Mitgefühl für sich selbst

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Misanthropia

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Selbstmitleid: Besser als Super-Ego
Washington (ddp). Wer Mitleid mit sich selbst hat, kann mit negativen Erlebnissen besser umgehen als jemand mit großem Selbstbewusstsein. Das hat der amerikanische Psychologe Mark Leary von der Wake Forest University in Winston-Salem (USA) in drei Tests nachgewiesen. Selbstmitleid heiße nämlich, sich selbst wie einen Freund in derselben Lage, also freundlich zu behandeln, erklärte Leary auf dem Treffen der Amerikanischen Psychologischen Vereinigung in Washington. Selbstbewusstsein bedeute dagegen nur, ein gutes Gefühl sich selbst gegenüber zu haben. Im ersten Test konfrontierte der Forscher Studenten mit imaginären negativen Situationen wie einer vermasselten Prüfung oder einem verlorenen sportlichen Wettstreit. In jedem Fall handelte es sich um ein soziales Erlebnis. Studenten mit einer Neigung zu Selbstmitleid äußerten dabei eher Sätze wie «Jeder macht mal einen Fehler». Wer dagegen eigentlich sehr viel Vertrauen in sich selbst hatte, antwortete mit Gedanken wie «Ich bin echt ein Verlierer» oder «Ich wünschte, ich könnte sterben». Auch im zweiten Test schnitten selbstmitleidige Studenten besser ab, als es darum ging, auf wenig schmeichelhafte Kommentare zur eigenen Person zu reagieren. Sie wirkten weniger ärgerlich und fühlten sich insgesamt zufriedener. Möglicherweise hilft das Selbstmitleid, negative Erlebnisse etwas abzupuffern und positive Gefühle zu erzeugen, erklärt Leary. Menschen mit starkem Selbstwertgefühl neigen dagegen eher dazu, sich zu verteidigen und Ansprüche zu erheben. Eine dritte Studie bewies, dass Selbstmitleid auch erlernbar ist. Leary ließ dazu seine Versuchspersonen eine Art Brief an sich selbst schreiben, genauso, wie sie ihn an einen Freund mit denselben negativen Erlebnissen geschrieben hätten. Bislang herrschte die Meinung vor, dass vor allem ein starkes Selbstwertgefühl wichtig sei, wenn es darum geht, Niederlagen oder Fehler zu verarbeiten. Learys Studien zeigen nun, dass Menschen, die statt zu großem Selbstbewusstsein zu Selbstmitleid neigen, negative Erlebnisse oft anders und vor allem besser bewältigen. Ein weiterer unerwarteter Nebeneffekt sei zudem, betont Leary, dass Menschen mit starkem Selbstmitleid offenbar mehr Verantwortung für ihre eigenen Fehler übernehmen. Der Wissenschaftler ist daher überzeugt, dass Selbstmitleid insgesamt und gerade für Leute mit geringem Selbstvertrauen nur vorteilhaft ist.

Quelle: netdoktor.de
 
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Freut mich zu lesen! Meine Eltern meinten immer ich habe zu viel selbstmitleid!:zauberer1 Kann man das überhaupt beurteilen ob man selbstmitleidig ist oder nicht?

lg Sandra
 
Freut mich zu lesen! Meine Eltern meinten immer ich habe zu viel selbstmitleid!:zauberer1 Kann man das überhaupt beurteilen ob man selbstmitleidig ist oder nicht?

lg Sandra

Im Grunde ist das Wort "Selbstmitleid" doch auch nur eine "Beleidigung" von Leuten, die genervt davon sind, etwas von dem Leid anderer zu hören, dieses als zu unwichtig abtun, keine Empathie empfinden können. Im Prinziep existiert für mich Selbstmitleid gar nicht. Es existiert eher ein "die eigenen Wunden lecken". Wenn ich verletzt bin und einfach stur weiterrenne, ohne auf meine Wunde zu achten, dann wird meine Wunde immer größer, wenn ich mich aber erst mal mit meiner Wunde befasse, mir selbst wert genug bin, sie zu versorgen, dann kann ich auch wieder gestärkt weiterlaufen!
 
Im Grunde ist das Wort "Selbstmitleid" doch auch nur eine "Beleidigung" von Leuten, die genervt davon sind, etwas von dem Leid anderer zu hören, dieses als zu unwichtig abtun, keine Empathie empfinden können. Im Prinziep existiert für mich Selbstmitleid gar nicht. Es existiert eher ein "die eigenen Wunden lecken". Wenn ich verletzt bin und einfach stur weiterrenne, ohne auf meine Wunde zu achten, dann wird meine Wunde immer größer, wenn ich mich aber erst mal mit meiner Wunde befasse, mir selbst wert genug bin, sie zu versorgen, dann kann ich auch wieder gestärkt weiterlaufen!

