Misogynie

Weib sagt man ja auch nicht mehr, obwohl das überhaupt keinen negativen Ursprung hat.
Nur, wenn man Frauenabwertung, Ehebezogenheit und Betrachten von Frauen als das Objekt sexualisierter Begierde auch nicht als negativ wahrnimmt. ;)

Zum Ursprung und zur Semantik des Wortes „Weib“:

Sprachgeschichtliche Untersuchungen zeigen, dass die Bedeutungsverschlechterungen von Frauenbezeichnungen „direkt den historisch geringen Status der Frau, ihre niedrige gesellschaftliche Stellung und Wertschätzung reflektieren“.
Wie andere semantische Entwicklungen auch sind diese Bedeutungsverschlechterungen „ein Spiegel kulturhistorischer Realitäten“ und der darin eingelagerten frauenabwertenden Realitäten, Werte und Einstellungsmuster einer Gesellschaft (Misogynie, Sexismus).


https://de.wikipedia.org/wiki/Weib

Wie gesagt, Misogynität ist in unserer Kultur gesellschaftlich inhärent. Aber wenn man das weiß, dann kann man da was machen.
 
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Der Ursprung schon, aber manchmal ändert sich ja die Bedeutung eines Wortes oder die Ansicht darüber. Weib sagt man ja auch nicht mehr, obwohl das überhaupt keinen negativen Ursprung hat.

Auch die Bedeutung ist im Grund immer noch die gleiche. Nur den meisten ist das nicht bewusst, weil die Realität das Wort eingeholt hat. Eine junge Frau, ein Fräulein ist nicht mehr automatisch kinderlos und unverheiratet. Es ging aber grundsätzlich eh nur um das amtsdeutsch. Also Briefe, die man bekommen hat oder geschrieben hat. Übertrieben würde heute da halt Mann, Frau, Fräulein und Divers stehen. Ich persönlich nutze es nicht mehr, weil da auch immer etwas unreifes mitschwingt.

Und mich unnötig alt macht :D
 
Nur, wenn man Frauenabwertung, Ehebezogenheit und Betrachten von Frauen als das Objekt sexualisierter Begierde auch nicht als negativ wahrnimmt. ;)

Zum Ursprung und zur Semantik des Wortes „Weib“:

Sprachgeschichtliche Untersuchungen zeigen, dass die Bedeutungsverschlechterungen von Frauenbezeichnungen „direkt den historisch geringen Status der Frau, ihre niedrige gesellschaftliche Stellung und Wertschätzung reflektieren“.
Wie andere semantische Entwicklungen auch sind diese Bedeutungsverschlechterungen „ein Spiegel kulturhistorischer Realitäten“ und der darin eingelagerten frauenabwertenden Realitäten, Werte und Einstellungsmuster einer Gesellschaft (Misogynie, Sexismus).


https://de.wikipedia.org/wiki/Weib

Wie gesagt, Misogynität ist in unserer Kultur gesellschaftlich inhärent. Aber wenn man das weiß, dann kann man da was machen.

Naja, das liegt aber nicht an den Worten, sondern an unserer Stellung in der Gesellschaft. Man kann hundert neue Wörter erfinden, das ändert aber nichts am grundlegenden Problem. Es hat sich ja schon enorm viel verbessert, auch zum Teil dank der großartigen Alice Schwarzer. Aber es gibt halt auch Rückschritte. :unsure:
 
Auch die Bedeutung ist im Grund immer noch die gleiche. Nur den meisten ist das nicht bewusst, weil die Realität das Wort eingeholt hat. Eine junge Frau, ein Fräulein ist nicht mehr automatisch kinderlos und unverheiratet. Es ging aber grundsätzlich eh nur um das amtsdeutsch. Also Briefe, die man bekommen hat oder geschrieben hat. Übertrieben würde heute da halt Mann, Frau, Fräulein und Divers stehen. Ich persönlich nutze es nicht mehr, weil da auch immer etwas unreifes mitschwingt.

