Opferhaltung


und du willst ein Retter sein?!

Eine Opferhaltung verleiht Menschen auch Macht, das wird gerne übersehen, nämlich Passive - Aggressivität und kann - muss nicht – für eine Person eine großen Nutzen haben.

Warum soll jemand das ablegen, ohne was Besseres dafür zu bekommen?

Und wo Opfer sind, tummeln sind auch Verfolger (Täter) und ganz viele Retter.

Mach dich mal schlau zum Drama Dreieck - dann versteht man die Rollenfunktion viel besser und den Nutzen für die betreffenden Personen.

https://www.persoenlichkeits-blog.d...reieck-welche-rolle-spielen-sie-in-konflikten

https://de.wikipedia.org/wiki/Dramadreieck


Marabout

Hab die beiden links zwar nur überflogen aber würde das pauschal so nicht unterschreiben.

Opferrolle bringt beklagen mit sich. Klar kann es passieren, dass Retter auftauchen aber ebenso kann es ins Gegenteil umschlagen und die Situation aus Sicht des Leidenden verschlechtern.

Angenommen in einer Firma sind zwei Mitarbeiter. Einer davon jammert und klagt über seine Aufgaben, sie seien zu viel etc. auch der Chefetage gegenüber.
Der andere hingegen hat ähnliches zu bewältigen, nimmt es aber souverän an.
Eines Tages soll eine interessante neue Aufgabe verteilt werden.

Wen wird der Chef nun die Arbeit übergeben? Dem klagenden Kollegen wohl kaum. Tja, und das nächste "Drama" ist vorprogrammiert. "Wie gerne hätte ich diesen Aufgabenbereich übernommen aber klar, ich schaue wieder mal durch die Finger".
 
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ich weis nicht ob das so stimmt, denn Opfer spielen hat sogar sehr viel Macht über andere und vielleicht ist das auch eine Art Kontrolle...?

Das muss man insofern eetwas differenzierter sehen ... wenn Du beginnst die Opferrolle zur Kontrolle auszunützen, wirst Du ja im Drama-Dreieck bereits zum Täter ... was ja der typische Wechsel auch in so manchen Diskussionen ist. Das ist genau das gleiche, da die Opferrolle ja auch Aggression erzeugt. Aus der Aggerssion heraus wirst Du auch wiederum zum Täter .... Dieser Wechsel kann ja ungeheuer schnell gehen. Trotzdem kann aber das subjektive Gefühl des "Opfer seins" weiterhin bleiben. Du kannst aber auch Opfer bleiben, und passiv-aggressiv reagieren.
 
Als Opfer macht man sich angreifbar und wird immer mehr von dem erhalten, was ma doch eigentlich fürchtet. Und dann tut es nur wieder noch mehr weh.
Mit Souveränität und Pragmatismus kommt man wohl am besten durch´s Leben.

Da sollte man aber die Opferrolle nicht mit Entgrenzung verwechseln. Unsere Eltern, unsere Erziehung entgrenzt uns, weil Eltern und Lehrer in der Regel persönliche Grenzen überschreiten. Wird man so geprägt, dass man selber Grenzen nicht oder nur schlecht einhalten kann, dann wird man zum Opfer - weil das andere natürlich auch erkennen und es ausnützen (meistens auch in Kombination mit anderen psychischen Dispositionen). Diese Menschen sind dann natürlich für eine ausweglose Opferolle prädestiniert - weil sie nicht die Mechanismen gelernt haben, gegen das Opfer sein anzugehen.

Am besten kommt Du mit klaren Grenzziehungen zurecht, was souveränen Menschen zu eigen ist, dass sie wissen was sie wollen, und wo ihre Grenzen sind. Hat dann natürlich auch mit Slebstliebe zu tun - wie weit lasse ich meine Grenzen berschrieten, bevor ich sie verteidige. Dazu kommen dann auch die Ängste, Grenzen nicht haben zu dürfen, Grenzen nicht verteidigen zu dürfen (gesellschatfliche oder familiäre Prägungen).

