Politische Nachwirkungen der Bundestagswahl 2025

Ich kapiere allerdings nicht so richtig, wie das mit den europäischen Dublin-Regeln ist, da scheint es irgendwie eine Auslegung zu geben, dass man Asylsuchende in ihre Eintrittsländer (der EU) zurückweisen kann. Die allerdinge winken wohl oft nach Norden durch.
Wirkt alles undurchsichtig.

Nach den Dublin-Richtlinien ist es so, dass Schutzsuchende in den Eintrittsländern den Anttag stellen müssen, wo er auch überprüft wird, und von dort werden sie dann auf Europa verteilt.
Europa hat sich aber immernoch noch nicht auf die Verteilungsquoten geeinigt, und die Eintrittsländer haben auch nicht die Kapazitäten, die Menge an Anträgen zu bearbeiten. Darum winken die durch.

Das bedeutet, dass Deutschland die Menschen in einem unsicheren Schwebezustand belässt, die es in ein EU-Nachbarland zurückweist. Das Eintrittsland sagt: "Wir können/wollen Euch nicht haben, geht mal weiter.", und Deutschland sagt: "Wir können/wollen Euch hier nicht haben, geht mal zurück."
 
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Selbst wenn das so ist/wäre...

Ist dir klar, dass das Survivorship Bias der heftigsten Sorte ist?

Nicht mehr als bei jedem Fall, wo ein Migrant gewalttätig wurde, zu fordern, deswegen sie alle abzuweisen oder auszuschagfen, weil "sie" ja Messerstecher wären. In den Nachrichten liest man so bon den gewalttätigen Migranten, und von der friedlichen Mehrheit bekommst Du so nichts mit.

(...)
Stattdessen sehen wir aber real und objektiv Demos gegen Israel und pro Terror, pro Kalifat, NoGo Zonen usw.

Was, wenn es gegen geltendes Recht verstößt, ganz einfach auch als Straftat geahndet werden kann und muss. Der Tat und Schuld angemessen und verhältnismäßig.

Und selbst manche, die vielleicht freundlich sind, haben immer noch die Idee, dass du dich am Ende zum Islam bekehren sollst. Meine Mutter war auch freundlich, aber wollte Leute zum Christentum "bringen". Das beinhaltet also nicht notwendig Kompatibilität mit unserer Gesellschaft.

So lange die es nur denken, ist es mir egal.

Es sagt wenig aus hier, die persönliche Erfahrung.

Genau do wenig, die negativen Eindrücken hichzuhalten und basierend darauf Menschenrechte und Menschenwürde zu missachten.

Und warum sollten wir dann dafür sorgen, dass Islam hier massiven Einfluss gewinnt?

Etwa 4% der Bevölkerung gehören dem Islam an. Da ist noch einige Luft nach oben, ehe ich mir Sorgen mache, dass die Scharia unsere Gesetzgebung ersetzen könnte.

Und beachte, für "Ungläubige" ist es ja noch problematischer dort, wie wir wissen. Und wir sind ungläubig in dem Sinne.

Das muss den Menschen, die hierher kommen klar sein: Sie werden inmitten unter "Ungläubigen" leben, und die können es such nur, weil zu den Werten der "Ungläubigen" gehört, Toleranz zu üben.

Massenimport soll eine gute Idee sein, wenn sie nicht einmal mit sich selber zurecht kommen?
Mit uns aber schon irgendwie? Warum, was macht optimistisch?

Humanitäre Hilfe ist eine gute Idee.

Es ist nicht machbar die gesamte Welt hier durch Aufnahme ins Land zu "retten" (oder deren Situation zu verbessern).
Das ist ein falsches Konzept.

Schlag ein DMn richtiges Konzept vor, was dowohl humanitär traggähig ust und den Menschen, die um Hilfe und Schutz bitten, eine realistische Lebensperspektive aufzeigt.

In einem Gedankenspiel wo du dadurch tatsächlich bedroht wärest, sollte das ausreichen.

Garantierst Du das? Würdest Du das auch verteidigen, wenn dazu jemand erwähnen würde, wie leicht man sowas fälschen kann, umd wie viele damit schon Schutz bekommen sollten?

