Meditation und Sex

Tabelle 1 - Prozentanteil der Drüsen am Ejakulat

Hoden und Nebenhoden 5 %
Samenleiterampullen ?
Samenbläschen 45 - 80 %
Prostata 10 - 30 %
Cowpersche Drüsen 2 - 5%


Tabelle 2 - Zusammensetzung des Seminalplasmas

Samenblasensekret 75% des Volumens, alkalisches fructosereiches Sekret (1,5-6,5mg/ml Fructose), Phosphorylcholin, Ascorbinsäure

Prostatasekret 20%-25% des Volumens, Biogene Amine (Spermidin, Spermin), Zitronensäure, Cholesterin, Phospholipide, Proteasen zur Verflüssigung des Ejakulats (Fibrinolysin, Fibrinogenase)

Weitere Bestandteile Phosphat und Bikarbonat als Puffer, Prostaglandine, Hyaluronidase, Zelldetritus aus Sertolizellen, Zellen aus Vorstufen der Spermiogenese, Lymphozyten.


Das männliche Ejakulat wird von folgenden 5 Drüsen gebildet:

1. Hoden und Nebenhoden (Testosteron, Spermien werden im Hoden produziert und reifen im Nebenhoden)
2. Samenleiterampulle (hier werden die gereiften, einsatzbereiten Spermien gelagert)
3. Samenbläschen (siehe Tabelle 2)
4. Vorsteherdrüse (Prostata, siehe Tabelle 2)
5. Cowpersche Drüse (Vorsekret des Spermas, Neutralisierung von Harnresten und saurem Scheidenmilieu)

Bildliche Darstellung:

Vorgänge im männlichen Genitaltrakt
Männliche Urethra mit akzessorische Drüsen
Geschlechtsorgane Mann

Die obige Darstellung sollte zunächst einmal die anatomische Anordnung der 5 Drüsen, die an der Produktion des männlichen Ejakulats beteiligt sind verdeutlichen und zeigen, welchen Anteil sie zum Ejakulat beitragen. Aus Tabelle 2 kann man ersehen, dass das Ejakulat fast zu 95 Prozent aus dem Samenblasensekret (75 %) und dem Prostatasekret (20 %) besteht. Die eigentlichen reifen Spermien, die ja für die Befruchtung der weiblichen Eizelle zuständig sind, und die in der Samenleiterampulle aufbewahrt werden, die direkt in der Prostata mündet, stellen nur einen sehr geringen Teil des Ejakulats dar. Man kann davon ausgehen, dass etwa 5 % des Ejakulats aus den Sekreten der Samenleiterampullen, aus den Hoden- und Nebenhoden-Sekreten und aus den Sekreten der Cowperschen Drüse bestehen.

Nun wird von Swami Sivananda, der wahrscheinlich mit diesen ganzen Details nicht vertraut war, die Behauptung aufgestellt, dass der Samen in Ojas-Shakti, also in spirituelle Energie umgewandelt wird. Wenn ich mich recht erinnere, behauptete er, der Körper des fortgeschrittenen Yogis würde keinen Samen mehr produzieren, sondern der Same würde von der Blutbahn direkt zum Gehirn transportiert. Dann stelle ich mir allerdings die Frage, wie verhält es sich eigentlich mit dem Samenbläschensekret, das ja selber keine Spermien enthält, sondern zur Verflüssigung des Ejakulats, zur Ernährung der Samenzellen und für andere Aufgaben vorgesehen ist, und welches immerhin 75 % des Ejakulats bildet. Wird das Samenbläschensekret etwa auch in Ojas-Skakti umgewandelt, obwohl es keine Samenzellen (Spermien) enthält oder wird es doch regelmäßig mittels Pollutionen ausgestoßen? Die gleiche Frage betrifft natürlich das Prostata-Sekret (immerhin 20 % des Ejakulats) und für das Sekret der Cowperschen Drüse, die beide keine Samenzellen enthalten.

Darum stelle ich mir die Frage, ob die Erzeugung spiritueller Energie nicht eher eine Frage der sexuellen Energie, also eines elektrischen Potentials ist, nämlich genau jenes elektrischen Potentials, welches beim Orgasmus die Muskelreflexe auslöst und für die biochemischen Reaktionen verantwortlich ist, die den sexuellen Rausch (Orgasmus) auslösen, als eine Umwandlung des Samens.
 
