Neue Erkenntnis - Narzissmus

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Gehöre auch zu den Leuten die hier ab und an mal reinschauen.
Finde es super, dass du hier alles reinschreibst und so den Werdegang offen darlegst.
Gleichgesinnte findet man im Internet zu Hauf, wie es aber nach so einer Erkenntnis weitergeht darüber schreibt dann keiner mehr und letztlich demotiviert das ungemein oder man hat das Gefühl, dass es nur einem selbst so geht, dass man in einem Loch feststeckt oder an diesem einen Thema klebt.

Wie viele andere, habe auch ich diese Erkenntnis gehabt, dass mein Narzissmus-Problem aus meiner Kindheit stammt.
Es ist schon einige Zeit her, aber es begleitet mich dennoch immer mal wieder. Denke dafür war der Einfluss einfach zu stark.

Es sind so kleine "dahingesagte" Sachen seitens meiner Mutter, die nun Jahre später immer noch in mir klingeln und mich immer wieder daran erinnern, was sie eigentlich ist.

Als ich damals schwanger war sagte meine Mutter beispielsweise mal zu mir, dass sie niemals mit der anderen Oma in Konkurrenz gehen würde, was das Enkelkind anginge.
Doch nach der Geburt tat sie genau das.
Das ist mir erst vor ein paar Tagen klar geworden. (Manche Dinge brauchen einfach länger^^)

Ich frage mich auch, warum man das überhaupt kommunizieren muss!?

Bei mir wars so:
Als ich meine Erkenntnis hatte, war ich erst mal so richtig sauer. Ich war wütend und voller Betz. Mir vielen zig Dinge ein, die nicht richtig liefen. Ich war am verzweifeln. Ich dachte sogar, dass ich wahnsinnig werde. Zwischendurch hatte ich Zweifel. Mich plagte ein schlechtes Gewissen, weil ich so böse Dinge über meine Mutter dachte. Aber alles passte, alles machte plötzlich Sinn. Meine Mutter gehört zu den Narzissten, die vorneherum immer sehr freundlich tun, aber hinten rum agieren. Sie hält die Fäden zusammen und dosiert Informationen.
Ich nenne sie immer die Giftmischerin, denn genau das ist es, was sie tut. Sie vergiftet alle um sie herum..

Meine wütende Phase dauerte ziemlich lange an, auch weil ich mein eignes Zutun registrierte. Als Kind, nun ja, da kann man nicht so wie man will.. aber als Teenie oder erwachsener Mensch. Es gab wirklich so viele Momente, aber ich erkannte es einfach nicht. Es gab aber auch Momente in denen ich nicht so funktionierte, wie sie es sich vorstellte. Dann schlug sie einen anderen Weg ein. Ich denke Narzissten sind da recht flexibel um an ihr Ziel zu kommen.
Jedenfalls ärgerte ich mich dann auch noch sehr lange über meinen Anteil, dass ich das nicht erkannte usw. Aber wenn man so programmiert ist und es als normal empfindet, wie soll man das dann merken?
Trotz meines Ärgers über mich selbst, überwog zu dieser Zeit aber der Groll gegen sie.

Danach kam die Trauer. Ich weinte viel, alles musste raus und danach stellte sich langsam sowas wie Frieden ein.
Aber es war ein wirklich langer und harter Weg und es gab Zeiten in denen ich dachte, dass ich auf der Stelle gehe. Da bewegte sich nichts.
Immer wieder die gleichen Gedanken und irgendwie kein Licht am Ende des Gedanken-Tunnels.
Ich konnte mich nicht auf meine Gegenwart geschweige dem auf meine Zukunft konzentrieren. Ich steckte wie fest.
Dann musste ich lernen was meine eigenen Bedürfnisse sind, Wer ich eigentlich bin und was ich möchte, für mich und mein Leben.
Ganz ehrlich: Ich musste danach googeln, weil ich nicht wusste was Bedürfnisse sind. Ich musste auch nach Selbstliebe und Selbstempathie googeln, weil ich einfach nicht wusste was das ist oder wie man das praktiziert.

Mittlerweile bin ich wohl auf einem guten Weg. Geholfen hat mir das bestehende Kontaktverbot bedingt durch Covid.
Denke, dass war für mich sowas wie der letzte Schritt, denn alles andere ist einfach nicht möglich.
Ich habe festgestellt, dass ich ihr überhaupt nicht mehr vertraue. Viele Dinge lege ich auf die Goldwaage. Anfangs habe ich noch zwischen den Zeilen gelesen und mich gefreut, wenn ich sie ertappt habe und nicht drauf reagiert habe.
Viele Dinge die sie so über andere sagt, kann man auf sie münzen und ich denke, wenn ich das tue, dann erkenne ich sie ganz klar.
Geht ja auch viel um dieses "auf andere projektieren"

So zB ist ihre Meinung, dass ihre Enkelin verschlagen ist. Deshalb lehnt sie das Kind innerlich ab.
Meine Nichte sucht keinen Kontakt mehr zu ihr, was sie wundert^^
Wenn ich nun dieses verschlagen auf sie münze, habe ich die Wahrheit.

