mitleidlose liebe

Der war vergleichender Religionswissenschaftler und behauptet, dass man nirgendwo eine "Lehre" des Buddhismus finden kann, es also "den" Buddhismus nicht gebe, da es sich um ein System reiner Dialektik handele.
Von seinem Standpunkt aus hat "der" Buddha seinen Schwerpunkt auf das Leiden gelegt, weil es für ihn ein zentrales Thema war.

Das sagte der Dalai Lama auch mal so ähnlich. Nicht dass ich den Dalai Lama für eine besondere Kompetenz hielte :D, aber Watts ist da wohl nicht alleine mit so einer Einschätzung, wobei man da auch wieder vorsichtig sein muss, weil es gerade bei den Asiaten echt was aus macht dahingehend wem gegenüber man was wie äußert.

Naja, wie dem auch sei, es gibt verschiedene Schulen, die sich logischerweise in manchem unterscheiden, aber das Grundverständnis bzgl. Samsara und Nirvana wird wohl übergreifend vertreten sein. Ich wüsste nicht, wie man es sonst berechtigterweise Buddhismus nennen kann.

Unterm Strich bleibt aber, dass das alles rein spekulativ ist und ich denke, dass da schon zutrifft, was ich oben äußerte.
 
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sehr heikel, das.
wenn ein vater seiner fünfjährigen den schwanz in den mund schiebt und ihr nachher sagt, sie habe das ja so gewollt, dann weiss die auch ohne denken, dass das schlecht ist.
und ihr körper sagt auch dreissig jahre später noch ohne denken "kotzenkotzenkotzen". ausser sie freundet sich mit ihrem körper, ja mit ihrem ganzen sein auf der nonverbalen ebene wirklich an.
nix denken.
böse wars.

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten das Handeln dieses Vaters zu betrachten.

Eine ist die, dass er keine andere Möglichkeit erkannte (seinem Bewusstsein entsprechend) zu handeln, wie er handelte - das ist es, was ich sehe.

Davon ausgehend ergeben sich andere Gefühle und Handlungsmöglichkeiten mit diesem Mann/solchen und ähnlicher Umständen umzugehen.

Er handelte (so, wie er konnte) entgegen der Bedürfnisse nach physischer und psychischer Unversehrtheit des Kindes (es hatte Schmerzen - und leidet evtl. noch Jahre später).

Sobald ich in der Form, also nicht mehr in richtig/falsch, gut/böse, Opfer/Täter denke, bin ich zu mitleidloser Liebe fähig - Akzeptanz.

Dann erst bin ich in der Lage, dazu beizutragen, Menschen das zukommen zu lassen, was sie brauchen - was ich brauche.

Suche mal ein Beispiel dazu raus:


https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4048245&postcount=1393

https://www.esoterikforum.at/forum/showpost.php?p=4048184&postcount=1392
 
Zuletzt bearbeitet:
ah, jetzt hab ich grad endlich (!) begriffen, was mich an dem begriff irritiert:
für mich hats dann in den puppen keine seele, die ist ja im puppenspieler.
aber ich mag halt beseelte handlungen.
drum gefällt mir "puppenspieler" nicht.

...besseres wort hab ich aber selber nicht, für dieses "beobachtende dabeisein, in dem man zu hause sein kann, das aber gleichzeitig jede handlung bis in die fingerspitzen beseelt"...

hihi, lustig, ich glaub ich hab das wort puppenspieler schon vor ein, zwei jahren hier gelesen, konnte aber nie sagen, warum mir der begriff nicht gefällt :D

:)

Ja, Du bist gern leidenschaftlich.
 
Das kommt ganz darauf an. Auch wenn das klingt, als würde ich nun ausweichen wollen, aber ich versuche es mal, meine Sicht zu erläutern.

Gehe ich in einem See schwimmen und merke, ich bekomme einen Wadenkrampf, ist dieser Krampf in diesem Moment aber sowas von böse. Da ich leben möchte und nicht ertrinken, behindert mich so ein Krampf wesentlich darin, meinen Kopf über Wasser zu halten und Luft holen zu können.

Aus Sicht der kleinen Allesfresser unten auf dem Boden des Gewässers ist sicherlich mein Überlebenstrieb böse, bzw. der Rettungsschwimmer, der ihnen das Futter wegnimmt.

