Parapsychologische Phänomene

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apropos Parapsychologie, auf der ORF-Seite war grade ein Artikel über Hans Thirring, einen österreichischen Wissenschaftler, der sich auch mit der Parapsychologie befasst hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke!!!

Ich hab die Serie zwar schon durch, aber warum nicht nochmal anschauen? Oft fällt einem beim zweiten Mal noch was auf, was man übersehen und auch noch nicht gecheckt hat.

Ich seh grad, dass die Serie schon seit heute früh läuft und hab entdeckt, dass man sie auch nachträglich anschauen kann, aber ich kuck jetzt erstmal TV und hab auch gleich auf Aufnahme geklickt. Dafür musste jetzt glatt der Superdoc pausieren, aber ich hab ja alles aufm Receiver und es jederzeit nachschauen. Wozu hab ich MagentaTV und die ganzen Dokusender?

Nochmal danke fürs Bescheidsagen und viel Spaß!

<weiterkuckt
 
Wird denn an irgendeiner Stelle ein paranormales Phänomen beschrieben, welches die Wissenschaftler vor Rätsel stellt?
Gibt es nicht. Die meisten Parapsychologen wissen, dass ihre Thesen weder falsifizierbar noch zwingend nötig sind, um das Beobachtete zu erklären. In der Regel versuchen sie, ihre rein anekdotische Evidenz unter Verweis auf die Masse der Erfahrungsberichte als empirische Evidenz zu deuten, und stören sich aus meiner Sicht zurecht daran, dass ihre Gegner ihr und ihren Schriften mit maximaler Voreingenommenheit begegnen, aber gleichzeitig jede alternative Erklärung kritiklos abnicken, die ohne Paranormales auskommt, egal wie absurd oder weit hergeholt diese sein mag. Dass die Erwartungshaltung unabhängig von der formellen Bildung das Urteilsvermögen enorm beeinflusst, nimmt man auf beiden Seiten nicht gerne zur Kenntnis, wobei bei den "Skeptikern" hinzukommt, dass sie sich akademischer Anerkennung erfreuen, also wahrscheinlich weniger zur Selbstkritik neigen.

So oder so erfüllt die Parapsychologie nach der üblichen Definition alle Kriterien einer Pseudowissenschaft. Sie nimmt das Paranormale an sich als bewusste Kraft wahr, das heißt als Mit- bzw. Gegenspieler, der selbst entscheidet, wann er auftritt, und daher nicht für sich wiederholende Experimente in Frage kommt. Die Zustände, mit denen es einhergeht, vertragen sich ebenfalls ganz und gar nicht mit der wissenschaftlichen Methode. Sie sind 1. Liminalität, also ein Übergangszustand, ein vorübergehendes Weder-Noch etwa zwischen Wachzustand und Schlaf, zwischen Tag und Nacht, zwischen Kinder- und Erwachsenenalter usw.; 2. Marginalität, also ein Maß an Bedeutungslosigkeit, das es dem Betroffenen unmöglich macht, wirklich ernst genommen zu werden - etwa eine Identität als Komiker, bekannter Lügner, Drogensüchtiger, geächtete Minderheit -; und 3. Antistruktur, d.h. eine zersetzende Wirkung auf das eigene Umfeld, die dafür sorgt, dass Beziehungen zerbrechen, sich Freundeskreise zerstreiten, generell bewährte gesellschaftliche Strukturen erschüttert werden. Schamanen und Hexen traditioneller Prägung können ein Lied davon singen.

Dass so viele Parapsychologen trotzdem noch immer versuchen, Anschluss an die Naturwissenschaften zu finden, spiegelt sich darin wieder: Sie lungern im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Glauben herum, sie marginalisieren sich, indem sie ständig an unmöglichen Herausforderungen scheitern und sie zerstören die eigene Arbeit, indem sie ihre Daten danach bewerten, ob sie zu ihren Versuchen, als Wissenschaft anerkannt zu werden, passen oder nicht.

Ich halte das alles für absurdes Theater. Zwar bin ich ein großer Fan des Paranormalen, jedoch ist mir bewusst, dass es in der Realität, wie wir sie kennen, niemals mehr als ein Glaubensinhalt sein kann. Dass ich es aktiv suche, obwohl es sich nicht mit einem gesunden Leben verträgt, ist philosophischen und körperlichen Gründen zugleich geschuldet. Manche Kinder gehen in Träumen verloren und empfinden noch als Erwachsene die materielle Existenz als ärgerliche Mischung aus Fluch und Sucht.
 
