Neue Sprache - politisch korrekt

Ich finde es ziemlich merkwürdig die Sprache so geschlechtsspezifisch zu spalten wenn es immer mehr Menschen gibt die sich nicht auf ein Geschlecht festlegenlassen wollen. Im Beruf gibt es auch fast keine Spaltung mehr. Es gibt Krippenerzieher genauso wie Feldwebellinnen. Es wird gefordert die Unterschiede zwischen den Geschlechtern in Gesellschaft und Politik zu minimieren und gleichzeitig wird die Sprache aber geschlechtsspezifisch verändert.
Kapier ich nicht.
Man muss ja nicht unbedingt immer alles ausdrücklich erwähnen. Das Gendersternchen gibt es mittlerweile fast 20 Jahre und umschließt alle möglichen und unmöglichen Gender. Grundsätzlich kann man Sätze auch einfach umformulieren. Dann wird aus Erzieher und Erzieherinnen einfach das pädagogische Personal. etc pp... Aus den Abteilungsleiter, die Leitung der Abteilungen..

Es erfordert natürlich ein wesentlich aufmerksameren Umgang mit Sprache
 
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Dass es darum geht, dass man selbst die Entscheidung trifft, Worte aus freien Stücken so zu wählen, dass unterprivilegierte Menschengruppen nicht diskriminiert und diskreditiert werden, wird schon überhaupt nicht verstanden.

D.h. sie dürfen ruhig unterprivilegiert bleiben, bloß sprachlich diskriminieren dürfen wir sie deshalb nicht? Damit wir die privilegierten, schön korrekt und ethisch bleiben.

:wut2:
 
Ich hab mich als Frau nie ausgeschlossen gefühlt, wenn die Belegschaft als Mitarbeiter angesprochen wurde. Ich fühlte mich immer mit dabei.

Ich darf in meinen Rezensionen z.B. nicht mehr "für die kleinen Leser" schreiben. Ich muss kleine Leser und kleine Leserinnen schreiben. Das nimmt mir für die 700 Zeichen-Besprechungen einfach nur Platz weg. Als ich dann mal "die keine Leserschaft" geschrieben hab, hat sich erst wieder jemand beschwert, dass die Leserinnenschaft nicht angesprochen wurde. Das ist echt nervig. Ich schreib jetzt "kleine Leseratten" - ich hoffe, die Rattenweibchen beschweren sich nicht irgendwann mal ...

Naja, kann ja niemand was dafür, dass du nur 700 Zeichen zur Verfügung hast :D Schreib hat "Bücherwürme"
 
Sicherlich kein Boomer.

Bin ich mir nicht so sicher. Im Gegentum, darauf tippe ich sogar. Die gewählte Begrifflichkeit der @WildSau erinnert mich haarscharf an mich selbst, an die 70er insgesamt. Genau mit diesen Kampfbegriffen "Spießer", "kleingeistig", "angepasst" sind wir gegen die Etablierten vorgegangen und auch mit mit exakt dem aggressiven Duktus, den @WildSau vorgibt. Da musste ich schmunzeln, und habe deshalb nachgefragt. :rolleyes:

Jetzt fehlt noch "provinziell" und "kleinbürgerlich" im Waffenarsenal. :D
 
Das hast du absolut richtig erkannt. Und die Antworten, die auf meine Beiträge folgen, bestärken mich nur in meiner Meinung. Keine einzige Person, die hier mitschreibt ist offenbar in der Lage nachzuvollziehen, weder woher die Praxis kommt, noch wozu es gut sein soll, auf seine Wortwahl zu achten, wenn man über bestimmte Menschengruppen spricht. Und zugegeben, das frustriert mich. Deshalb habe ich auch kein Interesse an einer tieferen Diskussion mit euch über dieses Thema.

Ich gebe Dir mal mich selbst als Beispiel: Ich differenziere sehr bei dem Thema, u.a. schrieb ich schon mehrfach dass ich nicht in jedem Fall gegen gendern bin. Und ich würde auf keinen Fall einen Begriff wie "Neger" benutzen, allerdings halte ich es auch für Schwachsinn diesen Begriff nicht auszuschreiben wenn es genau um den Begriff geht. Kommunikation hat nur Sinn wenn sie verständlich ist und ich halte es für respektvoll anderen gegenüber Verständnis nicht in jedem Fall vorauszusetzen.

Unterm Strich liegst Du also schon bei mir falsch mit Deiner Generalisierung ("Keine einzige Person (...)"). Meiner Ansicht nach liegst Du bei sehr vielen hier falsch, vielleicht sogar bei allen. Du kannst Dir natürlich einbilden dass besser zu wissen und richtig zu liegen. Aber wenn Du mal darüber nachdenkst, dann bist Du prinzipiell gar nicht anders als jene die z.B. rassistisch diskriminieren, oder jene die Frauen diskriminieren oder jene die Homosexuelle diskriminieren. Die sind sich nämlich alle sicher besser zu sein, sie alle bilden sich ein z.B. überlegen zu sein oder moralischer oder was auch immer.

Mein Rat an Dich wäre: Wenn Du wirklich anders sein möchtest als jene die diskriminieren, solltest Du vielleicht zuerst Deine eigenen Vorurteile hinterfragen.

Spießertum zeichnet sich dadurch aus, dass es den Betreffenden über allem wichtig ist, welche Meinung andere von ihm haben. Und das finde ich abstoßend, weil das für mich kein Leben ist, sich danach zu richten, was andere von einem denken könnten. Genau das ist aber der springende Punkt in der Debatte um politsche Korrektheit und Gendern.
Da respektiere ich jedes Arschloch mehr, dass seine Meinung frei von der Leber weg sagt, auch wenn sie mir nicht gefällt. Deswegen finde ich die ganze Diskussion auch so abstoßend. Der arme, arme "Wutbürger", der ja so sehr in seiner Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, durch die gemeine "Sprachpolizei". Kapiert es doch: Es ist Zensur, wenn man nicht sagen darf was man will. Es ist keine Zensur, wenn den Scheiß keiner hören will, den ihr zu sagen habt. ;)

Stellen wir uns mal jemanden vor der laufend gendert und sich jeden Begriff verbietet der auch nur anstößig sein könnte, von anderen als diskriminierend eingestuft werden könnte. Wäre das für Dich Spießertum?
 
Jetzt fantasierst du dir etwas zusammen.
Wo soll ich das geschrieben (oder auch nur impliziert) haben?

Komm lieber mal wieder runter, bevor du dir noch weh tust!


Ich will damit sagen, man muss erstmal woanders ansetzen. Die Sprache folgt.
Wenn wir nur korrekt sprechen, aber nicht korrekt handeln, macht´s nicht viel Sinn ...
 
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Bin ich mir nicht so sicher. Im Gegentum, darauf tippe ich sogar. Die gewählte Begrifflichkeit der @WildSau erinnert mich haarscharf an mich selbst, an die 70er insgesamt. Genau mit diesen Kampfbegriffen "Spießer", "kleingeistig", "angepasst" sind wir gegen die Etablierten vorgegangen und auch mit mit exakt dem aggressiven Duktus, den @WildSau vorgibt. Da musste ich schmunzeln, und habe deshalb nachgefragt. :rolleyes:
Nein, damals war ich noch nicht auf der Welt. Bin wohl einfach nur altmodisch. :)

Jetzt fehlt noch "provinziell" und "kleinbürgerlich" im Waffenarsenal. :D
Das kommt als nächstes. :D
 
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