Aus meiner Sicht werde ich den Rettungsschwimmer ganz gewiss als gut einstufen.

Abstrahiert wäre böse eine Konsequenz, Störung, Behinderung, die meinem persönlichen Ziel entgegensteht. Je nach persönlicher Ausrichtung, nach der persönlichen Zielsetzung kommt es eben darauf an, was als gut oder böse bewertet wird.

Der bewertete Zustand böse lässt sich weder fix noch absolut definieren. Irgendwie wisen aber wohl die meisten Menschen, aus eigenem Erleben, was böse bedeutet. Vermute ich einfach mal.

Darüber hinaus kann dies auch aus verschiedenen Perpektiven beschaut werden. Wenn ich aus dem See gerettet wurde, aber eine Woche später der Rettungssanitäter mich verprügelt, wird er sicherlich nicht mehr von mir als gut beurteilt werden.

Dennoch halte ich die Beurteilung von Ereignissen oder Verhaltensweisen für durchaus sinnvoll an, wenn es auch schwer bis unmöglich sein mag, mögliche darüber hinausgehende Konsequenzen vorhersehen zu können.

LG
Any

das böse wäre also das, was einem selbst leid verursacht?
 
stimmt.
allerdings ist leidenschaftlich sein nur eine der möglichkeiten, dieses beseeltsein bis in die fingerspitzen zu leben.

Ich schätze, das Schöne am Orgasmus ist das Loslassen. Man ist beseelt, weil man sich des Heil seins gewahr wird. Leidenschaft spürt dabei noch das Ich, ist also nur vor dem Orgasmus möglich. Leidenschaft ist durch jeden Reiz möglich, ja.
 
das böse wäre also das, was einem selbst leid verursacht?

Würde ich etwas anders sehen und erweitern wollen als das nicht errreichen des selbst gesteckten Zieles.

Und da nehme ich wahr, wie wichtig es ist, das Ziel selbst sehr achtsam, behutsam zu setzen, wenn ich meine, ich möchte ein Supermodel werden und mich mit 20-Jährigen Frauen messen, wo ich Mitte 40 bin und nicht mehr so ganz taufrisch bin, könnte dieses Ziel an sich bereits eine Menge Leid auslösen. Geschweige denn der Weg dorthin, sebst wenn ich dieses Ziel erreichen könnte und Miss Germany werde.

Oder nehme ich mal an, Reichtum wäre mein Ziel, das kann sicherlich nicht nur Freude bereiten und der Weg dorthin nur "gut" sein.

Es kommt darauf an... und die von Tany probagierte Bewertungsfreiheit, die unabdingbar von ihr mit Akzeptanz gleichgestellt wird, kann ebenso Leid nach sich ziehen. Zum Beispiel, wenn der kinderschändende Mann als Bedürfnisbefriedigung lediglich Sex mit Kindern als Befriedigung haben will.

Bedürfnisbefriedigung wäre dann Ziel, dieses Ziel kann dann wiederum eingeordnet, beurteilt werden. Wenn ich dann nämlich den Weg, also ihm Kinder zuzuführen, nicht gut fände und demnach als böse einordne.

Lebe ich allerdings im Kinderschänderparadies, wo es ganz normal ist, zu missbrauchen, wäre es sicherlich so gar kein Problem, das als Lösung zu akzeptieren... die Frage wäre: will ich das?

Und weiterhin bleibe ich vorerst dabei, dass Menschen intuitiv und instinktiv für sich beurteilen können, was böse und was gut ist.

Wie siehst du es denn?

LG
Any
 
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Ich schätze, das Schöne am Orgasmus ist das Loslassen. Man ist beseelt, weil man sich des Heil seins gewahr wird. Leidenschaft spürt dabei noch das Ich, ist also nur vor dem Orgasmus möglich. Leidenschaft ist durch jeden Reiz möglich, ja.

beseelt sein hat nichts mit orgasmus zu tun.
beseelt ist das liebende wahrnehmen, z b des thymians im sonnigen garten, mit allen sinnen. freude haben halt.
ich hab sogar freude wenn ich die treppe runtergeh, einfach weils da ne treppe hat und ich runtergeh.

...das loslassen sollte weit vor dem orgasmus geschehen...
 
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