Gibt es nicht. Die meisten Parapsychologen wissen, dass ihre Thesen weder falsifizierbar noch zwingend nötig sind, um das Beobachtete zu erklären. In der Regel versuchen sie, ihre rein anekdotische Evidenz unter Verweis auf die Masse der Erfahrungsberichte als empirische Evidenz zu deuten, und stören sich aus meiner Sicht zurecht daran, dass ihre Gegner ihr und ihren Schriften mit maximaler Voreingenommenheit begegnen, aber gleichzeitig jede alternative Erklärung kritiklos abnicken, die ohne Paranormales auskommt, egal wie absurd oder weit hergeholt diese sein mag.

Was nennst Du "absurd oder weit hergeholt"?

Wenn es für ein Phänomen eine Erklärung gibt, die ohne das "Paranormale" auskommt, wozu braucht es dann das Zusatzpostulat des besagten Paranormalen? Dann ist diese Erklärung z.B. im Rahmen von Ockhams Rasiermesser die Plausiblere.

Wenn diese Erklärung tatsächlich "weit hergeholt" bzw. sogar falsch sein sollte, so dass doch das Zusatzpostulat schlussendlich notwendig wäre, um das Phänomen korrekt zu erklären... dann wäre DAS auch durchaus falsifizierbar - könnte also wissenschaftlich überprüft werden.

Du machst es Dir hier recht bequem, indem Du einerseits sagst, dass die Thesen der Parapsychologie nicht falsifizierbar und deswegen einer wissenschaftlichen Überprüfung nicht wirklich zugänglich sind, aber gleichzeitig bezeichnest Du die wissenschaftlichen Erklärungen zu diesen Phänomenen als teilweise "absurd oder weit hergeholt". Ja, was denn nun? Wenn die wissenschaftlich etablierten Erklärungen so absurd wären, könnte das auch gezeigt werden, was widerum bedeuten würde, dass die paranormale alternative Hypothese doch überprüfbar wäre.

Gleichzeitig zu sagen, dass die parapsychologischen Thesen nicht falsifizierbar wären, und dass die nicht-parapsychologischen Erklärungen ja so absurd wären... das ist ein Selbstwiderspruch in sich.

(...)
Dass so viele Parapsychologen trotzdem noch immer versuchen, Anschluss an die Naturwissenschaften zu finden, spiegelt sich darin wieder: Sie lungern im Grenzbereich zwischen Wissenschaft und Glauben herum, sie marginalisieren sich, indem sie ständig an unmöglichen Herausforderungen scheitern und sie zerstören die eigene Arbeit, indem sie ihre Daten danach bewerten, ob sie zu ihren Versuchen, als Wissenschaft anerkannt zu werden, passen oder nicht.

Die Herausforderungen wären allerdings nicht unmöglich, wenn die Thesen, wie sie denn aufgestellt werden, wahr wären. Ganz einfach. Und die Parapsychologen, die sich diesen Herausforderungen stellen, kommen DAMIT tatsächlich der Wissenschaft nahe: Sie überprüfen ihre Behauptungen bzw. lassen sie überprüfen. Dass das Ergebnis dann zumeist negativ ausfällt, ist zwar für diese Menschen mitunter enttäuschend bis erschütternd... aber das kann nunmal auch das Ergebnis JEDER Überprüfung einer Behauptung sein.
 
In der Regel versuchen sie, ihre rein anekdotische Evidenz unter Verweis auf die Masse der Erfahrungsberichte als empirische Evidenz zu deuten, und stören sich aus meiner Sicht zurecht daran, dass ihre Gegner ihr und ihren Schriften mit maximaler Voreingenommenheit begegnen, aber gleichzeitig jede alternative Erklärung kritiklos abnicken, die ohne Paranormales auskommt, egal wie absurd oder weit hergeholt diese sein mag. Dass die Erwartungshaltung unabhängig von der formellen Bildung das Urteilsvermögen enorm beeinflusst, nimmt man auf beiden Seiten nicht gerne zur Kenntnis, wobei bei den "Skeptikern" hinzukommt, dass sie sich akademischer Anerkennung erfreuen, also wahrscheinlich weniger zur Selbstkritik neigen.
Dann gib doch bitte ein Beispiel für etwas, was von Wissenschaftlern kritiklos abgenickt wurde.
Es ist auch nicht unbedingt Selbstkritik nötig, um zu ermitteln, ob etwas wissenschaftlich bestehen kann. Eine wissenschaftliche Arbeit wird grundsätzlich von anderen Personen auseinandergenommen und genaustens geprüft.

