Ganz tolle "Chancen" zu Überleben, 2% bis:
Meeeeeeeensch ehrlich jetzt?
Ich habe im Beitrag vorher genau die Studie, die du jetzt verlinkst, zitiert. Und jetzt verlinkst du sie nicht nur, sondern zitierst sie auch noch mit diesem "
nur 2% überleben"-Vollquatsch, den sich die Hamer-Leute dazu ausgedacht haben. Wie gesagt; die Studie wurde absichtlich so geschrieben, um die Ergebnisse möglichst schlecht darstellen zu lassen. Alles, was sie in Wirlichkeit aussagt ist "alleinige Chemotherapie hilft wenig bei den meisten Krebsarten, außer bei denen, bei denen alleinige Chemotherapie verordnet wrid" - das bedeutet aber nix, denn alleinige Chemotherapie kommt quasi nie vor. Es wird immer auch z.b. operiert. Und dann sehen die Zahlen schon ganz anders aus. Chemotherapie hat bei den meisten Krebsarten den Sinn, längerfristig Rezidive zu vermeiden.
Da muß man sicher die Blickwinkel ein bißchen unterscheiden. Der Effekt für den Patienten ist aber letztendlich gleich ... er wird wirtschaftlich und physisch vorsätzlich durch Elemente des Medizinkomplexes geschädigt. Ob hier bewußt gefälscht, Kontrollsysteme der Wissenschaft oder des Gesundheitswesens versagen, ob die Politik versagt, oder die einzelnen Ärzte in ihrer Verantwortung dem Patienten gegenüber ist letztendlich in dieser Konsequenz egal.
Nein, ist es nicht. Denn du argumentierst ja hier gegen "
die Wissenschaft". Die ist aber gar nicht das Problem - die wissenschaftliche Methode eignet sich vorzüglich, um gut wirksame von schlecht wirksamen Methoden zu unterscheiden. Das Problem bei gefälschten/verzerrten Studien liegt in der Politik bzw der Wirtschaft. Man könnte durchaus strengere Anforderungen an wissenschaftliche Publikationen stellen, so wie z.B. eine generlle Anmeldepflicht für klinische Studien, die auch eingehalten wird. Das sind aber alles keine Themen, die mit der wissenschaftlichen Methode zu tun haben.
Mittlerweile sind ja zumindest einige (Fachleute meinen, unterschiedlich so um die 2-10%) bekannt. Resultat meistens eher aus der Nachverfolgung von gravierenden Nebenwirkungen oder zufällige Erkenntnisse. Würde man hier gezielt Forschungsgelder investieren (was der Pharma ja möglich wäre), dann könnten sich unser Verstehen rasch mehren.
Das ist Schmarrn, in zweierlei Hinsicht: Erstens werden Milliarden über Milliarden in das Verstehen dieser Prozesse reingebuttert, Jahr für Jahr. Und das zurecht, denn solche Forschung ist wichtig für ein richtig systematisches Verständnis unseres Körpers.
Aber (zweitens) hilft dieses Verständnis nur ganz bedingt bei der Entwicklung von Pharmazeutika. Wie gesagt; Wirkstoffe lösen im Körper regelmäßig ganze Kaskaden von verschiedenen Effekten aus, von denen uns erstens einige jahrzehntelang verborgen bleiben und die zweitens derartig komplexe Wechselwirkungen hervorrufen, dass eine Prognostizierung der Nebenwirkungen von selbst den einfachsten Wirkstoffen unmöglich wäre. Vioxx ist ein perfektes Beispiel: Auf dem Papier war die Idee für selektive COX-II-Hemmer genial - endlich ein Schmerzmittel, dem nicht die ganzen Nebenwirkungen die durch die COX-I-Hemmung entstehen, anhaften, super! Bis dann in der Praxis die Leute in Scharen Herzinfarkte bekommen haben. Das hat man damals nicht vorhersehen können. Solche Sachen fallen fast immer nur durch Beobachtungen in der Praxis, am Menschen, auf. Das Verstehen der Mechanismen kann helfen, zu wissen, wo man suchen muss. Aber um das Experimentieren am Menschen kommt man nicht rum.