(...)
Und bedenke, dass das hier kein Nachbarland im Krieg ist. Dass es viele weitere muslimische Länder gibt, die besser passen und zumindest relativ sicherer sind usw.

Die nehmen die Menschen leider nicht suf und zeigen auch keine Lebensperspektive auf. Also bleibt den flüchtenden Menschen nichts übrig, als weiter zu ziehen.

Du traust der AfD auch nicht. Angenommen sie bekommen die absolute Mehrheit. Denkst du, dass es helfen würde, wenn alle kriminellen AfD Wähler nicht wählen dürften oder gar abgeschoben würden (wohin auch immer)? Nein, nehme nicht an, dass du das denkst. Dass du denkst, dass das risikolos ist für unsere Gesellschaft mit allen AfDlern, die sich an Gesetze halten.

Ich bin gegen die AfD, weil sie sich nicht an Gesetze halten würde bzw. diese ungut verändern würde, wenn die diese Mehrheit bekäme. Was die Menschen wählen, mit denen ich im Alltag umgehe, ist mir ziemlich egal. Ich frage da weder den Kassoere im Supermarkt noch die Person, die ich nach einem Weg frage o.ä., oder donstwen, mit dem ich do interagiere, was er/sie wählt.

Und um dieses Bild umzukehren: Migranten sind bei weitem nicht alles Islamisten-Wähler.
 
Stattdessen sehen wir aber real und objektiv Demos gegen Israel und pro Terror, pro Kalifat, NoGo Zonen usw.

Und selbst manche, die vielleicht freundlich sind, haben immer noch die Idee, dass du dich am Ende zum Islam bekehren sollst. Meine Mutter war auch freundlich, aber wollte Leute zum Christentum "bringen". Das beinhaltet also nicht notwendig Kompatibilität mit unserer Gesellschaft.
Vielleicht arbeitest du mal die Geschichte mit deiner Mutter auf...
Nichts davon ist "real und objektiv", aber ich habe auch keine Lust, das jetzt seitenlang mit Statistiken zu widerlegen.
Es gibt solche Demos, ja.
Ich sehe allerdings mehr rechtsradikale Demos und Veranstaltungen, v.a. im Osten, und wie viele NOGO-Areas es mittlerweile im ländlichen Osten gibt, wo Leute Angst haben, als "ausländisch" Aussehende auf die Straße zu gehen, von Homosexuellen oder links aussehenden jungen Leuten ganz zu schweigen- aber das täuscht sicher...:rolleyes:

Hier mal ein bisschen Fortbildung, Achtung, bedroht liebgewonnene Einseitigkeiten!:

"Ich kann nicht alleine durch die Straßen laufen"
Wie lebt man zwischen AfD-Anhängern, rassistischen Ressentiments und Angst vor Übergriffen? 40 Menschen aus Ostdeutschland erzählen.
4. Mai 2025, 8:20 Uhr"

 
Nach den Dublin-Richtlinien ist es so, dass Schutzsuchende in den Eintrittsländern den Anttag stellen müssen, wo er auch überprüft wird, und von dort werden sie dann auf Europa verteilt.
Na ja, eigentlich soll die Dublin-III-Verordnung vor allem sicherstellen, dass Schutzsuchende überhaupt irgendwo einen Asylantrag stellen können, und nicht ein EU-Staat nach dem anderen die Hände hebt, und sich für nicht zuständig erklärt. Es soll damit also genau das verhindert werden, was die Union mit ihren Zurückweisungen nun plant.

In der Verordnung steht auch nichts davon, dass Geflüchtete ihren Asylantrag in dem Land stellen müssten, in dem sie zuerst die EU betreten haben. Überhaupt geht es darin nicht darum, was die Schutzsuchenden zu tun und lassen haben, sondern um die Pflichten der Unterzeichnerstaaten.
Das ist auch das große Missverständnis, wenn von der sogenannten "illegalen" Migration die Rede ist. Wenn ein Schutzsuchender es irgendwie geschafft hat, z.B. von Italien oder Griechenland aus über weitere EU-Staaten bis an die deutsche Grenze zu kommen, ohne vorher kontrolliert, registriert, oder anderweitig von den jeweiligen Landesbehörden behelligt zu werden, dann hat nicht er etwas verbotenes getan, sondern dann haben die Transitländer, durch die er gereist ist, einen Fehler gemacht. Ob aus Unfähigkeit oder Unwillen sei mal dahingestellt.

