Meditation und Sex

Nein, das seh ich nicht so.

Diese immerwährende Seligkeit kannst du IMMER haben. Jetzt, sofort, wenn du willst. Das ist ein Zustand der Seele, den sie selbst ja immer haben kann, weil dies ja der "UR" -zustand ist. Man kann sich jederzeit vom Verhaftetsein lösen, vielleicht nicht für die Ewigkeit (die ist ja auch immer da), sondern für ein paar Sekunden Erdenzeit - bewußt - und doch ist sie immer da. Weil ja auch ein paar Sekunden die Ewigkeit sind. Alles ist die Ewigkeit, alles. Ach, ist das kompliziert.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
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morgenwind schrieb:
Nein, das seh ich nicht so.

Diese immerwährende Seligkeit kannst du IMMER haben. Jetzt, sofort, wenn du willst. Das ist ein Zustand der Seele, den sie selbst ja immer haben kann, weil dies ja der "UR" -zustand ist. Man kann sich jederzeit vom Verhaftetsein lösen, vielleicht nicht für die Ewigkeit (die ist ja auch immer da), sondern für ein paar Sekunden Erdenzeit - bewußt - und doch ist sie immer da. Weil ja auch ein paar Sekunden die Ewigkeit sind. Alles ist die Ewigkeit, alles. Ach, ist das kompliziert.

liebe Grüsse Morgenwind

Du kannst diese Seligkeit nur erlangen, wenn du Einfluss auf deine Physiologie nimmst. Alle Glücksgefühle sind ein Resultat physiologischer Prozesse. Und wir sollten doch nicht annehmen, dass es so einfach wäre, sich von Verhaftungen zu lösen. Die meisten Menschen schaffen es in ihrem ganzen Leben nicht, sich von ihrer sexuellen Verhaftung zu lösen. Sie sind ihr ganzes Leben lang Sklave ihrer Sexualität. Schon die Abhängigkeit vom Rauchen zu beenden, ist sehr schwer. Die sexuelle Abhängigkeit zu beenden ist noch sehr viel schwerer.

Aber ich glaube, hier muss man grundsätzlich zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Männer scheinen viel empfänglicher für sexuelle Reize zu sein, sie sind wesentlich leichter entflammbar als Frauen. Ausserdem kommen die Frauen ins Klimakterium und dann verändert sich einiges für die Frauen. Ich weiß nicht genau, wie sich das Klimakterium auf die Frauen auswirkt. Aber das scheint ja sehr individuell zu sein. Die Männer dagegen sind bis ins hohe Alter für erotische Reize sehr empfänglich .
 
Da kann was dran sein. Hab mich grad an gestern abend erinnert, wo ein 80igjähriger mir , als ob ich eine Erscheinung wäre, in den Ausschnitt gestarrt hat und nuuuur dahin.

Also was das mit dem Sex und dem Klimakterium betrifft - keine Ahnung . Ich weiß von Frauen über 60, die noch voll wild nach Sex sind, angeblich. Und ich kenne eine 55-jährige, die jetzt nach langer 20igjähriger Abstinenz einen neuen jugendlichen Freund hat und das Zusammensein mit ihm sehr genießt.Ist verschieden, denke ich. Für mich war das Thema einfach nicht mehr ein Thema, verstehst du? Es hatte sich einfach er-ledigt. Ich bin glaub ich noch nicht im Klimakterium und war es vor 6 Jahren auch nicht.

Fortsetzung folgt.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
ja, was ich noch sagen wollte: das stimmt schon, es ist schwer , sich von Abhängigkeiten zu lösen. Und doch nicht. Denn, als ich nach 30 Jahren aufhörte zu rauchen, war das nichts besonderes, nicht schlimm, kein verlustgefühl. Es war einfach die Zeit dafür. Und ich hab mir auch nie große Gedanken drum gemacht, was das jetzt alles schaden könnte.

Und natürlich ist es so, daß viele , sehr viele, nicht sehr bewußt sind, auch in Bezug auf Sex nicht . Aber es ist halt ihr Weg, den sie da gehen. Und da müßte man ja auch schon von Kindheit an andere Inhalte vermittelt bekommen.

