Achtsamkeitsmeditation senkt Moral und Mitgefühl?

Ach so, dann hatte ich Dein "Man tut es einfach" falsch verstanden, sorry :)

Okay, also aus philosophischer Sicht ist das kein negatives Verhaftetsein, sondern (schlimmstenfalls) ein "Vorverständnis", nämlich ein erstes Verständnis darüber, wie es um die Katze steht. (Ein Tierarzt zB könnte Rosis Eindrücke dann bestätigen oder widerlegen).
Auch aus biologischer Sicht finde ich Urteile essentiell zum Überleben - egal ob es jetzt "Instinkt" ist, oder ob es "Emotionen" sind (die evolutionär teilweise einfach auch höchst sinnvoll sind, zB was stillende Mütter angeht). Eine kleine, arme Katze erweckt eben einen Beschützerinstinkt (ebenfalls evolutionär gesehen sinnvoll seitens der Katze) und Rosi springt drauf an. Ich weiß auch nicht, warum sie dadurch ein Burn-out bekommen sollte - meinst Du, weil falls sie vor Mitleid zerfließt? Dann geb ich Dir natürlich recht, das kann passieren. Andererseits treibt sie vielleicht der Wunsch, zu helfen, an, durchzuhalten.
Die philosophische Sicht ist dem Denken verhaftet. Sie fragt sich, was sollten wir tun? Wir haben sehr viele große Denker. Während sie sich etwas fragen kann man weitere hundert Katzen retten.
Aus biologischer Sicht wird die Katze viele süße Mäuse töten, c ´ est la vie .

Ein Burnout entsteht durch zu viele Emotionen, deswegen ist Rosi gefährdet und schwächer, als wenn sie meditieren würde. Dort werden diese losgelassen.
 
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Die philosophische Sicht ist dem Denken verhaftet. Sie fragt sich, was sollten wir tun? Wir haben sehr viele große Denker. Während sie sich etwas fragen kann man weitere hundert Katzen retten.

Ein Burnout entsteht durch zu viele Emotionen, deswegen ist Rosi gefährdet und schwächer, als wenn sie meditieren würde. Dort werden diese losgelassen.
Auch der Buddhismus ist eine Philosophie. Die Fragen darin sind eben: Was sollten wir nicht tun? oder: Was sollten wir loslassen?
Während man eine Achtsamkeitsmeditation praktiziert, könnte man ebenfalls weitere hundert Katzen retten.
Denker genauso wie Meditationspraktiker können von diesen Prozessen mal ablassen und sich einer konkreten Katze widmen.

Aus biologischer Sicht wird die Katze viele süße Mäuse töten, c ´ est la vie .
Richtig. Ich sehe da jetzt keine Widersprüche. Es sei denn Du sprichst ein Dilemma an, dass Rosi quasi indirekt für den Tod einiger Wesen mehr verantwortlich wäre, wenn sie die Katze rettet, als wenn sie die Katze sterben ließe?

Ein Burnout entsteht durch zu viele Emotionen, deswegen ist Rosi gefährdet und schwächer, als wenn sie meditieren würde. Dort werden diese losgelassen.
Da stimme ich Dir im Großen und Ganzen zu - sofern man davon ausgeht, dass Rosi keine anderen Ressourcen praktiziert, die ihr die Schwäche nehmen. Das war ja auch mein Fazit, dass Achtsamkeitsmeditation in einigen Fällen offenbar sehr brauchbar ist, um sich von Schlimmem distanzieren zu können, während man hilft.
 
Auch der Buddhismus ist eine Philosophie. Die Fragen darin sind eben: Was sollten wir nicht tun? oder: Was sollten wir loslassen?
Während man eine Achtsamkeitsmeditation praktiziert, könnte man ebenfalls weitere hundert Katzen retten.
Denker genauso wie Meditationspraktiker können von diesen Prozessen mal ablassen und sich einer konkreten Katze widmen.


Richtig. Ich sehe da jetzt keine Widersprüche. Es sei denn Du sprichst ein Dilemma an, dass Rosi quasi indirekt für den Tod einiger Wesen mehr verantwortlich wäre, wenn sie die Katze rettet, als wenn sie die Katze sterben ließe?