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opti schrieb:
Darum stelle ich mir die Frage, ob die Erzeugung spiritueller Energie nicht eher eine Frage der sexuellen Energie, also eines elektrischen Potentials ist, nämlich genau jenes elektrischen Potentials, welches beim Orgasmus die Muskelreflexe auslöst und für die biochemischen Reaktionen verantwortlich ist, die den sexuellen Rausch (Orgasmus) auslösen, als eine Umwandlung des Samens.
Das finde ich wahrscheinlich.
 
Was wird eigentlich aus dem Samen, wenn der nicht raus darf?
Die Frauen haben ja ihren Zyklus, der unabhängig von der sexuellen Aktivität jeden Monat ein Ei zur Gebärmutter wandern lässt und es bei Nichtbefruchtung zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut abstößt.
Dadurch findet stets Erneuerung statt...
 
Kalihan schrieb:
Was wird eigentlich aus dem Samen, wenn der nicht raus darf?
Die Frauen haben ja ihren Zyklus, der unabhängig von der sexuellen Aktivität jeden Monat ein Ei zur Gebärmutter wandern lässt und es bei Nichtbefruchtung zusammen mit der Gebärmutterschleimhaut abstößt.
Dadurch findet stets Erneuerung statt...

Swami Sivananda behauptet, der Erleuchtete würde keinen Samen mehr produzieren. Der männliche Samen würde von der Blutbahn direkt ins Gehirn wandern. Aber der Samen selber stellt noch nicht einmal 5 % des männlichen Ejakulats (Spermas) dar. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass alle diese 5 Drüsen (1. Hoden und Nebenhoden 2. Samenleiterampulle 3. Samenbläschen 4. Vorsteherdrüse (Prostata) 5. Cowpersche Drüse) verkümmern sollen und plötzlich keine Drüsensekrete mehr produzieren. Ich glaube, da hätte auch die Natur etwas dagegen, denn sie ist daran interessiert, dass der Mann weiterhin fortpflanzungsfähig ist. Und so wird wohl auch weiterhin das Sperma durch regelmäßige nächtliche Pollutionen, die sich bei längerer Enthaltsamkeit etwa alle 30 Tage einstellen, vergleichbar der Regel der Frau. Die Abstände varieren aber auch.

Pollutionen sind nächtliche Orgasmen, die oft von erotischen Träumen begleitet werden, in denen der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Die Pollutionen bemerkt man aber mitunter gar nicht, da sie im Schlaf stattfinden, oder man bemerkt es erst am nächsten Morgen durch die schmutzige Wäsche oder durch das Herzrasen und durch Nervosität, typische Zeichen von nächtlichen Pollutionen. Außerdem sind die Pollutionen in der Regel viel intensiver als normale Orgasmen, weil sie erst nach einer längeren Zeit der Enthaltsamkeit stattfinden. Dadurch bewirken sie sexuell gesehen, eine viel größere Befriedigung, als wenn man alle drei Tage einen Orgasmus hat.

Mit anderen Worten, wenn der Mann enthaltsam lebt, so lebt er eigentlich nicht wirklich enthaltsam, weil er regelmäßige Pollutionen hat, die sexuell sehr intensiv sind. Und genau durch diese intensiven Pollutionen hat man irgendwann das Gefühl, seine Sexualität vollkommen ausgelebt zu haben. Und dann interessiert dich die Sexualität icht mehr. In diesem Moment hast du gewissermaßen das Sexualchara erklommen.

Swami Sivananda meint aber, man würde nur Pollutionen haben, wenn im Unterbewusstsein noch erotische Wünsche vorhanden sind. Mit dieser These bin ich nicht ganz einverstanden. Ich meine, entweder hat man erotische Wünsche oder nicht. Und das empfindet man sehr bewusst. Unterbewusste erotische Wünsche kann ich mir eigentlich nicht so recht vorstellen. Vielleicht bei Menschen, die ihr erotisches Begehren vollkommen verdrängen. Als Normalfall würde ich es aber betrachten, dass einem die erotischen Wünsche sehr wohl bekannt sind und das die auch sehr deutlich zu spüren bekommt.

