Meditation und Sex

opti schrieb:
Wenn Deshimaru auf dich absolut reif wirkt, warum missachtest du dann gerade den entscheidenden Punkt, nämlich dass er enthaltsam lebte. Wirkt etwa sein Tabakkonsum, sein Alkoholkonsum und das Ausleben seiner dämonischen Seite auf dich so faszinierend? Soll er ruhig so leben, wenn es ihm gefällt. Es mag ihn ja menschlich erscheinen lassen. Ich kann ihn dann allerdings nicht als einen Erleuchteten betrachten. Dazu gehört schon ein wenig mehr.
Den Mann kenne ich ja auch nicht... und ich habe auch überhaupt nichts gegen Enthaltsamkeit... Mir ist allerdings klar, dass ein verwirklichter Mensch frei ist und an die Kinkerlitzchen von muss und soll und besser und schlechter nicht mehr gebunden ist. Was mir seine Reife erklärt, hab ich ja in dem Text markiert... Die Einseitigkeit gibt immer der andren Seite Kraft. Zumindest im Bewusstsein ist die abgeschobene Seite zu integrieren, sonst kommt nur wildeste Projektion raus...
 
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Sat Naam schrieb:
Opti, du bist echt einmalig.
Zu wissen was eines Zen-Meisters würdig ist und was nicht, find ich schon recht anmaßend. Aber das ist ja immer so, das die Schüler immer alles besser wissen als die Lehrer.
Was geht dich an was der macht.
Schießlich geht es darum den nicht zu kopieren, sondern zu kapieren worum es wirklich geht. Darin liegt das A und O.
Und den Anschein, den du von dem hast ist deine Scheinheiligkeit, die du als christliche Konditionierung vor dir herträgst, wie diese Scheinheiligen bei ihren Prozessionen das Kreuz.
Lös dich erstmal aus diesen Konditionierungen bevor du diese Sichtweisen in andere Lehren pojezierst.
Wenn jemand den Status einer Meisterschaft erreicht hat, kann der machen was er will. Der ist wirklich FREI, verstehst du ? - Da kann der auch rauchen und trinken.
Wenn zwei das gleiche machen, muß das noch lange nicht dasselbe sein.
Da muß man doch nur an den leckeren Wein denken, den der Jesus Christus getrunken hat und natürlich auch :-) an das Füsseln unter dem Abendmahlstisch- ich bleib da ja bei. Na gut, vielleicht hatten sie ja auch Holzklotschen an dabei, wie die buddhistischen Mönche. War bestimmt immer ein ganz schönes Geklakkere beim Essen :-)))

Das mit den Heiligen Essenzen und Pflanzen dieser Welt ist doch bittteeeeeee!!!( DENKEN!!!) ein totaler Scheiß! Opti, Du darfst doch bitttteeeeeeee (DENKEN!!!) nicht glauben, was man Dir heute auf die Zigarettenpackung druckt! Und was man Dir heute über die Wirkung des Alkohols erzählt!!! Krankheiten entstehen durch solche Geschichten, das schlechte Gewissen, das sie uns bei der Einnahme von Stoffen erleben lassen, nicht durch den Stoff selber! Ebenso auch geistige Regungen. Wenn ich keine hab bei McDonalds, dann schadet mir auch der Big Mäc nicht. Das enthebt mich nicht davon zu bemerken, daß mein Körper mit anderer Nahrung glücklicher ist. Aber in einen Tempel kommen eben auch Sünder, nicht nur Mönche!
 
opti schrieb:
Genau das ist euer Maßstab. Lieber nicht so genau hinschauen. Deshimaru war niemals frei. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Euch fehlt zum spirituellen Leben nur jede Disziplin. Darum ist euch alles recht, wenn ihr nur euer zügelloses Leben weiterführen könnt. Also trinkt doch, raucht doch, lebt eure dämonische Seite und eure niederen Triebe aus und meint dann auch noch, ihr seid spirituell.
Man kann nur so frei sein, wie man es sich selber erschafft! Dafür muß man ggf. die Welt ändern, aber auch das geht.
 
Ch'an schrieb:
Meditation ist perefekte Achtsamkeit und Beobachtung. Dies bringt, ununterbrochen ausgeführt, auf natürliche Weise Brahmacharya mit sich. Durch karmische Zusammenhänge bedingt, ist dies nur für sehr wenige Menschen realisierbar. Ob Brahmacharie oder nicht, du solltest nicht bewerten.

Da hast du wohl recht. Achtsamkeit führt automatisch zum Zölibat. Aber auch das alleinige beachten des Zölibat führt automatisch zu einer meditativen Einstellung. Ich wollte das eigentlich noch mit einfügen, habe es dann aber vergessen.
 
opti schrieb:
Du bist es, die daraus negative Schlüsse zieht. Ich habe nirgendwo gesagt, dass man die Moslems verachten solle. Ich kann nur nicht verstehen, wie man Mohammed, den ich eigentlich eher als einen Räuber und Massenmörder betrachten würde, als Propheten anerkennen kann. Und ich denke, dass es zwischen seiner ausschweifenden Sexualität, falls er sie wirklich gelebt hat, und dem Töten von 6.000 Männern einigen Zusammenhang gibt. Sexualität macht nämlich aggressiv und gewalttätig. Ausserdem liebe ich die Moslems genau so wie du. Ich finde, es sind wirklich sehr liebenswerte Menschen. Was mir nicht gefällt, ist die teilweise frauenverachtende und militante Tendenz innerhalb des Islams.
Mensch opti, das sind doch alles nur Geschichten, diese Bücher, das versteht aber keiner. Es gibt keine Historie. Das ist alles nur Geschichte. Es gibt nur das Hier und Jetzt- alles andere sind Geschichten, die Du in Büchern liest. Also ichkann nach wie vor nicht beweisen, daß es mich eben gegeben hat, Du etwa?

6000 Männer- das ist ganz einfach nur ein Sinnbild für Inneres Töten falsche Mönnlichkeit. Diese ganze christliche Entwicklung hier im Abendland hat doch nun nicht gerade dazu geführt, daß Männer und Frauen so sind und leben können, wie es eigentlich sein sollte, oder? 6000 Männer töten- da tötet jemand 6000 Stimmen in sich, die nicht wahrhaft männlich sind. Wahrhaft männlich: frei von Gedanken, in der Trinität Punkt C, in den drei Weltreligionen der Islam. Kannscht folgen? Alles nur G'schichten ohne Bedeutung für das Hier und Jetzt. Im Hier und Jetzt gibt es keine Geschichten, auch keine persönliche Lebensgeschichte, die irgendwie einen Einfluß nähme. Das Wort entsteht im Moment, da heraus schöpft der Moslem in seinem Sein und nicht wie wir bewußtseinsmäßigen Hinterbänkler aus unseren inneren Fragen und Meinungen.

Liebe Grüße, Christian
 
Christian schrieb:
Krankheiten entstehen durch solche Geschichten, das schlechte Gewissen, das sie uns bei der Einnahme von Stoffen erleben lassen, nicht durch den Stoff selber! Ebenso auch geistige Regungen. Wenn ich keine hab bei McDonalds, dann schadet mir auch der Big Mäc nicht. Das enthebt mich nicht davon zu bemerken, daß mein Körper mit anderer Nahrung glücklicher ist. Aber in einen Tempel kommen eben auch Sünder, nicht nur Mönche!
Das hat der Emoto auch gesagt. Hat mit dem Finger auf die Warnung seiner deutschen Marlborow-Schachtel gezeigt und gesagt: DAS ist das gefährliche an der Zigarette... :) Habe selber 16 Jahre lang geraucht und bin seit 11 Jahren "clean" und nach wie vor gesund. Ohne Gestank und zwanghaftem Suchtverhalten find ich das wirklich angenehmer. Aber Opti, bevor du wieder mit Vorurteilen kommst...
 
Mal was ganz banales:

Ich sehe heute zwei Männer , wie sie mit breitem Grinsen einer Frau nachgucken, die etwas von ihrer Figur zeigt. Ich habs wiederlich gefunden. Sie haben ihr so lange nachgeguckt, bis sie nicht mehr zu sehen war, ihre Kommentare abgegeben - es ging nur um Sex.

Und es geht halt mal sehr viel um Sex in der heutigen Welt. Sex auf Plakaten, in Filmen, überall. Und viele sehen nicht, daß ihnen das ja auch nur hineinprojeziert wird und Sex das normalste von der Welt ist oder sein könnte. Insofern kann ich Opti gut verstehen.

Und einige, wie Dalai Lama usw., werden schon wissen, warum sie enthaltsam leben. Und natürlich ist das nichts für jeden.

Ich denke schon, daß Sex und Sex zweierlei oder sogar vielerlei gesehen werden kann und Sex hat auch eine sehr abstoßende Seite, wenn es rein um das Ausleben eines nicht mehr kontrollierten Triebes geht - wie Mißbrauch z.B.

Also das reine Befürworten, daß man alles immer unbedingt ausleben müßte, finde ich auch nicht so in Ordnung.

Ich habe übrigens auch 30 Jahre lang Kette geraucht, was mich aber nicht "enthaltsam" gemacht hat. Man kann ja auch andere Energien damit unterdrücken.

Und lebe seit nunmehr fast sechs Jahren enthaltsam, einfach weil es sich für mich so ergeben hat, daß in unserer langjährigen Ehe das ausgelebt war, denke ich mir. Mein Mann übrigens lebt so wie ich, ohne Probleme, und er ist an Spiritualität oder so überhaupt nicht interessiert.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
morgenwind schrieb:
Ich sehe heute zwei Männer , wie sie mit breitem Grinsen einer Frau nachgucken, die etwas von ihrer Figur zeigt. Ich habs wiederlich gefunden. Sie haben ihr so lange nachgeguckt, bis sie nicht mehr zu sehen war, ihre Kommentare abgegeben - es ging nur um Sex.
So lange du die eigene sexuelle Lust und Geilheit nicht annehmen kannst, wirst du immer dieses Verhalten an anderen verwerflich finden.
 
opti schrieb:
Über Deshimaru habe ich folgendes gefunden:

Es ist wahr, daß er rauchte und trank. Wir haben oft darüber gesprochen. Er sagte uns, daß er rauche, weil er sonst zuviel Energie habe. Das war Ergebnis seiner sexuellen Enthaltsamkeit. Der Tabak verminderte etwas seine Energie. - Was den Alkohol anbetrifft: Er war kein Alkoholiker. Er trank Alkohol mit anderen. Er mochte es, abends nach dem Zazen Schüler einzuladen, eine Flasche herauszuholen und gemeinsam mit ihnen zu trinken, um eine freundschaftliche Atmosphäre zu schaffen. Er konnte dann sehen, wie die Leute ihre Maske fallen ließen, wie die Bonnos auftauchten und die Dinge, die sie normalerweise nicht zugaben.

Das ist richtig so. In "Whisky" veritas.:)

opti schrieb:
Also, auch Zen-Meister Deshimaru lebte enthaltsam. Aber ich finde es doch sehr bedenklich, wenn er raucht und trinkt. Wenn jemand raucht und trinkt, dann ist er in meinen Augen eines Zen-Meisters nicht würdig. Er sollte sich vielleicht noch einige Jahre zurückziehen, sich über sein Tun Gedanken machen und sich von diesen Verhaftungen lösen. Ausserdem scheint er emotional noch so manche Probleme gehabt zu haben. Darauf scheint mir seine dämonische Seite hinzudeuten. Ich würde sagen, er war noch nicht reif genug, um als Zazen-Meister Schüler zu unterrichten. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Ich frage mich außerdem, warum er von seinen Schülern kein Brahmacharya forderte, obwohl er selber es praktizierte. Hatte er Angst, ein Schüler könnte ihm ebenbürtig sein?

Deshimaru umfasste alle Widersprüche unserer der Welt der Phänomene. Er war völlig eins geworden mit seiner Umgebung und dem Universum. Dank seiner bemerkenswerten Energie konnte er sich voll mit den schwierigen karmischen Verhältnissen seiner Schüler vermengen und sie dadurch quasi aus der Hölle zurückholen. Er hatte es mit Dämonen zu tun, und da muss man die Sprache der Dämonen sprechen. Er hatte keine Angst davor.

Das einzige was er von seinen Schülern forderte war, die Dojoregeln einzuhalten, Zazen zu praktizieren und nicht zu denken. Die daraus resultierende Geisteshaltung sollte den Schüler auf natürliche Weise zum Erkennen des wahren Selbst führen.

Zur Kontrolle der stärksten karmischen Kraft, der Sexualität, gibt es keinen kollektiven Weg.

Ch'an
 
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fckw schrieb:
So lange du die eigene sexuelle Lust und Geilheit nicht annehmen kannst, wirst du immer dieses Verhalten an anderen verwerflich finden.


ach geh, verwerflich! Das war mir schon völlig klar, daß das kommen wird , was du schreibst. Ich habe Sex nie verdammt und das auch ausgelebt, nur wenn du manchmal das als Frau mitmachst und mit anschaust, da kannst du schon mal sagen, das ist wiederlich. Wenn dir dein Chef die Zunge ins Ohr stecken würde (ist mir mal passiert - ein alter Giftzwerg, den ich mit dem Ellenbogen bis an die Wand befördert habe), fändest du dann auch noch, ich muß meine Geilheit annehmen? Das ist recht zwiespältig und pauschal, was du sagst. oder wenn du als Kind mißbraucht wirst, ist das auch die eigene Geilheit? So einfach ist das nicht.

liebe Grüsse

Morgenwind
 
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