Da stimme ich Dir im Großen und Ganzen zu - sofern man davon ausgeht, dass Rosi keine anderen Ressourcen praktiziert, die ihr die Schwäche nehmen. Das war ja auch mein Fazit, dass Achtsamkeitsmeditation in einigen Fällen offenbar sehr brauchbar ist, um sich von Schlimmem distanzieren zu können, während man hilft.
Im Buddhismus gibt es mehrere Richtungen. Die Richtung des Dalai Lama ist ziemlich philosophisch und dadurch sehr langwierig, ja.
Meditation rechnet sich ähnlich wie Sport. Die verwendete Zeit bekommt man mehrfach zurück. Man sollte nichts loslassen, man lässt los.
Der Gewinn an Zeit und Kraft rechnet sich also für die Katzenrettung.

Mir ist das Dilemma mit den Mäusen gleichgültig, ich meditiere und werde immer unmoralischer. Mein Beitrag zum Weltfrieden :engel:

…wobei mir dieser immer gleichgültiger wird(y)

Trotzdem rette ich mehr Katzen, auch wenn das die Welt im Eifer des Gefechts anders sieht.
 
Meditation rechnet sich ähnlich wie Sport. Die verwendete Zeit bekommt man mehrfach zurück. Man sollte nichts loslassen, man lässt los.
Der Gewinn an Zeit und Kraft rechnet sich also für die Katzenrettung.
Kann ich voll nachvollziehen. :)

Mir ist das Dilemma mit den Mäusen gleichgültig, ich meditiere und werde immer unmoralischer. Mein Beitrag zum Weltfrieden :engel:

…wobei mir dieser immer gleichgültiger wird(y)
Das irgendwie weniger.

Trotzdem rette ich mehr Katzen, auch wenn das die Welt im Eifer des Gefechts anders sieht.
Warum?
(Und mehr Katzen als wer?)
 
Sehr passend, ich stieße gerade darauf:
Matthieu Ricar: vom Wissenschaftler zum buddhistischen Mönch - Sternstunde Philosophie - SRF Kultur

 
Kann ich voll nachvollziehen. :)


Das irgendwie weniger.


Warum?
(Und mehr Katzen als wer?)
Nun ja, in dem Raum, der eigentlich unser Wesen ist gibt es Katzen und Mäuse. Man wird parteilos ähnlich dem Fernseher, der nichts für den Krimi kann.

Mehr Katzen als ich selbst, wenn ich nicht meditieren würde. Man kann das nur an sich selbst messen. Natürlich gibts Menschen, die ohne Meditation noch mehr Katzen retten als ich. Wenn diese meditieren würden, wow!

Warum rette ich Katzen? Nicht um der Katze Willen , sondern für die Entspanntheit, in welcher die Identifizierung mit der Katze nachlässt. Als Bildschirm und nicht als Teil des Films kann ich das Programm wählen. Als Teil des Geschehens bin ich immer Opfer und auch Täter, der Krimi geht weiter.
 
Nun ja, in dem Raum, der eigentlich unser Wesen ist gibt es Katzen und Mäuse. Man wird parteilos ähnlich dem Fernseher, der nichts für den Krimi kann.

Mehr Katzen als ich selbst, wenn ich nicht meditieren würde. Man kann das nur an sich selbst messen. Natürlich gibts Menschen, die ohne Meditation noch mehr Katzen retten als ich. Wenn diese meditieren würden, wow!

Warum rette ich Katzen? Nicht um der Katze Willen , sondern für die Entspanntheit, in welcher die Identifizierung mit der Katze nachlässt. Als Bildschirm und nicht als Teil des Films kann ich das Programm wählen. Als Teil des Geschehens bin ich immer Opfer und auch Täter, der Krimi geht weiter.
Okay, jetzt kann ich Deinen Beitrag besser nachvollziehen. Danke für Deine Einblicke! :)
 
Ich sehe das sogar ein bisschen wie Du mittlerweile - dass wir nicht grundlos ein Ego besitzen, dass es zumindest auf dieser Ebene notwendig zum Überleben ist und dass wir es nicht zerstören müssen. Allerding s finde ich nicht, dass "Ich tu was mir gefällt" grenzenlos zutreffen kann (oder sollte), sonst wird aus dem Ego destruktiver Egoismus. Außer, das Gefallen besteht darin, sich für andere einzsuetzen und auf andere Rücksicht zu nehmen.
Grundlos ist gar nichts. Ich tu was mir gefällt ist der Ausdruck eines grenzenlosen Kosmos, der im Menschen wirkt.
 
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