Nein, das ist überhaupt nicht logisch. In muslimischen Ländern stellen Muslime definitionsgemäß die Bevölkerungsmehrheit, und damit auch die Mehrheit der Verfolgten. Wobei man erst mal klären müsste, was "verfolgt" bedeutet. Wird ein afghanisches Mädchen, das nicht mehr zur Schule gehen darf, oder die Iranerin, die auf einer Demonstration von der Polizei verdroschen wird, verfolgt? Die Opfer islamistischen Terrors sind global gesehen jedenfalls in überwältigender Mehrheit Muslime.
Nein, es ist logisch, dass es hier keinen Automatismus gibt. Du kannst nicht einfach erzählen, dass jedes Land dort unsicher ist, und jeder verfolgt wird, wenn er/sie exakt von der Bevölkerungsmehrheit stammt welche dort an der Macht ist. Oder siehe unten...
Im Gegenteil muss demonstriert werden, warum jemand verfolgt wird. Und das muss meiner Ansicht nach kompatibel mit unseren Werten sein. Verfolgt weil man ein noch größerer oder anderer Islamist als der Diktator ist kann es nicht sein.
Und wenn wir hier wirklich so argumentieren, wollen, dass Muslime automatisch unsicher und verfolgt sind, wenn sie selber ein Land regieren, dann führt das umgekehrt dazu, dass du mir indirekt recht gibst, dass das Risiko zu groß ist.
Es ist immer dieses irrationale Spiel. Dort die Länder seien maximal unsicher und undemokratisch und jeder ist angeblich verfolgt (und kann auch nicht in ein anderes islamisches Land offenbar, aber warum, es gibt Dutzende?), aber gleichzeitig soll es perfekt harmlos sein, wenn eine religiöse Ideologie, die dort nach "EUCH" jeden zum Verfolgten macht hier massiv Einfluss gewinnt? Wie geht der Nonsens eigentlich auf, diese kognitive Dissonanz?!
Du kannst nicht beides haben in der Form. Muslime sind dort die Bevölkerungsmehrheit und sorgen also SELBST dafür, dass nicht einmal sie selber dort sicher leben können angeblich (und wir sehen dass "Ungläubige" dort tatsächlich noch viel gefährdeter sind, was nichts Gutes für uns bedeutet, da wird auch "Ungläubige" sind), aber Gefahr besteht für uns dann trotzdem nicht, wenn wir Millionen unterschiedslos hereinlassen? Alles klar, und nein, das ist schlicht irrational bis delusional. "Kulturmarxismus" ist nicht eine der schlimmsten Ideologien in Bezug auf seine Ziele in der Historie (aber unter Umständen in Bezug auf die tatsächliche Konsequenz), aber kaum eine Ideologie leidet dermaßen unter ideologisch begründetem Realitätsverlust, wo man die Realität schön redet, durch eine massive Ideologisierung. Statt Entscheidungen an die Realität anzupassen, ist Ideologie a priori das einzige was zählt. Könnte irgendwas den Sinn der Massenmigration falsifizieren für dich, vermutlich nicht?
Überhaupt halte ich die Kategorie "muslimisches Land" für ziemlich unbrauchbar. Das ist so, als würde man Kuba, Island und Ruanda in eine Schublade stopfen, und "christliche Länder" draufschreiben.
Ist nicht unbrauchbar, außer für Albanien und einige afrikanische Länder vielleicht, in denen Islam nur knapp die Mehrheit ist, da Islam eigentlich immer eine entscheidende politische Rolle spielt.
Das ist der Punkt, denn das sind keine säkularen Länder, wie es in Bezug auf das Christentum nicht selten ist.
In Bezug auf das Christentum sagt es weniger aus, ja.
Aber das ist auch eines eurer Probleme. Es ist völlig klar, dass Christentum und Islam im 21. Jahrhundert nicht äquivalent sind. Aber das wird immer gebetsmühlenartig als Argument gebracht, aber es ist sichtbar falsch, und ich hatte verlinkt, dass diese Länder praktisch nie säkulare Demokratien sind. Vielleicht war es im Mittelalter so, aber Christentum hatte immer den Vorteil, dass Jesus selbst den Imperialismus und die Frauenunterdrückung nicht wirklich verkörpert hat, während der islamische Prophet selber brutale Kriege geführt hat und einen Harem hatte. Ist einfacher Jesus positiver zu sehen in diesem Sinne, und das Christentum an die moderne Zeit anzupassen.
