morgenwind schrieb:
ich weiß nicht, Opti, ob das so ist.
Die Beispiele, die ich da heute genannt habe, fördern sicher nicht die Spiritualität, denn es findet ein Reduzieren und Abwerten eines Menschen statt.
Und nur weil Sex Spass macht , allzeit bereit sein, denk ich mal, fördert auch nicht die Spiritualität, vielleicht aber die Lebenslust.
Nur - ich glaube, daß Sexualität etwas ganz heiliges sein kann , wenn man sie eine Ebene erhöht. Und ich denke da nicht an Tantra.
Aber ich sehe deinen Weg und denke,o.k., das hat er für sich entschieden. ich weiß nicht, warum, ich denke, du wurdest ziemlich enttäuscht.
Wenn aber jemand seinen Weg so lebt, daß eben alles, was das Leben bietet, beinhaltet ist, ist das auch in Ordnung und spirituell.
Und schau, die Texte, die du da hereinstellst, die zeugen ja auch nicht von einer Gleichberechtigung der Frau. Sie wird ja eher negativ dargestellt und gefährlich für den Erleuchtungsanwärter.
Das Wichtigste ist doch immer, den anderen zu achten, meinst du nicht?
liebe Grüsse Morgenwind
Es stimmt, dass in den Texten die Frauen mitunter negativ dargestellt werden. Aber das richtet sich eigentlich nicht gegen Frauen. Diese negative Darstellung kommt dadurch zustande, dass dieser Text sich in erster Linie an Männer (Mönche) richtet. Das hat natürlich etwas mit der klassischen Rolle zwischen Mann und Frau zu tun. Und wenn den Mönchen gesagt wird, sie sollen, wenn sie erotisches Behehren empfinden, sich den Körper einer Frau vorstellen, wie sie aussieht, wenn sie alt und schrumpelig ist, dann wird das nicht gesagt, um die Frauen negativ darzustellen, sondern um sich vorrübergehend von der sexuellen Faszination lösen zu können.
Das gleiche gilt natürlich auch für Nonnen. Wenn Nonnen von erotischem Begehren geplagt werden, dann kann es durchaus hilfreich sein, wenn sie ebenfalls solche Vorstellungen entwickeln. Außerdem besteht die Faszination der körperlichen Attraktivität ohnehin nur so lange, wie die Fixierung auf die Sexualität besteht. Hat sich diese Fixierung einmal aufgelöst, dann findet ein gravierender Wandel in diesem Punkt statt.
Und das zuvor gesagte, kann ich nur wiederholen. Die Sexualität ist nur zu dem einen Zweck geschaffen, um Nachkommen zu zeugen und zu keinem anderen Zweck. Und der Mensch hat nicht anderes gemacht, als daraus eine Sucht zu entwickeln. Und genau diese Sucht bezahlt er mit der Vertreibung aus dem Paradies, denn Erleuchtung ist nichts anderes als die Umwandlung sexueller Energie in spiritueller Energie. Und wenn ich diese sexuelle Energie für die kurzfristige sexuelle Lust vergeude, dann bleibt schlicht und einfach keine Energie für die Erleuchtung.
Ein anderes Resultat, dass ich bisher noch gar nicht angesprochen habe, welches mir aber heute Morgen ins Bewusstsein kam, weil heute irgendein Jahrestag des § 218 ist, es könnte der 25. Jahrestag sein, sind die ungewollten Schwangerschaften und die damit verbundenen Abtreibungen.
Da vergnügen sich die Menschen aus sexueller Lust und werden ungewollt schwanger. Und dann haben sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen, ihre eigenen Kinder abtöten zu lassen. Ich selber bin ganz entschieden gegen das Töten ungeborenen Lebens und muss allerdings gestehen, dass ich noch nie in meinem Leben direkt mit diesem Problem konfrontiert wurde. Aber ich würde alles tun, um das Kind leben zu lassen. Wenn man ungewollt ein Kind in die Welt setzt, dann sollte man auch den Mut haben, wenn man selber nicht in der Lage ist, das Kind groß zu ziehen, dieses Kind zur Adoption frei zu geben.
Aber der eigentliche Punkt liegt ja ganz woanders. Die Ursache für die ungewollte Schwangerschaft liegt darin, dass zwei Menschen, die eigentlich keine Kinder haben möchten, nur aus sexueller Lust, miteinander intim sind.
Und wenn ich mir die Verhältnisse in der Ehe einmal genauer betrachte, so stelle ich fest, dass z.B. in sehr vielen Ehen die Frauen eigentlich gar keine Lust zum Beischlaf haben. Das mag verschiedene Gründe haben. Aber sie sind dann trotzdem mit ihren Männern intim, weil sie glauben, eheliche Pflichten einhalten zu müssen. Das heisst, sehr viele Frauen lassen die Sexualität über sich ergehen, sie werden mehr oder weniger benutzt, um den "ehelichen Pflichten" genüge zu tun.
Das heisst, da ist im Grunde genommen überhaupt keine Verantwortung vorhanden. Über dieses Problem wird nicht gesprochen. Bestimmt existieren auf Seiten der Frauen auch eine ganze Menge Verlustängste in Bezug auf den Verlust des Partners, den man vielleicht trotz der erniedrigenden sexuellen Praktiken sehr gerne mag, oder man glaubt, ohne ihn nicht leben zu können. Und dann ist da natürlich noch die Angst vor dem Verlust des sozialen Status und der materiellen Sicherheit. Ich habe ohnehin das Gefühl, dass ein ganz großer Teil der Ehen von den Männern aus Gründen der sexuellen Befriedigung und von den Frauen aus Gründen der sozialen Sicherheit geschlossen werden. Liebe? Ich habe da so meine Zweifel, ob die Liebe in vielen Ehen wirklich so eine große Rolle spielt.
Ich habe jetzt natürlich nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Eheleben herausgegriffen und möchte ihn auch gar nicht verallgemeinern. Aber ich glaube doch, Zusammenhänge zwischen der sexuellen Lust (Sucht) und sogenannten ehelichen Pflichten einerseits, und dem Töten ungeborenen Lebens auf der anderen Seite, erkennen zu können. Und ich meine, wir haben nicht das Recht, ungeborenes Leben zu töten, zumal es sogar unsere eigenen Kinder sind, die wir töten. Es mag Fälle geben, in denen dies eventuell angebracht ist. Aber wenn ich an die Worte der jungen Frau von heute morgen aus dem Fernsehen denke, es könnte sein, dass sie von Pro Familia oder einer ähnlichen Organisation war, dann erfüllt mich das mit Schaudern. Denn jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt. Die Sexualität ist ausschliesslich zur Zeugung von Nachkommen geschaffen und nicht zur sexuellen Befriedigung. Und in Folge ihrer sexuellen Lust und ihrer Verantwortungslosigkeit werden einfach die Kinder getötet.