich das verdient, dass ...."
(und diese ruhigen Momente fordert dann der Körper ein indem er mit "Krankheit" reagiert)
plötzlich einen Rüttler verspüren, der uns sagt und zeigt
"Hee, du brauchst dich nicht zu beschweren, deine Rache wird immer wieder die selben Früchte tragen, sie kommt immer wieder "zurück zu dir"
Erst da erkennen wir dann plötzlich die Muster an anderen die wir doch selbst uns für andere ausdachten und trotzdem uns selbst trafen??!!

...mir half es sehr, sich mal den "Angreifer" genau zu betrachten (wer,was,wie ist er) welche Kindheit, welche Geschichte steckt dahinter

am Ende zog ich immer wieder den selben Schluss daraus:" Kein Wunder was aus diesem Menschen wurde, sondernl ogische Schlussfolgerung. Aktion_Reaktion


Auch wenn man meint und das Gefühl verspürt zu
"na dem würg ich jetzt einen rein"

schaut dahinter
was seht ihr
vielleicht findet man doch Gemeinsamkeiten?
oder es lag an irgend etwas das "IHR" selbst getan oder gesagt habt und es war euch gar nicht bewusst, dass ihr damit vielleicht eine "Reaktion" auslöst

doch wie schon gesagt
darüber reden was euch stört
Gefühle "Zulassen" "rauslassen"
Emotionen gehören zu unserem Körper genauso wie unser Herz
also Lebensnotwendig

akzeptiert ihr das ,kommen Rachegefühle oder Hass, Wut,...gar nicht ertst auf
 
Ja, Du hattest Mitgefühl mit ihm – weil Du selbst weißt, wie es sich anfühlt zu Leiden.
Mitfühlen kann man aber (weiß nicht ob ich „leider“ oder „zum Glück“ sagen soll) keinem aufzwingen.

Nein, man kann das wirklich nicht.

Man kann sowas auch nicht irgendwie im Trockentraining üben, weil niemand weiß, wie er dann, wenns ihn wirklich mal selber am eigenen Leib trifft, wirklich reagiert.

Grau ist alle Theorie....

Ich denke, ich hab mich wahnsinnig gut selber kennen gelernt in diesem Prozess.

Wenn ich so Berichte früher in den Medien verfolgte, dachte ich, ich würde diesen Kerl im Gerichtssaal wahrscheinlich erschießen oder so....

...und nun stand ich selber im Gerichtssaal dem Mörder meines Mannes gegenüber und es war alles ganz anders....

Ich hatte nicht nur Mitleid mit ihm, sondern ganz besonders auch mit seiner Lebensgefährtin, die genau so litt wie ich, die ihm nachweislich ein falsches Alibi gab, das ihm den Freispruch bringen hätte können...doch ich war ihr in keiner Weise böse.
Ich hätte es wahrscheinlich für meinen Mann auch getan, weil ich es niemals für möglich gehalten hätte, dass er solch einer Tat fähig gewesen wäre...was für ein Irrglaube! Wir sind wahrscheinlich alle zu jeder Tat fähig....:rolleyes:
 
Ich bin auch gespannt :)

Noch etwas zum Thema Rachegedanken:

Nehmen wir mal an, jemand hat etwas gesagt, geschrieben, gemacht und 'Du' (nicht Du persönlich - allgemein, die die es betrifft) empfindest Schmerz (psychisch oder physisch).

Was möchtest Du jetzt an sich erreichen mit Deiner Handlung?

Du möchtest, dass diese Person, so etwas nicht mehr macht - brauchst Sicherheit.

Du 'schlägst' nun ebenfalls (was Du an sich verabscheust, da Du weißt, wie es sich anfühlt).



Gewalt erzeugt meiner Erfahrung nach i.d.R. Gegengewalt.

Somit ist das Mittel ('Schlagen') nicht geeignet - nicht zielführend.:)

Ja, ich glaube dass die meisten „Schläger“ sehr wohl wissen, wie sich Schmerz anfühlt.
In Deinem Beispiel müsstest Du ihm allerdings ebenfalls etwas ihn persönlich Verletzendes schreiben, wenn Du Wert auf seinen erweiterten „Erfahrungsschatz“ legst.:D
 
Ja, ich glaube dass die meisten „Schläger“ sehr wohl wissen, wie sich Schmerz anfühlt.
In Deinem Beispiel müsstest Du ihm allerdings ebenfalls etwas ihn persönlich Verletzendes schreiben, wenn Du Wert auf seinen erweiterten „Erfahrungsschatz“ legst.:D


Mit 'Schläge' meine ich im übertragenen Sinne etwas, das zu Schmerz führt (dass das, was Schmerz herbeiführt, variieren kann, is klar :))

Stimmt - Die Fähigkeit des Mitgefühls sehe ich als einen günstigen 'Zustand'/Faktor. Die Tatsache allein, dass jemand mitfühlen kann, bedeutet noch nicht, dass er nichts macht, was bei einem anderen Schmerz auslöst,

- weil 'er' nicht immer wissen kann, was es ist und/oder

- weil 'er' nicht anders kann - 'er' keine anderen Mittel (er)kennt.


