Meine Reisen, meine Länder...

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liebe Soleilmoonie,


auch ich sah Rashomon als ersten Film
zum Kino kam ich durch meinen Mann
der wollte mal Regisseur werden...

er studierte Werbung in São Paulo


ja, ich mag alle Kurosawa Filme
auch Madadayo ist genial

http://de.wikipedia.org/wiki/Madadayo

die Hinweisschilder an den Räuber
und die offenen Türen in seinem Haus...:liebe1:



Ali:liebe1:

ach, den hab ich auch gesehen, aber stelle fest; viel zu lange her, als dass ich mich an details erinnere! zeit für eine retrospektive!
gut, dass du kurosawa nochmal in erinnerung gebracht hast.:)
mein damaliger lebensgefährte übrigens: auch werbung! :weihna1 allerdings fotografie. filme damals (vor 20 jahren!) waren neben k., wim wenders, natürlich blade runner, david lynch, jim jarmusch usw....
möchte nicht allzu off topic werden. dies ist ja immer noch dein reisethread!
:liebe1:
du glückliche im august bist du wieder unterwegs! freude!
:banane:
dass du auch ja viele bilder und aufzeichnungen machst!
:liebe1:

gruezi ganz herzlich,

yve
 
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ach, den hab ich auch gesehen, aber stelle fest; viel zu lange her, als dass ich mich an details erinnere! zeit für eine retrospektive!
gut, dass du kurosawa nochmal in erinnerung gebracht hast.:)
mein damaliger lebensgefährte übrigens: auch werbung! :weihna1 allerdings fotografie. filme damals (vor 20 jahren!) waren neben k., wim wenders, natürlich blade runner, david lynch, jim jarmusch usw....
möchte nicht allzu off topic werden. dies ist ja immer noch dein reisethread!
:liebe1:
du glückliche im august bist du wieder unterwegs! freude!
:banane:
dass du auch ja viele bilder und aufzeichnungen machst!
:liebe1:

gruezi ganz herzlich,

yve





Madayo ist einer der letzten Filme von Kurosawa
ich finde, das stört gar nicht... es hat doch mit Japan zu tun


Japan hat mir den Buddha nahegebracht
und dafür bin ich dankbar:liebe1:


meine Lieblingsregisseure sind neben Kurosawa
Ingmar Bergman, Michelangelo Antonioni
Bertolucci, Almodovar neben Buñuel oder Carlos Saura



Ali
:liebe1:
 


Es war irgendein Tag auf dem Atlantic…
das Bermudadreieck durchquerten wir ohne Zwischenfälle und heute

hatten wir einmal wieder Rettungsmanöver
wie so oft, meist zwei Mal wöchentlich und immer ohne Vorwarnung
es gibt auf einem Schiff die verschiedensten Alarmsignale wie:
Bootsrolle, Feuerrolle, Mann über Bord, Feuerstoβtrupp, Maschinenalarm, CO 2 Signal, Feuersicherheitsrolle, Feuer und Verschlussrolle… und na ja… jedes dieser Signale ist verschieden und man muss sie kennen, wenigstens gab es im Salondeck eine Tafel, wo die Signale angegeben waren… speziell für vergessliche und die dummen Stewardessen, die dann regelmäβig vor der Tafel standen oder jemanden fragen mussten…auβerdem wusste man nie genau bei Feuer und Verschlussrolle, ob es Übung oder ernst war… und jeder Einzelne hatte dann eine ganz bestimmte Aufgabe zu erledigen bei diesen ganzen Rollen, da war man dann von der Rolle oder so…

es war irgendwie urkomisch, meist kam der Alarm gegen 11 Uhr Vormittags, wenn wir Stewardessen gerade voll in action waren. Bis wir dann herausfanden, was der Alarm zu bedeuten hatte… wir rannten wie wild in unsere Kabinen und bewaffneten uns mit unseren Schwimmwesten und rauf auf das Bootsdeck. Dort waren wir zwei Gruppen für Boot 1 und 2






da standen wir nun, so ziemlich in Reih und Glied und wurden nach unseren Aufgaben befragt, der liebe Lee neben mir, ein Malaye aus Singapore verwechselte regelmäβig die Aufgabe der Feuerrolle mit der Bootsrolle und wenn der 3 Offizier ihn dann abfragte
sagte er: „I have to bring the Feuerlöscher into the boat…”
“Nein! Die Wolldecken, du Idiot!”, schimpfte Offizier Müller erbost…
bei mir war das wesentlich einfacher, ich brauchte nur zu sagen: „hilft Passagieren“
und hätte Müller mich Idiot genannt, ich hätte auch mit ihm nicht mehr Nachmittags Schach gespielt.

