Natascha Kampusch - Öffentlichkeit u. Familie

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Du weißt gar nicht was du brauchen würdest. Weil du nicht mit 10 entführt wurdest und bis zu deinem 18. Lebensjahr gefangen halten wurdest. Du weißt gar nicht was du bräuchtest wenn du keine Kindheit gehabt hättest.

Du weißt über die Gefühle und Bedürfnisse gar nichts. Genau wie der Rest der Welt.

Und die Lügen und Gerüchte entstanden nicht durch ihre Interviews. Lügen und Gerüchte enstehen weil Menschen Lügen und Gerüchte in die Welt setzen. Und das tun sie aus eigener grenzenlosen Dummheit und/oder Bosheit. Und nicht wegen Interviews.


moment mal, ich dachte das hier eine diskussion statt finden, bei der jeder seine meinung schreiben kann/darf. ich habe hier weder natascha noch sonst jemanden angegriffen sondern nur gesagt, dass es eben ungereimtheiten gibt und das ich es nicht ok finde, die öffentlichkeit/medien zu suchen um sich im nachhinein darüber zu beschwerden.

und ich weiß sehr wohl über MEINE gefühle und bedürfnisse. ich bin zwar nicht entführt worden, was aber noch lange nicht heißt das ich nicht selbst eventuell ein opfer bin.
 
Werbung:
Wenn ich mir die widersprüchlichen Prozessworte durchlese von 2008, dann steckt da weit mehr dahinter. Und ich wette, dass der "Vater" in irgendeiner Weise mitinvolviert ist. Vater und Mutter heißen je anders als die Tochter? Möglicher Weise könnte das Ende den Josef noch übertreffen.....

Genau das war komischerweise mein erster Gedanke,
nachdem ich die von Condemn zitierten Passagen aus dem Buch des Vaters gelesen hatte...
bzw. fragte ich mich sofort, ob es bei ihr zu Hause schon zuvor sex. Mißbrauch gab,
der Vater also deswegen mutmaßt, sie habe evtl. garnicht nach Hause zurückgewollt...

Und dann setzt du hier diesen link...:rolleyes:

Ich habe die ganze Angelegenheit zuvor nie näher verfolgt...
und nur so am Rande mitbekommen...

Interessanter link, danke...
das bestätigt meine ersten Gedanken, daß hier was oberfaul ist...

Arme Frau...sie wird nie ein "normales" Leben führen können...
 
Ich glaube sogar, dass sie nicht die volle Wahrheit sagt. Aber die Frage ist doch "warum?".

die wäre eigentlich garnicht schwer zu beantworten...
traumatisierte Mißbrauchsopfer erinnern oft vieles nicht mehr...
je jünger, desto weniger...

Manchmal kommen die Erinnerungen sogar NIE mehr ganz wieder,
insbesondere wenn die Belastungen im gegenwärtigen Alltag zu groß sind...
 
"Sie wartete mit ihrer Flucht, bis sie 18 war, weil sie nicht in ein Heim wollte oder zu ihrer Familie zurück.“

Ich wage mal zu behaupten, dass jede/r, der Kinder hat und diese liebevoll umsorgt, überhaupt nicht daran denkt, dass dieses Kind nicht in ein Heim wollte.
Wie also kann der Vater sowas sagen, ohne Dreck am Stecken zu haben? In meinen Augen ist das überhaupt nicht machbar, sodass ihn das als Lügner enttarnt.

:thumbup:
Exakt meine Gedanken...
 
Habt ihr gelesen das sie von ihrer Mutter geschlagen wurde? :confused:
Deshalb hätte es auch sein können, das sie lieber ins Heim gegangen wäre. :confused:
 
die wäre eigentlich garnicht schwer zu beantworten...
traumatisierte Mißbrauchsopfer erinnern oft vieles nicht mehr...
je jünger, desto weniger...

Manchmal kommen die Erinnerungen sogar NIE mehr ganz wieder,
insbesondere wenn die Belastungen im gegenwärtigen Alltag zu groß sind...

Ja... die Frage war eher rhetorisch gemeint. Also im Sinne von: Bevor man auf so eine Frau einprügelt, sich mal zu fragen, warum sie handelt und kommuniziert wie sie es tut.

Ich persönlich habe da eine simple Logik: Jemand, der das nicht erfahren hat, kann sich nicht einbilden alles nachvollziehen zu können, was wiederum nicht bedeutet, dass es nicht nachvollziehbar/verständlich ist.