Es kann natürlich wirklich etwas dran sein, an Swami Sivanandas Behauptung, dass der Samen in Ojas-Skakti umgewandelt wird (obwohl an dieser These doch so meine Zweifel habe). Und darum stelle ich mir die Frage, was geschieht eigentlich mit den restlichen 95 % des Ejakulats, in dem kein männlicher Same (Spermien) enthalten sind. Ich jedenfalls gehe davon aus, dass sie regelmäßig mittels einer nächtlichen Pollution ausgestoßen werden.
 
Um diese ganzen Vorgänge noch einmal zu verdeutlichen, besonders um das Zusammenspiel der 5 Drüsen, möchte ich noch einmal den männlichen Orgasmus darstellen.

Das, was die Männer als Orgasmus erfahren, sind die 5 bis 10 Kontraktionen der Prostata. Der Samen, der im Hoden produziert wird, reift anschließend im Nebenhoden. Die Reifezeit dauert etwa 3 Monate. Die reifen Spermien werden dann (nach 3 Monaten) zur Samenleiterampulle, die am anderen Ende des Samenleiters ist und direkt in der Prostata mündet, transportiert, um dort aufbewahrt zu werden. Beim Samenerguss wird ein wenig Samen durch Kontraktion des Samenleiters vom Hoden zur Prostata befördert (hinaufgesaugt), dort mit dem Samen aus der Samenleiterampulle, mit den Drüsensekreten aus den Samenbläschen, der Prostataflüssigkeit und dem Sekret der Cowperschen Drüse vermischt und als Ejakulat durch die Harnröhre ausgeschieden.

Bildliche Darstellung:

Vorgänge im männlichen Genitaltrakt
Männliche Urethra mit akzessorische Drüsen
Geschlechtsorgane Man

Das Sekret der Samenbläschen steuert das meiste Volumen, ca. 50–70 %, des Ejakulats bei. Sie dient der Verflüssigung des Ejakulats und enthält Fruktose (Fruchtzucker) und andere Stoffe die der Ernährung der Samenzellen dient, ausserdem große Mengen an Prostaglandinen und Fibrinogen. Die Prostaglandine tragen zur Befruchtung bei, in dem sie die Gebärmutterschleimhaut empfänglicher für die befruchtete Eizelle machen, und möglicherweise in dem sie die glatte Muskulatur in der Gebärmutterwand zu peristaltischen Bewegungen anregen, die die Spermien in Richtung Eierstöcke bringen. Außerdem verhindern sie Infektionen im männlichen Geschlechtstrakt

Die alkalische Flüssigkeit der Vorsteherdrüse (Prostata), ein milchig-klares Sekret, sorgt für die Beweglichkeit der Samenzellen. Ohne dieses Sekret könnten diese die Scheide, in der ein saures Milieu vorherrscht, nicht passieren und in die Gebärmutter aufsteigen. Die Prostata liefert etwa 20 bis 25 % am Volumen der Samenflüssigkeit. Ihr Sekret fungiert dabei als Nährlösung für Samenzellen und enthält alles, was diese auf ihrem beschwerlichen Weg zur Eizelle brauchen: Fruchtzucker zur Verpflegung, Wasser, um darin zu schwimmen, und Säure, welche die Spermien aus ihrer Hodenstarre erweckt. Dazu erhalten Samenzellen die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Zink und Magnesium. Nur wenn die Prostata für die richtige Mischung im Ejakulat sorgt, ist die Fruchtbarkeit des Mannes gewährleistet.

Bei jedem Orgasmus gehen nicht nur Natrium, Kalium, Zink und Magnesium, Kalzium, Citrationen (Zitronensäure) und Phosphationen verloren, die der Körper unbedingt braucht, um sich wohl zu fühlen. Die Samenflüssigkeit ist zudem meist leicht salz- und proteinhaltig, (durch die Spermien) und enthält Dopamin, Noradrenalin, Tyrosin, die Bindungshormone Oxytocin und Vasopressin sowie verschiedene Östrogene, Pheromone (Geruchsstoffe), Antidepressiva und β-Endorphin. Wie viel Energie der Körper aufwenden muss, um den Samen zu produzieren, kann man hier sehen: Sperma. Die Energie, die der Körper für das Produzieren neuer Samenzellen aufbringen muss, geht für das Wohlbefinden, die Vitalität und der Lebensfreude verloren. Dadurch fühlt der Mann in den Tagen nach einem Orgasmus müde, schlapp und ausgelaugt. Der Körper braucht im Durchschnitt 72 Tage, um neuen Samen zu produzieren.
 
na ja, das Ideal ist ja der androgyne Mensch? Beides in einem und doch eines?

