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Dadalin
Guest
Hallo,
mich würde interessieren wie eine "offene Beziehung" funktionieren kann. Ich habe Jemanden kennen gelernt, der eine Freundin hat, und Beide eine offene Beziehung führen.
Ich kann mir dies für mich nicht vorstellen. Wie kann man den eigenen Partner lieben, und mich aber gleichzeitig woanders amüsieren? Wie funktioniert das?
Mich interessieren eure Erfahrungen damit. Ist es dann auch schon einmal vorgekommen, dass Ihr von der offenen Beziehung genug hattet und den Wunsch nach einer fixen/festen Beziehung mit einem Partner hattet? Und dann natürlich auch Treue eine Role spielte.
Oder umgekehrt, dass die feste/fixe Beziehung aus irgendeinem Grund "eingeschlafen" ist und dann daraus eine offene Beziehung wurde. Ist der andere Partner immer damit einverstanden gewesen?
Ich finde es schön, wenn es zwischen zwei Menschen so ein Übereinkommen gibt und Jeder damit zufrieden ist. Aber oft leidet ein Partner dann darunter.
Für mich selber kann ich mir so eine Art Beziehung nicht vorstellen.
LG
Meine Beziehung hatte eigentlich niemals Schranken.
Früher war ich wegen jeder Kleinigkeit mordseifersüchtig, doch mein Vertrauen ist gewachsen und gewachsen.
Irgendwann gab ich von mir aus den Anstoß, dass Sie sich auch einmal austoben kann, wenn Sie das möchte. Immerhin war ich bisher ihre erste richtige Beziehung und umgekehrt ist Sie meine erste Freundin.
Ja, Sie ist meine erste und einzige Freundin und das seit Jahren. Ich hatte davor keine andere Frau und wollte davor auch keine andere Frau und wenn es je vorbei sein sollte, dann in Freunschaft. Dann will ich auch keine andere Frau mehr an meiner Seite. *g*
Nun, mein Vorschlag hat Sie ein halbes Jahr später in die Tat umgesetzt und es bitter bereut, nachdem Sie es mir erst ein weiteres, halbes Jahr später erst gestand. Ich meinte zu Ihr, Sie könne sich austoben, aber soll es für sich behalten. Das war wohl ein Fehler, denn es fraß Sie innerlich auf, dieses Schweigen, denn wir verheimlichen uns normalerweise nichts.
Ein halbes Jahr später habe ich es dann aus Ihr herausgekitzelt, zu Weihnachten und kurz vor Silvester.
Mich hat das alles sehr verletzt, weil Sie mit dem Typen zwar sofort klar Schiff gemacht hat und ihm gesagt hat, dass daraus nicht mehr wird,
aber Sie als Frau wollte heile heile Welt und ein freundschaftliches Verhältnis aufrecht erhalten oder in Frieden auseinandergehen. Ich wurde in diese Problematik mit einbezogen. Unterbewusst konnte ich den Typ von Anfang an nicht leiden. *g*
Das war es, was mich verletzt hatte und nicht die 2 Stündchen Spass, die Sie hatte. Dieser Einbezug und die Heimlichkeit hat mein eigenes Ego fast in den Wahnsinn getrieben. Ich habe viel reflektiert und irgendwann hatte ich mein Ego überwunden. Dadurch konnte ich mein Ego erstmals wirklich erkennen. Meine Liebe war weiterhin ungebrochen, es hatte sich doch eigentlich nichts geändert. Es kam nur eine Erfahrung hinzu.
Ich erkannte nun, dass Nichts von Ewigkeit ist, dass Sie keine Sonnengöttin ist, die es zu verehren gilt sondern ein Mensch mit ihrem ganzen Charakter.
Diese Erfahrung ist sehr wichtig für mich, denn Liebe kann man auch hochstilisieren und zu einer Seifenblase der Illusion werden lassen.
Alles in Allem ist jetzt 2 einhalb Jahre nach diesem Vorfall wieder alles wie vorher, manches Mal mit ein wenig Ärger aber die meiste Zeit einfach nur schön. Ihre Freundin bewundert mich dafür, dass ich diese Beziehung nicht beendet und aufgegeben hatte, aber ich frage mich, wäre es dann jemals echte Liebe gewesen?
Nach wie vor sage ich Ihr, hey, wenn du dich austoben willst, dann tue es.
Tatsächlich will Sie das gar nicht mehr. Das achte ich, es war doch nur eine Erfahrung. Ich bin der absoluten Meinung, dass man viele Menschen gleichzeitig lieben kann, denn Liebe ist kein Steckenpferd, dass man einfach abgrenzt und für sich hat. Liebe ist immer etwas Offenes gewesen.
Wer seine Frau als Besitz betrachtet oder Untreue als Verrat, der liebt nicht ernsthaft. Vielleicht muss man aber auch unterscheiden, warum eine Frau fremd geht. Es kann ja auch sein, dass die Beziehung einfach nichts mehr hergibt und die Liebe erloschen ist. Das gilt es zu erkennen.
Ich für mich habe bisher keine andere Frau gefunden, die ich ernsthaft begehre oder die mich allein der sexuellen Erfahrung her interessiert hätte.
Daher genieße ich diese Offenheit und gleichzeitige Geschlossenheit.
Keinerlei Zwang eben und das versuche ich auf mein ganzes Leben auszuweiten. Lieben und loslassen können sind meine essentielle Botschaft und ich bin sogar für Keuschheit, wenn es der eigenen Liebe dienlich ist.
Es ist nur eine Entscheidung und für mich ist Treue eine gesellschaftliche Anerziehung, die ich aufgebrochen habe.