Bei der Feuer und Verschlussrolle, hatte ich die Aufgabe, die gesamten Türen des Brückendecks zu schlieβen, das war ganz oben, zuerst auf der Kommandobrücke. Der Captain sagte dann immer lächelnd zu mir: „Ist schon in Ordnung mit den zwei Türen…“
denn als ich das erste Mal die beiden Türen pflichtbewusst schloss, war es auf der Brücke sofort wie im Backofen, da auf der Brücke keine air condition lief.
Wenn das erledigt war, musste ich zum Funker und schlug ihm die Tür mit dem gröβtmöglichen Krach zu, denn es war dann eine helle Freude sein Gefluche zu hören.

grossen Spass hatten wir auch
wenn die Leuchtraketen entzündet wurden




auf dem Bild sieht man die Casper und Lee aus Singapore
"Da stampft sie wieder mit ihrem Psychologiebuch übern Dampfer"
kommentierten die Seeleute...
ich dagegen hatte immer Aristoteles dabei: Die Seele... habe ich bis heute noch nicht verstanden...
die blauen Kittel, das waren unsere Arbeitskittel zur Pflege der Kabine
dann hatten wir noch weise Kittel für den Service
und Rock und Bluse und Jacke, wurde aber nie verwendet​


aber da fiel mir ein…
womöglich hatte die gute Kitty mit dem Funker das Gleiche getan…er wollte Kitty auβenbords schmeiβen!!!
Funker Grewe, die alte Klatscheule…

einmal verklebten die Matrosen ihm seine Bulleis mit schwarzer Folie… und Funker Grewe schlief und schlief in seliger Ruh und dachte es sei noch Nacht…


die Reise geht bald zu Ende
die Azoreninsel Ilha das Flores bereits in Sicht...
nur noch wenige Tage bis Hamburg




Ali:liebe1:
 
Mensch, Ali, ich bin begeistert. Man kann dir sicher vieles nachsagen - unter anderem , dass du mit einer guten Portion Mut und Abenteuergeist ausgestattet bist!
Da hast du einiges gesammelt in deinem Leben, und kannst aus dem Vollen schöpfen. Mein Urgroßvater, Italiener, kam damals als Kapitän an den Bodensee, um die Bodenseeschifffahrt mitaufzubauen. Generationen zurück reicht die Seefahrertradition meiner Ahnen.
Was du gemacht und erlebt hast, anheuern und als Frau dich in raueren Männersitten an Bord dich durchsetzen und es gut dabei haben, Respekt!
Meines war von Kindheit an segeln, später auch surfen. So spüre ich, sobald irgendwo Wind, oder irgendwelche Wetterverhältnisse, ein Geruch oder was weiß ich was mich ans Gefühl an Bord erinnern, ein weites Freiheitsgefühl in mir. Das Boot konnte gar nicht genug im Wasser liegen, je mehr Wind, desto besser.
Die Fotos finde ich total sympathisch, und den beeindruckenden Mount Fuji habe ich als Profilbild gewählt.

@Soleilmoonie: auch ich liebe die Bücher von Haruki Murakami!