Mhhh...gefällt mir, diese ansicht! Aber ich frage mich, warum selbstmitleid so ein schimpfwort ist in unserer gesellschaft??? Hört man doch wahrlich nicht gern, wenn man selbstmitleidig ist! Ich arbeite im sozialen bereich, und ich empfinde das leid anderer sehr selten als "selbstmitleid", eher finde ich das manche menschen aus der "negativspirale" nicht mehr rauskommen und einen stups brauchen um wieder "hoch" zu kommen. Bei mir selbst tu ich mir manchmal etwas schwer!

lg Sandra
 
Genau so wie du sehe ich das auch. Ich finde es auch schade, dass eben das "Wunden lecken", ein "sich mit seinem Leid auseinandersetzen", als Selbstmitleid abgetan wird und das eben das Wort "Selbstmitleid" ansich, nur eine negative Bedeutung in unserer Gesellschaft hat.
Und wie du schon sagst, manche Menschen sind in ihrer Negativität gefangen, aber kein Mensch der Welt möchte Leiden, aber wenn das Leid erst mal da ist, dann nützt es nichts, einfach ein Lächeln aufzusetzen und es zu unterdrücken, dann wird es nur größer, wie die Wunde, wo man einfach nur was drauflegt.
 
Mein persönliches problem ist es, meine wunden zwar zu lecken, doch nicht wirklich herrauszukommen, obwohl ich die wurzel des übels ja "scheinbar" kenne!

Oder ist es einfach nur das, das problem nicht wirklich zu kennnen, das ist hier meine frage!:zauberer1
glg
 
Ich kenn es von mir, dass wenn ich tief teaurig bin und mich "selbst bemitleide" tut es mir schon etwas gut. Einfach Gefühle raus lassen. Ich konnte sowas noch nie unterdrücken. Ich versuche meinen Bekanntenkreis damit nicht auf den Kecks zu gehen, bzw. bedanke mich immer dafür, dass die sich mein Gejammer anhören (müssen).
Ich versorge meine Wunden und es gibt immer (irgendwann, wenn die Zeit reif ist) ein Licht am anderen Ende des Tunnels. ;)
Ich versuche auch nicht zu lange mit mir selbst Mitleid zu haben, sondern versuche mich aufzurappeln und aus diesem "Loch" herauszukommen.

Ich empfinde Mitleid nicht als was negatives, sondern etwas natürliches.
 
Manche Wunden verheilen besser wenn man sie nicht leckt (das zeigen mir schon die vielen Fälle von verletzten oder operierten Haustieren mit Plastiktrichtern um den Kopf, arme Viecher, die verstehen doch gar nicht warum sie so ein blödes Teil tragen müssen!!) und sich anstattdessen mit was ganz Anderem beschäftigt.

Dennoch ist in vielen Fällen wohl der Vorwurf des Selbstmitleids unberechtigt und es handelt sich um echtes Leiden.

Aber wie lernte man schon im Nothelferkurs: Die Verletzten, die laut schreien, sind meist nicht die dringenden Fälle, sondern die, von denen man nichts mehr hört...
 
Dennoch ist in vielen Fällen wohl der Vorwurf des Selbstmitleids unberechtigt und es handelt sich um echtes Leiden.

Aber wie lernte man schon im Nothelferkurs: Die Verletzten, die laut schreien, sind meist nicht die dringenden Fälle, sondern die, von denen man nichts mehr hört...

Das ist ja auch das, weswegen das Wort "Selbstmitleid" als Beleidigung gilt, es will sagen, dass die Person es aufbauscht um Aufmerksamkeit zu erhaschen.

In der Psychiatrie gilt das aber nicht. ;)
 
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Wer mit sich selbst fühlt und fühlen kann ist in meinen Augen wirklich selbstbewusst.Und nur wer sich selbst Liebe spenden kann , kann es auch anderen geben.

Das Wort Selbstmitldeid ist wirklich ein hässlicher Ausdruck unserer Gesellschaft , für etwas so wunderbar trostspendendes. das in uns ist.

Wenn jemand lacht , wird man ja wohl kaum sagen : He bist du aber selbstverliebt.

Niederlagen gehören genauso zum Leben wie das gewinnen.

Emotionen zu haben ist völlig ok, das ist menschlich und viele Menschen würden staunen wie gut es tut diese auch mal öffentlich kund zu tun.

Das ist keine Schwäche sondern eine Stärke meiner Ansicht nach.

LG Daniel
 
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