Und ich glaube trotzdem, daß jeder, der sich für die Enthaltsamkeit so sehr abmühen muß, nicht im Fluß des Lebens sich befindet. Ist die Zeit dafür, so fließt es, kein Zwang, ganz natürlich. Ist nicht die Zeit dafür, dann kostet es Joggen, kalt Duschen, die ganzen Texte usw. , ein Zwang. Das ist ja auch sehr viel Energie, die dafür gebraucht wird.

Und es hat ja schon mal jemand gesagt hier, Energie kann ja nicht verlorengehen. Du BIST ja jede Energie. Wir sind ja alle Energie. Wie sollte eine Energie also nicht für dich vorhanden sein, weil du sie "verloren" hast?

liebe Grüsse

Morgenwind
 
morgenwind schrieb:
Und ich glaube trotzdem, daß jeder, der sich für die Enthaltsamkeit so sehr abmühen muß, nicht im Fluß des Lebens sich befindet. Ist die Zeit dafür, so fließt es, kein Zwang, ganz natürlich.

Das stimmt einfach nicht. Schau dich doch um. Alle Welt rennt dem Sex hinterher. Von alleine stellt sich die Enthaltsamkeit bestimmt nicht ein. Man hat sich selber in die sexuelle Abhängigkeit begeben. Und die kann man auch selber nur wieder beenden. Wo sind denn alle die Heiligen und Erleuchteten, die es nach deiner Philosophie ja eigentlich geben müsste?
 
da hast du mich mißverstanden. Sie sind nicht im Fluß, das ist es ja. Und darum ist es dann so eine Mühe, mit irgendetwas aufzuhören, selbst dann, wenn man es erkennen sollte. Die meisten Leute wissen ja nicht einmal, daß Sex gar nicht so wichtig ist, wie es ihnen hineinprojeziert wird.

Klar, es kann sein, daß diese ganze Prüderie , die jahrhundertelang geherrscht hat (wo ja alle sehr fromm und keusch sein sollten und wirklich nur dann Sex haben sollten, wenn ein Kinderwunsch da war) dazu geführt hat, daß diese Seite der Waagschale nun voll kippen mußte. Weil das Sehen und Beachten der anderen Seite dringend erforderlich war. Bedenke, wie die frommen, prüden Christen mit den nackten Wilden umgegangen sind (und gleichzeitig werden sie sie wahrscheinlich beneidet haben ob ihrer Ungezwungenheit). Das ganze hat doch dazu geführt, daß Natur an sich etwas verwerfliches ist und bekämpft werden muß. Siehe den Zustand der Erde, den Umgang mit Tieren und Menschen.

Der Ausgleich aber sollte jetzt dann einmal kommen, wenn immer mehr Leute einfach mal sehen, was ist. Und dann kann Sexualität einfach nur sein, ohne ständige Lüsternheit in allen Medien. Wenn sie dann natürlich geworden ist und fließt. Und wenn das dann so ist, kann dann die Erkenntnis kommen, daß ich auch enthaltsam leben kann und mir das auch viel bringen kann. Oder auch nicht, jeder wie er möchte. Nur, daß dann kein Zwang mehr sein muß.

Und wenn du, Opti, dich so sehr zwingen mußt, und wirklich all das tun solltest, was du da beschreibst, so finde ich es schade, daß jemandem ein Partner verlorengeht, mit dem er durchaus sehr hätte wachsen können. Denn wieviele solche Männer gibts denn, die so denken wie du (ich mein jetzt nicht die Enthaltsamkeit).

liebe Grüsse

Morgenwind
 
Hallo morgenwind

Ich vermute, dass du auf eine ganz bestimmte Tatsache hinaus möchtest. Schon verschiedentlich habe ich von Frauen gehört, dass es doch eigentlich sehr leicht sei, auf Sexualität zu verzichten. Da Frauen ohnehin in der Regel schwerer für erotische Reize empfänglich sind, leben, glaube ich, eine ganze Menge Frauen ohne jede Sexualität, ohne das ihnen das weiter schwer fällt. Als Mann mag ich nicht zu beurteilen, wie ich das einzuordnen habe. Außerdem scheint es ja so zu sein, dass Frauen in der Erotik vielfach nicht die Befriedigung finden, die sie sich wünschen. Sei es, weil der Mann zu egoistisch ist, weil die Frauen vielleicht in ihrer Kindheit Opfer von sexuellem Missbrauch wurden, weil sie vielleicht Ofer einer Vergewaltigung wurden oder aus anderen Gründen.