Ansonsten hast du viel geschrieben, aber nichts gesagt. Weniger Migration - na toll. Mal abgesehen davon, dass dabei jede Reflektion darüber fehlt, warum all diese Menschen auf der Flucht sind, und welchen Anteil wir als Westen daran mitverschuldet haben und weiter mitverschulden, hast du keinen Ansatz für konkrete Maßnahmen, die du dir von der neuen Bundesregierung wünschen würdest, und die rechtlich und realpolitisch umsetzbar wären. Asyl, subsidiärer Schutz, Arbeitsmigration und Freizügigkeit von EU-Bürgern werden in einen Topf geworfen, und kräftig verrührt. Auf so einer Ebene kann man nur schwer diskutieren.
Wenn es hier massiv Probleme schafft ist mir egal, wer "schuld" ist. Insofern wäre ich selbst gegen Massenmigration aus einem Land, wo der Westen tatsächlich einseitig schuld ist (aber siehe unten hier), da es idiotisch ist Leute massiv ins Land zu importieren, wenn diese eine schlechte Meinung über uns haben, selbst wenn das begründet wäre. Warum? Weil es Unruhen bis zu einem Bürgerkrieg verursachen würde. Das reicht als Grund. Alte schlechte Entscheidungen rechtfertigen keine neuen noch schlechteren Ideen. Ist als würde ein Schiedsrichter im Sport Konzessionsentscheidungen treffen. Nein, wäre nur ein weiterer Fehler.
Aber ist dir klar, dass der Islam genauso imperialistisch war und ist, mindestens wie das Christentum? Auch Europa haben sie versucht zu erobern historisch (Mauren in Iberien und Süditalien, Osmanen im Balkan und vor Wien). Es gab dort ebenfalls Sklaven aus Europa (bis ins 19. Jahrhundert, als diese Piraterie gestoppt wurde) und Afrika, und Sklaverei passiert immer noch de facto, direkt (siehe ISIS) und indirekt (wie in Saudi-Arabien). Die Ideologie war von Anfang an, seit der Prophet angeblich mit Gott gesprochen hat, von militärischer Expansion geprägt. Und andere Religionen, wie Zoroastrismus im Iran wurden dadurch fast (oder ganz) zerstört.
Die Leute sind auf der Flucht, weil minimale religiöse Differenzen schon Grund für blutigen Konflikt sind, und weil Frauenunterdrückung zur Bevölkerungsexplosion und damit zur Ressourcenknappheit führt. Alles jeweils auf den Islam zurückzuführen, nicht den Westen.
Und was ich mir wünsche habe ich ausgedrückt in diesem Thread. Migration muss deutlich eingeschränkt werden (keine Massenmigration mehr), und wenn jemand Muslim ist, muss ein expliziter klarer Grund vorliegen, dass jemand ein (in unserem Sinne) Modernisierer war/ist, der durch diese Aktivität von Islamisten bedroht ist. Politisches Asyl eben... Bei anderen religiösen Bevölkerungsgruppen dort macht es mehr Sinn, dass sie tatsächlich verfolgt werden durch den Islam.
Und zusätzlich passt ein Christ zum Beispiel auch besser hierher.
Und warum ich da was "verrührt" habe? Ganz einfach, ich habe deine Position attackiert, dass niemand benachteiligt werden soll, wenn das sowieso völlig normal ist. Deutsche Staatsbürger sollten natürlich Vorteile hier haben in Bezug auf Wahlrecht. Durch Verträge haben EU-Bürger Vorteile in Bezug auf Aufenthaltsrecht. Leute, die man anwerben will, und die insofern qualifiziert sind haben auch deshalb Vorteile. Es ist komplett normal und richtig, dass es hier Abstufungen gibt. Und nach meiner Ansicht sollte die Kompatibilität mit unseren Werten genauso eine Rolle spielen, logisch. Deine Argumentation fällt ins Wasser, es wird bei Aufenthaltsrecht und Wahlrecht schon extrem unterschieden. Vielleicht willst du bei Asyl keine Unterschiede machen, ich aber schon, weil uns das Land sonst abgeschafft wird, simpel... Aber wie gesagt, bei dem Thema Aufenthaltsrecht gibt und gab es nie Gleichheit, und sollte es nicht geben, andernfalls wird man kolonialisiert, wenn nicht länger die Ansässigen jeweils die Macht im eigenen Land haben.