Ich habe mir angewöhnt gar nichts mehr drauf zu sagen und nur drauf zu reagieren, wenn sie explizit meine Meinung zu etwas hören möchte. Ansonsten lasse ich alles Gesagte so in den Sand verlaufen oder lenke ab, wenn sie versucht mich zu beeinflussen. Denn reden hilft da nichts. Ich werde nur wütend und habe das Gefühl dass sie mich gar nicht versteht. Heute weiß ich dass sie mich ja nicht verstehen will, dass sie dieses Gefühl als Überlegenheit wahrnimmt und sich daran freut wenn ich an die Decke gehe oder mich ständig wiederhole oder alles in Metaphern erkläre.

So gibt es dann so immer wiederkehrende, sinnlose Gespräche die ich nun einfach überhöre und nicht reagiere.
Wenn sie dann aber meine Meinung zu etwas hören will, dann sage ich das einmal fest und bestimmend und wiederhole nichts mehr. Falls sie dann nochmal auf das Thema anspricht verweise ich sie auf das was ich sagte. Und wenn sie sich dann angeblich nicht dran erinnert, frage ich sie ob sie mir jemals zuhört. Das kann sie nicht ab und schweigt dann.

Für sie sind meine Erkenntnisse nicht schön. Manchmal frage ich mich schon, ob sie das merkt. Meine Veränderung.
 
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oh, hab gar nicht gesehen, dass hier weitergeschrieben wurde.
Erst mal Sorry dafür und zeitgleich auch ein Danke an alle.

Die Lage mit meiner Mutter hat sich nun gebessert.. irgendwie..
Eine zeitlang dachte ich, dass ich unbedingt diese Distanz brauche.. brauche ich auch.
Nein, hier ging es eher um die räumliche Distanz, aber das ist momentan nicht machbar.. und naja, irgendwie hat sich meine Einstellung zu ihr verändert. Hat alles mit Corona zu tun, das hat mir sehr in die Karten gespielt.
Dadurch hatte ich Zeit mich mit mir selbst auseinander zu setzten und erst mal wieder bei an zukommen.
Hinzu kommt hier noch, dass sie den Alltag nicht mehr so auf die Reihe bekommt. Der Arzt meint, dass es mit an der Coronalage liegt und Anfang letzten Jahres gab es einen stressigen Einzug in ihre Wohnung..

Jedenfalls war da erst mal eine ganze zeit lang der Gedanke der räumlichen Distanz.. der ist nun aber irgendwie verschwunden.
Vllt liegt es daran, dass wir weniger Kontakt haben. Das werde ich auf jeden Fall auch nach Corona weiter aufrecht erhalten,einfach weil ich das brauche.

Im letzten Jahr habe ich mich auch endgültig von meinen Geschwistern getrennt. Das war eine angst die ich über Jahre in mir trug.. wohl auch ein Trigger meiner Mutter.. aber ich ging in diese Angst hinein und lies sie schließlich los.. das tat mir immens gut.
Im nachhinein fiel mir dann auf, dass das nicht nur schon super lange überfällig war, sondern dass es unterm Strich keinen Unterschied macht^^
Und doch hat es mich immens befreit, weil ich mich nun nicht mehr gedanklich mit ihnen abgeben muss.
Meine Mutter bat ich darum mir nichts mehr von ihnen zu erzählen.. was ihr anfangs nicht immer gelang aber mittlerweile klappt das ganz gut.

Durch diesen Kontaktabbruch ging dann auch dieser kindliche Konkurrenzkampf, der da so innerlich weiter darum kämpfte immer die Liebe zu sein.
Ich höre nun viel mehr auf meine Bedürfnisse und sie reden mit mir :whistle:

Was ich auch noch gemacht habe.. ich habe mit meinem Hausarzt über den seelischen Missbrauch gesprochen.. das tat auch immens gut. Das einfach mal auch bei anderen so zu benennen, wie es nun mal ist.

Wie gesagt, sie ist etwas wirr und manche Sachen muss ich ihr mehrfach erklären..
Es gab Zeiten, da war sie noch nicht so durch den Wind und sie tat das.. da wurde ich dann auch aggro.. aber das ist zum Glück vorbei.. ich gehe da mit einer gewissen Gelassenheit (kaum zu glauben das das geht) rein und erklär es ihr eben immer wieder aufs Neue.
Das war nun mit der Impfung ganz schlimm. Immer wieder meinte sie zu mir, ich könne mich ja auch einfach impfen lassen, jetzt wo wir wegen ihr ja im Impfzentrum sind.. sie hat es einfach nicht geschnallt, dass das so nicht funzt.

Ich merke, dass ich ihr die Dinge die waren vergeben habe.. das kam einfach irgendwann.
Und nun ist das, was ist.
Ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wie es im Jetzt weitergeht.. welchen Anteil ich an das was nun ist, haben möchte.
Aber auch, was tut mir selbst gut?

Ich bin zu dem Ergebnis gekommen, dass es mir gut tut, wenn ich verzeihe und offen für die Dinge bin die noch kommen.. aber alles mit Rücksicht auf mich selbst.

Freitag hatten wir ein sehr angenehmes und langes Telefonat..
Wenn ich nun an sie denke, habe ich keinen Groll mehr in mir.. (opps ist mir grad eben erst aufgefallen)

Ja, so ist das dann bei mir weiter gelaufen.

Ich denke, ich habe so etwas wie meinen Frieden mit ihr gemacht oder meinen Frieden wieder in mir selbst gefunden.
 
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