Und darum kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Frauen leichter auf Sexualität verzichten können. Kann man dies aber wirklich immer als eine normale Reaktion einordnen, zumal wenn sexuelle Traumatas durch sexuellen Missbrauch, durch eine Vergewaltigung, durch unbefriedigende sexuelle Erfahrungen oder aus anderen Gründen vorliegen? Oder ist dieses Verhalten vielleicht sogar als eine krankhafte psychische Reaktion einzustufen, die einer sexuellen Resignation, einer Frigidität, oder was auch immer gleichkommt. Ich weiß es nicht. Aber ich würde nicht unbedingt jede sexuelle Enthaltsamkeit dem Brahmacharya gleichsetzen.
 
Hallo Opti,

ich möchte auf gar nichts hinaus, eigentlich. ich sag dir nur, was ich denke und was ich weiß.

Weil du ja bei mir weißt, daß ich mißbraucht wurde, bin ich für dich wahrscheinich nicht "glaubwürdig". Nur - mein Sexualleben war nicht belastet durch diese Ereignisse, das hab ich dir schon mal geschrieben. Ich konnte immer sehr gut trennen, was mir angetan wurde und was ich bin. Ich war nicht sehr vertrauensselig Männern gegenüber , warum auch. Aber ich hatte halt das Glück meinen Mann zu finden, mit dem da überhaupt kein Problem war. Aber es wäre mir nicht leicht gefallen, auf Sex zu verzichten, solange ich ein Bedürfnis danach hatte (obwohl ich sehr viele Frauen kenne, die sagen, auf DAS könnten sie gerne verzichten, eine Pflichtübung mit Schauspiel sozusagen) . es kann schon sein, daß das eine ganz natürlich Folge langer Ehejahre ist, wenn man kein sexuelles Bedürfnis mehr hat. Und ich weiß ja auch nicht, ob das jetzt für immer und ewig in diesem Leben so ist.

Nur finde ich es viel besser, wenn Enthaltsamkeit sich natürlicherweise ergibt, und nicht erzwungen werden muß. Und jeder, der da diese langen Schriften verfaßt hat, ist für mich eher ein Manipulator als ein Lehrer oder Weiser.

Und ja, für die meisten Frauen ist Sex kein sooo großes Thema, wie es für Männer ist. Deshalb weiß ich aber schon , worüber ich rede, bin ja auch nicht mehr so jung, gell?

liebe Grüsse


Morgenwind
 
morgenwind schrieb:
da hast du mich mißverstanden. Sie sind nicht im Fluß, das ist es ja. Und darum ist es dann so eine Mühe, mit irgendetwas aufzuhören, selbst dann, wenn man es erkennen sollte. Die meisten Leute wissen ja nicht einmal, daß Sex gar nicht so wichtig ist, wie es ihnen hineinprojeziert wird.

Klar, es kann sein, daß diese ganze Prüderie , die jahrhundertelang geherrscht hat (wo ja alle sehr fromm und keusch sein sollten und wirklich nur dann Sex haben sollten, wenn ein Kinderwunsch da war) dazu geführt hat, daß diese Seite der Waagschale nun voll kippen mußte. Weil das Sehen und Beachten der anderen Seite dringend erforderlich war. Bedenke, wie die frommen, prüden Christen mit den nackten Wilden umgegangen sind (und gleichzeitig werden sie sie wahrscheinlich beneidet haben ob ihrer Ungezwungenheit). Das ganze hat doch dazu geführt, daß Natur an sich etwas verwerfliches ist und bekämpft werden muß. Siehe den Zustand der Erde, den Umgang mit Tieren und Menschen.

Der Ausgleich aber sollte jetzt dann einmal kommen, wenn immer mehr Leute einfach mal sehen, was ist. Und dann kann Sexualität einfach nur sein, ohne ständige Lüsternheit in allen Medien. Wenn sie dann natürlich geworden ist und fließt. Und wenn das dann so ist, kann dann die Erkenntnis kommen, daß ich auch enthaltsam leben kann und mir das auch viel bringen kann. Oder auch nicht, jeder wie er möchte. Nur, daß dann kein Zwang mehr sein muß.

