Praktizieren der wahren Magie

Ansich wollte ich diesen Artikel als erlernbares Kunststück im Auditorium veröffentlichen, aber erstens dürfte nicht jedermann zu einem Erfolg kommen und zweitens bestünde die Gefahr, daß sie sich unnötig aufblasen und somit Schaden an ihrer Seele erleiden. Also nehmen sie ihn als kleine unterhaltsame Lekzion und lesen sie ihn mit einem schmunzelnden Auge.

Von Franz von Assisi wird berichtet, daß er sich während seiner Gebetsstunden vor dem Altar seiner Kirche, einige Meter über den Erdboden erhob. Das ist Levitation, wie wir heute sagen würden. Dies geschah nun mit spirituellen Mitteln. Allein seine inbrünstige Haltung beim Gebet, beflügelte ihn im wahrsten Sinne des Wortes und machte seinen Körper so leicht, daß er die Gesetze der Erdanziehungskraft überwand und zunichte machte. Das wird mehrfach auch von anderen Personen in der Religionsgeschichte berichtet. Mit anderen Worten, die Kraft der inneren Sehnsucht zum Göttlichen, zu Jesus oder wen auch immer, überwindet die Schwere des Körpers. Auch Alexandra David Neel, eine buddhistische Europäerin, machte eine ähnliche Erfahrung, als sie in tiefer Meditation über das Wasser eines Flusses irgendwo im Himalaya lief.

Spirituelle Kraft ist somit der materiellen überlegen und macht sie zunichte. Das ist die erste Lexion die wir lernen.

Was eine religiöse Erfahrung ist, kann nun auch mit okkulten Mitteln erreicht werden. Ein Beispiel liefert uns der altirische Held Cuchullin mit seinen vielfachen Kunststücken, die er bei einer germanischen Zauberin, der Scatach, gelernt hatte. Eines davon war die Kunst sich so leicht zu machen, daß er blitzschnell auf einen von ihm selbst geschleuderten Speer springen konnte und sich dann von ihm davon tragen ließ. Der sogenannte Heldenlachssprung. Das erlaubte große Sprünge (wie ein Lachs) und man konnte hohe Hindernisse damit überwinden. Ein sehr begehrenswertes Kunststück im Zeitalter von Schild, Schwert und Speer.

Wenn man nun von Yogis liest, besonders im indischen Raum, die übers Wasser gehen können, dann liegt das Geheimnis darin, daß sie sich ebenso leicht machen können, damit sie nicht ins Wasser sinken. Wie ist das nun zu bewerkstelligen, fragen sie sich sicherlich. Geht das überhaupt willentlich, oder ist das ein Begleitprodukt spiritueller Übungen? Jein - möchte man sagen.

Könnte der Weg dazu vielleicht über den Atem erfolgen? Hinter dem groben normalen Atem gibt es noch einen subtileren, der vielleicht diese Leichtigkeit des Körpers hervorrufen könnte. Um an diesen zu gelangen, muß man allerdings einige Voraussetzungen erfüllen. Fleischnahrung und Sexualität dürften hierbei im Wege stehen. Dazu gehört die Reinigung des Wesens. Die Natur hat gewisse Barrieren aufgerichtet, die man nicht ungestraft beiseite schieben kann.

Auf jedem Fall gelang es Cuchullin und somit steht dem nichts im Wege, daß es irgendwie erlernbar sein muß. Wenn sie sich mal mit autogenen Training befaßt haben, wissen sie vielleicht, daß die Kunst der Entspannung darin besteht, den Atem so zu regulieren um ihn in einen ruhigen stetigen Fluß zu bringen. Diese Regulierung besteht darin, daß man ihn nicht mehr bewußt zu beeinflussen versucht, sondern zu einem natürlichen Atemrythmus gelangt, der durch nichts zu stören ist und somit das Vergessen des Körpers möglich macht, was wiederum eine tiefe Entspannung zur Folge hat.

Wenn sie dies das erste Mal versuchen, werden sie wahrscheinlich erst die Furchtschwelle überwinden müssen, die der Körper aufrichtet wenn er merkt, daß er sich selbst überlassen ist. Das kann starkes Herzklopfen zur Folge haben und von der Furcht begleitet sein, das Herz könnte stehen bleiben. Diese Furcht macht das Herz rasen. Können sie dies allerdings überwinden, werden sie hinterher, nachdem sich der Herzschlag beruhigt hat, eine tiefe ruhige Entspannung fühlen, wie sie sie nie zuvor erlebt haben. In dieser Haltung ist es wahrscheinlich, daß sie den subtilen Atem verspüren werden, von dem ich oben gesprochen habe.

Sollten sie herzkrank sein, dann würde ich ihnen diese Übung auch empfehlen, sie könnte sie von der oben genannten Furcht befreien, vorausgesetzt natürlich es liegt keine organische Krankheit vor. Also wenn ihre Herzkrankheit nervlich bedingt ist, dann ja. Aber machen sie dies unter Anleitung und im Beisein ihres Arztes. Das wird sie beruhigen und eventuelle Gefahren ausschließen.

Haben sie nun mal diesen subtilen Atemrythmus entdeckt, ist der nächste Schritt diesen bewußt zu verfolgen und das Bewußtsein auf den Körper zu lenken. Hier werden sie jetzt ein ganz neues leichtes Gefühl erleben. Diese Leichtigkeit so zu steigern, daß sie das Gewicht des Körpers verringert, ist nun die Kunst, mit deren Hilfe sie auch über das Wasser zu gehen vermögen.

Unter uns, - versuchen sie es nicht, für was denn um Gottes willen? Um sich in Szene zu setzen? Oder Anzugeben? Sich vor ihrer Freundin aufzublasen? Alles dies sind die Fallen des Egos und diese wollen wir vermeiden. Aber zu wissen wie dieser Prozeß ablaufen könnte, ist doch interessant oder nicht? Er nimmt uns zumindest das wundergläubige naive Staunen, das die Leute im Angesicht solcher Phänomene empfinden und ersetzt es durch ein Wissen, mit dem wir diesen Dingen etwas gelassener ins Auge schauen können.

:escape:** Theorie ** :escape: :weihna1 aber man weiß ja nie ...
 
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