Gerne lese ich von deinen Abenteuern.
Lieben Gruß
Atreya
 
Mensch, Ali, ich bin begeistert. Man kann dir sicher vieles nachsagen - unter anderem , dass du mit einer guten Portion Mut und Abenteuergeist ausgestattet bist!
Da hast du einiges gesammelt in deinem Leben, und kannst aus dem Vollen schöpfen. Mein Urgroßvater, Italiener, kam damals als Kapitän an den Bodensee, um die Bodenseeschifffahrt mitaufzubauen. Generationen zurück reicht die Seefahrertradition meiner Ahnen.
Was du gemacht und erlebt hast, anheuern und als Frau dich in raueren Männersitten an Bord dich durchsetzen und es gut dabei haben, Respekt!
Meines war von Kindheit an segeln, später auch surfen. So spüre ich, sobald irgendwo Wind, oder irgendwelche Wetterverhältnisse, ein Geruch oder was weiß ich was mich ans Gefühl an Bord erinnern, ein weites Freiheitsgefühl in mir. Das Boot konnte gar nicht genug im Wasser liegen, je mehr Wind, desto besser.
Die Fotos finde ich total sympathisch, und den beeindruckenden Mount Fuji habe ich als Profilbild gewählt.

@Soleilmoonie: auch ich liebe die Bücher von Haruki Murakami!

Gerne lese ich von deinen Abenteuern.
Lieben Gruß
Atreya



liebe Atreya




klingt abenteuerlich, die Geschichte von deinem Urgrossvater und der Bodenseeschiffahrt...
Ja, ich bin dem Meer sehr angetan und auch mein Mann
er ist Krebs als Sternzeichen...

Ich freue mich, dass dir meine Geschichten gefallen
und die Geschichte mit der Seefahrt, diente dazu mich dem Buddha
näher zu bringen...

Das Telefongespräch mit Wolfgang, der ja heute in Brunsbüttel
als Lotse, die Schiffe sicher in den Hamburger Hafen lenkt
erzählte ich heute meinem Mann... er schmunzelte
denn, bei mir ist immer irgendwas abenteuerliches los


und da wir mittags eine kleine Feier hatten
Vierzig Jahre kennen wir uns heute
so gingen wir gross essen und bei dieser Gelegenheit
berichtete ich von meiner kleinen Spritztour in die Vergangenheit...
er hat es verstanden:liebe1:


herzliche Grüsse




Ali:liebe1:

 



5 September Nordatlantik


wir passierten heute auf Backbordseite die Ilha das Flores der Azoren
noch schnell ein paar Fotos schieβen von Adele und dem Willy aus Österreich, wir nannten ihn Bürgermeister… es war der letzte sonnige Tag den wir hatten















es war der Nordatlantik und die Farben waren ganz andere Farben als im Pacific...








in der Biskaya hatten wir Windstärke 10 und das war der Nachmittag, wo ich mit dem Kaffeetablett die Treppe rauf flog. Der Dampfer schlingerte in der stürmischen See und schwupps, eh ich es mich versah … mit dem vollen Tablett voraus, landete ich oben auf dem Brückendeck… der Kaffee lief in in ziemlicher Geschwindigkeit den Gang erst runter, und dann wieder rauf. Und ich stand da und konnte mich vor Lachen nicht mehr halten.

Irgendwie schaffte ich es dann, dem Kaffee mit Feudel bewaffnet hinterher zu jagen. der Kaffee und ich, wir machten so eine Art Wettrennen… Dann wurde neuer Kaffee gekocht.

Als wir dann den englischen Kanal passierten, flog in der Pantry das Geschirr umher und schepperte. Die See kochte und in der Pantry schepperte es.


Am nächsten Tag, Nachmittags Einlaufen Hamburg… erst die Elbe hoch und dann an der Pier festmachen. Wir hatten uns in der Kabine von Willy und Dieter versammelt: Adele, Willy, der 2. Ingenieur Garbade, Lothar, Dieter, und der 3.Ingenieur Hein und ich. Und wir feierten Abschied.
Es war so gegen 14 Uhr, wir hatten bereits an der Pier festgemacht, Lothars Stereoanlage lief
voll aufgedreht und es spielte das Lied Lola von den Kinks

http://www.youtube.com/watch?v=IMsnqQHOwFg

ich werde das wohl nie mehr vergessen, wie wir da alle zusammen saβen, denn ich wusste, es war das letzte Mal, dass ich zur See fahre. Schnell wurden noch auf irgendwelche Papierfetzen Adressen gekritzelt und Hände gedrückt… Abschiedsworte gesagt.