Aber wenn ich hier mal so als Teufels Advokat die Esoterik verteidige, dann deshalb, weil es eben letztendlich für den Patienten egal ist, ob er mit Medikamenten basierend auf gefälschten Studien behandelt (geschädigt) wird, oder eben ob es für esoterische Methoden entweder gar keine Studien gibt
Mir geht es darum, dass der Patient letztendlich verarscht wird, und dass man sich hier Lügenmärchen hingibt. Dass man auch "durch" Homöopathie gesund wird, das wissen wir - nur hats nix mit der Homöopathie zu tun. Es ist einfach unglaublich schäfisch zu sagen, gut wir nehmen das her, obwohl wir bräuchten es gar nicht. Tatsächlich wissen wir doch, dass unser Körper diesen Effekt von selbst produziert. Wir sollten an Methoden forschen, den Placeboeffekt
sinnvoll und effizient einzusetzen, und uns nicht auf pseudowissenschaftlichen Medizinthesen ausruhen, die seit über 100 Jahren widerlegt sind, nur "weils uns dann besser geht".
Trotzdem ist es für die Menschen ja wichtig, sich einerseits darauf zu besinnen, dass es ja in der Naturheilkunde jede Menge an Hilfsmitteln gibt, und man nicht unbedingt pharmazeutische "Hämmer" einwerfen muß.
Viel klüger wäre es, zu sehen, dass es erstmal keinen echten Unterschied zwischen "chemischer" und "natürlicher" Medizin gibt. Es ist unserem Körper egal, ob etwas aus der Retorte kommt oder aus der Wurzel eines Baumes, denn alle Wirkstoffe sind "chemisch". Es gibt Naturheilmittel, die starke Nebenwirkungen erzeugen und dafür wenig Wirkung haben, und es gibt vollsynthetische Medikamente, die bei guter Wirksamkeit geringe Nebenwirkungen haben. Was ein "Hammer" ist, ist immer auch dosisabhängig. Wer sich schonen möchte, aber trotzdem etwas einnehmen will, kann ja einfach die Schmerztablette halbieren oder vierteln. Ich mach das so. (und profitiere nebenbei vom Placeboeffekt - schon nach 5 Minuten, noch bevor überhaupt eine Wirkung eintreten kann, ist Kopfweh bei mir generell futsch)
Warum wird's nicht getan ... weil es nach dem US-System in Aktiengesellschaften gar nicht möglich ist, unrentable Forschung zu betreiben. Alle Aufwände laufen in neue Medikamente, und nicht in Grundlagenarbeit
Auch das ist Schmarrn. In jedem großen forschenden Pharmaunternehmen wird Grundlagenforschung betrieben. Ohne die kann man keine Medikamente entwickeln.
Der Verkauf von wirkungslosen Präparaten ist generell abzulehnen - das sollte sich aus der Ethik ergeben, und ist auch gesetzlich so verankert. Also gib's da wohl wenig Diskussion.
Ich sehe aber dein wirkungsloses Präparat nicht ...?
Genau so ist es!
Und genauso, wie man in Apotheken keine wirkungslosen Antidepressiva o.ä. bekommen sollte (weil die auf schlechten Studien basieren), sollte genauso der ganze Homöopathie-Komplex eingestampft werden (weil der auf gar keiner Wissenschaft basiert).
Wenn es aber keine Diskussion darüber gibt, dass wirkungslose Präparate abzulehnen sind (was ich genauso sehe), wieso verteidigst du dann hier Heilmethoden, von denen immer und immer und immer und immer wieder bewiesen wurde, dass sie nicht besser helfen als Placebo?
Wie gesagt, mir geht nicht ein, warum du so mit zweierlei Maß misst. Wenn ein Präparat Schrott ist, soll es eingestampft werden - egal ob von einem großen Pharmakonzern oder von einem alternativen Startup.