Und wenn du, Opti, dich so sehr zwingen mußt, und wirklich all das tun solltest, was du da beschreibst, so finde ich es schade, daß jemandem ein Partner verlorengeht, mit dem er durchaus sehr hätte wachsen können. Denn wieviele solche Männer gibts denn, die so denken wie du (ich mein jetzt nicht die Enthaltsamkeit).

liebe Grüsse Morgenwind

Also mit der Waagschale, da kann ich dir zustimmen. Ich glaube, genau das ist passiert. Sie ist gerade durch die 68er in das andere Extrem umgeschlagen, weil man meinte, man würde durch die sexuelle Befreiung wirklich Fortschritte machen. Schlitzohren wie Osho sind dann auf diesen Zug aufgesprungen und haben diese Philosophie sehr gut verkauft. Es war halt das, was die Menschen hören wollten. Sie wollten Sex, und sie wollten es in spiritueller Verpackung, und Osho hat es ihnen verkauft. Glücklich geworden ist dadurch aber nur einer, nämlich Osho. Der hat fortan ein gutes Leben geführt und war hoffentlich so klug, auf Sex zu verzichten, damit er sein Leben geniessen konnte.

Das mit den Wilden stimmt übrigens nicht so ganz. Es gab durchaus Stämme, die Enthaltsamkeit praktizierten und dadurch sehr glücklich waren. Siehe das Volk der Dani.

Und was du dir in der Sexualität erträumst, ist eine geregelte Sexualität, die die Menschen glücklich macht oder auch die Wahl zur Enthaltsamkeit einbezieht. Was du vorschlägst, ist aber in Wirklichkeit nicht anderes, als dem Junkie den gepflegten Umgang mit Drogen vorzuschlagen. Bei Drogen und beim Sex geschieht nämlich genau das gleiche. In beiden Fällen wird eine Abhängigkeit erzeugt.

Nimmt man am Anfang ein wenig Drogen, so bekommt man einen geilen Kick. Nicht anders ist es beim Sex. Dann aber möchte man diesen Kick gerne wiederholen. Und schon setzt man sich den nächsten Schuß bzw. den nächsten Orgasmus. Innerhalb kürzester Zeit allerdings hat die Physiologie sich darauf eingestellt und erzeugt Botenstoffe, die nach der Droge bzw. nach dem sexuellen Kick schreien. Und ruck-zuck bist du in der Drogen- bzw. Sexfalle. Das, was du dir so gerne wünscht, funktioniert leider nicht. Man landet letzten Endes immer in der Sucht.
 
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habs gelesen über die Dani. Aber sie haben ja Sex und sind trotzdem nicht süchtig danach? Weil sie eben eine Einstellung dazu haben, die zwanglos fließen kann? Und sie als Kind schon so geprägt werden?

Aber meinst du dann, daß sie erleuchtet sind?

Nur weil da keine Agressionen sind, das ist ja in den heute noch existierendem Matriarchat in China genauso . Der Begriff Vater kommt nicht vor , die Leute haben Sex wie sie möchten und fertig. Kein krieg, keine Vergewaltigungen.

Wege zur Erleuchtung gibt es wahrscheinlich so viele, wie es Menschen gibt. Für jeden etwas anderes, denke ich.

Geregelter Sex schwebt mir nicht vor. Sondern natürlicher Sex. Das beinhaltet auch die Entmystifizierung und auch das ständige Schielen nach Sexobjekten.

Schau, was Christian schreibt. Er sagt, er hat früher auch immer hingeguckt und so weiter und konnte das ja auch ablegen. War halt für ihn sein Weg.

Osho - das war einfach die Zeit, weißt du. Es gab auf einmal die Pille und man mußte nicht mehr dauernd Konsequenzen fürchten. Viele kannten Osho doch nicht einmal , die dann die sexuelle Freiheit lebten. Das war so ein Zeitgefühl, das auf einmal da reinschwappte.

Es ist ja nicht so, daß ich dich nicht verstehe. Finds nur schade, daß du dich so quälst.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
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