Solchen Menschen kann man recht gut helfen ... sie müssen halt nur auch wissen, dass da Unterstützung möglich ist.
 
.... ist`s darin so gemütlich, dass es so viele Menschen gibt, die sie nicht mehr verlassen wollen? :whistle:
Der Lebenszwang zementiert diese Haltung. Es ist schwierig, Held zu sein, wenn einem das Recht auf den eigenen Tod nicht zugestanden wird, sondern man fürchten muss, ein triumphales Leben als wimmerndes Fleisch mit Schläuchen im Hals und/oder unter Irren beenden, d.h. am Ende mehr als die meisten Menschen Opfer zu sein. Hinzu kommt, dass es nicht mehr wirklich etwas gibt, wofür es sich zu kämpfen lohnte, und die Surrogate nichts taugen. Wer, der etwas auf sich hält, will schon im Sinne der Gegenwartskultur gedeihen? Es gibt noch Wege aus der Opferhaltung und deren falscher Alternative, aber die eröffnen sich nur jenen, die noch lebendig sind nichts mehr zu verlieren haben, und würden dir noch weniger gefallen als die Opferhaltung, denn sie führen mindestens ins private Fegefeuer und manchmal in den Weltenbrand. Für den heroischen Phönix ist es schön, wenn die Welt in Flammen steht. Für die Welt weniger, aber Opfer sind eben Opfer - oder?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Als Opfer macht man sich angreifbar und wird immer mehr von dem erhalten, was ma doch eigentlich fürchtet.
Als Opfer entwickelt man sehr oft klare Macht- und Ausweich-Strategien, mit dem Ego und eigenen Nutzen im persönlichen Fokus.
Angreifbar wird man nur, wenn die Opferhaltung von anderen erkannt wird.
Darüber entsteht dann auch Schmerz, der zu Bewegung führt und abseits des gewohnten und somit umgänglichen Schmerzes liegt.
 
Es gibt noch Wege aus der Opferhaltung und deren falscher Alternative, aber die eröffnen sich nur jenen, die noch lebendig sind nichts mehr zu verlieren haben, und würden dir noch weniger gefallen als die Opferhaltung
Ich schaue darauf, in Extremen, regelmäßig. All das schockt weniger als eine fest zementierte Opferhaltung, die weniger für den Betroffenen selbst, aber sein Umfeld zur sich stetig wiederholenden und dabei zunehmenden Belastung wird.

Zum Glück haben wir alle die Wahl.
Auch pro Abstand dazu.
 
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Für mich ist "Opferhaltung" nichts anderes als ausgeprägtes Selbstmitleid in Kombination mit einem gewissen Selbstdarstellungspotenzial. Eine negative Tendenz im Denken ist bestimmt auch vorhanden, denn ein positiver Mensch zieht sich selbst nicht so runter.

Weshalb sich jemand in eine solche Rolle begibt kann ich nur mutmaßen, aber ich denke dass eine schwache bis einfältige Persönlichkeit dahinter steht. Jemand, der sich selbst für den Mittelpunkt der Welt hält und nicht bereit ist zu akzeptieren, dass nicht alles so läuft/laufen kann wie man selbst das möchte, dass andere Menschen andere Wertigkeiten haben und sich bei ihnen nicht alles um genau diese Person dreht.

In meinen Augen sind das ganz arme Menschen, die sich selbst jeglicher Lebensfreude berauben und (alleine) keinen Ausweg aus diesem Denken finden, und sie sind überall zu finden. Das sind die ständig Unzufriedenen, die über alles/jeden meckern, aus deren Sicht sich immer alles/jeder nur gegen sie richtet und die von sich selbst denken sie sind Überbringer der untimativen Wahrheit, sie haben immer recht und sind immer im Recht.

R.
 
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