Christian schrieb:
Was soll das? Ist der Mensch heute lernresistent aus eigenen Erfahrungen, weil er des emotionsfreien Denkens nicht mächtig ist oder was ist da los?
Emotionsfrei denken - auf der einen Seite. Gefühllos leben - auf der anderen Seite. Das eine können wir deshalb nicht, weil wir das andere aufgezwungen bekommen. So empfinde ich das, wenn ich das durch mkich durchlasse. Wir schneiden uns von unseren Gefühlen ab, und deshalb überschwemmen uns dann die Emotionen.
Hi Opti, ja siehst du,
Auch heute habe ich bereits mehrfach gelesen, dass der Weg zur Heilung nicht weh tun muss. Da bin ich aber ganz anderer Ansicht. Mir scheint, viele haben gar nicht den Mut, sich mit ihren seelischen Verletzungen auseinander zu setzen, sie haben gar nicht den Mut hinzuschauen, in sich hineinzulauschen, hineinzufühlen.
darin, daß etwas nicht unbedingt immer wehtun muß, liegt ja mit drinnen, daß es gelegentlich auch wehtun KANN. Und wenn ich in mich hineinschaue und hineinhorche, na sicher finde ich da jede Menge Sachen, die ich nicht so gerne sehe. Aber das ist dann so wie bei einem traumatischen Erlebnis, wenn diese Nachbilder kommen. Ganz kurz danach sind diese Bilder sehr stark
und schmerzen so wie die Situation selbst, aber bei jeder Wiederholung, die du dir anschaust, wird der Schmerz schwächer,
ohne daß die Intensität des Bildes nachläßt. So meine ich das: wenn du hinschaust und dich nicht abwendest, dann muß es nicht mehr so wehtun, das Hinschauen, es wird besser mit der Zeit. Mein totes Kind, das hab ich in diesen Gedankenfilmen 2000 Mal tot geboren, und 500 Mal war es genauso
furchtbar wie in Wirklichkeit und beim 2000.Mal
war es, es war einfach, und nicht mehr furchtbar... und dann mußte ich es nicht mehr anschauen. Das ist damit gemeint, denke ich, wenn dir der Anatol sagt, man muß nicht am Leiden festhalten, man findet dann die Wahrheit und es tut gar nicht weh, verstehst du? Weil man dann die Vor-Stellung losgelassen hat, es müsse wehtun. Es kann etwas der richtige Weg sein und
trotzdem nicht wehtun.