Sie kamen alle noch mit zum Wagen, ein Mann von der Agentur wollte mich zum Bahnhof bringen, er war es auch, der die Post an Bord brachte. Da war mein Umschlag mit meiner Bewerbung an Lufthansa… die an die Absenderadresse in Hamburg gesendet wurde…
ja, dachte ich… das soll wohl so sein, ich werde nach Angola fliegen und mich nicht bei der Lufthansa vorstellen.

Drei Stunden später hatte ich alles geschafft, Reisegepäck aufgegeben und versichert, Fahrkarte gekauft… um 17.50 Uhr verlässt der TEE den Bahnhof und ich atme auf und denke: noch vier Stunden bis Köln. Einige Minuten später fährt der Zug über die Elbbrücken
in der Ferne sah ich die Schiffsmasten, Kräne und Ladebäume, ein Bild, welches mir die letzten vier Monate so vertraut war.


Doch ich hatte mit der Seefahrt abgeschlossen, ich war ein wenig traurig, aber ich blickte nach vorn…




Visum für Angola beantragen
Gelbfieberimpfung, Malaria Prophilaxe...
sechs Wochen später landete ich mit dem Flugzeug in Luanda…

die Maschine der TAP flog von Lissabon und überflog den Tejo
dann nahm sie Kurs auf Afrika
unten die Algarve... nichts ahnte ich davon, dass ich eines Tages dort leben würde...


aber erst mal zwei Jahre Afrika...



Ali:liebe1:

 
Schade das die Seefahrt nun zu Ende ist.

Was auch immer Afrika dir gebracht haben mag, Es wird nicht so unterhaltsam sein.

Übriegens: Wer in der Biskaya oder im Kanal das Geschirr nicht sichert, ist selber Schuld wenn Er aufraümen darf.:party02:

Das Da an 8 von 10 Tagen heftieger Seegang herscht, weiß doch Jeder.:banane:
 
Schade das die Seefahrt nun zu Ende ist.

Was auch immer Afrika dir gebracht haben mag, Es wird nicht so unterhaltsam sein.

Übriegens: Wer in der Biskaya oder im Kanal das Geschirr nicht sichert, ist selber Schuld wenn Er aufraümen darf.:party02:

Das Da an 8 von 10 Tagen heftieger Seegang herscht, weiß doch Jeder.:banane:




Ah der Sir Galahad gibt gute Ratschläge:zauberer1

nun, die Tassen hingen alle an Haken
aber die Teller, die segelten plötzlich aus dem Schrank
hatte jemand offen gelassen, aber ich wars nich:banane:


die Stühle werden in solchen Fällen am Boden angeschraubt
die Seeleute haben das alles bestens im Griff


die Friesenstein hatte die Fahrt vor mir
den langen turn nach Südostasien
via Kap der guten Hoffnung
auf der Rückreise bekamen sie Orkan
in der Strasse von Madagaskar
die See drückte vorne das Deck ein

Phosphorfässer brannten und mussten
aussenbords geworfen werden

die Friesenstein war eine Woche in Bremerhaven im Trockendock
zur Reparatur... da war ich schon an Bord


Ja, die Seefahrt
die war lustig:banane::banane::banane::banane:
aber das ist weil ich auch lustig bin
sonst hätte Wolfgang nicht am Telefon so gelacht...:clown:

und freue mich über dein Intresse
das war schon was besonderes
wir hatten eine Passagierin auf der Hinreise an Bord, eine
Konferenzdolmetscherin, sie wolte nach Tokyo

aber nicht mehr auf der Heimreise
da tyrannisierte uns Steward Stricky
und liess uns am Feiertag die Wände der sechs Passagierkabinen
im Schweisse unseres Angesichts schrubben...

na ja...
eine Seefahrt die ist lustig
aber eine Seefahrt die ist auch hart!


Ali:liebe1:
 
Tja, das mit den guten Ratschlägen fällt leicht, wenn man aus einer Seefahrerfamilie stammt.

Auch wenn ich selber nie zur See gefahren bin.
Eine Tatsache die ich sehr bedauerlich finde, aber leider nicht me(e)hr zu ändern ist.
 
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