Einen Widerspruch, der in der Entwicklung des Christentums entstanden ist, meiner Meinung nach, als anfänglich ein allgemeiner Messias erwartet wurde in der jüdischen Tradition, und erst allmählich sich der alleinige geistige Trend herausgebildet hatte, der nicht nur von der Verbindung römischer Interessen von Paulus-Philippus allein getragen wurde, scheinbar, den will ich hier ein wenig erläutern:
Bei Johannes ist auffällig, er weiß vom engen Zusammenhang, was die Gottessohnschaft betrifft, wie immer man sich das erklären will, und der Salbung durch eine höhere Geburt, beim Nazaräner.
Davon berichtet er recht ausführlich.
Sogar die Abstammung aus dem Geschlecht Davids wird durch ihn bestätigt.
Aber dann, am Ende, bei der Kreuzigungsszene, die für mich nur literarischen Wert besitzt, kommt eine Gegensätzlichkeit.
Das soll nicht den Einsatz der Mitstreiter schmälern die eben auf genau diese Weise um Leben kamen.
Es ist jedoch sonderbar, selbst wenn es sich nur um eine symbolische Information handelt, dass dieser Johannesevangelist letztlich behauptet, dieser Jesus habe erklärt:
Mein Reich ist nicht von dieser Welt.
(Joh 18, 36
Jesus antwortete: Mein Königtum ist nicht von dieser Welt.
Wenn es von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen,
damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde.
Aber mein Königtum ist nicht von hier.)
Daraus ergeben sich zu diesem Text mehrere Varianten der Bewertung:
1. Johannes beschreibt das als eine direkte Rede von Jesus, und stellt damit alles bisher dokumentierten Erklärungen in Zweifel, oder er ist der Meinung es war ein vorangegangener Entwicklungsprozess erforderlich, um zu dieser Schlussfolgerung zu gelangen. Mehr für die Jünger als für den Meister selbst.
2. Der Text wurde bereits sehr früh gefälscht im Sinne der neuen Orientierung.
3. Wir haben es hier nur mit einer späteren Textfälschung zu tun.
Das ist bestimmt nicht uninteressant,
wenn man sich Johannes als spirituelle Leitfigur auswählen möchte.
Für die Originalität der Information direkt durch Johannes spricht dabei,
es wurde sehr wohl im Tempel beim Sterben des Nazaräners, gekämpft.
So wie das bei der Ölbergszene angedeutet wurde,
wobei eigentlich Andreas sein rechtes Ohr verloren hatte, im Kampf.
Eine Notwehr zwar nur, aber die verneint nun Johannes vehement,
in einer Zeit danach, was das Evangelium betrifft,
wo er sich plötzlich besinnt auf die lebenden Hinterbliebenen,
genau so wie im Verhältnis von Mutter und Sohn,
die er für sich, Johannes, und Maria, beschrieben hatte.
Es ist nur so, einmal ist er in der Zeit,
und reflektiert seine Erzählung an das Kreuzsymbol,
und nun bei der Herrschaft des Nazaräners ist er plötzlich nicht mehr in der Zeit,
jetzt ist nur mehr die Ausrichtung ins Jenseits von Bedeutung,
und er selbst, Johannes, als noch Lebender, er habe nicht aktiv am Kampf teilgenommen.
Vielleicht darf man selbst nicht alt werden, wenn man Evangelien schreibt?!
und ein