Meint 'er' allerdings, dass 'Schlagen' zielführend sei, hieße das, dass 'er' hiervon überzeugt ist:

Ich 'schlage', weil ich Frieden möchte und ihn so auch bekomme :rolleyes:

Schlag mich:D abba das halte ich für äußerst unwahrscheinlich - nein UNMÖGLICH (nach meiner Definition von Frieden). :)
 
Nein, ich hatte noch nie welche. Die Frage wäre für mich, wenn mir jemand etwas "antut", warum ich meine, ihm das dann auf irgendeine Art und Weise heimzahlen zu müssen. Fühlt man sich dann besser, weil man dem anderen auch weh getan hat, ihn verärgert, verletzt hat?

ich hab jetzt erst bis Seite 5 gelesen, aber das macht nix.
Und du glaubst auch noch allen ernstes sowas wie *bewußt* zu sein.

Eine ganze Reihe deiner Beiträge im Forum fallen für mich ziemlich fett genau so aus, wie das, was da oben steht.

Würde ich bei mir selbst übrigens nie abstreiten.

In dem Punkt muß ich Vergessen doch ausnahmsweise mal zustimmen: das ist sowas von unehrlich oder/und ein eklatanter Mangel an Selbstreflexion.
 
Was fällt euch alles dazu ein?

Kann man Rachegefühle verhindern, umgehen oder ausschalten, unterdrücken, was auch immer?

Sind Rachegefühle 'normal'? Oder: Hat jeder auch Rachegefühle?

Ich hasse :angry2: die Schöpfung mit all ihren krankhaften und perversen Auswüchsen. (Blutsauger usw.) :eek:
Da muss sich bis zum 21.12.2012 umgehend was ändern, ansonsten wird es sich rächen! :autsch:

LG
 
Nein, ich hatte noch nie welche. Die Frage wäre für mich, wenn mir jemand etwas "antut", warum ich meine, ihm das dann auf irgendeine Art und Weise heimzahlen zu müssen. Fühlt man sich dann besser, weil man dem anderen auch weh getan hat, ihn verärgert, verletzt hat?

Ich glaube, wenn es um Rache(gefühle) geht, dass da in einem selbst (unbewusste) unbearbeitete, unerlöste Muster wirken. Wenn man wertungsfrei (ohne Verurteilung) hinschaut und dieses Muster bearbeitet bzw. auflöst, verschwinden auch Rachgefühle bzw. der Wunsch nach Rache.
So lange man wegschaut oder davonläuft, so lange werden sie wohl wirken und auch immer wieder an die Oberfläche kommen.

Lichtpriester

Vielleicht hat der blutrünstige biblische Rachegott, :wut1: bei diesem krankhaften Verhalten eine Mitschuld?

Was unbegreifliches ist z.B. Blutrache, da wird ein Blut mit einem anderem Blut wieder reingewaschen, :tomate: dass ist in etwa so, wie Dreckige Wäsche mit Dreck waschen. :rolleyes:

Bem. Die Blutrache wird sehr oft von tief religiösen Menschen ausgeführt! :angel2:

LG
 
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nizuz schrieb:
ich hab jetzt erst bis Seite 5 gelesen, aber das macht nix.
Und du glaubst auch noch allen ernstes sowas wie *bewußt* zu sein.

Das habe ich nirgendwo geschrieben oder behauptet. Aber wenn du der Meinung bist, dann ist das halt so. ;)

nizuz schrieb:
Eine ganze Reihe deiner Beiträge im Forum fallen für mich ziemlich fett genau so aus, wie das, was da oben steht.

Würde ich bei mir selbst übrigens nie abstreiten.

In dem Punkt muß ich Vergessen doch ausnahmsweise mal zustimmen: das ist sowas von unehrlich oder/und ein eklatanter Mangel an Selbstreflexion.

Ich habe in diesem Thread vor allem eines herausgelesen... dass der Begriff Rache verschiedentlich interpretiert wird. Ich definiere nicht jeden Streit/Konflikt, jedes Abwehren als Rache. Wenn du oder auch vergessen das anders seht.... siehe oben, dann ist das halt so. Ich bin nicht aus auf Streit. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich mir alles bieten lassen muss - nur mal dazusag.

*winks

Lichtpriester
 
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