Das mit dem Käfig ist so ne Sache...
In einer Beziehung nimmt man Rücksicht auf die Wünsche u. Gefühle des Partners, der gemeinsame Nenner sollte gefunden werden.
Kann schon mal als Gefangenschaft empfunden werden, jeh nach charakterlichen Veranlagung.
Ups - da muss ich mich einmischen! Meine Bemerkung vw "Käfig" hatte nichts mit Beziehung zu tun, sondern bezog sich auf Reinholds "Herrn" - oder überhaupt auf Menschen die mit der Illusion rumlaufen es gäbe da irgendeinen Obermotz der ihnen erzählt was sie alles nicht dürfen und der nur drauf aus ist sie zu bestrafen. (Vor allem die Sorte die das dann auch noch ständig allen anderen Leuten erzählt die es nicht wissen wollen.)
In einer Beziehung ist die Sache viel einfacher: erlaubt ist was beiden gefällt.
Das könnte in etwa Jeanne Modehaus Gedankengang gewesen sein als sie sagte: "Frei sein, heißt wählen können, wessen Sklave man sein will."
Schräges Statement. Dostojewski hat es ähnlich formuliert:
"Für den Menschen gibt es keine unabänderlichere und qualvollere Frage als die, wie man, wenn man freigeblieben ist, so schnell als möglich jenen findet, vor dem man sich niederwirft und ihn anbetet."
Eine Freundin von mir kennt ein Paar wo jeder fremdgeht u. sich dann alles im Detail erzählt. Sie können gut damit leben u. sehen beide sogar eher prüde aus, man sieht ihnen ihre Woll-Lust nicht ab. (Habe Fotos von ihnen gesehen.)
Sieh an - das gibts also immer noch...
Jedoch haben sie sonst keine Freizeitbeschäftigung mehr, alles dreht sich nur noch um den Sex u. darum andere mit in ihren Kreis zu bekommen. Ich empfinde das als Armutszeugnis in Bezug auf die Liebe, auch wenn sie beteuern sich innig zu lieben. Naja, sie haben den gemeinsamen Nenner in ausserehelichem Sex gefunden
Nunja, das find ich, so wie Du es beschreibst, ein bischen schräg/mißglückt. Ich hab mal ein Pärchen getroffen, die es so ähnlich gehalten haben - und das erschien mir als die stimmigste und glücklichste Beziehung die ich je gesehen hab. Die haben aber Sex nicht überbewertet und waren auch in jeder anderen Hinsicht sehr kreativ.
Ich denke der Punkt dabei ist: warum soll man sich etwas verbieten wenns allen Beteiligten Freude macht, nur weil irgendeine Spießermoral es böse findet? Wenn man sich solcherart Dinge selber verbietet, die man eigentlich gern tun würde, dann leidet darunter die Lebensfreude und die Kreativität.
Dass man umgekehrt aus so gut wie allem eine art Fetisch oder Lebensmittelpunkt machen kann, so dass man dann zu nichts anderem mehr kommt, das ist auch klar. Das funktioniert nicht nur mit Sex, sondern auch mit Drogen, Fernsehen und vielem anderen. Und es gibt wahrscheinlich mehr Leute die Sex-süchtig sind, die Sex als Realitätsflucht mißbrauchen.
u. missbrauchen dabei das miteinander verheiratet sein als Schutz, wenn sich wer in sie od. ihn verlieben sollte - da wird dann entrüstet gesagt "ich bin verheiratet!!!" u. der andere zieht beschämt /frustriert ab.
Das find ich einen etwas unberechtigten Vorwurf. Es ist eine Sache, jemand zu lieben oder mit jemand Sex zu haben, es ist eine ganz andere Sache, jemand für sich
haben zu wollen. Freie Liebe funktioniert nur wenn man auch frei von Besitzansprüchen ist.
Die Idee, man
bräuchte den Partner für das eigene Glücklichsein, halte ich generell für eine problematische Sache - da wird dem Partner ein
Anspruch auferlegt, und damit ist das Miteinander nicht mehr ein Geschenk, das aus freien Stücken gegeben wird.