In jedem Fall muss Deutschland Asylbegehren an seiner Grenze aber prüfen. Dazu muss man die Personalien des Geflohenen ermitteln, und z.B. über die euröpäische Fingerabdruck-Datenbank abklären, ob er in bereits einem in einem anderen EU-Land erfasst wurde.
Ist das nicht der Fall, dann ist Deutschland verpflichtet, den Asylantrag zu bearbeiten. Liegt bereits eine Registrierung vor, dann regelt das Dublin-Abkommen über eine Kette von wenn-dann-Bedingungen, welcher Staat zuständig, und wie das weitere Vorgehen ist. Man darf die Menschen z.B. nicht einfach in einen Flieger oder Bus setzen, und in das Land verfrachten, das man für zuständig hält. Da müssen Übernahmeanträge gestellt und Fristen eingehalten werden etc.

Jemanden an der Grenze einfach abzweisen geht jedenfalls gar nicht. Die Ausnahmeregelungen, die das EU-Recht zulässt, sind dazu gedacht, kurz vor einem Fußball-Länderspiel kein Auto voller polizeibekannter Hooligans mit Baseballschlägern und Pyrotechnik im Kofferraum mehr ins Land zu lassen. Da greift dann ein Sonderrecht, weil sozusagen Gefahr im Verzug ist. Das auf Geflohene anzuwenden, ist aber ziemlich absurd, und erinnert mich doch sehr an die Trump-Administration, die illegale Abschiebungen mit Kriegsrecht und einer angeblichen Invasion rechtfertigt.

Was das Dublin-Abkommen im Übrigen auch nicht regelt, ist eine Verteilung von Asylbewerbern auf die Mitgliedsstaaten. Es bietet lediglich jedem Land die Möglichkeit, sich freiwillig für ein Asylverfahren zuständig zu erklären, was eine Art Andockpunkt für weiterführende Verträge darstellt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Na ja, eigentlich soll die Dublin-III-Verordnung vor allem sicherstellen, dass Schutzsuchende überhaupt irgendwo einen Asylantrag stellen können (...)

Was es soweit ich weiß nicht tut, weil eben sehr viele EU-Staaten kaum welche aufnehmen wollen.

Dieser Zweck wird durch das Verhalten drr meisten Staaten kontrakariert. Und die Rechtsextremisten in Drutscjland versuchen nun das gleiche mit dem Verweis auf diese Regelung auch.

Soweit ich mich erinnere, wurde Dublin III damaks ausgehebelt, weil sonst eine humanitäre Katastrophe IN Europa gedtoht hätte, die fif Öänder letzt versuchen nach "irgendwo außerhalb Europas" zu verdrängen.

(...)
Was das Dublin-Abkommen im Übrigen auch nicht regelt, ist eine Verteilung von Asylbewerbern auf die Mitgliedsstaaten. Es bietet lediglich jedem Land die Möglichkeit, sich freiwillig für ein Asylverfahren zuständig zu erklären, was eine Art Andockpunkt für weiterführende Verträge darstellt.

Ach so, dann hatte ich das falsch in Erinnerung und mit irgendetwas anderem in diesem Kontext durcheinander gebracht. Sorry, und danke für die Richtigstellung.

Ich weiß aber noch, dass diese Verteilungsschlüssel und Kontingente lange ein Diskussionsthema waren und glaube ich auch noch sind, oder?
 
