In dem Beitrag, auf den ihr euch hier bezieht, habe ich weder für oder gegen irgendwas argumentiert, noch was von Rechten geschrieben. Eine Sahra Wgenknecht, die von Lifestyle-Linken fabuliert, die sich mit Luxusproblemen beschäftigen, die viele Menschen angeblich gar nicht betreffen, haut mit ihrer Kritik am Gendern im Prinzip in die selbe Kerbe, wie die AfD mit ihrem "Deutschland, aber normal".
Mir geht es nicht um rechts oder links, sondern ganz allgemein darum, dass die Debatte ums Gendern oft als überflüssig und albern abgetan wird, aber das sollte man meiner Meinung nach nicht. Wie sehr Sprache das Denken, und damit das Verhalten prägt, zeigt z.B. das hier:
https://idw-online.de/de/news632492
Kindern wurden in einer Studie Berufe mit männlicher, weiblicher und geschlechtergerechten Beizeichnung vorgestellt. Dabei kam u.a. heraus:
Kinder, denen die geschlechtergerechten Berufsbezeichnungen präsentiert worden waren, trauten sich viel eher zu, einen „typisch männlichen“ Beruf zu ergreifen als Kinder, denen nur die männliche Pluralform genannt worden war.
und
Die typisch männlichen Berufe wurden nach der geschlechtergerechten Bezeichnung als leichter erlernbar und weniger schwierig eingeschätzt als nach der rein männlichen Bezeichnung. Eine Erklärung könnte darin liegen, dass Kinder bereits im Grundschulalter gelernt haben, männlich besetzte Aufgaben mit höherer Schwierigkeit zu assoziieren.
Da geht es nicht "nur" um Gerechtigkeit - durch Frauenfeindlichkeit berauben wir uns als Gesellschaft eines riesigen Potenzials. Wenn der Bundestag zu 70% mit Männern besetzt ist, die Vorstände der DAX-Konzerne zu 85% männlich sind, dann sicher nicht deshalb, weil die Frauen immer gerade schwanger waren, als die Posten vergeben wurden.