In der Pseudowissenschaft reicht hingegen das subjektive Erleben einzelner Personen, damit so manche Menschen es kritiklos abnicken.
 
Dann gib doch bitte ein Beispiel für etwas, was von Wissenschaftlern kritiklos abgenickt wurde.
Es ist auch nicht unbedingt Selbstkritik nötig, um zu ermitteln, ob etwas wissenschaftlich bestehen kann. Eine wissenschaftliche Arbeit wird grundsätzlich von anderen Personen auseinandergenommen und genaustens geprüft.

In der Pseudowissenschaft reicht hingegen das subjektive Erleben einzelner Personen, damit so manche Menschen es kritiklos abnicken.
Im Endeffekt ist doch alles was wir machen ein Erlebnis. Wie könnte eines wahrer als das andere sein?

Ich zeichne mit besten Grüßen,


Der Magier
 
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Im Endeffekt ist doch alles was wir machen ein Erlebnis. Wie könnte eines wahrer als das andere sein?

Nun, zum Beispiel Erlebnisse in Träumen sind nicht wirklich real/wahr.

Beschränken wir uns aber mal auf die Erlebnisse, denen ein Geschehen in der Realität zu Grunde liegt. Die Erlebnisse selbst sind "wahr", die unterschiedlichen möglichen Interpretationen der Erlebnisse allerdings nicht.

Nehmen wir als Beispiel einen Bühnen-Magier der seine Version des klassischen "Cups and Balls"-Trick vorführt. Wir sehen also, wie er eine Tasse lüftet, darunter kommt ein roter Ball zum Vorschein, den er aufhebt und zu sich nimmt. Er legt die Tasse wieder ab, zeigt den roten Ball in seiner Hand, schließt die Hand, tippt mit einem Stab zuerst gegen die geschlossene Faust und dann auf die Tasse und öffnet die Faust wieder. Darin ist kein Ball mehr zu sehen. Nun hebt er wieder die Tasse hoch, und wieder kommt ein roter Ball zum Vorschein.

Nun gibt es verschiedene Interpretation des erlebten. Da mag es vielleicht (in diesem konkreten Fall sehr naive) Leute geben, die glauben: "Boah, der hat einen Ball von seiner Hand mit dem Zauberstab wieder unter die Tasse teleportiert. Es gibt also diese Fähigkeit. Das ist hiermit bewiesen!!! Und alle anderen Erklärungen sind ja nur absurd und weit hergeholt!!!"

Und daneben gibt es die Skeptiker - in diesem konkreten Fall wahrscheinlich die allermeisten Menschen - die denken: "Boah, durch geschickte Handbewegungen, lenken unserer Aufmerksamkeit und diverser anderer Techniken hat er den Eindruck erweckt, als wenn er einen Ball von seiner Hand unter die Tasse teleportieren würde. Das tat er natürlich nicht wirklich."

Das Erleben ist das gleiche, die Interpretation dessen aber nicht. Und nur höchstens eine der verschiedenen möglichen Interpretationen ist tatsächlich wahr oder kommt der Wahrheit am nächsten.

Im erläuterten Beispiel des Bühnenmagiers werden wir uns wahrscheinlich alle einig sein, dass die skeptische Seite hier wahrer ist, und niemand wird dem Bühnenmagier wirklich die Fähigkeit der Teleportation zuschreiben. Und tatsächlich erklären die meisten Bühnenmagier selbst, dass sie eben mit Tricks arbeiten und nicht wirklich das können, was sie mit Hilfe dieser Tricks darstellen. Die wenigen (Bühnen-)Magier, die selbst noch behaupten, doch wirklich diese Fähigkeiten zu haben - Uri Geller, Vincent Raven ... - werden dafür oft auch aus der eigenen Zunft heftig kritisiert. Zu Recht.
 
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