Es ist noch bekloppter als man sich ausmalen kann:

"Asylsuchende abweisen: Geht das oder nicht?
Bislang galt: Wer an Deutschlands Grenze ein Asylgesuch stellt, darf ins Land und hat Anspruch darauf, solange im Land zu bleiben, bis die Prüfung abgeschlossen ist. Daran hat sich die Bundespolizei seit 2015 gehalten, als der damalige Innenminister Thomas de Maizière eine Weisung herausgab, um die Rechtslage zu erklären. Diese Weisung hat Dobrindt zurückgenommen.
Was heißt das?
Vor allem, dass die Polizisten auch Asylsuchende zurückweisen können. Auch Dobrindt spricht stets von "können", nicht sollen oder müssen. Das ist der SPD-Bundestagsfraktion aufgefallen. Der Bundesinnenminister habe die Beamten nicht ausdrücklich angewiesen, Asylsuchende zurückzuweisen. Sonja Eichwede, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, sieht darin das Problem. Die Beamten müssten nun selbst entscheiden. "Was juristisch eine schwierige Situation ist, weil es jetzt einen Ermessensspielraum gibt." Angewiesen wurden die Beamten aber, eine Ausnahme für "vulnerable Gruppen" zu machen. Etwa schwangere Frauen, Kinder oder offensichtlich kranke Personen könnten weiter ins Land in Erstaufnahmeeinrichtungen gebracht werden."

Das heißt, wenn einer Beamten grade zufällig AfD wählt, wird die Familie sicher abgewiesen, wenn nicht, kanns gutgehen...? Was ist DAS denn?
Man hat wirklich das Gefühl, niemand trägt die Verantwortung für irgendwas, und scheinbar hat das Methode. :rolleyes:

Der ganze Artikel, der ist wirklich informativ, und man kriegt noch mehr Einblick, dass eigentlich überhaupt nichts klar ist:

 
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Was es soweit ich weiß nicht tut, weil eben sehr viele EU-Staaten kaum welche aufnehmen wollen.
Ich würde eher sagen, dass die Regierungen in sehr vielen EU-Staaten vor allem nicht darauf verzichten wollen, Migranten als Prügelknaben zu benutzen, mit denen man von hausgemachten Problemen ablenken kann.
Schau dir doch den letzten Bundestagswahlkampf an. In Deutschland wächst die soziale Ungerechtigkeit, steigende Mieten, Energiekosten und Lebensmittelpreise sind mittlerweile für viele Menschen existenzbedrohend. Die Infrastruktur ist marode, viele Kommunen sind pleite, Bildungs- und Gesundheitssystem stehen vor dem Kollaps. Aber DAS Thema vor der Wahl war Zuwanderung, und zwar grundsätzlich in einem negativen Kontext. Der "illegale" Migrant als Bedrohung, als das Böse, das es mit allen Mitteln davon abzuhalten gilt, ins Land zu kommen.

Soweit ich mich erinnere, wurde Dublin III damaks ausgehebelt, weil sonst eine humanitäre Katastrophe IN Europa gedtoht hätte
Wenn du die Ereignisse im September 2015 meinst, dann hab ich das andersherum in Erinnerung. Es drohte eine humanitäre Katastrophe, weil Viktor Orbán die Dublin-Verordnung ausgehebelt hat, und sich einfach weigerte, die vielen Migranten und Bürgerkriegsflüchtlinge, die damals über Ungarn in die EU kamen, zu registrieren, unterzubringen und zu versorgen.

Ich weiß aber noch, dass diese Verteilungsschlüssel und Kontingente lange ein Diskussionsthema waren und glaube ich auch noch sind, oder?
Der Nachfolger von Dublin III, das "Gemeinsame Europäische Asylsystem" bzw. GEAS, das im vergangenen Jahr von der EU beschlossen wurde, und von den Migliedsstaaten bis 2026 umgesetzt werden muss, enthält zum ersten Mal einen Verteilungsmechanismus. Aber dabei geht es gerade mal um 30.000 Menschen (ca. 6500 davon würden Deutschland zugewiesen), und die Länder, die weiterhin niemanden aufnehmen wollen, können sich freikaufen.
Vor allem aber wurde dieser Minimalkompromiss dadurch erkauft, das GEAS auch einen ganzen Katalog von neuen Grausamkeiten enthält.


Und nun noch schnell zurück zum Thema "Polititische Nachwirkungen der Bundestagswahl 2025". Während Annalena Baerbock bei den Verhandlungen im Vorfeld wohl noch versucht hat, die schlimmsten Passagen aus GEAS harauszuhalten, plant die jetzige Regierung offenbar, die neuen Regelungen besonders restriktiv auszulegen und umzusetzen.

 
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