Das stimmt teilweise alles, was du sagst , Opti. Mit Abtreibungen - ich hatte mal ne Freundin, die jährlich damals nach Holland fuhr zum Abtreiben. Ich hab ihr damals auch gesagt, daß das jedesmal ein Leben ist, das sie abtötet - hat sie erst viel später auch so gesehen, nämlich als sie schwanger werden wollte und es nicht mehr geklappt hat. Leben sollte immer geschützt sein.

Was die Fortpflanzung betrifft, so haben die Menschen sich halt doch von den Tieren wegentwickelt (oder diese ganze Evolutionstheorie ist vielleicht sowieso falsch?) und ihr eigenen Verhaltensweisen entwickelt. Und warum sollte man nicht seine Sexualität leben, einfach weil sie schön ist. Ohne unbedingt gleich an Fortpflanzung zu denken. Es gibt ja so vieles, was man tut, ohne daß es "nötig" ist unbedingt. Warum sollte das einer spirituellen Entwicklung entgegenlaufen?

Und je mehr einer der Erleuchtung hinterherrennt, umso weniger wird er sie einholen. Und wenn sich einer so geißeln muß, der Sexualität wegen wie die Mönche früher, also ich weiß nicht - ich finde das nicht dem Fluß des Lebens entsprechend.

Denn ich habe beobachtet, daß alles seine Zeit hat. Und wenn du in dieser Zeit dein Leben lebst, da bist, lebst, kommt von selbst dieser Zustand des Abklingens der sexuellen "Leiden"schaften . Warum denn sich so sehr zwingen wollen?

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Wollte ich noch nachtragen, war aber schon zu spät:

Vorab, ausgelöst durch die Erregung, innerviert der Parasympathikus die Cowperschen Drüsen und regt sie zur Sekretion eines verhältnismäßig kleinen Anteils von 2–5 % klaren Schleims, auch Lusttropfen genannt, an. Das schleimige Sekret dient vermutlich vor allem der Neutralisierung von Harnresten, eventuell auch des sauren Scheidenmilieus.
 
Christian schrieb:
Schon alleine der Begriff "Vergewaltigung", der ist mir gestern aufgefallen: Es ist keine "Gewalt", siehst Du das? Keine Gewalt, diese Kinder, die mißbraucht werden, erfahren keine Gewalt. Sonst würde man ja auch "Gewalt" sagen. Nein, es ist eine "Ver-Gewalt-igung"- etwas Ähnliches wie Gewalt, es sieht so aus wie Gewalt, ist es aber eigentlich nicht. Ist das nicht wider mal schizo?

Liebe Grüße, Christian

Doch, Christian, es ist Gewalt. Es wird über einen verfügt. Und was wurde den beiden toten Mädchen, die gestern gefunden wurden, denn angetan? Gewalt - Vergewaltigung. Du wirst ver-ändert, ver-bogen, ver-schüttet . Zwar alles nicht aus dir selbst heraus, aber eben, du mußt es tragen. Und freilich trägt man das Unvermögen der Eltern in sich und trägt es für sie, bis man es erlösen kann.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
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morgenwind schrieb:
Und warum sollte man nicht seine Sexualität leben, einfach weil sie schön ist.

Aus dem einfachen Grund, weil du das Paradies, das dir immerwährende Seligkeit schenken könnte, für 10 Sekunden sexuelle Lust verschenkst. Und damit entwickelst du eine sexuelle Abhängigkeit, der du immer und immer wieder hinterher läufst. Ist das für dich der Fluss des Lebens? Ich würde eher von sexueller Verhaftung reden. Sexualität bedeutet im Endeffekt nur Leid.
 
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