Und mich unnötig alt macht :D

Langsam wird das "Fräulein" auch in Österreich weniger, die Älteren sagen es noch, aber nach und nach wird es von "Mädel" abgelöst. Ändert sich halt alles, wenn auch hier langsamer. :X3:
 
Langsam wird das "Fräulein" auch in Österreich weniger, die Älteren sagen es noch, aber nach und nach wird es von "Mädel" abgelöst. Ändert sich halt alles, wenn auch hier langsamer. :X3:
Kann mich erinnern, dass mich damals nach der Geburt meiner Tochter (ich war 26, verheiratet und mehrfache Mutter) der renommierte Primar der Gynäkologie mit "Kinderl" angesprochen hat. :rolleyes:
Sowas wäre heute undenkbar.
 
Das ist so ein typisches Totschlagargument wie bei so vielem.... "Rechte wollen das nicht, also solltest Du das besser wollen!"
Ja, eigentlich kein "Argument", sondern eine Kapitulationserklärung.
In dem Beitrag, auf den ihr euch hier bezieht, habe ich weder für oder gegen irgendwas argumentiert, noch was von Rechten geschrieben. Eine Sahra Wgenknecht, die von Lifestyle-Linken fabuliert, die sich mit Luxusproblemen beschäftigen, die viele Menschen angeblich gar nicht betreffen, haut mit ihrer Kritik am Gendern im Prinzip in die selbe Kerbe, wie die AfD mit ihrem "Deutschland, aber normal".
Mir geht es nicht um rechts oder links, sondern ganz allgemein darum, dass die Debatte ums Gendern oft als überflüssig und albern abgetan wird, aber das sollte man meiner Meinung nach nicht. Wie sehr Sprache das Denken, und damit das Verhalten prägt, zeigt z.B. das hier:

https://idw-online.de/de/news632492

Kindern wurden in einer Studie Berufe mit männlicher, weiblicher und geschlechtergerechten Beizeichnung vorgestellt. Dabei kam u.a. heraus:

Kinder, denen die geschlechtergerechten Berufsbezeichnungen präsentiert worden waren, trauten sich viel eher zu, einen „typisch männlichen“ Beruf zu ergreifen als Kinder, denen nur die männliche Pluralform genannt worden war.

und

Die typisch männlichen Berufe wurden nach der geschlechtergerechten Bezeichnung als leichter erlernbar und weniger schwierig eingeschätzt als nach der rein männlichen Bezeichnung. Eine Erklärung könnte darin liegen, dass Kinder bereits im Grundschulalter gelernt haben, männlich besetzte Aufgaben mit höherer Schwierigkeit zu assoziieren.

Da geht es nicht "nur" um Gerechtigkeit - durch Frauenfeindlichkeit berauben wir uns als Gesellschaft eines riesigen Potenzials. Wenn der Bundestag zu 70% mit Männern besetzt ist, die Vorstände der DAX-Konzerne zu 85% männlich sind, dann sicher nicht deshalb, weil die Frauen immer gerade schwanger waren, als die Posten vergeben wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
In dem Beitrag, auf den ihr euch hier bezieht, habe ich weder für oder gegen irgendwas argumentiert, noch was von Rechten geschrieben. Eine Sahra Wgenknecht, die von Lifestyle-Linken fabuliert, die sich mit Luxusproblemen beschäftigen, die viele Menschen angeblich gar nicht betreffen, haut mit ihrer Kritik am Gendern im Prinzip in die selbe Kerbe, wie die AfD mit ihrem "Deutchland, aber normal".
Mir geht es nicht um rechts oder links, sondern ganz allgemein darum, dass die Debatte ums Gendern oft als überflüssig und albern abgetan wird, aber das sollte man meiner Meinung nach nicht. Wie sehr Sprache das Denken, und damit das Verhalten prägt, zeigt z.B. das hier:

https://idw-online.de/de/news632492

Kindern wurden in einer Studie Berufe mit männlicher, weiblicher und geschlechtergerechten Beizeichnung vorgestellt. Dabei kam u.a. heraus:

Kinder, denen die geschlechtergerechten Berufsbezeichnungen präsentiert worden waren, trauten sich viel eher zu, einen „typisch männlichen“ Beruf zu ergreifen als Kinder, denen nur die männliche Pluralform genannt worden war.

und

Die typisch männlichen Berufe wurden nach der geschlechtergerechten Bezeichnung als leichter erlernbar und weniger schwierig eingeschätzt als nach der rein männlichen Bezeichnung. Eine Erklärung könnte darin liegen, dass Kinder bereits im Grundschulalter gelernt haben, männlich besetzte Aufgaben mit höherer Schwierigkeit zu assoziieren.

Da geht es nicht "nur" um Gerechtigkeit - durch Frauenfeindlichkeit berauben wir uns als Gesellschaft eines riesigen Potenzials. Wenn der Bundestag zu 70% mit Männern besetzt ist, die Vorstände der DAX-Konzerne zu 85% männlch sind, dann sicher nicht deshalb, weil die Frauen immer gerade schwanger waren, als die Posten vergeben wurden.

Danke
 
Was ist denn das für wirres Zeug? :confused4 Welche Dinge werden ihnen denn "verwehrt"? Es gibt keine, also kann es logischerweise auch keinen Kampf darum geben.



Nicht zu fassen. Ich kann einfach nicht glauben, was ich da lese. :move1:

Hallo? Wir schreiben das Jahr 2021. Und nicht das Jahr 1921.

Kannst du auch ohne Beleidigung und Herabsetzung antworten? Wenn ja: dann mach das.

Es gibt noch genug, worin Frauen selbst im 21. Jahrhundert benachteiligt werden, genug was ihnen verwehrt wird. Nur weil solche Ausgrenzungen nicht von allen/dir wahrgenommen werden bedeutet das nicht, dass es sie nicht gibt. Und diejenigen, zumeist Frauen, die diese Mißstände wahr nehmen, mit ihnen leben, sind nicht automatisch wirr.
 
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Ich habe die Anrede "Freulein" noch selbst erlebt. Und ich weiß noch sehr genau was damit gemeint war und wer damit angeredet wurde: nämlich unverheiratete Frauen. Und das Wort "Herrlein" oder "Männlein" gab es selbstverständlich nicht. Da müssen wir uns also nicht fragen, ob es das vielleicht doch gab und es nur in Vergessenheit geraten ist.

Man braucht da gar nicht viel drumherum reden. Bei Frauen wußte jeder sofort, ob die verheiratet war oder nicht. Beim Mann nicht. Die unverheiratete Frau wurde mit "lein" verniedlicht, der Mann war immer der Mann.

Ich sehe das doch kein bisschen anders und ich denke nicht, dass ich um irgendetwas drumherumrede. Alles was ich sagte war, dass man diese sprachliche Regelung, also die Streichung des Wortes "Fräulein", m.A.n. nicht mit Regeln zum Gendern vergleichen kann:

"Die Streichung des Wortes "Fräulein" führt zu einer Vereinfachung der Sprache, ohne das die eigentliche Information verloren geht. Die relevante Information kommt sogar besser zur Geltung indem nicht noch eine irrelevante Information mitgeliefert wird (ist die Frau nun verheiratet oder nicht). Resultat: Effektivität von Sprache hat dadurch zugenommen.

Gendern wiederum führt zu höherer Komplexität und wird nicht nur schwerer anwendbar. Das geht auch, zumindest in manchen Texten, auf Kosten des Verstehens. Der natürliche Fluss wird unterbrochen und das ist nicht nur eine Frage der Lesbarkeit. Es verändert sozusagen die Betonung, verschiebt den Fokus in vielen Fällen weg von der eigentlichen Nachricht."
https://www.esoterikforum.at/thread...nnalena-baerbrock.237320/page-11#post-7052770
 


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