*************

Ich habe mal von einer Foltermethode gelesen, die sehr simpel aber sehr wirkungsvoll ist, um jemanden gefügig zu machen. Zuerst wird Isolation hergestellt. Es gibt kaum Menschen die vollkommene Isolation lange ertragen. Sie werden lieber angeschrien, suchen jede Möglichkeit der Kommunikation (kennt man auch von Häftlingen, die bei der Essensausgabe unbedingt ein Gespräch anfangen wollen). Gleichzeitig werden die Grundbedürfnisse nicht gestillt... etwa Nahrung oder auch Schlaf. Das ist alles schon Folter. Und genau derjenige, der für die Folter verantwortlich ist, kann das auflösen, was zu einer seltsamen "Verschiebung" im Bewusstsein des Opfers führt. Das Folteropfer empfindet dann Dankbarkeit dem Peiniger gegenüber und weil er der einzige Ansprechpartner ist, entsteht sogar eine gewisse Nähe. Bei Verhören wird sowas eingesetzt, damit jemand anfängt sich "zu öffnen".

Natascha Kampusch hat das oder zumindest etwas Ähnliches als Kind erlebt und über viele Jahre. Es kann eigentlich nicht anders sein, als dass sie auch eine gewisse Nähe zu Priklopil aufgebaut hat, vielleicht sogar sehr viel Nähe. Und ich könnte mir vorstellen, auch wenn das spekulativ ist, dass sie genau damit selbst im Nachhinein kaum zurecht kommt und möglicherweise Schuldgefühle empfindet, vielleicht sogar ihm gegenüber und/oder natürlich weiß, dass die Öffentlichkeit sie dafür verurteilen würde wenn sie in der Hinsicht vollkommen offen wäre.

Psychisch muss das eine unglaubliche innere Zerrissenheit sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Einige sehen in Natscha eine jüngere "Monica Lewinsky", und diese ziehen den meisten Unglauben ihrer Opferschaft an. Und wenn es darauf hinausläuft, dass Wolfgang P. sogar noch eine "Rettende Entführung" machte, damit sie von der Mutter loskommt, und sie sich somit an ihren Eltern rächte, daraufhin der "Mord?" an Wolfgang P. eine andere Dimension erfährt, wer will da was beweisen, wenn es niemand wirklich schafft?

meine Güte, ist das krank !
 
Werbung:
J
Ich habe mal von einer Foltermethode gelesen, die sehr simpel aber sehr wirkungsvoll ist, um jemanden gefügig zu machen. Zuerst wird Isolation hergestellt. Es gibt kaum Menschen die vollkommene Isolation lange ertragen. Sie werden lieber angeschrien, suchen jede Möglichkeit der Kommunikation (kennt man auch von Häftlingen, die bei der Essensausgabe unbedingt ein Gespräch anfangen wollen). Gleichzeitig werden die Grundbedürfnisse nicht gestillt... etwa Nahrung oder auch Schlaf. Das ist alles schon Folter. Und genau derjenige, der für die Folter verantwortlich ist, kann das auflösen, was zu einer seltsamen "Verschiebung" im Bewusstsein des Opfers führt. Das Folteropfer empfindet dann Dankbarkeit dem Peiniger gegenüber und weil er der einzige Ansprechpartner ist, entsteht sogar eine gewisse Nähe. Bei Verhören wird sowas eingesetzt, damit jemand anfängt sich "zu öffnen".

Natascha Kampusch hat das oder zumindest etwas Ähnliches als Kind erlebt und über viele Jahre. Es kann eigentlich nicht anders sein, als dass sie auch eine gewisse Nähe zu Priklopil aufgebaut hat, vielleicht sogar sehr viel Nähe. Und ich könnte mir vorstellen, auch wenn das spekulativ ist, dass sie genau damit selbst im Nachhinein kaum zurecht kommt und möglicherweise Schuldgefühle empfindet, vielleicht sogar ihr gegenüber und/oder natürlich weiß, dass die Öffentlichkeit sie dafür verurteilen würde wenn sie in der Hinsicht vollkommen offen wäre.

Psychisch muss das eine unglaubliche innere Zerrissenheit sein.

ich hab bei N.K.s Schilderungen, wie sie die Zeit der Isolation überstand, an Schachnovelle von Zweig gedacht. Sie hat sie als 10jährige nicht gelesen, trotzdem hat sie eine ähnliche Überlebenstaktik angewandt.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben